Autor Thema: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität  (Gelesen 8841 mal)

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ash70

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Mir geht ähnlich und dabei habe ich mich vor vielen, vielen Jahren sogar mal mit Graphentheorie auseinandergesetzt. Interessanterweise glaube ich Vormittags immer, dass ich zumindest in Grundzügen verstehe worum es geht, während ich Abends nicht einmal verstehe wie ich auf die Idee kommen konnte irgendwas zu verstehen.

Hab' mir ganz fest vorgenommen mich am Sonntag intensiv damit zu beschäftigen und dann auch ein paar eigene Gedanken zu dem Thema zu posten. Vermutlich mit dem Ergebnis, dass DK mir erklärt, dass ich völlig auf dem falschen Dampfer bin oder aber, dass das doch alles schon mit seinem ersten Post geklärt war...

Spannend ist es trotzdem!

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Also, ich koche hier wirklich nur mit Wasser und stelle ein paar Eigenschaften fest aus Sicht der Graphentheorie. Aber ich verwende ein paar ihrer Konzepte. ;)

Was soll der ganze Hexenkram?
Im DSA-Blubberfaden meinte ich, dass man doch Spielregeln für die Erstellung eines COnflict Webs geben könnte, sodass man schon bei der Erstellung sieht, wie weit dieses von einer Eskalation entfernt ist.

Eskalation bedeutet hier, dass sich alle Beteiligten genau einer von zwei Seiten zugehörig fühlen. Es gibt nur noch die Einteilung Freund oder Feind.
Ein Beziehungsdreieck mit nur Feinden belauert sich. Wird die Feindschaft an einer Stelle geschlichtet, ist es sofort zwei gegen einen.
und die SCs entscheiden, welche Kanten sie auftrennen!

TAFKAKB meinte dann, "Mach doch mal" und ich meinte "Öch nö, habe doch keine Zeit im Momen (womit ich recht habe ;) )...." habe aber trotzdem mal angefangen und da ich nicht aufhören kann ab und an zu dissoziieren (Tagträumen) und in diesen Tagträumen meistens logische RÄtseleien löse, fielen mir immer mehr kleine Happen zu dem Thema ein, die ich dann hier festgehalten habe.
Darin liegt auch die Ursache für den sehr unsystematischen Threadverlauf, da ich das Thema nicht systematisch angehe, sondern hier und da mal wieder ein wenig grübel, wenn ich etwas passendes assoziiere.
Das erleichtert das Verständnis nicht gerade und das tut mir Leid.



Also gut, versuche mal kurz, die Struktur zusammenzufassen von dem, was bisher steht:
Stift und Zettel und ein mitkritzeln von Beispielen eröeichtert das Verständnis ungemein!


Das Thema fing mit der Perlenkette(-ring) als einfachstmögliches Beispiel für eine Konfliktsituation, die nach einem Eingriff eskaliert an.
Siehe ersten Bildbeitrag.
Die Perlenkette fand ich als Bild anschaulich, leider hat dieses einen NAchteil, wenn man von einer Kette spricht und Graphen meint, so hat dieser Graph zwei lose Enden. o-o-o wäre eine Kette.

Dann kam die erste Verallgemeinerung: Zwei Perlenkettenringe, die sich eine Kante (mindestens Freundbeziehung oder Feindbeziehung und natürlich auch die beiden Punkte, die dazugehören.)
Das sieht dann aus, wie eine 8.

Ein Perlenkettenring/Ring ist dann balanciert, wenn er eine gerade Anzahl an Feindschaften enthält. Das heißt, jeder kennt alle siene Freunde und seine Feinde.
Unbalanciert ist er, wenn er eine ungerade Anzahl an Feindschaften enthält.

Sind zwei Punkte(=Personen/Parteien) verbündet, so schreibt man ein + an die Kante.
Sind sie verfeindet, ein -.
gibt es keine Kante, so sind sie einander neutral eingestellt.

Da eine ungerade Anzahl an Feindschaften bedeutet, dass ein Punkt/Person auf der anderen Seite des Ringes nun freund (linksrum: Feind meines Feindes...) oder Feind (rechtsherum: Feind meines Feindes...) ist.
Wir können also den Ringen Vorzeichen zuordnen:(o+o+=+, o-o- =+, -o=-, o-o+=-...)
unbalanciert=negativ
balanciert =positiv (gerade Anzahl an Minuszeichen/feindschaften)

Wenn ich die beiden verbundenen Perlenkettenringe (die 8) von denen einer unbalnciert (negatives Vorzeichen) und der andere positiv/balanciert ist dadurch verbinde, dass ich die gemeinsame Kante auftrenne, ist die neu entstandene Perlenkette auch unbalanciert (ausprobieren).

Das funktioniert auch, wenn sich die Ketten mehr als eine Kante zusammen teilen. (ausprobieren)

Verbindet man durch das Auftrennen zwei positive/balancierte, so bleibt der neue große Ring auch positiv.(ausprobieren, 1 Kante, 2Kanten, 3 Kanten...)

Verbindet man zwei negative Ringe, so ist der entstandene große Ring positiv.


Moment!

Unlösbare Konflikte verhindern eine klare Eskalation?
Ja, da jede große Seite gerne noch die entscheidenden letzten Kräfte hätte.

Zwei ungeklärte, benachbarte Konflikte lösen sich in Wohlgefallen(eine klare Eskalation) auf, wenn sie verbunden werden?
Ja!

Das ist die Kernidee, mit der man nun die Entfernung einer C-Web zur Eskalation (und damit einem Kampagnenfinale) messen kann und wie man beim Erstellen der C-Web diese Entfernung direkt steuern kann.


Male nun einen großen Ring zweimal!
Fange auf zwei verschiedene Weisen an, Freunde und Feinde zu verbinden und beobachte den Effekt auf die Parteienbildung und die am Ende aufzulösende Kante.

Dann male diese beiden Ringgraphen noch einmal und löse diese Kanten auf und vergleiche die entstandenen Seiten/Parteien/koalitionen mit dne beiden aus der ersten Variante.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

der Metagraph
Es kommt also nicht darauf an, wieviele Beteiligte der ungeklärte Konflikt hat, um festzustellen, wie weit er von der Eskalation entfernt ist, sondern es kommt darauf an, wie viele "stabilisierende" Querverbindungen (Balancierte Ringe) zwischen ihm und dem anderen unklaren (Kern-)Konflikt liegen.

Derer gibt es immer zwei/gerade Anzahl viele. (Siehe Beitrag zur Rolle des Randes).

Also können wir die Kernkonflikte als einen (Meta)Punkt auf einem neuen Blatt markieren und die angrenzenden balancierten Graphen ebenfalls als Punkte daneben malen.
Alle TeilGraphen/MetaPunkte, die sich auf dem ersten Blatt eine Kante teilen vebinden wir mit einer Linie auf dem neuen Blatt.
Dass entlanglaufen der Linie entspricht dem auftrennen der dazugehörigen Kante.

So kann man sehr übersichtlich zu Anfang den Kampagnenverlauf planen.


Bei Fragen bittbitte fragen! ;D


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Vermutlich mit dem Ergebnis, dass DK mir erklärt, dass ich völlig auf dem falschen Dampfer bin oder aber, dass das doch alles schon mit seinem ersten Post geklärt war...
Oder mit einem Ups, du hast Recht! ...verdammt. Also nochmal von vorne!"
;D

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Zum Thema Nichtplanarität/dichtere Beziehungsgefüge/Rolle des Randes

Wie weiter oben beschrieben ergeben die Konstruktionsregeln aus einem einfachen Metagraphen ohne Multikanten (y-förmig oder x förmig, wenn sich drei oder vier Ringe eine kante Teilen) ein planares, loses Beziehungsgeflecht, mit wenigen Verbindungen je Punkt (idR so 2 bis 4, ist aber nicht begrenzt).

Meistens möchte man ein größere Vernetzung haben, zumindest in Cliquen, die viel miteinander zu tun haben.

Ich überlege gerade, wie man solche Beziehungscluster/Cliquen an Stelle von Kernkonflikten/Dreiecken im Metagraphen behandeln kann.

Hierfür ist es wichtig zu wissen, wie sich Kernkonflikte über Multikanten hinweg ausbreiten.
Weiter oben vermutete ich, dass eine Y Kante im Metagraphen den konflikt verdoppelt...Nein. oder doch jepp, tut sie.
hängt von der Darstellung und der Sicht, was nun platt liegt ab....

Verwende ich Multikanten, drücke ich mich um die Entscheidung, wie die Rechtecke nun liegen und welche Verbindung eine Querverbindung ist.
Desweiteren sind Multikanten extrem unhandlich beim erstellen des Graphen im Anschluss.

Wie kann man sich da helfen, wenn man den Graphen nicht belieibig verschieben kann?
Kennzahlen müssen her!

Werkzeugkasten:
Minimaler umhüllender Ring.
versch. planare Darstellungen.
Vorzeichen von Ringen.
« Letzte Änderung: 27.03.2011 | 11:25 von Destruktive_Kritik »

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Ich überlege gerade, wie man solche Beziehungscluster/Cliquen an Stelle von Kernkonflikten/Dreiecken im Metagraphen behandeln kann.
Im Moment überlege ich gerade in Richtung:
 Metagraph -> planarer Graph der Grundkonflikte -> dichtere Vernetzung(wie genau?)
« Letzte Änderung: 27.03.2011 | 17:54 von Destruktive_Kritik »

ash70

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Schlecht geschlafen, Kopfschmerzen und irgendwo bei Metakanten und Multigraphen (oder waren es Metagraphen und Multikanten?) hat mein Gehirn einen Neustart ausgeführt. Offensichtlich ein Hardreset, dass Kurzzeitgedächtnis wurde jedenfalls nicht mehr gesichert...

Damit das nicht nochmal passiert poste ich jetzt einfach mal meine Gedanken zum Thema Stabilität ohne mich erstmal tiefer in das Thema einzuarbeiten, das ganze erstmal anhand des römischen Beispiels.

Das Beispiel ist ganz praktisch, weil das Beziehungsgeflecht recht simpel ist. Es gibt nur zwei Arten von Beziehungen: Freund oder Feind. Genaugenommen ist das eigentlich sogar nur eine Beziehung mit Vorzeichen. Für die Stabilität einer Beziehung gucke ich mir die gemeinsamen Beziehungen zu einer dritten Partei an. Getreu dem Motto 'Der Feind meines Feindes ist mein Freund' gilt dabei: Eine gleichartige Beziehung zu einer dritten Partei wirkt stabilisierend auf eine Freundschaft und destabilisierend auf eine Feindschaft. Für ungleiche Beziehungen gilt genau das Gegenteil.
Praktischen Beispiel: Tertius und Quintus (befreundet) haben eine gemeinsame Beziehung, nämlich zu Primus. In beiden Fällen ist es eine Feindschaft, was ihre Freundschaft stabilisiert. Anders sieht es in der Beziehung zwischen Tertius und Quartus aus. Sie haben auch nur eine gemeinsame Beziehung, nämlich die zu Secundus. Die ist unterschiedlich, was ihre Freundschaft destabilisiert.
Das erste angehängte Bild (stab-1.gv.jpg) zeigt das Gesamtergebnis, also alle vorhanden Beziehungen mit ihrer Stabilität. Die Gesamtstabilität des Graphen ist drei.
Um das ganze bewerten zu können muss man sich noch vor Augen führen, dass jede Partei maximal vier Beziehungen haben kann, sich also maximal drei andere Beziehungen stabilisierend auswirken können. Kurz gesagt: Die maximale Stabilität einer einzelnen Beziehung ist drei, bei maximal 15 möglich Beziehungen ist also die maximal mögliche Gesamtstabilität des Graphen 45. Der vorliegende Graph ist also offensichtlich nicht sonderlich stabil.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Zwei Dinge sieht man: Zum einen hat Primus offensichtlich die Arschkarte. Drei Beziehungen, alles Feindschaften und alle stabil. Zum anderen ist das Beziehungdreieck Secundus - Tertius - Quartus der instabilste Teil des Graphen. Hier wird sich also wahrscheinlich etwas verändern.

Aber was?

Dafür betrachte ich als nächstes wie es sich auf die Gesamtstabilität auswirkt, wenn sich eine der vorhandenen Beziehungen auflöst.
Wenn man z.B. die Beziehung zwischen Secundus und Quartus auftrennt verschwindet eine ein Beziehung mit Stabilität -1, die Stabilität der Beziehung zwischen Quartus und Tertius verbessert sich von -1 auf 0 und die der Beziehung zwischen Tertius und Secundus verbessert sich von 0 auf +1. In Summe also +3.
stab-2.gv.jpg zeigt das Gesamtergebnis (so oft wie ich mich verrechnet habe muss ich dazu sagen: Alle Angaben ohne Gewähr).

Im nächsten Schritt gucke ich mir noch an wie sich die Gesamtstabilität verändert wenn eine der vorhandenen Beziehungen umkippt, also aus einer Feindschaft eine Freundschaft wird oder umgekehrt.
Eine Feindschaft zwischen Quartus und Tertius hätte z.B. selber die Stabilität +1 statt -1 und würde zusätzlich die Stabilität der Feindschaft zwischen Quartus und Secundus auf +1 verbessern sowie die der Freundschaft zwischen Tertius und Secundus von 0 auf +1. In Summe also +5.
stab-3.gv.jpg zeigt das Gesamtergebnis.

Wenn man sich das anguckt scheint es am wahrscheinlichsten zu sein, dass aus der Freundschaft zwischen Tertius und Quartus eine Feindschaft wird, da das die Veränderung ist, die in einem Schritt die Gesamtstabilität am stärksten vergrößert.

Allerdings ist diese Betrachtung m.E. zumindest fragwürdig. Überhaupt nicht berücksichtigt wurde, dass sich ja auch neue Beziehungen bilden können. Zum anderen bin ich ja bisher stillschweigend davon ausgegangen, dass sich maximal eine Beziehung in einem Schritt ändert. Es wäre ja aber z.B. gut möglich, dass die Feindschaft zwischen Primus auf der einen und Secundus, Tertus und Quitus auf der anderen Seite einen gemeinsamen Grund hat, der sich durch ein Zugeständnis von Primus in einem Schritt auflösen könnte.

Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass man auf dem Weg zu einfachen Anweisungen kommt, die der SL während der Vorbereitung einfach so ausführen kann. Allerdings könnte ich mir gut Vorstellen, dass man mit einem Vernünftigen Bewertungskriterium ein kleines Programm schreiben könnte, dass das auflöst (das Ganze schreit nach einem genetischen Algorithmus).

Abschließende Anmerkung: Die Graphen habe ich mit Graphviz erstellt (genauer: mit neato). Das angehängte zip enthält den 'Quellcode' für den Fall, dass da jemand mit rumspielen will.

[gelöscht durch Administrator]

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Superidee!
Wird drüber sinniert!

Bin im Heute allerdings anderweitig beschäftigt, also kommt von mir erst die Woche wieder was!
Die Idee der verstärkten Kanten ist sehr gut und wird teilweise bei der Modellierung der Durchsetzung von Gerüchten verwendet:
http://scienceoftheweb.org/15-396/lectures/lecture03.pdf
http://scienceoftheweb.org/15-396/lectures/lecture04.pdf

Da finden sich teilweise ähnliche Ideen. Das ist auf jeden Fall eine sehr interessante Richtung!

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Also, ich versuche mal, eine Anleitung zu schreiben. Da Anweisungen alleine unverständlich sind, will ich sie ergänzen.
Normaltext ist die Anleitung.
Kleiner Text zwischen -Balken- sind Beispiele.
Kursiver Text sind Erläuterungen.
Fetter Text sind innerhalb ihrer Kategorie wichtige Dinge.

Wenn man den Überblick verliert, dann kann man den Normaltext bis zur Stelle lesen und es sollte etwas leichter fallen. Wird man bombardiert, so helfen die kursiven Texte weiter und will man Anleitungen, um die Dinge mit Stift und Blatt nachzuvollziehen, dann kann man die Beispiele mitlesen.
Vielleicht gehe ich nachher zu einer eher gespoilerten Formatierung über...
Mal sehen. Im Moment ist es ein leserlicher GAU und noch nicht fertig. Wer also am Ende eine Anleitung lesen möchte, die "verständlich" ist und das Konstrukt hier nutzen möchte, sollte diesen Post später lesen. Es könnte sein, dass die Motivation nur für einen Durchgang reicht. ~;D



Ziel:

Erstellung einer C-Web zu Beginn einer Kampagne mit minimal x zu lösenden Verbindungen (Beziehungen ändernden Aktionen), bis alles in zwei Parteien eskaliert und ein Showdown erreicht wird.
In anderen Worten:
Ziel ist es, eine komplizierte Konfliktsituation mit unklaren Allianzen aufzubauen, in der die Spielercharaktere durch Schlichten von Streitigkeiten oder Aufbrechen von Bündnissen, zerschlagen von Freundschafften oder auch Schaffen von Bündnissen sprich Intrigen aller Art Einfluss nehmen sollen.
Es kann hier zu der Situation kommen, dass es plötzlich nur noch zwei Parteien gibt und jeder sich einer der beiden durch Freundschaft zu ihr oder Feindschaft mit einem Vertreter der anderen Seite zugehörig fühlt.
Dies ist die Eskalation. Jetzt liegen die Karten auf dem Tisch und der Konflikt bricht auf breiter Front aus.

Die hier vorgestellte Methode ermöglicht es, einzuschätzen, wann diese Eskalation allerfrühestens passieren wird und wie man sie gegebenenfalls forcieren kann.


Beispiel:Will man eine schnelle Lösung, empfiehlt sich der Ringkonflikt/Perlenkettenring, der an einer beliebigen Stelle aufgetrennt, zwei Lager bildet. Die Beschreibung hierzu findet sich auf der ersten Seite unter dem Stichwort Perlenkette(nring).
Madame One, Sir Two, Madame 3.....Madame Thierteen sind abwechselnd Feind und Freund und Madame Thirteen und Madame One sind verfeindet.
Es gibt also sieben Feindschaften in diesem Ring. Geht man nach dem Muster "Feind meines Feindes" vor, so ist man sich am Ende des Ringes sein eigener Feind, die Allianzen also unklar.
Wird nur eine Feindschaft gekittet oder eine Freundschaft zerschlagen (z.B. zwischen Madame one und Thirteen) finden sich die Parteien in einer Reihe von opponierenden Paaren zusammen (und eine einsame Madame Thirteen) und der Konflikt eskaliert, da die Fronten stehen.

Als SL kann man die Situation für die Spieler etwas zuspitzen, indem man eine beliebige Feindschaft oder Freundschaft außerhalb der Reihe einfügt, z.B. hasst Madame Thirteen Sir two, was sie zur Feindin von Madame three und Sir four  und damit zum Freund von Madame five und Sir six .... macht.
(natürlich kann man dieses Mittel auch gezielt einsetzen, wie es die Anleitung später zeigen wird.)
Übrig bleibt das verhängnisvolle Dreieck zwischen Madame one, Sir Two und Madame Thirteen. Entweder wird Madame one zu ihrer Freundin oder wendet sich zusammen mit SirTwo gegen sie und wird sich so für eine der beiden Seiten entscheiden.

Auf diese Weise (passende Freundschaft/Feindschaft)lässt sich jede der Figuren zur Schlüsselfigur erheben.

Natürlich kann man mit der Freund/Feindschaft auch mehrere Verbindungen überspringen, aber wie das funktioniert kommt später.

Will man das Netz/die Perlenkette für die Spieler übersichtlicher gestalten, so kann man statt der fiesen Verbindung, die direkt ein Konfliktdreieck ergibt (wie im vorherigen Beispiel) mit einem harmonischen Dreieck beginnen und Madame Thirteen in Sir Two einen Freund finden lassen.
Setzt man so die Beziehungen nach dem Muster "Freund meines Freundes" und "Feind meines Feindes" fort, so ergibt sich ein Konfliktdreieck am anderen Ende der Kette zwischen Madame eleven, Sir Twelve und Madame thirteen.
Die harmonischen Dreiecke heißen im Folgenden balanciert, da es kein Ungleichgewicht in den Beziehungen gibt und sich der Begriff mit einem mathematischen deckt.
Durch das aufteilen des komplizierten Beziehungsringes in balancierte Dreiecke wird die Situation für die Spieler klarer bis sie am Ende im letzten Konfliktdreieck mit der Nase auf das Problem gestoßen werden.

Versteifen sich die Spieler auf balancierte Dreiecke an der falschen Ecke des Netzes, so kann man den Konflikt zu den SC kommen lassen. Kommt der Prophet nicht zum Berg...
Im ersten Fall, also Mme13 hasst Sir2 und hasst Mme1, könnte sich die Beziehung zu Sir2 ändern, sodass beide gegen Mme1 stehen. (Hass ist hier immer gegenseitig.)
Da sich schon alle Feind meines Feindes-Verbindungen gebildet haben, gibt es jetzt ein Dreieck weiter den Konflikt.
Mme13 befreundet Sir2 und Sir 12, die sich aber Spinnefeind sind... aber Mme13 schafft es den Streit zu kitten, was zu einem Problem mit...
So wandert der Konflikt Richtung SC-Aufmerksamkeit

Das ist der Umgang mit dem Beziehungsnetz, den diese Anleitung auf einfache Art ermöglichen soll.


Erster Schritt:
Man wählt seine Hauptkonfliktparteien aus dem Setting.
Je Partei wählt man sich eine kleine Anzahl an zentralen Gesichtern für jede Unterfraktion und überlegt sich einige interessante, fraktionenübergreifende und interne Konfliktideen.
Sowie einige Konfliktideen für Zoff zwischen den entfernteren Figuren.


 Bruderstreit um eine Frau, Drei Söhne streiten ums Erbe, LIebe über Grenzen hinweg, Scham und alte nicht-stadesgemäße Freunde,...



Es gibt in dieser Betrachtung nur zwei Arten von Beziehungen zwischen den Figuren.
-Feindschafte (-)
-Freundschaften (+)


Die Kaisertreuen und die Reformer. Der Rest sind opportune Wendhälse, die sich nach ihren Freunden richten. (Wie man das ändert/idealisten darstellt kommt später.)
Kaiser und Reformer sind nun zwei Personen, die persönliche Freunde und Feinde haben.
K1, K2 sind Freunde des Kaisers.
R1, R2 sind Freunde des Reformers.
aK1, aK2 sind antikaiser/Feinde des Kaisers.
aR1, aR2 sind Feinde des Reformers.

Sind K1 und K2 verfeindet, so hat man z.B. schon einen ersten interessanten Konflikt.


Nun wählt man sich diese Anzahl an Konflikten aus den vorher überlegten aus und gibt jedem Konflikt zwei Kontrahenten, sowie beiden einen gemeinsamen Freund oder einen gemeinsamen Feind.
Oder auch gerne komplizierter: jedem einen einzelnen Feind und diese sind dann befreundet oder noch komplizierter... Hauptsache, man hat einen kleinen Beziehungsring ohne innere Kanten, siehe unten.
Was heißt das denn?
also, der Kernkonflikt (das Dreieck) heißt so, weil es keine weiteren kleineren Einheiten enthält, also eine Art Ring der Figuren bildet. Wieviele Figuren an dem Ring beteiligt sind kann man frei wählen, solange die Anzahl der Feindschaften ungerade ist und so keine klaren Fronten entstehen können.


Wichtig für später: Soll es zwein stark getrennte Lösungswege in einem Fall geben, so muss es zwei Konflikte geben, die eine Person gemein haben. Das wieso kommt später.


Theorie und Arbeitsbegriffe für die weiteren Schritte:

Will man sehen, ob die Konstruktion wackelig ist, also ein Kernkonflikt oder nicht, so kann man sich die Situation aufzeichnen (punkte für Personen, Verbindungslinien mit + für Freunde und - für Feinde, keine Linie für Desinteresse oder Neutralität.) und verrechnet die Vorzeichen der Kanten des Beziehungsringes nach der Regel, plus mal plus ergibt plus, minus mal minus ergibt plus und plus mal minus ergibt minus.
Ist das Vorzeichen nach einer Umrundung des Ringes positiv, dann gibt es zwei getrennte Lager und die Fronten sind klar. Das wollen wir nicht haben, denn es geht um Situationen, die noch nicht aufgelöst sind. Das Vorzeichen muss also negativ sein.



Im Dreieck heißt das zwei Freundschaften und eine Feindschaft oder drei Feinschaften, im Viereck bedeutet das ein Verhältnis von 3:1 zwischen den Vorzeichen...

-o+o+o-o-o als geschlossener Ring hat die Vorzeichen -++--, was sich nach obiger REgel (die übrigens nicht von der REihenfolge oder Richtung des zusammenzählens abhängt!) zu einem - zusammenfassen lässt.
Schreiben wir also diesen Ring als -a+b+c-d-e. damit wir wissen, über welches o wir gerade reden.
(abc) sind verbündet und da (abc) und (e) den gemeinsamen Feind (d) haben sind (abce) verbündet...naja, aber (e) ist mit (a) verfeindet....


Diese wackeligen Konstellationen sind unsere Kernkonfliktsituationen.



Die Hauptfrage ist, wie schnell die Lage eskalieren soll.
Je größer der Abstand der Kernkonflikte zueinander im fertigen Beziehungsnetz, desto länger dauert die Eskalation.

Die Idee hierhinter ist die, dass sich zwei tragische Dreiecke/Kernkonflikte, die sich je zwei Punkte/Figuren teilen, mit der Änderung oder auch Auflösung der Beziehung zwischen den gemeinsamen zwei Punkten in zwei Parteien teilen lassen.
Eine Auflösung der Konflikte bedeutet hier immer, dass es entweder zwei klare Seiten gibt, oder alle Freunde sind (wofür alle Feindschaften beseitigt werden müssen).
Zwei unharmonische Dreiecke mit einer gemeinsamen Seite lassen sich also durch das auflösen der Seite oder das ändern der Beziehungsart (switch) harmonisch machen.
Sind die beiden Konflikdreiecke nun nur über ein weiteres Dreieck verbunden, haben also nur einen gemeinsamen Punkt, so vergrößert ein Entfernen einer der "inneren" Kanten nur den Konflikt und erst das Auflösen der zweiten "inneren" Kante führt beide Konfliktringe zusammen und löst die Spannung. Ein switchen einer inneren Kante macht das eine Randdreieck harmonisch und das mittlere unharmonisch und wir sind in der Situation zweier benachbarter Konfliktdreiecke, also mit zwei gemeinsamen Punkten.
Weil sich harmonisch machen blöd anhört, nenne ich es ab jetzt balancieren.

Die harmonischen Dreiecke heißen im Folgenden balanciert, da es kein Ungleichgewicht in den Beziehungen gibt und sich der Begriff mit einem mathematischen deckt.  8]

Wie stabil/mit hoffnungslos verworrenen Fronten versehen das Konfliktnetz ist, hängt von der Anzahl der Kernkonflikte und von der Anzahl der Ecken/balancierten Dreiecke zwischen ihnen ab.
ALso ganz grob gesprochen, wie weit die Konflikte voneinander entfernt sind und wie weit die Auswirkungen durchs soziale NEtz wandern müssen, um sich irgendwo aufzulösen.


Unbalancierte Dreiecke/Konfliktringe haben ein negatives Vorzeichen. Alle Ringe/Kreiswege über Beziehungsverbindungen (ist Freund von...ist Feind von) mit negativem Vorzeichen umfassen einen Kernkonflikt (genauer eine ungerade Anzahl von solchen).


Wir wissen nun, dass wir zwei Konflikte (also Knackpunkte unklarer Fronten/tragische Dreiecke) ineinander auflösen können und dafür einen Schritt brauchen.
Wir wissen, dass wir sie durch ein Dreieck trennen können und so zwei Schritte brauchen.

zweiter Schritt:
Wir notieren die ausgewählten tragischen Konflikte/Dreiecksgeschichten/Kernkoflikte/Kernkonfliktringe/alles das Gleiche.

Die Anzahl der Kernkonflikte sollte in etwa mit der der Anzahl der minimal nötigen Lösungsschritte übereinstimmen, um das über zwei Ecken-Gefühl einer verzahnten Kampagne zu erzeugen. natürlich kann man die Konflikte auch weiter voneinander entfernen.
Tipp:
Sind hohe "Stabilitäten" gefragt, also eine hohe Balkanisierung/widersprüchliche und persistente Konfliktherde, so eignet sich eine ungerade Anzahl an Konflikten, in groß0er Nähe zueinander und eine dicke Hülle von balancierten Beziehungen um diese Konflikte herum. Wieso genau, kommt gleich.


Wir planen nun, wie diese Konflikte zusammenhängen sollen, damit die gewünschte Anzahl an MIndestschritten zur Eskalation erforderlich ist.
Hierfür malen wir für jeden Kernkonflikt einen Stern gut verteilt auf das Blatt. Wenn zwei Konflikte über wenige Ecken miteinander verbunden sein sollen, dann setze auch die Sterne enger beieinander.

Für jeden Schritt, der zwischen zwei Kernkonflikten liegen soll, der also die "Stabilität" erhöhen soll, male einen Punkt weniger zwischen die beiden Kernkonflikte und verbinde die beiden Kernkopnflikte und die Punkte wie mit einer Perlenkette.


Kernkonflikt (a) soll mit Kernkonflikt (b) verbunden werden und es soll ein Schritt brauchen, sie ineinander aufzulösen. dh sie teilen sich eine Kante.
sollen sie fünf Schritte von einander entfernt liegen, so braucht es vier balancierte Ringe zwischen ihnen.


Hierbei sind folgende Dinge zu beachten:
-Diese Perlenketten stehen für Freunde von Freunden-Verbindungen zwischen den Konflikten. Also sollte man maximalst drei und in der Regel nur einen oder vllt. zwei Punkte zwischen zwei Konflikte setzen, oder es wird viel zu unübersichtlich im Spiel.

-Jeder Kernkonflikt sollte mit so vielen Punkten verbunden sein, wie er involvierte Figuren hat, denn "innere Konflikte" sind spannender als äußere. Wie das zusammenhängt wird dann beim zweiten Mal deutlich. (Der Rand des Graphen ist auch ein Ring, der zwei Konflikte miteinander  verbinden kann)

-Es gibt keine echten getrennten Konfliktwege, außer die gleiche Figur ist in beiden Konflikten involviert.
  Für das zweite Lesen: Auch wenn man mehrere Wege zwischen zwei Konflikte baut, so wird nachher der Zwischenraum ein eigener RIng sein und auch balanciert oder
  unbalanciert sein können und so die beiden Konflikte mit vier Schritten verbindbar sein, obwohl man vllt. fünfe (drei Punkte) haben wollte.
  Das heißt, Punkte/Figuren der verschiedenen Wege haben uU eine Meinung zueinander, da sie Feind eines gemeinsamen Feindes sein könnten etc.


-jede Perlenkette wird als ganzes mit einem Vorzeichen versehen und alle Ketten zwischen zwei Punkten müssen das gleiche Vorzeichen haben.
   (Sonst gibt es später einen zusätzlichen Kernkonflikt, der nicht eingeplant war. Was man aber auch in Kauf nehmen kann...man sollte es nur wissen.)

-Jeder Weg im Kreis muss hier balanciert (+) sein. Bei einer ungeraden Anzahl an Kernkonflikten darf es ein unbalanciertes Dreieck geben.

-Perlenketten können auch im Nirgendwo enden, das macht nichts aus. Enden sie nach außen, so sollten sie sich verzweigen.

-Die Konflikte müssen alle mit ihren Nachbarn verbunden sein, ohne dass sich Linien schneiden.

-Jeder Punkt sollte drei oder mehr Linien haben. Am Rand dürfen diese Linien auch "ins Nichts" laufen. (Entfernungen werden so gezählt, dass alle diese halben, ins Nichts laufende LInien miteinander verbunden sind.)


Ein Konflikt im Adel und einer in der Gilde.
Ein Weg führt über verschiedene Freunde und Feinde in der Kirche und ein anderer über verschiedene Feinde und Freunde in der UNterwelt.
Alleine durch die verschiedenen Sympathien der zwei Wege bezüglich der Kernkonflikte gibt es gemeinsame Interesen und indirekte Konflikte zwischen Vertretern beider Welten.
So kann ein Bischoff und ein Zuhälter beide gegen den alten Graphen und für den aktuellen Gildenmann sein und so eigentlich auch gemeinsame Sache machen.




Im nächsten Schritt geht es darum das Skelett des C-Webs aufzumalen.
Hierfür schauen wir uns unseren Planungsgraphen an, den wir im vorherigen Faden erstellt haben. Um alle Punkte jeweils mit einem anderen zu verbinden, der noch nicht verbunden ist, brauchen wir die gewünschte Anzahl an Schritten?
Bei einer ungeraden Anzahl an Kernkonflikten lassen wir hierfür den Kernkonflikt/Stern aus, der am weitesten von allen weg liegt und zählen hier die zum Rand benötigten Schritte hinzu.

dritter Schritt:
Bevor wir Anfangen legen wir uns einen guten Radiergummi zurecht und einige Blätter oder machen das Ganze am Besten in einem Vektorzeichenprogramm wie Corel Draw oder einem guten Mindmapprogramm, das Netze darstellen kann. Weiter oben ist auch ein gutes Programm verlinkt.

Als Erstes zeichnen wir für jeden Stern den dazugehörigen Konflikt aufs Papier.
Haben zwei Konflikte eine direkte Verbindung, so teilen sie sich eine Kante, soll es nicht möglich sein, nachher von einem Weg zwischen zwei Konflikten auf einen Alternativweg zu wechseln, so müssen die beiden Konflikte einen gemeinsamen Punkt haben, um den der eine Weg rechtsrum und der andere linksrum führt.

Für jeden Punkt, der mit einem Konflikt verbunden ist, zeichne einen "Perlenring" an eine Seite des Konfliktes mit so vielen Punkten/beteiligten Figuren, wie er Verbindungenslinien im Planungsgraphen hat. Dieser Perlenring hat eine Kante mit dem Konflikt gemein. Es kann sein, dass man nur eine Kante malen braucht, um den gewünschten Ring zu erhalten.

hast Du eine Verbindung zwischen zwei Konflikten hergestellt, so setze die Vorzeichen der Ringe so, dass sie balanciert sind und die der Weg über die "Außenkanten" der Verbindung zwischen den Kernkonflikten(ehemals Sternen) das gleiche VOrzeichen haben, wie im Planungsgraphen eingetragen.

Die Kanten sollen sich auch jetzt noch nicht überschneiden.

Fahre so fort, bis jeder Punkt im Planungsgraphen einem Ring auf dem C-Web entspricht. DIe halben LInien(ins NIchts) auf dem Planungsgraphen stehen hierbei für Randkanten.

Bist Du fertig und siehst einen Fehler der Form, dass eine Verbindung zu kurz zu lang ist, oder ein Konflikt zu nah am Rand liegt, ist das nicht schlimm, den können wir später besser korrigieren als noch einmal anzufangen.

Brauchst Du eine Kante doppelt, so setze noch einen Punkt in der Mitte der "doppelten Kante" und unterteile sie so ein zwei Kanten, was genügend Raum bieten sollte, um den die beiden Perlenringe ohne überschneidungen anzudocken.

Nun überprüfe noch einmal kurz, ob die gewünschten Entfernungen stimmen. Konflikte können auch zum Rand hin geöffnet werden.
Sollte ein Weg zu kurz sein, so kann mit dem o-o durch o-o+o erstetzen Trick oder einem, der auf das Gleiche hinausläuft, wie o+o durch o-o-o, Platz für eine weitere Querverbindung/Leitersprosse auf der Leiter/Weg zwischen zwei Kernkonflikten geschaffen werden.
Man kann so einen weiteren Ring auf dem Weg einfügen, auch wenn es keine zwei freien Punkte gibt, die man verbinden könnte.

Durch Vereinen von zwei benachbarten Ringen lässt sich ein solcher Weg auch verkürzen (ohne, dass sich das Vorzeichen des Ringes ändert.).

Durch das Schaffen von Verbindungen (Rüschen) am Rand kann man die Entfernung der Kernkoflikte zum Rand erhöhen.
zwei Kernkonflickte mit Randkante, an gegenüberliegenden Enden des Graphen können mit zwei schnitte ineinander aufgelöst werden. Denn der Rand ist auch nur ein Ring "um das Äußere des Graphen herum". Man kann sich hierfür den Graphen auf einen Globus aufgemalt vorstellen.

« Letzte Änderung: 2.04.2011 | 14:13 von Destruktive_Kritik »

ash70

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Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Beitrag gibt wusste ich, dass ich ihn nicht verstehen würde und siehe da: Ich hab' mal wieder Recht. Warum deprimiert mich das jetzt?

Klitzekleine Bitte: Bring doch ein ganz konkretes Beispiel. Schließlich bin ich nicht mehr der jüngste und Du kannst weder von mir erwarten, dass ich mich noch an Sachen erinnere mit denen ich mich vor vielen, vielen Jahren mal im Studium beschäftigt habe noch, dass ich noch über die geistige Beweglichkeit verfüge mich da nebenbei wieder rein zu denken.... :(

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vierter Schritt:

Benennen der Punkte und setzen der Beziehungen und erfinden passender NSC, die in die ihnen zugedachten Rollen passen.

Nun kann man das sehr lose gewebte Netz etwas enger knüpfen, indem man einige Verbindungen über Ringgrenzen hinweg zieht, um Folgen von Beziehungsänderungen schneller fortpflanzen zu lassen oder Bezüge herzustellen.
Diese Beziehungen sollten der Einfachheit halber in der Spielwelt eher schwächer sein.

Diese Verbindungen sollten auf jeden Fall balanciert sein, wenn sie zwei balancierte oder zwei unbalancierte Ringe miteinander verbinden. Das findet man heraus, wenn man die Verbindung, die diese Überringabkürzung ersetzen will auf ihr Vorzeichen hin überprüft und der Abkürzung dasselbe gibt.

Das C-Web ist nun fertig und liefert eine Reihe von Plothooks und mögliche Entwicklungen derselben.

fünfter Schritt
Die Arbeit mit dem Netz.

Konflikte auf die SCs zu bewegen:
Durch switchen von Kanten in Kernkonflikten kann man das Nachbardreieck/Ring zum neuen Kernkonflikt machen und so zu den SCs oder von ihnen weg bewegen.

Das Treiben von Konflikten in großen Ringen:
Durch das Schaffen von balancierten neuen Beziehungen in großen Ringen (siehe oben der Ring der MMes und Sirs) lässt sich der Konflikt auf eine Dreiecksbeziehung hin treiben. Mit etwas Geschick können die Spieler das sogar steuern, sodass sie entscheide können, welche Seite hier vorteilhaft davonkommt.

die Problematische lange Verbindung
sind alle Konflikte gelöst, nur eine lange Verbindung ist noch übrig und ist unbalanciert, so kann man sie im Spiel thematisieren. Sie ist dann der einzige noch verbliebene seidene Faden, der aufgetrent werden muss.

Wenn man die Vorzeichen der Strecken im Auge behält, kann man sich überlegen, welche Art von Entwicklung solche Fäden als Ergebnis hat.
(Die Verbindung läuft im Inneren einer Kette von balancierten Ringen. Ändert man eine Außenkante, dann verstärkt die lange Verbindung das Vorzeichen der anderen, sorgt also dann nicht für einen Konflikt am Ende, wenn der Kernkonflikt die Kette von balancierten Ringen (Die die Verbindung überbrückt) auf der gleichen Seite verlässt, auf die er sie betreten hat (Das Vorzeichen der Kante also zweimal geändert wir, also gleich bleibt und damit auch die Verbindung gleich balanciert bleibt.))

Sind alle Konflikte entfernt, so nimmt man sich zwei farbige Marker und fäng an die Parteien zu markeiern und sich dann GEdanken über den Showdown zu machen, den man über das immer schnellere Schaffen von neuen Bündnissen innerhalb der Parteien als wunderbaren Selbstläufer inszenieren kann.
Denken die Spieler mit, werden sie sehen, dass sie hier bei der Parteienbildung maßgeblichen EInfluss hatten. ;)

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Der Anleitungsteil wird in der nächsten zeit noch etwas bebildert und bebeispielt...das hat so schon lange genug gedauert. Außerdem wird das Format mal auf lesefreundlich geändert...

ash70

  • Gast
Erstmal Danke für die Beispiele!  :d

Allerdings ist das Wetter heute viel zu schön um lange vor dem Computer zu sitzen und sich das anzugucken. Mach ich aber noch, versprochen.

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Schwarze Kreuze sind aufwendige Wege, Rosa Kreuze sind eine Optimallösung.
Es sollte schnell klar sein, welche Wege schwer sind, wenn man im Kopf kurz die Folgen durchspielt.

Das Verhalten des nicht planaren Netzes gefällt mir noch nicht so gut... Das macht die Einschätzungen vom Anfang etwas zunichte....


[gelöscht durch Administrator]

ash70

  • Gast
Sorry für die späte Reaktion, die letzten Wochen waren... ähh... sagen wir mal: Ereignisreich.

Mit ein bisschen Abstand und dank Deiner ausführlichen Schritt für Schritt Anleitung habe ich jetzt tatsächlich das Gefühl, dass ganze etwas besser zu verstehen. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass das was ist was man mit ein bisschen Papier und Bleistift zur Vorbereitung eines Abenteuers leicht nutzen kann.
Das erinnert mich wieder daran, dass ich schon seit längerem ein Programm für die Vorbereitung von Abenteuer in Planung habe, bei dem es auch möglich sein soll Graphen zu erstellen und (in welcher Form auch immer) auszuwerten. Darf ich das hier verwenden für den Fall, dass das Ganze jemals das Planungsstadium verlässt?

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Ja, natürlich!

Ich fange morgen eine neue Stelle an und war jetzt die Wochen mit Umzug und Vorbereitung beschäftigt.

Der Planare Fall ist noch recht "einfach" aber die Einschätzung des nicht-planaren Falls bereitet mir Kopfschmerzen. Leider haben die Autoren des obigen Papers nicht geantwortet, sodass ich selbst ein diskretes Modell bauen müsste und mir die Bedeutung von balancierten Wegen für die Matrixdarstellung überlegen müsste oder wie man aus der Matrix das "Gewicht" jeder Beziehung (SUper Idee!) errechnet etc, wovor ich ein bisschen zurückschrecke.
Das könnte schnell zu viel Zeit fressen und in Frittieren statt mit Wasser kochen ausarten.


Das Projekt ist aber nicht vergessen. ;)