Autor Thema: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit  (Gelesen 34555 mal)

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Offline Arbo

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #25 am: 13.09.2010 | 23:01 »
Sehe ich auch so ... wobei das mit der "Konsistenz" auch nicht immer eindeutig und auf dem ersten Blick erkennbar sein muss. Am Ende möchte ich es aber dennoch gerne nachvollziehen können.


@ Maarzan.

Das ist genau das, was Dolge eben als "Genrekonventionen" beschrieben hat.

Ehrlich gesagt, halte ich deshalb auch den Begriff "Realität" für ziemlich missverständlich. Es geht ja daraum, dass sich die Gruppe zumindest auf bestimmte "Grundfesten" ihrer (!) Realität einigt.

Dann kann es natürlich immer noch passieren, dass z.B. der (Real-) Arzt in der Gruppe sagt "Ey, das was dein Heiler da machte ist nicht realistisch ... das wird eher so und so gemacht". Inwiefern das in den gemeinsamen Vorstellungsraum einfließen soll, hängt aber wiederum von der Gruppe und den Einzelpersonen ab.

Ich selbst halte das auch noch nicht mal für problematisch. Problematisch wird's m.E. nur, wenn auf diesem "Realitätswissen" gepocht wird ... dann zeigt sich aber, dass die betroffenen Personen nicht wirklich am Rollenspiel interessiert sind, sondern eher ihren Narzismus pflegen.  ;)

Arbo
« Letzte Änderung: 13.09.2010 | 23:03 von Arbo@IE »
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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #26 am: 13.09.2010 | 23:07 »
Zitat
Dann kann es natürlich immer noch passieren, dass z.B. der (Real-) Arzt in der Gruppe sagt "Ey, das was dein Heiler da machte ist nicht realistisch ... das wird eher so und so gemacht". Inwiefern das in den gemeinsamen Vorstellungsraum einfließen soll, hängt aber wiederum von der Gruppe und den Einzelpersonen ab.

Ja, da sprichst du was Wahres an. Oft geht es ja nicht darum den anderen einfach zu informieren, sondern es geht eben um PRoflierung und gruppeninterne Dominanz oder AutoritÄt.
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El God

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #27 am: 13.09.2010 | 23:08 »
.. ohhja. Ich erinnere mich mit Schrecken an die Runden, in denen Tiere auftauchten. Mit 3 Ökologen am Tisch  ::)

Offline Arbo

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #28 am: 13.09.2010 | 23:19 »
Jup ... genau das ... Ich wollte nicht gleich mit den Begriffen Autorität, Profilierung, Macht usw. kommen ... aber das trifft das eigentliche Kernproblem ganz gut.
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Alice Crocodile Coltrane

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #29 am: 13.09.2010 | 23:22 »
Das muss aber doch nicht so sein.
Ich habe mich auch gerne eines besseren belehren lassen was das Färben von Stoffen anbelangt.

Mag sein, dass es Leute gibt, denen es nur ums Klugscheissen geht.
Einfach nicht mit denen spielen, fertig.

El God

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #30 am: 13.09.2010 | 23:23 »
Naja, ich denke, jeder hat Szenen, in denen er sich angesprochen fühlt. Ich habe auch immer meinen Senf zum Theme Pilze gelassen. Aber retrospektiv habe ich sicher die Leute mehr genervt als informiert.

ErikErikson

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #31 am: 13.09.2010 | 23:25 »
Mich darf man nix zu Schwertkampf fragen. Schwertkampffilme werden von mir auch immer gnadenlos runtergemacht. Im RPG halte ich mich zwar zurück, aber spiele nie Schwertkämpfer.

Callisto

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #32 am: 13.09.2010 | 23:25 »
Na mir gehts ja eher um die Forumsdiskutierei. Ich mein, es geht immer noch ums Spielen, oder nich?

Alice Crocodile Coltrane

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #33 am: 13.09.2010 | 23:31 »
Ich hab manchmal das Gefühl, dass für viele Rollenspieler die das ernster betreiben als ich, das "überhaupt Spielen" Priorität hat über "mit wem man spielt".
Das käme für mich nicht (mehr) in Frage.
Zuerst müssen die richtigen Leute zusammentreffen, dann spielt man.
Und wenn es im schlimmsten Fall eben heisst, dass man garnicht spielt.

Und wenn man befreundet ist, dann geht man auch ganz anders miteinander um.
Da gibt es keine nervenden Diskussionen über Realismus und Glaubwürdigkeit.
Man mag sich und ist darum besorgt, dass es allen Spass macht.

Offline Thot

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #34 am: 13.09.2010 | 23:31 »
Ich finde, dass es neben der Glaubwürdigkeit auch Realismus geben kann - aber manchmal nicht im selben Spiel. Wen interessiert es, ob etwas realistisch ist, wenn es nicht glaubwürdig ist? Na, mich zum Beispiel!

Warum? Weil das, was wir (auch fiktiv) erleben, unsere Einstellung unserer Umwelt gegenüber formt. Sicher nur sehr subtil, meistenteils kontrolliert, und sicher nicht entscheidend. Aber immerhin ein wenig.

Ein realistisches Rollenspiel schert sich einen Dreck um die "Glaubwürdigkeit" in den Augen einer Gruppe von Leuten, die die Welt nicht verstehen.

Im Gegenteil, es bringt ihnen bei, die reale Welt besser zu verstehen.

El God

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #35 am: 13.09.2010 | 23:33 »
Zitat
Ein realistisches  [...] bringt ihnen bei, die reale Welt besser zu verstehen.

WTF.

Das ist der verdrehteste Ansatz zum Rollenspiel, von dem ich je gehört habe. Aber wems Spaß macht  :D

Alice Crocodile Coltrane

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #36 am: 13.09.2010 | 23:35 »
Na ja, ganz falsch ist das nicht.
Spielen ist eine Form zu lernen.
Allerdings muss man sich im klaren sein, dass beim Rollenspiel eben andere Fertigkeiten gelernt werden, als auf dem Charakterdatenblatt stehen.

El God

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #37 am: 13.09.2010 | 23:36 »
Ich denke aber weniger, dass es Thot um SoftSkills geht. Wenn er ein Rollenspiel hat, dass diesen Aspekt gezielt fördert, wäre das natürlich super. Aber... wie gesagt, ich habe Zweifel. :-\

Offline Arbo

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #38 am: 13.09.2010 | 23:39 »
Sagen wir mal so ... theoretisch (mit drei Ausrufezeichen !!!) ... könnte Rollenspiel z.B. das "trainieren", was mensch als Perspektivwechsel oder Einfühlungsvermögen bezeichnen würde. Theoretisch (!!!) wären Rollenspieler|innen dann ziemlich tolerante, aufgeklärte Menschen ... also theoretisch gesehen. ;)

Arbo

P.S.: Eine polarisierende "Realitätsdiskussion" würde dann sicher nicht zu Stande kommen.
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Offline Thot

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #39 am: 13.09.2010 | 23:39 »
Ich denke aber weniger, dass es Thot um SoftSkills geht. Wenn er ein Rollenspiel hat, dass diesen Aspekt gezielt fördert, wäre das natürlich super. Aber... wie gesagt, ich habe Zweifel. :-\

Nun, es geht natürlich auch um weiche Fertigkeiten - die sind ein Grund, wieso ich auf Regeln für soziale Interaktion eher gar keinen Wert lege.

Aber nicht nur. Natürlich bringt Dir ein gutes simulationistisches Rollenspiel auch Physik bei, und Taktik, und eventuell sogar wirtschaftliche Grundkompetenzen. Hollywood dagegen, und Spiele, die es abbilden, kosten einen dagegen eher IQ-Punkte.

El God

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #40 am: 13.09.2010 | 23:41 »
Na, wenn du meinst. Meins ist es nicht, ich habe in der realen Welt schon genug Realität.  :-X

Offline Arbo

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #41 am: 13.09.2010 | 23:41 »
Taktik, wirtschaftliche Grundkompetenzen, Physik?

Ich persönlich denke, dass es primär wirklich eher die Softskills sind, die als Schlüsselkompetenzen die ein oder anderen Bereiche erschließen können.

Arbo
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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #42 am: 13.09.2010 | 23:43 »
...ich habe in der realen Welt schon genug Realität.  :-X

 :D :d

Offline Thot

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #43 am: 13.09.2010 | 23:52 »
Na, wenn du meinst. Meins ist es nicht, ich habe in der realen Welt schon genug Realität.  :-X

Um ehrlich zu sein, in der realen Welt achte ich streng darauf, die Zahl der Feuergefechte möglichst niedrig zu halten.

Offline Arbo

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #44 am: 13.09.2010 | 23:56 »
Welche Realität, oder bilde ich mir das alles ein? ;)
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Offline Whisper666

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #45 am: 13.09.2010 | 23:57 »
Eine Rollenspielregelwerk ist imho nie realistisch sondren dient immer nur dazu, einen abstrakten Vorgang wie das Abfeuern einer Waffe "würfelbar" zu gestalten.

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #46 am: 13.09.2010 | 23:58 »
Alles nur Einbildung  :D

Callisto

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #47 am: 14.09.2010 | 00:02 »
Eine Rollenspielregelwerk ist imho nie realistisch sondren dient immer nur dazu, einen abstrakten Vorgang wie das Abfeuern einer Waffe "würfelbar" zu gestalten.
Meine Meinung! Dazu sollte es eventuell noch glaubwürdig bleiben. Aber da sind wir  ja schon wieder bei der "Suspension of Disbelieve"

Offline Woodman

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #48 am: 14.09.2010 | 00:18 »
Eine Rollenspielregelwerk ist imho nie realistisch sondren dient immer nur dazu, einen abstrakten Vorgang wie das Abfeuern einer Waffe "würfelbar" zu gestalten.
Und genau das ist eine Modellbildung, der Würfel fast dabei alle Einflüße zusammen, die im Rahmen des Systems nicht genau quantifiziert werden. Allein schon aus Gründen der Handhabbarkeit sind Rollenspiel recht grobe Modelle, das macht das Modell aber noch lange nicht unrealistisch, nur ungenau.
Einem Großteil der Rollenspiele geht es nur schlichtweg garnicht darum die Realität zu simulieren sondern irgendein meist hochgradig unrealistisches Genre und Regeln wie die für Ackerbau in Twilight2k, die sich darum kümmern wie viel Ackerfläche man braucht um X Menschen zu ernähren, je nach Pflanzen und Klimazone sind eher eine Ausnahme. (afaik genügen die Regeln durchaus groben agrarökonomischen Modellen)

Offline Merlin Emrys

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #49 am: 14.09.2010 | 00:19 »
Ein Spiel KANN nicht REALISTISCH sein. Rollenspiel ist nun mal nicht real ! ... Es gibt eine Realität und es gibt viele viele Rollenspiele !
Real und realistisch sind zwei verschiedene Dinge, wenn auch mit ähnlichen Wurzeln. Weder "Der Wind in den Weiden" noch "Sherlock Holmes" beschreiben reale Geschehnisse, aber "Sherlock Holmes" ist realistisch, was "Der Wind in den Weiden" nicht ist. Ob sie glaubwürdig sind, eins von beiden oder das andere, ist Anssichtssache.

Ich nehme an, daß es dasselbe auch im Bereich Rollenspiel gibt. Es gibt Spiele, bei denen die Wirklichkeit im Prinzip die Grenzen vorgibt (eine in naher Zukunft angesiedelte ScienceFiction, in der die "Fiction" sich auf eine plausible Erweiterung des Bekannten zu beschränken hat, käme beispielsweise in Frage), und andere, in denen das nicht der Fall ist (manche Superhelden-Rollenspiele, aber auch die ganze Klamauk-Ecke und vermutlich einiges im Bereich Horror). Insofern ergibt die Unterscheidung von "realistisch" und "weniger realistisch" auch in bezug auf Rollenspiel Sinn. Real sind natürlich alle Rollenspiele nur (?, was heißt hier schon "nur"...) als fiktionenschaffende Tätigkeit einer Gruppe von Menschen.
« Letzte Änderung: 14.09.2010 | 00:21 von Merlin Emrys »