Autor Thema: Misspent Youth  (Gelesen 6874 mal)

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Offline afbeer

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Re: Misspent Youth
« Antwort #25 am: 10.11.2010 | 10:11 »
Also "1W6 Freunde haben tatsächlich ein Problem"

Das geht dann weg von "Hanni und Nanni" mehr so zu Pippi Langstrumpf unf darüber hinaus.

Offline Feuersänger

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Re: Misspent Youth
« Antwort #26 am: 10.11.2010 | 10:16 »
Aber immer noch lang nicht so episch wie die Mumintrolle, gell?
(Und ja, das mein ich ernst - da geht es gleich im ersten Buch um den Weltuntergang)
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Daniel

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Re: Misspent Youth
« Antwort #27 am: 10.11.2010 | 17:01 »
Das geht dann weg von "Hanni und Nanni" mehr so zu Pippi Langstrumpf unf darüber hinaus.

Wenn du meinst.

Offline Deep One

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Re: Misspent Youth
« Antwort #28 am: 10.11.2010 | 17:35 »
Wenn du meinst.

Pippi Langstrumpf ist kühl und hat vor nix Angst.  8)

Offline Fredi der Elch

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Re: Misspent Youth
« Antwort #29 am: 14.11.2010 | 15:44 »
Und shameless plug: Ich versuche gerade eine Teamspeak-Runde aufzuziehen, die Misspent Youth testen wird:

[Teamspeak / Skype] Indie-Testrunde - Mitspieler gesucht

Einen Spieler suchen wir noch - falls also jemand Interesse hat, kann er sich gerne melden. :)
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #30 am: 27.06.2017 | 19:38 »
Weil Wil Wheaton das Spiel bei TableTop featured - die Folge wird wohl am 5.7. öffentlich - kickstartet Rob Bohl eine Neuauflage von Misspent Youth - Teenage rebellion in a fucked-up future. Oben drauf kommt die Erweiterung Misspent Youth: Sell Out with Me mit neuen Dystopien und Hacks von einem Haufen cooler Indie-Leute. Stark!

Zitat
Misspent Youth: Teenage rebellion in a fucked-up future! Play the only kids that can stop some asshole from turning the world to shit.


Offline D. Athair

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Re: Misspent Youth
« Antwort #31 am: 28.06.2017 | 05:16 »
... kann wer was zum politischen Narrativ sagen, das im Spiel verbaut ist?
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #32 am: 28.06.2017 | 15:03 »
... kann wer was zum politischen Narrativ sagen, das im Spiel verbaut ist?

Ich denke, für die Erweiterung ist das "stop some asshole from turning the world to shit. " Wenn ich mich nicht irre, hat Bohl gesagt, dass sich ein paar der vorgefertigten Welten sehr deutlich gegen die Trump-Regierung richten. Und auch sonst wird das angesichts des Teams die gewohnt progressive Linie sein.
---

Das Spiel selbst fordert indes erstmal dazu auf, das eigene Bauchgefühl einzubringen, während man gemeinsam die zu bekämpfende Authority erschafft:
Zitat
The most important
thing when coming up with The Authority is to make something
that’s going to make you — the players, the people sitting
around the table — furious. Brainstorm a list of the things
that real-life bullies do that make your guts knot up with
impotent fury.

Das wird dadurch ein bisschen begrenzt, dass man für die Authority ein vorgegebenes Motiv (Absolutism, Fear, Greed, Sadism, Utopianism), ihr Opfer in einem allgemeinen Sinn (Freedom, History, Humanity, Nature, Progress) und ihre Erscheinungsform (Corporate, Personal, Religious, State, Systemic) wählen muss. Über die Systems of Control, also was genau unterdrückt, verboten, bekämpft wird, entscheidet man wieder selbst.

Unabhängig davon, gegen wen oder was eigentlich gekämpft wird, ist Misspent Youth aber immer punkige Widerstands-Romantik. Das ist das Narrativ. Entsprechend muss auch nicht erklärt werden, warum die Authority böse und die Youthful Offenders - mit den möglichen Motiven Altruism, Optimism, Outrage, Pride, Thrills - unschuldig und gut sind. Dass die YOs Widerstand leisten und sich nicht unterwerfen steht damit fest. Ritualisiert wird das in der Frage "Who's gonna stand up?", mit der die SL/Authority jeden Konflikt einleitet.

Wenn es für die YOs schlecht aussieht, kann man eine Überzeugung "verkaufen" (selling out; bspw. Cool -> Trendy, Outrage -> Wrathful, Thrills -> Nihilistic etc.) und gewinnen.
Ziel für die YOs ist es also, die Systems of Control zu untergraben ohne dabei zu viel von ihrem jugendlichen Idealismus zu verlieren und am Ende so zu werden wie die Authority. Wenn sie nicht oft genug gewinnen, behält die Authority die Kontrolle, wenn sie aber andererseits zu viele Überzeugungen opfern, um zu gewinnen, geht es für die YOs persönlich schlecht aus.

Wie das Politische im Spiel rauskommt, kann ich nicht sagen. Vom Text her würde ich vermuten, dass es hinter den soliden Kern aus La Résistance und den SF-Aspekt der Systems of Control zurücktritt.

Offline D. Athair

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Re: Misspent Youth
« Antwort #33 am: 30.06.2017 | 06:48 »
Erstmal danke für die Erläuterung.

Ich schau mal ob ich die opressive Gegenseite zu Bohls Idealen konstruieren kann:
Motive: Utopianism, Opfer: Freedom (ggf. stabilitas), Erscheinungsform: System

Damit kann kann ich ein progressives politisches oder gesellschaftliches System bauen, zu dessen Kernmerkmalen Verbote, political correctness im Sinne von Rotherham gehören und, das unter dem Deckmantel von Antidiskriminerung-Übersteigerung (vgl. Inhalte, der dann doch gezeigte arte-Doku) jede Kritik invalidisiert. [Beispiele entstammen willkürlich progressiven Entgleisungen und sind KEIN politisches Statement.]


Wenn das tatsächlich gehen sollte jede staatliche, religöse, gesellschaftliche, ... Spielart zur Authority zu machen, dann könnte das Spiel durchaus interessant sein. Die punkig-romantische Widerstandsattitüde gab es ja in der Geschichte oft genug in völlig unterschiedlichen Lagern. Ist halt die Frage wie wörtlich "punk" zu nehmen ist.

Wenn meine Vermutungen richtig sind, dann wäre für mich der Reiz daran, dass ich ohne Probleme die Seiten vertauschen kann.
Also: Progressive Authority vs. Redneck-OP, Traditionalist Authority vs. Hippie-OP, ...


"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #34 am: 30.06.2017 | 15:21 »
Danke für den Kommentar. Das Thema finde ich hochinteressant.

Ich schau mal ob ich die opressive Gegenseite zu Bohls Idealen konstruieren kann:
Motive: Utopianism, Opfer: Freedom (ggf. stabilitas), Erscheinungsform: System

Damit kann kann ich ein progressives politisches oder gesellschaftliches System bauen, zu dessen Kernmerkmalen Verbote, political correctness im Sinne von Rotherham gehören und, das unter dem Deckmantel von Antidiskriminerung-Übersteigerung (vgl. Inhalte, der dann doch gezeigte arte-Doku) jede Kritik invalidisiert. [Beispiele entstammen willkürlich progressiven Entgleisungen und sind KEIN politisches Statement.]

Zitat
Utopianism: A Utopian
Authority thinks it knows what’s
best for you and it really
believes whatever fuckedup
scheme it has will make
the world a better place.

Freedom: Freedom of
choice, speech, religion,
the press, movement: all of
these things and more are
anathema to The Authority.

Systemic: A process, a culture, a civil paranoia, a lifedefining
test regimen, etc. Since it’s got no face to spit in
and no headquarters to stinkbomb, this Authority can be very
difficult to directly confront.

Das ist absolut möglich. Die Kategorien selbst schränken dich wie gesagt kaum ein. Das Entscheidende ist laut MY, die Authority so zu bauen, dass sie alle am Tisch unglaublich wütend macht. Alle müssen bereit sein, die Authority als grotesk überzeichnetes Evil Empire zu akzeptieren. Scheitern wird das also wenn nicht am Spiel oder der Form, die die Authority annimmt, sondern daran, dass Leute ihre eigenen politischen Überzeugungen und Anliegen über Gebühr in den Dreck gezogen sehen. Müll wie Modern Educayshun z.B. würde ich nicht spielen wollen. Anderen wäre vielleicht eine religiös-fundamentalistische oder nationalkonservative Authority zu viel.  Da man sich aber ohnehin gemeinsam auf die Authority einigt, sollte das in der Praxis unproblematisch sein.

Wenn das tatsächlich gehen sollte jede staatliche, religöse, gesellschaftliche, ... Spielart zur Authority zu machen, dann könnte das Spiel durchaus interessant sein. Die punkig-romantische Widerstandsattitüde gab es ja in der Geschichte oft genug in völlig unterschiedlichen Lagern. Ist halt die Frage wie wörtlich "punk" zu nehmen ist.

Wenn meine Vermutungen richtig sind, dann wäre für mich der Reiz daran, dass ich ohne Probleme die Seiten vertauschen kann.
Also: Progressive Authority vs. Redneck-OP, Traditionalist Authority vs. Hippie-OP, ...

Was macht diesen Reiz denn für dich aus? Dass du bei deiner eigenen Dystopie nicht an Bohls politische Überzeugungen gebunden bist und deine Kritik, z.B. an einer entgleisten political correctness, in Form einer überzeichneten Authority formulieren kannst, gegen die sich die YOs zurecht auflehnen? Dann bist du aus meiner Sicht bei MY richtig. 

Aber:  Ich würde eben den dafür nötigen, weltanschaulichen buy-in nicht unter den Tisch fallen lassen. Die YOs sind per definitionem unschuldig und gut - wenigstens bis sie zu vollständigen sell-outs werden. The Revolution Will Not Be Vilified. Das ist in den Motiven (s.u.), die am Anfang zur Wahl stehen, der selling-out Mechanik und dem Evil Empire codiert. D.h. es geht MY darum, sich mit den Guten zu identifizieren und den Bösen mal so richtig einzuschenken - wie Bohl sagt: "It's the game, where you can punch capitalism in the face and win." - manchmal einen Preis dafür zu zahlen oder wenigstens die Guten tragisch scheitern zu sehen.

Kurz: Ich glaube nicht, dass MY kritische Distanz erlaubt bzw. ich stelle es mir sehr schwer vor, YOs zu spielen, deren Einstellung und Überzeugungen ich persönlich zum Kotzen oder wenigstens zweifelhaft finde. Das ist auch ganz offensichtlich nicht Bohls Intention. MY möchte, dass du die Widerstandsromantik kaufst. Andersrum heißt das, dass bei MY alle ihre Karten offen auf den Tisch legen müssen: Was für eine Authority macht dich rasend und wie sehen die heldenhaften Jugendlichen aus, die dagegen antreten? Wenn letztere also die SF-Version von Trump-begeisterten Rednecks, Gamergate oder der Identitären Bewegung sind, kann zumindest ich nicht "ohne Probleme die Seiten vertauschen". Der nötige buy-in ist der Preis für das klare Schwarz-Weiß-Denken in MY. Das Spiel selbst schränkt dich aber auch hier nicht ein. Die Motive der YOs (Altruism, Optimism, Outrage, Pride oder Thrills) sind so generisch gut wie die der Authority generisch böse sind.

Um also nochmal auf deinen Seitentausch zurückzukommen: Das Ziel von MY ist es nicht, dich darüber reflektieren zu lassen, inwiefern die Authority bösartig und die YOs gut sind bzw. warum beide Seiten so handeln, wie es das Spiel und das Trope vorsehen. Das erreichst du auch mit einem Seitentausch nicht. Deine "progressive" Gesinnungsdiktatur muss immer noch so abartig und deine YOs so gut und idealistisch sein, dass niemand am Tisch kritische Fragen stellt.

Interessant ist der direkte Vergleich zu Dog Eat Dog, das ebenfalls eine übermächtige, hier Kolonialmacht gegen unterlegene Einheimische aufstellt. Liam Burke schreibt entsprechend über den Seitentausch:

Zitat
The Culture War
Here’s another aspect of Dog Eat Dog’s perspective on inferiority.
Go back to that section where I list off a few sets of Traits for
the Occupation and the Natives. Flip them around—make the
Occupation the Natives and the Natives the Occupation. How
does this change the game?
[...]  [Gar nicht, Anm. von mir]
The statement here is hopefully pretty obvious—in Dog Eat
Dog, the characters think, or are encouraged to think, that
certain behaviors or ideas are good and others are bad, not
because of any inherent value in either case, but because one
set belongs to the people in power, and one set belongs to the
people without power.
This is also true of the real world.

Dog Eat Dog zwingt dich im Gegensatz zu MY nicht dazu, die eine oder andere Seite zu verklären. Es zeigt dir nur, was passiert, wenn die Mächtigen sich den Machtlosen überlegen fühlen. Das adelt (oder entschuldigt) weder die eine noch die andere Seite.* Darüber zu urteilen, bleibt dir selbst überlassen.

*Die Idee dahinter, nämlich dass so eine Beziehung, egal wer beteiligt ist, nie funktionieren kann, grds. negativ ist und sich damit zumindest schuldig macht, wer das nicht sehen will, ganz besonders natürlich die historischen Kolonialmächte, erfordert natürlich schon einen buy-in.
« Letzte Änderung: 30.06.2017 | 15:48 von Ucalegon »

Offline Zarkov

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Re: Misspent Youth
« Antwort #35 am: 30.06.2017 | 15:42 »
Das eigentlich Interessante an diesem Spiel ist doch, daß man die Ideale, die man als rebellischer Jugendlicher in der Fiktion vertritt, nach und nach verrät und drangibt, um irgendwie doch noch was zu verändern. Selling out to the man, das ist der Angelpunkt der ganzen Sache.

[Nachtrag, weil das vielleicht nicht klar genug war: Wenn es nicht richtig wehtut, der Autorität auch nur einen Fußbreit nachzugeben oder sich auf sie einzulassen, egal, wie die gestaltet wurde, ist das ganze Spiel für die Katz. Daher doch der ganze Tanz.]
« Letzte Änderung: 30.06.2017 | 15:50 von Zarkov »
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #36 am: 30.06.2017 | 16:10 »
Das eigentlich Interessante an diesem Spiel ist doch, daß man die Ideale, die man als rebellischer Jugendlicher in der Fiktion vertritt, nach und nach verrät und drangibt, um irgendwie doch noch was zu verändern. Selling out to the man, das ist der Angelpunkt der ganzen Sache.

[Nachtrag, weil das vielleicht nicht klar genug war: Wenn es nicht richtig wehtut, der Autorität auch nur einen Fußbreit nachzugeben oder sich auf sie einzulassen, egal, wie die gestaltet wurde, ist das ganze Spiel für die Katz. Daher doch der ganze Tanz.]

Klar und das funktioniert ja eben nur, wenn ich auch überzeugt bin, dass es das wert ist. Deswegen redet Bohl ja bei der Erschaffung der Authority so viel davon, dass sie dich wirklich ankotzen muss.

Die schwere Entscheidung in MY ist: Bin ich bereit, meine Überzeugungen zu verkaufen, damit der Widerstand erfolgreich ist. Gerade ihre Opfer adeln die YOs. Dass ihr Widerstand gerechtfertigt ist, steht nicht in Frage.

Offline D. Athair

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Re: Misspent Youth
« Antwort #37 am: 30.06.2017 | 18:25 »
Was ich gerne wollte:
Die Möglichkeit die eigenen Überzeugungen so zu überdrehen, dass ich bzw. die Gruppe sie gern als taugliche Authority nehmen will.
Ich möchte gern die Seiten vertauschen können: Also "Absolutismus/Merkantilismus - YO ("Kapitalismus nach Adam Smith") // "Neoliberaler Kapitalismus" - YO ("Progressivismus"?)  // Oder auch: Absolutismus - YO (Revoluitionäre) // Jakobinische Terrorherrschaft - YO ...

Vielleicht ist das zu viel Hirnakrobatik, die Ideale der YO der einen Spielsitzung in der folgenden zur Authority verdrehen zu wollen.
Was ich halt nicht brauche - und mag die politische Haltung, die das Spiel präferiert noch so gut sein - ist ein Spiel, das trotz oder wegen "selling out to the man" am Ende des Tages dazu verdammt ist eine Echokammer zu sein.

Vielleicht will ich den Konflikt bei den YO auch einfach nur 2-Achsig:
sell out UND going fandamentalist/fanatic ... ohne dass das für mich auf der gleichen Ebene möglich sein muss.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #38 am: 30.06.2017 | 20:19 »
Was ich gerne wollte:
Die Möglichkeit die eigenen Überzeugungen so zu überdrehen, dass ich bzw. die Gruppe sie gern als taugliche Authority nehmen will.
Ich möchte gern die Seiten vertauschen können: Also "Absolutismus/Merkantilismus - YO ("Kapitalismus nach Adam Smith") // "Neoliberaler Kapitalismus" - YO ("Progressivismus"?)  // Oder auch: Absolutismus - YO (Revoluitionäre) // Jakobinische Terrorherrschaft - YO ...

Vielleicht ist das zu viel Hirnakrobatik, die Ideale der YO der einen Spielsitzung in der folgenden zur Authority verdrehen zu wollen.
Was ich halt nicht brauche - und mag die politische Haltung, die das Spiel präferiert noch so gut sein - ist ein Spiel, das trotz oder wegen "selling out to the man" am Ende des Tages dazu verdammt ist eine Echokammer zu sein.

Wenn damit alle einverstanden sind, schmeißt dir das System da keine Steine in den Weg. Aber MY fordert dich eben auch deutlich dazu auf, dich mit den YOs und ihrem Kampf zu identifizieren. Das ist denkbar schwer, wenn die YOs (idealistische) monumentale Arschlöcher sind. Oder nach Zarkov: Wenn mich ihre Ideale nicht packen, dann hat es für mich auch keine Bedeutung, diese aufzugeben. Das meinte ich mit der fehlenden kritischen Distanz bzw. dem nötigen buy-in. Meine Folgerung war deshalb:

Scheitern wird das also wenn nicht am Spiel oder der Form, die die Authority annimmt, sondern daran, dass Leute ihre eigenen politischen Überzeugungen und Anliegen über Gebühr in den Dreck gezogen sehen.

Das hat für mich auch nichts mit einer Echokammer zu tun, sondern mit gegenseitigem Respekt.   

Vielleicht will ich den Konflikt bei den YO auch einfach nur 2-Achsig:
sell out UND going fandamentalist/fanatic ... ohne dass das für mich auf der gleichen Ebene möglich sein muss.

Damit wären die YOs einer Kritik jedenfalls zugänglicher. Aber das würde der Prämisse von MY entgegenlaufen, die sie ja gerade verklären möchte.
« Letzte Änderung: 30.06.2017 | 20:30 von Ucalegon »

Offline Deep_Flow

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Re: Misspent Youth
« Antwort #39 am: 30.06.2017 | 21:26 »
+1

Mit anderen Worten:

Es ist ein Spiel für den Punk in uns.

Ironische Brechungen, Konterkarierungen,  erweiterte Reflexionsebenen, das Wechselspiel zwischen Identifikation und Distanzierung ergibt sich dann im Spiel. Zumindest bei den den Leuten, mit denen ich sowas gerne spiele...

Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #40 am: 1.07.2017 | 11:48 »
Das Material aus der Erweiterung Misspent Youth: Sell Out with Me wird übrigens nach und nach auf G+ vorgestellt. Lässt sich schon gut an:

Zitat
Judd Karlman’s “Info Pirates”
[...]
Tell us about The Authority you made and why you chose it

I made my Authority based on what horrifies me about today’s political landscape. I got upset while writing it and hope I hear lots of stories about players kicking the CEO-in-Chief directly in the teeth.


Ucalegon

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Re: Misspent Youth
« Antwort #41 am: 5.07.2017 | 20:49 »
Und hier ist die TableTop-Folge.

Offline tartex

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Re: Misspent Youth
« Antwort #42 am: 19.02.2020 | 13:44 »
Habe mir gerade die Website der deutschen Übersetzung angeschaut und bei der Musikliste ein wenig gestutzt.

Zitat
Year Zero (Nine Inch Nails), Dead Prez, The Clash, Anti-Flag, Mos Def, Bikini Kill, Rancid, Dead Kennedys, Bad Religion, Die Ärzte, Ari di France, Stiff Little Fingers, Rage Against the Machine

Die Ärzte als einzige deutschsprachige Band ist ja kurios, aber kann sein. Aber Ari di France?  wtf?  Nie gehört, was soll das sein? Ich bilde mir ein von sämtlichen Künstlern schon mal gehört zu haben.  8)

Habe es dann mit der englischsprachigen Liste verglichen:

Zitat
Rage Against the Machine, Anti-Flag, Bikini Kill, Public Enemy, Dead Prez, Cock Sparrer, Stiff Little Fingers, The Clash, Ani DiFranco, Year Zero by Nine Inch Nails , English Rebel Songs 1318-1984 by Chumbawamba

"Ari di France" ist wohl wie man "Ani DiFranco" auf Deutsch sagt.  >;D ;D

Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
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