Autor Thema: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...  (Gelesen 7517 mal)

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Offline Jed Clayton

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Hallo miteinander.

Im Moment versuche ich hier gerade, rechtzeitig zu einem anstehenden Con-Termin noch ein bestimmtes Regelwerk zu lesen, das ich mir kürzlich erst besorgt habe.

Dieses Regelwerk ist noch nicht mal besonders wuchtig oder kompliziert. Die Seitenzahl liegt um die 150 Seiten und nicht alles davon ist verbindliches Regelmaterial - die eigentlichen Spielregeln umfassen vermutlich 10-20 dieser Seiten, die Charaktererschaffung ähnlich viele bzw. ähnlich wenige. Der Rest besteht praktisch aus Setting-Fluff und Spielleitertipps.

Dennoch aber schaffe ich es nicht, entspannt und in Ruhe ein solches Regelbuch, oder auch ein anderes Rollenspielwerk ähnlicher Größe, am Bildschirm als PDF zu lesen. Alles, was mehr als 10 Seiten hat, will ich mir sofort ausdrucken und in die Hand nehmen.

Manchmal sind es wohl die Lichtverhältnisse in meinem Zimmer, manchmal ist es meine unbequeme Haltung beim ständigen Sitzen am Schreibtisch, manchmal die Geräusche, die mich hier ablenken, oder die Tatsache, dass ich hier von Fernseher, Websites, Drucker, Telefon oder anderen Personen in meiner Nähe mehr oder weniger abgelenkt werde. Noch dazu "wohne" ich mehr oder weniger in einem Zimmer voller Bücher und kann mich hier nicht so recht entscheiden, was ich eigentlich als Nächstes lesen möchte, weil ich ja so viele Bücher ständig vor meiner Nase habe. Aber irgendetwas davon macht mir das Lesen längerer Texte, geschweige denn längerer Regel- und Fluff-Zusammenhänge, recht beschwerlich.

Hier mal ein Geständnis: Ich drucke mir manchmal 10 bis 20 Seiten aus einem wichtigen PDF aus, die ich für einigermaßen lesenswert halte, stecke sie in eine Umhängetasche und gehe dann absichtlich damit in ein schönes Straßencafé oder in den Stadtpark oder an ähnliche Orte (nein, nicht aufs WC! -- ich lese nie auf dem WC ...), um dort zu lesen. Das kann ich dort viel besser als zu Hause - obwohl ich doch zu Hause eigentlich entspannter sein müsste. Immerhin ist das doch "zu Hause", d.h. der Ort, wo ich "abgeschirmt" bin und mich eigentlich total gehen lassen könnte, wo ich mir meine Zeit einteilen kann, wie ich möchte.

Aber ich habe z.B. mal ein TV-Interview mit einer bekannten Schauspielerin des Wiener Burgtheaters gesehen, wo diese Schauspielerin erzählte, dass sie zum Lernen ihrer Texte für die Bühne auch am liebsten in ein Kaffeehaus geht und dort dann den ganzen Nachmittag sitzt. Sie meinte, so gelänge ihr das auch besser als zu Hause. Sie suche nämlich absichtlich nach den Nebengeräuschen, den anderen Menschen, der natürlichen Atmosphäre, der leichten Unordnung.

Als ich diesen Sommer z.B. den Roman The Princess Bride gelesen habe, saß ich damit meistens bei Starbucks und schaffte da im Schnitt wesentlich mehr Buchseiten als zu Hause, wo ich eigentlich beliebig am Schreibtisch, am Küchentisch oder im Bett lesen könnte.

Vielleicht ändert sich das ja alles mal, wenn ich einen Laptop oder -- wie heißt das Ding noch? -- ein iPad habe, auf dem ich bequemer lesen kann als auf meinem fest montierten PC, den ich eben nicht mit mir herumtragen werde.

Ich wollte eigentlich nur mal fragen, ob es noch mehr solche Kaffeehaus-Leseratten gibt und mehr Rollenspieler, die ein Rollenspielbuch einfach als Papierprodukt sehen müssen, um es richtig zu genießen oder zu verstehen.
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(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Ein

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #1 am: 25.08.2010 | 04:27 »
Irgendwie sind das ja jetzt zwei vollkommen unterschiedliche Sachen. Das mit dem Kaffeehaus ist stückweise ein Konzentrationsproblem, wobei da auch ergonomische Faktoren reinspielen können.

Während das andere Probleme mit unterschiedlichen Medien sind. Wobei man auch sagen muss, dass PDF-Rollenspiele leider oft nicht für das Lesen am Computer gesetzt sind.

Offline Jed Clayton

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #2 am: 25.08.2010 | 04:43 »
Irgendwie sind das ja jetzt zwei vollkommen unterschiedliche Sachen. Das mit dem Kaffeehaus ist stückweise ein Konzentrationsproblem, wobei da auch ergonomische Faktoren reinspielen können.

Da magst du recht haben. Aber ich habe es alles in den gleichen Post geschrieben, in der Reihenfolge, wie es mir gerade einfiel.

Zitat
Während das andere Probleme mit unterschiedlichen Medien sind. Wobei man auch sagen muss, dass PDF-Rollenspiele leider oft nicht für das Lesen am Computer gesetzt sind.

Das habe ich auch gehört. Unsere Computerbildschirme sind mehr breit als hoch, aber eine Buchseite ist mehr hoch als breit. Nur wenige PDFs (das Hellas-Regelwerk zum Beispiel) sind so gesetzt, dass sie ein angenehmeres Schriftbild und Layout am PC abgeben.

Von einem anderen Regelwerk habe ich auch neben der regulären vollen PDF-Version (mit farbigen Bildern und Grafiken) eine druckerfreundliche Version, die nicht nur schwarzweiß und bilderlos ist, sondern außerdem mehr wie eine herkömmliche Buchseite. Aber auch dort gibt es das Höhe-Breite-Problem.

Manche PDFs mit Suchfunktion, Links usw. sind schon toll, geben mir aber trotzdem nicht dasselbe Gefühl wie ein stabiles (kleines?) Taschenbuch, in dem man mal schnell mit dem Daumen vor- und zurückblättern kann und irgendwann im Gefühl hat, wo welche Regel steht.

Dinge wie Kurzabenteuer, Charakterbeschreibungen mit Stat Blocks, Hausregeln und anderes Zeug kann ich auch gut ohne Papier lesen, aber bei einem längeren Werk höre ich nach ein paar Seiten auf und drucke es mir ggf. alles aus.
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lunatic_Angel

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #3 am: 25.08.2010 | 04:52 »
Ich hab mit dem Bilschirmlesen schon Probleme wenn ich so lange Posts wie die hier von Jed lese. (nicht böse sein ;) ) Selbst wen nich 3 Seiten im Forum lese, sind mir kurze Posts viel lieber als lange. Diese Vorliebe kann ich 1:1 auf PDF's und Blog's und was es nicht sonst noch an digitaler Text-Präsentation gibt übertragen. Sobald es mehr als 1 dinA 4 Seiten in gedrucktem Zustand umfasst ziehe ich die Papierform vor. Ob ich dann damit in nen Cafe latsche is mir eigentlich egal, solange ich es auf Papier habe ;)

Kleiner Nebenkomentar der am Thema wohl etwas vorbei geht: Ich kann auch mit Hörbüchern quasi nix anfangen. Wobei, hat schonmal jemand ein Regelwerk vertont?  >;D

Offline Zornhau

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #4 am: 25.08.2010 | 05:02 »
Beruflicherweise lese ich UNMENGEN von Texten nur am Bildschirm. Das sind PDFs oder Word/Excel-Dokumente, die allesamt natürlich NICHT für das Lesen am Bildschirm irgendwie "optimiert" sind.

Das geht problemlos.

Und würde ich alle diese Texte ausdrucken wollen, dann wäre das eine enorme Papierverschwendung.

Somit habe ich KEINERLEI Probleme auch längere Texte am Rechner zu lesen.

Aber.

Rollenspiel-REGELWERKE sind ja Arbeitsbücher und Nachschlagewerke. Zur Vorbereitung von Runden möchte ich die Regeln sauber aufbereitet, volltextsuchfähig als PDF vorliegen haben. - Während der Spielsitzung mag ich sie dann schon ausgedruckt bzw. als Druckwerk erworben mitführen.

Bei Abenteuern ist das anders. Wenn ich Abenteuer- oder Kampagnenbände erwerben möchte, dann kaufe ich NUR PDFs! Mit einem gedruckten Abenteuerband kann ich NICHTS anfangen.

Das liegt daran, daß ich in meine Abenteuer zur Vorbereitung reinschreiben möchte (handschriftlich), daß ich Dinge ändern (elektronisch und/oder handschriftlich), und neue Dinge einfügen (elektronisch/handschriftlich) können möchte. Zudem habe ich eine Art "Zeichensprache" für meine Szenario-Aufbereitung, die mir beim Leiten am Tisch sehr hilft. - Da ich in ein teuer gedrucktes und gar mit buntem oder  dunkel bedrucktem Rand versehenes (eine SÜNDE! bei Abenteuerbänden) nichts reinschmieren mag, was mir das Buch unwiderruflich schädigt, möchte ich im PDF entweder direkt Dinge ändern können oder ich mache einen Ausdruck und schmiere dann nach Lust und Laune darin rum. Nach der Spielsitzung schmeiße ich den Ausdruck weg. Leite ich dasselbe Szenario nochmals, dann kann ich es ja immer wieder erneut ausdrucken.

Somit: Regelwerke und auch Weltbeschreibungen gerne als Druckwerk (Lese- und Nachschlagebücher am Spieltisch) UND PDF (Arbeitsbücher).

Abenteuer sind IMMER "Weichware" und ich kaufe mir wirklich VIELE Kauf-Abenteuer, aber keines mehr als Druckwerk, sondern nur noch als PDF. - Ein Abenteuer, das nicht als PDF (mit printerfriendly-Aufmachung) erscheint, kaufe ich nicht.

Offline Jed Clayton

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #5 am: 25.08.2010 | 05:07 »
Kleiner Nebenkomentar der am Thema wohl etwas vorbei geht: Ich kann auch mit Hörbüchern quasi nix anfangen. Wobei, hat schonmal jemand ein Regelwerk vertont?  >;D

Ich höre ironischerweise total gern Podcasts mit Interviews und Diskussionen etc., aber keine Hörbücher, bis auf ganz wenige Ausnahmen.

Ich habe hier gerade Die Letzten Helden Nr. 2 auf CD vor mir liegen, weil es die Gratisbeilage der neuesten Nautilus war. Vielleicht lade ich mir das noch auf meinen mp3 Player und höre es später an.

Ein vertontes Regelwerk ... nein, das gibt es in dem Sinne wohl noch nicht. Aber es wär' mal eine Idee. :D

PS: Das mit den Cafés hab' ich nur dazu geschrieben, um zu verdeutlichen, wie viel eigentlich die Cafés in meiner Stadt an 'nem armen Rollenspieler verdienen.

@Zornhau:
Im Prinzip verstehe ich das. Allerdings gibt es für meine bevorzugten Indie-Systeme sowieso keine separaten Abenteuer zu kaufen oder zumindest keine Abenteuer als Druckwerke. Wenn so ein Abenteuer aber 100 Seiten lang wäre, wäre es schon kein Abenteuer mehr, sondern eine "Quälerei".
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Online Arkam

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #6 am: 25.08.2010 | 07:37 »
Hallo zusammen,

also ich habe keine Probleme damit längere Texte auf dem Bildschirm zu lesen. Störend finde ich mehrspaltige Texte. Das läuft nämlich darauf hinaus das ich bei meinen Anzeigegeräten häufiger scrollen muss.
Störend finde ich den Trend bei Rollenspielregeln die eigentlichen Regeln unter einer Menge von Fluff zu bedecken. Wenn ich in einem Regelwerk erst Mal 50 oder mehr Seiten Fluff lese frage ich mich doch ob man nicht vergessen hat das hier ein REGELwerk vorliegt und kein Settingband mit ein paar Zusatzregeln.

Ich habe auch bemerkt das ich mich gerne bei Tätigkeiten ablenken lasse. Inzwischen setze ich mir einfach ein entsprechendes Ziel. Ich lese also etwa bis zu einem definierten Ziel an Seiten oder einem Kapitelende und tue dann etwas anderes.
Als hilfreich hat sich auch eine örtliche Trennung erwiesen.
Ich lese etwa bevorzugt auf meinem Sofa oder auf dem Balkon da ist nichts Anderes. An meinem Computerplatz kommt mir schon Mal der DVD Rekorder bei einer Tätigkeit dazwischen.
Bei Büchern erstelle ich mir eine Lesereihenfolge. Neue Bücher fange ich wirklich erst an wenn das alte Buch zu Ende gelesen ist.

Gruß Jochen
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Offline Boba Fett

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #7 am: 25.08.2010 | 07:47 »
@Jed: Warte noch ein Jahr und lege Dir dann ein gescheites Pad (oder einen E-Paper Ebookreader) zu, dann kannst Du PDFs mit aufs Sofa nehmen.
Beim auf dem Bildschirm lesen kann ich nur empfehlen sich einen drehbaren Monitor zu organisieren, diesen hochkant zu stellen und dann die Seiten in voller Größe darzustellen. Das spart das scrollen und gibt in jedem Fall etwas mehr vom "Buch"-Feeling...

Generell ist aber zu sagen, dass LCD Monitore wirklich nicht so gut für das massenweise Lesen geeignet sind und es wirklich Training braucht, um sich daran zu gewöhnen.
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Offline Dimmel

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #8 am: 25.08.2010 | 07:54 »
Hallo,

geschäftlich hab ich kaum Probleme mir komplizierte lange Texte auf englisch reinzuziehen. Als Rollenspieler hab ich seltsamer Weise mit jedem der Punkte ein Problem, ich lese ungerne längere Texte am PC, neue Regelwerke lese ich nur unter Zwang und englische Publikationen sind auch nichts für mich. Das das Umfeld mit reinspielt ist gut möglich. Vielleicht sollte ich mal den Trick mit dem Cafe ausprobieren  :)

Gruß Dimmel

Offline Visionär

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #9 am: 25.08.2010 | 08:09 »
Ich mag PDFs. Sie haben den Vorteil nichts zu wiegen.

Geht gut, für lesen am Bildschirm optimiert wÄre es natürlich der Knüller.
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #10 am: 25.08.2010 | 08:12 »
Seit ich auf der Arbeit immer am PC sitze sind meine Augen schlechter geworden. Jetzt trage ich eine Brille...toll.

Ich bin ein alter Opa, der pdfs kalt und ungemütlich findet. Ich lümmele mich lieber mit einem Buch zum Anfassen in einen Sessel.
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Offline Boba Fett

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #11 am: 25.08.2010 | 08:12 »
Was ich mich dazu immer noch frage, ist, warum die Verlage, die bewusst PDFs rausbringen nicht zwei Layouts bauen,
eines hochformatig, eines quer für den Monitor...
Ja, kostet Arbeit, würde aber nur Sinn machen...
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Offline Boba Fett

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #12 am: 25.08.2010 | 08:14 »
Ich bin ein alter Opa, der pdfs kalt und ungemütlich findet.

Wir alt bist Du, was soll ich mit meinen 41 sagen?
Und: mehr Möhren essen!
Oder hast Du schonmal ein Kaninchen mit Brille gesehen?
Na gut, zugegeben, die lesen auch keine PDFs am Monitor... ;D
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Offline Alex

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #13 am: 25.08.2010 | 08:14 »
Ein vertontes Regelwerk ... nein, das gibt es in dem Sinne wohl noch nicht. Aber es wär' mal eine Idee. :D
Haben die neuen Acrobat-Reader nicht eine Vorlesefunktion?  ;D

oliof

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #14 am: 25.08.2010 | 08:23 »
Leider sind die meisten PDFs schlecht konstruiert, weil sie gerade mal den Anforderungen einer Druckvorlage genügen, aber eben nicht einer elektronischen Lesedatei. Damit sie dann möglichst klein sind, werden Ebenen zusammengefasst, sodass man auf dem Bildschirm störende Schmuckelemente (Seitenrahmen) nicht ausschalten kann, eine Anpassung des Layouts auf den jeweiligen Bildschirm und die eigenen Sehgewohnheiten unmöglich ist und Dinge wie Copy/Paste auch kaputt gemacht werden. Damit meine ich nichtmal den Kopierschutz sondern Sachen wie Pseudo-Spaltensatz, bei dem das PDF aussieht wie Spalten, man aber beim Kopieren quer durch die Zeilen kopiert wird.

Es gibt auch deutlich bessere elektronische Formate und Anzeigeprogramme als PDF - epub zum Beispiel. Da fallen dann aber bestimmte Designmöglichkeiten raus.

Bei elektronischen Büchern sind wir sowohl in der Produktion, als auch in Auslieferung und Darstellung, noch sehr primitiv. Dateiformate, Anzeigegeräte, Geschäftsmodelle - nichts davon ist ausgereift. Es wird noch viel experimentiert.

Ich bin gespannt, wie das in fünf Jahren aussieht.

Offline korknadel

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #15 am: 25.08.2010 | 09:02 »
Ich gehöre voll und ganz zu der Fraktion, die nicht am Rechner lesen können, wenn es nicht sein muss. Die Argumente für PDFs und dergleichen sind mir zwar bewusst und ich nicke fleißig, wenn die Vorteile aufgezählt werden, aber irgendwie bin ich falsch programmiert, denn bei mir gehört das Buch als haptisch greifbares Objekt mit von Hand (am Papier) zu blätternden Seiten zum Lesen einfach dazu.

Das fängt schon da an, dass ich einen Text, der auf meiner Festplatte liegt, nicht ernst nehme, weder als Text noch als "Besitz". Ein Buch oder ein Regelwerk zu haben, bedeutet für mich, dass ich seinen Rücken im Regal sehen muss oder dass es schlimmstenfalls irgendwo querliegt, weil mal wieder kein Platz ist.

Und dabei geht meine irrationale Abneigung gegen Nicht-Buchhaftes so weit, dass ich auch Ausgedrucktes nur sehr ungern konsumiere. Gerade gestern habe ich mir ein paar Downloads ausgedruckt, und wenn es nicht so unverhältnismäßig wäre, müsste ich mir solche Ausdrucke gleich in irgendeiner Form binden lassen. Zettel sind furchtbar, die verknittern auch ständig, und ich habe keine Beziehung zu ihnen, weshalb es mir auch nicht gelingt, auf Zettel Acht zu geben.

Nur bei Büchern, bei denen ist alles, alles gut. Hach!
Hipster

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Offline Xemides

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #16 am: 25.08.2010 | 09:13 »
Moin,

ich bin da wie korknadel und lese Bücher am liebsten in ausgedruckter und gebundener Form aus der Couch, liegend, vorm Fernseher.Oder (ja ich gestehe) auf dem Klo oder im Bus. Ich kann mit nicht vorstellen, dass ein Pad oder Kindle mir das selbe Gefühl vermittelt. Außerdem habe ich sie gerne im Regal stehen.

Das trifft bei RPGs zumindest auf Regelwerke und Supplements auch zu. Einzige Ausnahme sind Abenteuer, die ja häufig nur einmal benutzt werden. Da kann ich mir vorstellen, sie als PDF zu benutzen, wenn sie nicht so viele Seiten haben.

Wenn sie aber viele Seiten haben wie die meisten der Abenteuer die ich kenne, dann habe ich keine Lust alles auszudrucken und nutze lieber wieder die Printform. 
Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline Merlin Emrys

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #17 am: 25.08.2010 | 10:58 »
Die Argumente für PDFs und dergleichen sind mir zwar bewusst und ich nicke fleißig, wenn die Vorteile aufgezählt werden, aber irgendwie bin ich falsch programmiert ...
Menschen sind nicht alle gleich - das wird bei solchen Argumentationsgängen gerne mal vergessen. Ich gehöre zu den Glücklichen, die wissen, was sie an einem echten Buch haben. (Und ich habe noch dazu ein Faible für alte Bücher... Habe letztens z.B. für eine berufliche Tätigkeit eins von 1898 besorgen "müssen"... ;-) )
Trotzdem kann ich recht problemlos auch am Bildschirm lesen, und wenn es um Abbildungen geht, wie sie mir beruflich ständig begegnen, ist mir ein gutes pdf sogar lieber als ein Druckwerk, weil ich die Grafiken dann bildschirmfüllend anzeigen lassen kann, um mir die Details (wenn auch gnadenlos verpixelt) genauer ansehen zu können bzw. ggfs. bestimmte Dinge auszumessen, die mich interessieren. 

Insofern habe ich inzwischen eine gewisse Präferenz für pdf-Regelwerke, die ich dann, wenn ich es für sinnvoll halte, auch ausdrucke und in Clip-Hefter stecke. Über eine "feste" Bindung denke ich zwar zuweilen schon nach, bin aber bisher zu faul, mich da mal dranzumachen...

Als ich diesen Sommer z.B. den Roman The Princess Bride gelesen habe, saß ich damit meistens bei Starbucks und schaffte da im Schnitt wesentlich mehr Buchseiten als zu Hause, wo ich eigentlich beliebig am Schreibtisch, am Küchentisch oder im Bett lesen könnte.
Anders als Ein würde ich es weniger ein "Konzentrationsproblem" bezeichnen, eher als ein "Aufmerksamkeitsproblem", was im Grunde nicht viel anderes meint, aber besser andeutet, wo das Problem herkommt. Allmählich kommen immer mehr Berichte aus der "Fachpresse", die nahelegen, daß absolute Ruhe gar nicht das Optimum für konzentriertes Arbeiten ist. Viel besser ist eine Menge an schwachen, wechselnden Reizen, die aber allesamt als "unwesentlich" daherkommen. Ich habe schon mit Leuten gesprochen, für die eine Bahnfahrt (in einem nicht überfüllten Zug allerdings) ihr Optimum ist: Da wechelt draußen die Landschaft, drinnen hat man ein "Gerede", das einen nichts angeht, vielleicht stimmen sogar noch die Geruchseindrücke - und dazwischen klappt die Konzentration fast perfekt. Cafés scheinen für andere ähnlich gut zu wirken, oder die englischen Clubs.
Weil Menschen verschieden sind, ist es für mich eher eine ruhige Waldlichtung oder das Innere eines großen Zeltes mit offenem Eingang, das mich "gerade richtig anregt", was leider hierzulande ziemlich schlecht zu kriegen ist...

Offline 1of3

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #18 am: 25.08.2010 | 13:11 »
Ich bin grade in der Mensa tätig. Will sagen, ich sitze an einem Tisch fertige eine Übersetzung an. Das geht viel besser als zu Hause oder im Büro.

Offline Erdgeist

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #19 am: 25.08.2010 | 13:23 »
Ich les zwar viel am Computer, speziell auch PDFs und andere Formate mit längeren Texten, aber als angenehm empfinde ich es auch nicht. Neben dem bereits genannten gibt es für mich zwei Unterschiede, die ich am Computer als störend ansehe:

- Körperhaltung. Am Schreibtisch oder mit Laptop auf dem Schoß oder ähnlichem sitze ich anders als mit einem Buch auf der Couch, im Sessel, auf dem Bett, usw. Mit einem einfachen Buch oder einem Stoß Papiere kann ich die Position auch viel leichter wechseln.

- Rumblättern. Geht zwar bei PDFS auch, aber die Seiten schnell zwischen den Fingern spielen lassen, um eben mal an eine andere Stelle zu springen, zum Querlesen oder Nachlesen, das geht so richtig locker nur in Papierform, finde ich. Am Computer muss ich scrollen oder eine Seitenzahl eintippen. Dies geht zwar mit Übung auch schnell, evtl. sogar schneller, aber dem fehlt irgendwie die Lockerheit.

Offline Falcon

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #20 am: 25.08.2010 | 13:27 »
Irgendwie sind das ja jetzt zwei vollkommen unterschiedliche Sachen. Das mit dem Kaffeehaus ist stückweise ein Konzentrationsproblem, wobei da auch ergonomische Faktoren reinspielen können.

Während das andere Probleme mit unterschiedlichen Medien sind. Wobei man auch sagen muss, dass PDF-Rollenspiele leider oft nicht für das Lesen am Computer gesetzt sind.

Es ist sogar noch eine dritte Sache: Will man den Text lesen oder MUSS man den Text lesen? Auch das wirkt sich dann völlig anders aus.

Dinge, die ich lesen MUSS, lese ich fast immer ausserhalb. Zu Hause habe ich einfach zu viele Dinge, die mir Spass machen und mich ablenken.
Dinge, die ich lesen WILL, lese ich zwar lieber zu Hause aber nicht an den Orten, an denen ich gewöhnlich bin (z.b. am PC). Da reicht es schon, wenn ich mir irgendwo auf ein Sofa haue oder Abends im Bett lese, nämlich da, wo ich Ruhe habe. Wenn schon draussen, dann auch da, wo ich Ruhe habe und sowieso nichts tun kann, in der Bahn z.b. Im Cafe gehts für mich gar nicht.

Ungeachtet davon kann ich auch keine langen PDFs konzentriert lesen. Ich schaffe meisst 6-10 Seiten, dann muss ich erstmal wieder Pause machen. Und häufig lese ich Dinge mehrmals, weil ich sie nicht aufnehme.

In Foren ist das was anderes, und da ist es auch nicht so viel Text.


Ein ähnliches Problem habe ich letztens meinem Freund klarmachen wollen warum ich am Spielabend nicht mit virtuellen iPod Würfeln würfeln kann, sondern richtige benutzen muss. Hat er nicht verstanden.
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #21 am: 25.08.2010 | 13:42 »
Klar, ein Buch ist mir auch lieber, allein weil es nach was ordentlichem aussieht. Ich leite zb auch Ghosts of Albion das es ja bisher leider nur als PDF gibt und trotz einer ausgedruckten Version (mit Ringbindung) fiebere ich dem erscheinen als Buch entgegen.

Anderseits ohne das PDF hätte ich mir viele Spielhilfen zu GoA nicht so einfach bauen können, zudem ist es bequemer eine Großzahl an RPGs auf dem USB Stick dabei haben zu können, das wird mit meiner Hardcopy Sammlung ein wenig schwierig.

Inzwischen sag ich mir PDF auf jeden Fall, ein Buch dazu wäre klasse, zur Not gehts auch ohne.

Das habe ich auch gehört. Unsere Computerbildschirme sind mehr breit als hoch, aber eine Buchseite ist mehr hoch als breit. Nur wenige PDFs (das Hellas-Regelwerk zum Beispiel) sind so gesetzt, dass sie ein angenehmeres Schriftbild und Layout am PC abgeben.

Um diesem Problem entgegen zu gehen habe ich mir einen günstigen 17" in 16:9 Format gekauft und den als zusätzlichen Bildschirm quer neben meinen Hauptbildschirm gestellt. das ist mein PDF Monitor und zuhause kann man da echt bequem mit lesen und arbeiten.


Die Örtlichkeit ist teils auch wichtig. Zuhause vorm Rechner locken natürlich ein Haufen Ablenkungen. Wie zb. das :T: :)


Offline Gorbag

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #22 am: 25.08.2010 | 13:50 »
Hat hier eignetlich schon wer Erfahrungen mit dem PRS-300 von Sony gesammelt? Ich hatte das Gerät mal in der Hand und zumindestens fürs Taschenbuchformat funktionierte es gut. Die E-Ink Displays liefern ein durchaus brauchbares Bild, das für mich zumindestens nach genug am Look and Feel eines Taschenbuchs ist um damit gut lesen zu können.

Die Frage ist eben wie es denn mit nem Auf A4 konzipierten PDF voller Bilder klar kommt, denn das lesen wir ja hauptsächlich.
Mit knappen 160€ ist das Gerät ja vergleichsweise sogar erschwinglich und man hätte damit dann immer seine 200 liebsten Rollenspielpdfs dabei im angenehmen E-Ink Look. Die Akkulaufzeiten sind auch gut (6.800 mal Umblättern hält das Gerät aus) und es gibt Zoom.


Offline Crimson King

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #23 am: 25.08.2010 | 13:54 »
Generell ist aber zu sagen, dass LCD Monitore wirklich nicht so gut für das massenweise Lesen geeignet sind und es wirklich Training braucht, um sich daran zu gewöhnen.

Röhren sind wegen der UV-Strahlung noch viel weniger geeignet. Und EBook Reader haben vermutlich LCDs.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Gorbag

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Re: Ich bin immer noch genervt, Regelwerke in PDF zu lesen ...
« Antwort #24 am: 25.08.2010 | 14:02 »
@Crimson King
EBook Reader verwenden ein Verfahren das sich E-Ink nennt. Im Gegensatz zu LCD's verfügt das Verfahren nicht über Hintergrundbeleuchtung und muss nicht "aufgefricht" werden wie das bild der Röhren.
Bei Eink befindet sich eine Reihe von schwarzen Teilchen in einer Kugel. Je nach dem ob die Kugel schwarz oder weiss sein soll werden die Teilchen Geladen und positionieren sich dann entsprechend. Dadurch kann der Reader nur schwarz weiss, dafür wird nur beim Blättern Strom verbraucht und das Schriftbild erinnert an das eines klassisch gedruckten Romans.