Umfrage

Was habt ihr lieber...

Ein Regelwerk mit ausgearbeitetem Metaplot. Den kann man dann weglassen.
51 (56.7%)
Ein Regelwerk ohne Metaplot. Den kann man dann dazuerfinden.
39 (43.3%)

Stimmen insgesamt: 72

Autor Thema: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?  (Gelesen 23474 mal)

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Wulfhelm

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #150 am: 21.11.2010 | 18:08 »
Keine der beiden Antworten ist für mich zufriedenstellend, weil Metaplot nicht gleich Metaplot ist.
Ich hätte gerne eine Welt mit Metaplot, aber der sollte langsamer und bescheidener laufen als bei DSA oder BattleTech, um mal zwei Gegenbeispiele zu nennen, wo eine welterschütternde Umwälzung die nächste jagt.

alexandro

  • Gast
Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #151 am: 21.11.2010 | 18:12 »
Eulenspiegel spricht schon einen guten Punkt an: Metaplot produziert einen neuen IST-Zustand des Settings.

Solange man diesen modular auf das bisherige Setting aufsetzen kann ist das OK, bspw. bei DSA "Der Kaiser ist verschwunden und es kommt zum Krieg um die Thronfolge": es ist nur wichtig dass der Kaiser weg ist, damit man diesen Metaplot benutzen kann, man muss nicht den offiziellen "Warum der Kaiser weg ist"-Metaplot verwenden, um den "Thronfolge"-Metaplot zu spielen.

Anders ist es, wenn der Metaplot sich rückbezieht auf ein anderes Ereignis, z.B.:
3051 legen die Nachfolgerstaaten für einen Moment ihre Rivalitäten beiseite.
Warum?
Weil die Clans eine Invasion starten und man einen gemeinsamen Feind hat!
Warum sind die Clans der Feind?
Weil sie Kreuzritter sind, die nicht mit sich verhandeln lassen!
Warum sind sie solche Fanatiker?
Weil sie in einer eugenischen Gesellschaft aufgewachsen sind.
Warum hat sich so eine Gesellschaft entwickelt?
Weil Kerensky sich so die ideale Gesellschaft vorgestellt hat!
Wer war Kerensky und warum hatte er so verquere Ansichten?
BlaBlaBlaRhababerRhababer...
usw.usf.
Auf diese Weise greift ein EINZIGES Metaplot-Ereignis bis auf den Urschleim der BT-Geschichte zurück und zwingt den Spieler das ALLES zu verwenden. Das ist ein Beispiel für schlechten Metaplot (ein anderes Beispiel ist Dunkelzahns Testament bei SR).

Offline Merlin Emrys

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #152 am: 22.11.2010 | 18:04 »
Klar, wenn die Metaplots aufeinander aufbauen, dann kann man einen aufbauenden Metaplot nicht durchspielen, falls man den ursprünglichen Metaplot nicht spielt (oder anders durchspielt).
Jetzt hast Du schon mehrere Metaplots?
Aber genau das, was Du mal so eben beiseite wischst, ist eben der Knackpunkt: Wenn man einen einzigen Moment verwirft, der für den Metaplot wichtig ist, kann man nicht mehr mit offiziellem Material weiterspielen und verliert mithin die Unterstützung, die man haben könnte - wenn die Autoren sich nicht auf einen Metplot festlegen würden, neben dem es keine Alternativen geben soll. Deshalb ist die "Ausbeuterate" höher, wenn es keinen Metaplot gibt.

alexandro

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #153 am: 22.11.2010 | 19:19 »
Lies dir mal meine Beispiele durch, daraus geht hervor dass es sehr wohl möglich ist, Teile eines Metaplots zu verwerfen. Du verwechselst Metaplot mit Kanon.

Außerdem: wenn das Spiel überhaupt keinen Metaplot hat, dann hat man überhaupt keine Unterstützung (Metaplots sind Stützräder für Rollenspiel-Kampagnen).
« Letzte Änderung: 22.11.2010 | 19:24 von alexandro »

Offline Merlin Emrys

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #154 am: 22.11.2010 | 19:42 »
Wenn "mit Metaplot" soviel heißt wie, daß der Verlag den Metplot "kanonisch" vorgibt, ist die gedankliche Kombination der beiden Dinge schon beinahe evident, oder?
Die Unterstützung ohne Metplot kann übrigens immer noch Handlungsvorschlägen bestehen, deren Resultate nur eben nicht festgeschrieben werden und damit sehr viel weitläufiger einsetzbar; mindestens ein Beispiel dafür habe ich ja auch schon gegeben.

alexandro

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #155 am: 22.11.2010 | 19:51 »
Wenn "mit Metaplot" soviel heißt wie, daß der Verlag den Metplot "kanonisch" vorgibt, ist die gedankliche Kombination der beiden Dinge schon beinahe evident, oder?
WENN wirklich jeder der "nach Metaplot" spielt auch "nach Kanon" spielen würde, dann wäre das so.
Glücklicherweise ist das nicht der Fall.

Offline Merlin Emrys

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #156 am: 22.11.2010 | 21:06 »
Allerdings läßt sich über das Spielverhalten, das in der Praxis vorfindlich ist, so gut wie nichts Generelles sagen, da bekanntlich eine belastbare Datenbasis fehlt. Insofern ist es in solchen Punkten vielleicht angeraten, sich zunächst einmal mit dem, was die dahinterstehende Vorstellung ist - d.h. ein Rollenspiel mit Metaplot gemäß eben dieses Metaplots (kanonisch) zu spielen?

Eulenspiegel

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #157 am: 22.11.2010 | 23:18 »
Das kann doch jede Gruppe für sich entscheiden:
Wenn Gruppe A der Meinung ist, sie möchte den Metaplot kanonisch durchspielen, weil er ihr so gut gefällt, ist doch alles in Ordnung: HURRA Metaplot!

Wenn Gruppe B jetzt der Meinung ist, der Metaplot bietet ein paar gute Ansätze, aber letztendlich entwickelt sich die Welt anders als im Metaplot vorgegeben, ist doch auch alles in Ordnung und die Spieler haben vom Metaplot profitiert.

Wenn Gruppe C jetzt der Meinung ist, der Metaplot ist total Scheiße und deswegen wird der Metaplot komplett ignoriert, ist doch auch alles in Ordnung. (Der Metaplot war zwar nicht hilfreich, aber auch nicht schädlich.)

alexandro

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #158 am: 22.11.2010 | 23:58 »
Allerdings läßt sich über das Spielverhalten, das in der Praxis vorfindlich ist, so gut wie nichts Generelles sagen, da bekanntlich eine belastbare Datenbasis fehlt. Insofern ist es in solchen Punkten vielleicht angeraten, sich zunächst einmal mit dem, was die dahinterstehende Vorstellung ist - d.h. ein Rollenspiel mit Metaplot gemäß eben dieses Metaplots (kanonisch) zu spielen?

Aber eben NUR nach dem Metaplot, nicht nach der (von dir hier - ohne fundierte Datenbasis - vermuteten) UMSETZUNG des Metaplots. Der sieht in seiner Rohform nämlich oft ganz anders aus (und ist deutlich spielbarer, als er (in Form von Rundenbeschreibungen, Kurzgeschichten etc.) dargestellt wird (weil diese eben einen anderen Fokus setzen).

Offline Merlin Emrys

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #159 am: 23.11.2010 | 01:34 »
Der sieht in seiner Rohform nämlich oft ganz anders aus ...
Und löst das Problem des Wegfalls der direkten Nutzbarkeit weiteren offiziellen Materials? Denn es ist klar, daß man immer noch die Reste zusammenkehren kann, und auch aus Resten kann man "was machen". Aber darum geht es ja nicht. Es geht darum, daß eine Entscheidung die unmittelbare Verwendung von weiterem publizierten Material in mehr oder weniger starkem Umfang verhindert. Und da sehe ich nicht, wie marginale Entscheidungen daran wirklich etwas ändern sollten.

Offline Barbara

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #160 am: 23.11.2010 | 08:45 »
Wir diskutieren hier gerade zwei Fragen gleichzeitig:
1. Methaplot oder kein Methaplot?
2. Wie soll Methaplot im Regelwerk umgesetzt sein?

Gibt es hier jemanden, der einen kanonischen Metaplot haben will?
Für die Ausgangsfrage wäre es evtl interessant in der Antwort zu schreiben, mit welcher Art Metaplot euch ein Regelwerk mit Metaplot helfen würde.
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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #161 am: 23.11.2010 | 08:56 »
Ansonsten unterliegen viele hier einem Missverständnis. Der Metaplot ist eigentlich nicht dazu gedacht, den PCs einen Handlungsrahmen vorzugeben. Vielmehr stellt er das über das Spiel hinausgehende Hintergrundrauschen dar. Deshalb heißt es ja METAplot, also über die gespielte Geschichte hinausgehende oder begleitende Ereignisse.

Offline Teylen

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #162 am: 23.11.2010 | 08:59 »
Ansonsten unterliegen viele hier einem Missverständnis. Der Metaplot ist eigentlich nicht dazu gedacht, den PCs einen Handlungsrahmen vorzugeben. Vielmehr stellt er das über das Spiel hinausgehende Hintergrundrauschen dar.
Die Behauptung halte ich für falsch da sowohl bei DSA (G7 / Borbard) als auch bei VtM (Giovanni Chroniken, 6.ter Mahlstrom, Gehenna + Vorzeichen dieses) so aufgearbeitet wurde das es durchaus einen konkreten Handlungsrahmen für die PCs hat und einen Effekt der über ein Hintergrundrauschen raus geht. Wenn man ihn annimmt.
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Humpty Dumpty

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #163 am: 23.11.2010 | 09:52 »
Naja, also die G7 ist eine Kampagne. Das ist in meinen Augen kein Metaplot, sondern schlicht das Abenteuer. Selbiges gilt auch für die Giovanni-Chroniken.

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #164 am: 23.11.2010 | 09:58 »
Metaplot wird es dann, denke ich, wenn in der nächsten Edition des GRWs steht, dass die Ereignisse aus dem Abenteuer tatsächlich so stattgefunden haben, wie sie dort beschrieben sind.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Offline Teylen

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #165 am: 23.11.2010 | 10:34 »
Naja, also die G7 ist eine Kampagne. Das ist in meinen Augen kein Metaplot, sondern schlicht das Abenteuer. Selbiges gilt auch für die Giovanni-Chroniken.
Die Giovanni Chroniken setzen klar auf einem Metaplot Event auf.
Auf jenem das die Kappadozianer halt von den Giovanni ausgerottet werden.
Was sie werden auch wenn die Spieler die Chroniken nicht durchspielen.

Ebenso hat Borbard einen Metaplot Impact der Aventurien doch nachhaltig veraendert.
Unabhaengig davon ob die Spieler es spielen oder nicht.
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Humpty Dumpty

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #166 am: 23.11.2010 | 12:05 »
@ Teylen: Genau. Und deshalb hatte ich "eigentlich" geschrieben mit dem Ziel zu verdeutlichen, dass es auch Ausnahmen gibt.

Offline Bad Horse

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #167 am: 23.11.2010 | 21:06 »
Die Giovanni-Chroniken sind ein Paradebeispiel für "Metaplot-Watching" - da entwickelt sich der Metaplot, die Spieler dürfen zugucken, aber keinen Einfluß nehmen.

Es ist nicht mal so, als wäre ihre Beteiligung geskriptet ("Die Charaktere kriegen das Schwert und gewinnen den Endkampf - egal wie, lieber Meister, dreh halt an den Würfeln, wenns nicht klappt"), nein, die wichtigen Aktionen werden von NSCs ausgeführt. Ob die SCs dabei sind oder nicht hat allenfalls optischen Wert.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Drudenfusz

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #168 am: 24.11.2010 | 13:45 »
Es ist nicht mal so, als wäre ihre Beteiligung geskriptet ("Die Charaktere kriegen das Schwert und gewinnen den Endkampf - egal wie, lieber Meister, dreh halt an den Würfeln, wenns nicht klappt"), nein, die wichtigen Aktionen werden von NSCs ausgeführt. Ob die SCs dabei sind oder nicht hat allenfalls optischen Wert.
Erinnert mich an die Borbarad Kampage oder noch schlimmer an der Unersättliche von DSA, wo man am Ende (vom Unersättlichen) auch komplett versagen kann (eine richige Sieges Kondition gibt es ja auch nicht), alle Charaktere die gestorben sind werden einfach durch göttliches Wunder wiederbelebt und die unbesiegbare Legion in Bäume verwandelt. Da fragt man sich echt was der Scheiß soll. Das ist nur in einer weise Episch, nämlich ein Epic Fail!
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