Autor Thema: Galottas Beweggründe MI  (Gelesen 5779 mal)

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ErikErikson

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Galottas Beweggründe MI
« am: 30.09.2010 | 13:17 »
Ich möchte ja Galotta in der G7 einführen, damit sie ihn schon kennen, und sich nachher mit Bekannten schlagen. Dafür hab ich sie extra in die vergangenhgeit versetzt, zu dem Zeiptpunkt kurz vor dem Scharlachkappentanz.

Jetzt stellt sich mir aber die Frage, wie ich den Kerl darstellen soll. Ich möchte ihn sympatisch darstellen und eine logische Erklärung für das spätere Überlaufen bringen.

Daher die Frage: Warum läuft Galotta über? Klar, weil er rausgeschmissen und gedemütigt wird. Aber weshalb? Warum zofft er sich sowohl mit Nahema wie auch mit dem Kaiser? Warum wird er gezwungen, den komischen Dämon zu bschwören? Das Ereignis an sich ist mir recht schnurz, ich brauche die Hintergründe, um Galottas Probleme und Ziele darstellen zu können.

Den Roman zu lesen habe ich leider momentan nicht die Zeit.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #1 am: 30.09.2010 | 13:31 »
Galotta wurde von Reto selbst angeworben und hat eine hohe Meinung von diesem "starken" Kaiser. Hal hält er für verweichlicht und schwach und kann ihn deshalb nicht leiden. Als dann noch Nahema als "Beraterin" auftaucht und Hal unter ihre Fuchteln nimmt, sieht er sich ein wenig isoliert, ist aber zu stolz, sich einfach zurückzuziehen. Er kämpft um sein Ansehen.

So habe ich den Roman im Hintergrundkopf.

Um Galotta sympathisch zu machen, sollten die Helden ihn auf dem Höhepunkt seines Ansehens kennen lernen, wo er bereit ist, auch verqueren Gedankengängen zu folgen und sehr pragmatisch ist. Er kann auch gut mit Nicht-wissenschaftlern, solange sie charakterstark sind. Vielleicht legt er für sie ein gutes Wort ein oder er unterstützt den Gruppenmagier in seinen Forschungen.

Z.Z. des Kappentanzes ist er ja am Hofe nur noch ein Schatten seiner selbst.
« Letzte Änderung: 30.09.2010 | 13:40 von Yehodan ben Dracon »
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Offline Adanos

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #2 am: 30.09.2010 | 13:38 »
Den Roman hab ich auch nicht gelesen, bisher hab ich aber auch nur von Hartwurstfans Lobeshymnen darauf gehört. Das ist eher ein Negativkriterium.

Die ganze Sache mit Galotta und Nahema und der Dämonenbeschwörung ist sehr haarsträubend und im Endeffekt dient die Szene nur dazu, damit Kiesow seine Nahema schön intrigant und mächtig darstellen konnte. Sprich: Suche nicht nach Sinn, es gibt keinen. Manche Dinge sind eben hinzunehmen  ;).

Die ganze Darstellung wäre heute so nicht mehr im Hintergrund hinnehmbar. Kein aufrechter Herrscher des Mittelreichs würde von seinem Magier verlangen, ihm einen Dämon zu beschwören, insbesondere wenn ein anderer undurchsichtiger zwielichtiger Verhüllter Meister es vorschlägt.  ::) Und das im praisotreuen Mittelreich. Das passt so nicht mehr in den Hintergrund, Dämonen werden aus mittelreichischer Sicht von Schurken und Frevlern beschworen, nicht jedoch von einem Hofmagus. Hal bzw. die Praioskirche hätte das sofort unterbinden müssen und sowohl Nahema als auch Galotta beseitigen.

Aber es gibt noch einen Plothook, um das zu retten:

Galotta hatte scheinbar eine Affaire mit Alara Paligan. Das würde ich als Grund für seine Verbannung und letztlich Verbitterung verwenden und die ganze Nahemasache ad acta legen. Eventuell könnte Galotta durch Alara hinter Hals Geheimnis gekommen sein und musste deswegen verschwinden, so von der KGIA unter Drogen gesetzt und in Al'Anfa ausgesetzt. ;) Ist einfacher, verständlicher und zudem ohne blöden Hokuspokus realisierbar.

Online Liftboy

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #3 am: 30.09.2010 | 13:40 »
So wie ich das verstanden habe, ist Galotta vor allem gefrustet weil Nahema ihn immer wieder Steine in den Weg legt (er hat sie in seiner Jugend zurück gewiesen).

Bei uns tauchte Galotta auch schon vorher auf und zwar als er noch ein großer Macher am Kaiserhof war und dennoch offen war für andere Ideen.

Nach dem Scharlachkappentanz kannst du Galotta vergessen. Vor allem wenn deine Helden wissen, das er den Zug der 1000 Oger verursacht hat, wird es schwer sympathie für ihn zu empfinden.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #4 am: 30.09.2010 | 13:45 »
Adanos, ich glaube, selbst die alte "Hotzenplotz" Zeit, das hier so oft beschworene UR-DSA ging einfach davon aus, dass Hal nach Reto gerade in seiner Jugend wieder ein vergleichsweiser verkommenes Subjekt war. Er war dem Luxus verfallen und der Hof versank in Dekadenz und Selbstbeweihräucherung. Die Szene im Buch beschreibt ja fast schon orgienhafte Zustände am Kaiserhof. Kaum besser als Cella & Bardo. Vor diesem düsteren Hintergrund ist die Dämonenbeschwörung ganz gut einzubinden.

Dass Hal später der strahlende Kaiser und Halbgott wurde und das Mittelreich als Hort des Praiosglaubens und der Ehre galt, war m.E. seinem Geheimnis geschuldet und ist wahrscheinlich auf dem Mist von Dexter Nemrod gewachsen.
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ErikErikson

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #5 am: 30.09.2010 | 13:47 »
Ist es eigentlich bekannt geworden, das Galotta für den Zug der 1000 Oger verantwortlich war, und wenn ja, wann?

Online Liftboy

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #6 am: 30.09.2010 | 13:48 »
Keine Ahnung, da meine Helden Zug der 1000 Oger gespielt haben, wissen sie es.

Wie das offziell ist weiß ich nicht, glaube aber schon das die KGIA daraus kein Geheimnis gemacht hat.  ;)

Offline Adanos

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #7 am: 30.09.2010 | 13:58 »
@ Yehodan ben Dracon:

Das ist möglich, passt aber nicht so ganz zu Hals Gotterhebung (997 BF). In Wiki Aventurica wird zumindest der Eindruck eines gütigen Herrschers erweckt, der Fleisch und Süßigkeiten für Arme und Kinder spendet, nicht aber orgienhaft sich mit seinem Hofstaat vergnügt und die Staatskasse verprasst. Badro und Cella kann man da nicht als Vergleich heranziehen. Die großzügigen Feste, von denen die Rede ist, würde ich eher als Charity-Gala auslegen. ;)

Auch gilt die Zeit Kaiser Hals (zu dieser Zeit spielt Drakensang am Fluss der Zeit, da hab ichs auch her) als "gute alte Zeit".
Insofern kann ich nicht unbedingt einen düsteren Hintergrund erkennen. Scheint so, als sei Nahemas Selbstdarstellung immer noch maßgeblich, für diesen ganzen Plot. Da kann man eher mäßig begeistert sein.

ErikErikson

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #8 am: 30.09.2010 | 14:00 »
Dann ist Nahema bei mir halt die Drama-Queen, die Rache will fürs Abblitzen. Galotta will nur in Ruhe forschen, wird aber heimtückisch politisch immer mehr ins Abseits gedrängt. Der Rauswurf zerstört dann sein Lebenswerk, was auch immer das ist.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #9 am: 30.09.2010 | 14:02 »
Stimm, da habe ich die Reihenfolge durcheinander gebracht.
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Offline Oberkampf

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #10 am: 30.09.2010 | 14:14 »
Als (Savage Aventurien)-Spieler (und Aventurien-Nichtkenner!) habe ich vor ein paar Wochen diese Scharlachkappen-Tanz-Geschichte mitgekriegt. Die Idee an sich ist nicht schlecht, mir wurde dieser Galotta-Knilch, der mir vorher gehörig auf den Geist ging, richtig sympathisch - einfach weil diese Nahema noch unsympathischer war und unser SL auch deutlich gemacht hat, dass Galotta keinen Dämon beschwören will.

Das einzige Manko war halt, dass wir von Spielerseite auch nichts an der Szenerie ändern konnten und ich mich mitsamt meinem Rondrageweihten total fehl am Platz gefühlt habe. Das scheint so ein DSA-Spezifikum zu sein.

Meiner Meinung nach wäre es übrigens cool, wenn die Spieler eine Chance erhalten, den zu Unrecht eingekerkerten Galotta persönlich zu befreien - und ihn dabei (nochmal) näher kennenlernen. Sei es durch eine Nacht und Nebel Aktion für "kriminelle" Gruppen oder durch einen legalen Begnadigungsprozess. In dieser Geschichte kann man dann auch seine persönliche Kränkung hervortreten lassen, eventuell mit einem Abgleiten in den Wahnsinn, aus dem sich seine spätere Schandtat (Zug der 100 Oger) erklären lässt.
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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #11 am: 30.09.2010 | 14:15 »
@ Yehodan ben Dracon:

Das ist möglich, passt aber nicht so ganz zu Hals Gotterhebung (997 BF). In Wiki Aventurica wird zumindest der Eindruck eines gütigen Herrschers erweckt, der Fleisch und Süßigkeiten für Arme und Kinder spendet, nicht aber orgienhaft sich mit seinem Hofstaat vergnügt und die Staatskasse verprasst. Badro und Cella kann man da nicht als Vergleich heranziehen. Die großzügigen Feste, von denen die Rede ist, würde ich eher als Charity-Gala auslegen. ;)

Auch gilt die Zeit Kaiser Hals (zu dieser Zeit spielt Drakensang am Fluss der Zeit, da hab ichs auch her) als "gute alte Zeit".
Insofern kann ich nicht unbedingt einen düsteren Hintergrund erkennen. Scheint so, als sei Nahemas Selbstdarstellung immer noch maßgeblich, für diesen ganzen Plot. Da kann man eher mäßig begeistert sein.

Sorry, wenn ich als Befürworter des Ur-DSA da kurz OT werde:
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Offline Iona

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #12 am: 30.09.2010 | 14:18 »
Dann ist Nahema bei mir halt die Drama-Queen, die Rache will fürs Abblitzen. Galotta will nur in Ruhe forschen, wird aber heimtückisch politisch immer mehr ins Abseits gedrängt. Der Rauswurf zerstört dann sein Lebenswerk, was auch immer das ist.

Das ist eine durchaus "romankonforme" Zusammenfassung/Einschätzung.

Wenn du genau wissen willst, wie es in den Büchern beschrieben wird und wie es dazu kam, dass er einen Hass auf die Welt entwickelt und wie es zu dem Scharlachkappentanz kam, kann ich dir das gerne kurz zusammenfassen.
Sag einfach bescheid.

Eine gewisse Alara Paligan und Hal selbst natürlich hatten auch noch ihren Einfluss darauf.
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Offline Gwynplaine

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #13 am: 30.09.2010 | 14:24 »
Die Romane "Der Hofmagier" und "Der Feuertänzer" lassen Galotta (und Haffax) sehr sympathisch rüberkommen. Meine Spieler und ich fanden die beiden im Nachhinein viel cooler (und hätten uns in mancher DSA-Kampagne anders entschieden...)

Offline tartex

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #14 am: 30.09.2010 | 14:55 »
Seinerzeit, noch in den 80ern, nämlich in der "Abenteuer Ausbau"-Box endete der Geschichtsabriss mit Hal, und da wurden tatsächlich düstere Zeiten heraufbeschworen: Nachdem Reto so ein toller war, ist nun der verweichlichte Hal an der Macht, der nun auch noch den Frevel begeht, sich zum halbgott ausrufen zu lassen.

Genau. Das das wird Hal beinahe schon in eine Linie mit Fran-Horas gestellt. Zumindest zwischen den Zeilen. Eben wegen dem Frevel der Erhebung zum Gott. Das Kapitel endet ungefähr so: "Manche flüstern, dass dunkle Zeiten auf Aventurien zukommen..."
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Offline korknadel

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #15 am: 30.09.2010 | 15:14 »
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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #16 am: 30.09.2010 | 15:23 »
@ErikErikson:

Mir persönlich wäre es wichtig, darzustellen dass Galotta zunächst nur jemand ist, dem von Hal und Nahema ein großes Unrecht zugefügt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es auch noch relativ leicht Sympathie für ihn zu empfinden. In dieser Situation trifft Galotta dann eine Entscheidung. Es wäre für eine Person in seiner Position sicher möglich gewesen etwas gegen die Umtriebe am Hof zu unternehmen. Sei es, dass er versucht die Kirchen zu involvieren, andere Amts- und Würdenträger gegen Hal zu mobilisieren, oder versucht dem jungen Kaiser Vernunft einzubleuen.

Ob man solch eine Entscheidung jetzt zwölfgöttergefällig, gerecht oder weise nennt ist schlicht weg egal. Wichtig ist bei der Sache nur, dass Galotta sich in dem Moment selbst verdammt hat, in dem er sich gegen ein solches Vorgehen entschieden hat. Es war letztlich seine Entscheidung stattdessen die beleidigte Leberwurst zu spielen und nur auf Rache für sein gekränktes Ego zu sinnen.

Meiner Meinung nach ist es einfach enorm wichtig diesen Punkt gut rüberzubringen. Immerhin ist Galotta der mächtigste (normalsterbliche) Blakharaz-Paktierer auf Dere.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #17 am: 30.09.2010 | 15:26 »
Seine einzige "falsche" Entscheidung war ja, den Befehl des Kaisers nicht zu verweigern und dafür eben bestraft und verbannt zu werden, aber seinen Frieden zu haben. Die Kirchen und die weiße Gilde schätzten ihn doch sowieso nicht. Seine Denke war doch für die schon viel zu rational. War er nicht auch Magierphilosoph?
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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #18 am: 30.09.2010 | 15:31 »
Seine einzige "falsche" Entscheidung war ja, den Befehl des Kaisers nicht zu verweigern und dafür eben bestraft und verbannt zu werden, aber seinen Frieden zu haben. Die Kirchen und die weiße Gilde schätzten ihn doch sowieso nicht. Seine Denke war doch für die schon viel zu rational. War er nicht auch Magierphilosoph?

Das mag sein, ich kenne vom "offiziellen Hintergrund" in diesen Fall nur den groben Abriss der Ereignisse.

Ich würde Erik aber empfehlen, die ganze Sache etwas mehr aufzupeppen. Mir zumindest war ein Großteil der wichtigen Personen in der G7 Kampagne einfach viel zu platt.

Offline Senebles

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #19 am: 30.09.2010 | 17:46 »
Galotta war Magierphilosoph. Sien größter Mangel war die Selbstüberschätzung, verbunden mit der Unfähigkeit seine eigenen Taten zu werten. Das Reich und seine Verpflichtung gegenüber Reto waren sein Vorwand für ale seine Forschungen.

Galotta war sozial deutlich unterentwickelt. Er umgab sich mit vier Elfinnen, die er mit Pervertierung elfischer Verständigungs und Beherrschungsmagie unter seinen Willen gezwungen hat. Die einzig andere dauerhafte soziale Beziehung hat er zu Alara. Auch diese scheitert daran, dass er seine magischen Kräfte missbraucht.

Nahema, deren erzählerische Funktion zu sein scheint, die Mächtigen an ihre Grenzen zu erinnern, sorgt für seine Demütigung - nein, sie verrichtet einen dauerhaftes Werk der Rache.

Die Tatsache, dass Galotta Nahemas Opfer ist, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Galotta zwar eine faszinierende Person ist, aber auch kein Mitleid verdient hat.

Nach dem Scharlachkappentanz ist es der Herr der Rache, der Galotta immer mehr seinen Willen aufdrängt. Unter Borbarad erhooft sihc Galotta vermutlich zum einen Rache am Mittelreich, zum anderen ein neues Zeitalter , indem Kapazitäten wie er ihre Visionen ungehinder tumsetzen können. Rache und Hochmut begleiten ihn auf diesem Weg. Seine Visionen lassen ihn das neue Ysilia und schließlich die feigende Festung errichten. Auch nach seinem zweiten Aufstieg folgt ein entgültiger und vernichtender Fall.

In einer Welt, in der es jenseitige Mächte gibt, ist der, der ihre entgültige Übermacht nicht anerkennen will, zum Scheitern verdammt.
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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #20 am: 30.09.2010 | 17:49 »
Oh noes! It's teh evil Magician all over again!

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #21 am: 30.09.2010 | 17:56 »
Daran kommst Du nicht vorbei. Ich bin ja immer großer Galotta Fan gewesen. Aber sicher nicht weil er gut war. Ich mochte ihn, weil er Faszination auslöste, seine magierphilosophische Radikalität (siehe Götterbuch 1989). Aber sein eigentliches Verbrechen (Ogerzug) machte er eben nicht nur einfach so, sondern weil es einen konkreten Anlass gab, der zumindest Mitgefühl auslöste.

Das ist, nachdem Dämonologie mit DSA3 in die Böseecke abgedrängt wurde, vergessen worden. Umgekehrt zeichnen die Galotta-Romane schon aus Perspektivgründen ein sehr weiches Bild (sie lesen sich auch locker, Aschegeist ist sogar ein ganz guter Roman).
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Online Kurna

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #22 am: 30.09.2010 | 18:03 »
Hi,

in dem 20 Jahre DSA-Band (Magische Zeiten) gab es eine Kurzgeschichte darüber, wie es zum Scharlachkappentanz kam. Die geht eher in die Richtung, dass Nahema eingegriffen hatte, weil Galotta kurz davor stand, Hal unter seine geistige Kontrolle zu zwingen. Er war wohl schon lange daran am Arbeiten, aber gewisse Artefakte des Kaisers schützten ihn bis dato noch. Galotta war aber kurz davor, diesen Schutz zu überwinden.

Tschuess,
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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #23 am: 30.09.2010 | 18:03 »
Daran kommst Du nicht vorbei.

Doch, in dem ich das Gesülze der DSA Redax und Romanschreiber über Bord werfe. ;)

Ganz im Ernst: Du beschreibst den Kanon Galotta sicher sehr treffend. Dagegen will ich garnichts sagen.

Nur ist mir das einfach zu...plump. Das ganze liest sich für mich in Kurzform so: Der böse Magier gegen den wir kämpfen war schon immer ein sozialer Krüppel und aroganter Sonderling. Selbst als er noch im Dienst des Reiches stand hat er unschuldige Elfinnen grausam missbraucht, gegen die Götter gelästert und kleine Tiere gequält. Er ist also "einfach böse" (tm) und seine weiteren Verbrechen (Zug der tausend Oger/ Pakt mit Borbi/ "Dämonenkaiser") nur eine weitere Ausprägung seiner Natur.

Da sag ich nur: Booooooring.  

Offline Senebles

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Re: Galottas Beweggründe MI
« Antwort #24 am: 30.09.2010 | 18:12 »
Nein. Du musst schon differenzieren und darfst ihn nicht auf eine Seite reduzieren. Nur ist er eben nicht einfach nur Opfer. Er ist auch ein brillianter Kopf, einer der mit absoluter Begeisterung für das Reich forscht, der in den Bereichen Verständigung und Beherrschung die Grenzen der Gildenmagie durchbricht. EIner der sich nicht von ein paar Weißmagiern in die Schranken weisen lässt, und

einer der wenigen, die sich nicht von Nahema blenden lassen.
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