Autor Thema: Simulationismus  (Gelesen 13374 mal)

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Pyromancer

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Re: Simulationismus
« Antwort #50 am: 21.09.2010 | 13:50 »
Ach, dynamische Zustandsschätzung macht man im Rollenspiel wie in den Ingenieurswissenschaften: Grobes Modell, so gut man es halt mit vertretbarem Aufwand hinkriegt, und der Rest wird als Rauschen (sprich: Zufall, Würfel) abgebildet.

Offline OldSam

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Re: Simulationismus
« Antwort #51 am: 21.09.2010 | 13:53 »
Weil Ingenieure inzwischen Computer benutzen.

PC-gestützte Charaktergenerierung bieten ohnehin schon sehr viele Systeme (oft schneller und komfortabler, schön ausdruckbar etc.) und wenn wir noch 10+ Jahre oder so warten, wird die Computerverarbeitung sicherlich auch deutlich mehr Eingang ins Rollenspiel gefunden haben...
Heute ist es noch der Laptop mit Sound nebenher, morgen könnten es Regelwerke, Combat-Maps oder sogar die Charaktere selbst als digitale Pads sein, die jeder Spieler vor sich liegen hat und die vielleicht bei Kämpfen sogar via WLAN jeweils die Charakterwerte für alle Kontrahenten austauschen und verrechnen...
Hey, das wäre eigentlich auch irgendwie ganz cool!  8)
( Bei Erzählspielen oder so wäre das natürlich Unsinn, aber die meine ich auch nicht... ;) )

Klassisch würfeln für seine Chars könnte man ja aus Nostalgie- & Style-Gründen sowieso immer noch, aber bspw. für viele namenlose NPCs könnte man es dann sein lassen. Effektive digitale Unterstützung kann IMHO je nach Setting und Anspruch für manche Sachen echt praktisch sein... [ Zum "Muss" sollte es aber natürlich nicht werden... ;) ]
« Letzte Änderung: 21.09.2010 | 13:58 von OldSam »

El God

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Re: Simulationismus
« Antwort #52 am: 21.09.2010 | 13:56 »
mit vertretbarem Aufwand

Das ist der Knackpunkt. Ich z.B. nutze meine Zeit lieber zum Spielen und Abenteuer erleben als zum Simulieren.

Offline OldSam

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Re: Simulationismus
« Antwort #53 am: 21.09.2010 | 14:00 »
Das ist der Knackpunkt. Ich z.B. nutze meine Zeit lieber zum Spielen und Abenteuer erleben als zum Simulieren.

Sofern man ein wenig Realismus im Spiel möchte, aber nicht das Rad neu erfinden will, nimmt man deswegen ja auch fertige Systeme, die einem das weitestgehend abnehmen, so dass man beides haben kann... ;)

Pyromancer

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Re: Simulationismus
« Antwort #54 am: 21.09.2010 | 14:13 »
Das ist der Knackpunkt. Ich z.B. nutze meine Zeit lieber zum Spielen und Abenteuer erleben als zum Simulieren.

Für mich als SL ist ja z.B. das rückgekoppelte Echtzeit-Simulieren des dynamischen Verhaltensmodells eines NSCs mit den Taten und Worte der SCs als Eingangsgrößen und den Taten und Worten des NSCs als Ausgangsgrößen grundlegender, spaßbringender Teil des Spieles - auch wenn ich dafür noch nie einen Computer gebraucht habe und mich auch nicht als Simulationisten bezeichnen würde. ;)

El God

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Re: Simulationismus
« Antwort #55 am: 21.09.2010 | 14:17 »
Im Grunde ist aber genau das Sim nach GNS-Definition. Wie man die Abbildung realweltlicher Gesetzmäßigkeiten im Rollenspiel nennen sollte, ist mir dagegen noch ein Rätsel. Hyper-Sim?

Pyromancer

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Re: Simulationismus
« Antwort #56 am: 21.09.2010 | 14:24 »
Im Grunde ist aber genau das Sim nach GNS-Definition.

Wie der Fadenersteller auf der ersten Seite schon klargemacht hat diskutieren wir hier explizit nicht auf Basis der ersatzlos veralteten Forge-Definition.

El God

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Re: Simulationismus
« Antwort #57 am: 21.09.2010 | 14:30 »
Findest du Thots Neudefinition wirklich besser?

Pyromancer

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Re: Simulationismus
« Antwort #58 am: 21.09.2010 | 14:34 »
Findest du Thots Neudefinition wirklich besser?
Ich glaube, Definitionsdiskussionen sind in einem neuen Faden besser aufgehoben.

El God

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Re: Simulationismus
« Antwort #59 am: 21.09.2010 | 14:37 »
Ich bin gerade zu dem Entschluss gekommen, dass ich das dem :T: lieber generell erspare  ~;D

Offline Voronesh

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Re: Simulationismus
« Antwort #60 am: 21.09.2010 | 14:45 »
Für mich als SL ist ja z.B. das rückgekoppelte Echtzeit-Simulieren des dynamischen Verhaltensmodells eines NSCs mit den Taten und Worte der SCs als Eingangsgrößen und den Taten und Worten des NSCs als Ausgangsgrößen grundlegender, spaßbringender Teil des Spieles - auch wenn ich dafür noch nie einen Computer gebraucht habe und mich auch nicht als Simulationisten bezeichnen würde. ;)

Mit dir als nicht objektiven Moderator. Das ist denke ich das einzige Problem an der Sache.

(Und jetzt dürfen sich sicher einige Spieler darüber auslassen, dass ich gerade den SL als Problem der Simulation benannt habe *grins*)
Was manchmal nervt ist, das die Leute realistische Sachen fordern, aber viel unrealistischere Sachen, an die sie sich gewöhnt haben, völlig ignorieren. Wie wenn der Drache im Kino hockt und schreit "Voll unrealistisch, es gibt keine Orks."

Offline Merlin Emrys

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Re: Simulationismus
« Antwort #61 am: 21.09.2010 | 16:01 »
Das ist denke ich das einzige Problem an der Sache.
Mir ist in der Tat nicht klar, wo da etwas ist, das man generell als "Problem" einstufen müsste. Magst Du's also - wenn auch meinetwegen grinsend - erklären? Meinst Du, daß der Spielleiter hier seinen Spaß hat, aber die Spieler drunter leiden müssen?

Offline Voronesh

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Re: Simulationismus
« Antwort #62 am: 21.09.2010 | 16:04 »
Simulation ist für mich eben genau das. Die Realität wird simuliert. Und da mischt sich Gott nicht ein und lässt dann mal 1 gerade sein, weils sonst keine lustige Geschichte wird.

Ein SL tut jedoch genau das. Er ist subjektiv und versucht eine Geschichte zu erzählen, bzw eine Geschichte darzubieten. (Muss ja nicht railroading sein)
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Offline Thot

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Re: Simulationismus
« Antwort #63 am: 21.09.2010 | 16:14 »
Andererseits: Jedes Rollenspiel ist immer ein Kompromiss aus verschiedenen Zielen. Simulation (insbesondere so weit, dass die Möglichkeit gegeben ist, über die reale Welt zu lernen) ist eines, aber ja normalerweise nicht das Primärziel (das ist und bleibt Unterhaltung). Insofern würde ich mal sagen, man kann durchaus beides in gewissem Maße haben, Simulation und einen kleinen Schubser des SL in die "richtige" Richtung hie und da.

Pyromancer

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Re: Simulationismus
« Antwort #64 am: 21.09.2010 | 16:30 »
Simulation ist für mich eben genau das. Die Realität wird simuliert. Und da mischt sich Gott nicht ein und lässt dann mal 1 gerade sein, weils sonst keine lustige Geschichte wird.

Ein SL tut jedoch genau das.

Manche SL tun genau das, nicht alle.

Meiner Erfahrung nach bekommt man das mit der "lustigen Geschichte"  ( ::) )am besten durch das geschickte Setzen von Anfangsbedingungen hin, nicht durch das Rumpfuschen zur Laufzeit.

Offline Voronesh

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Re: Simulationismus
« Antwort #65 am: 21.09.2010 | 16:37 »
Gut ich gehe bei Definitionen halt doch einfach vom Durchschnitt oder der Mehrheit aus. Und das trifft halt für fast alle Kauf-AB und die meisten SLs zu.

Rein ausm Bauch heraus. Kenne natürlich nicht genug SL, um da jetzt eine statistisch fundierte Meinung zu haben :D.
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