Autor Thema: Unsere miesesten Fehler als SL  (Gelesen 31786 mal)

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Luxferre

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #200 am: 23.01.2019 | 15:39 »
Haken(kreuz) dran und alles ist gut, nächster Fall bitte.

Das sagst Du nur, weil DU das darfst  >;D




Der Nazi-Scherge entkommt in seinem Zeppelin, damit die Spieler diesem in einem Auto übers Land zur nächsten Szene folgen. Die Spieler schießen diesen schon beim Aufsteigen ab.
Ja, und nun? :D
An sich traut man sich da fast nur noch komplett Impro oder statische Dungeons :D

Dann bereite doch nur noch vor: Nazi, Zeppelin, Flucht, Bossfight, Nachtisch
Wenn dann irgendwie Deine Planung durch schlaue Spieler frühzeitig  unterbrochen wird, dann wird "Flucht" gestrichen, der "Bossfight" wahrscheinlich auch (oder gibt's vielleicht ne Rettungskapsel?) und dann kommt der Nachtisch halt nachdem der Hauptgang im Spaghettimassaker endete ... ist doch völlig legitim.

Offline Boba Fett

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #201 am: 23.01.2019 | 15:47 »
Oder, überspitzter: Warum muss man als Spielleiter immer Kopfstand machen und über jedes Stöckchen springen, damit aus kritischem Spielermunde das böse "R-Wort" nicht kommen möge?

Muss man ja gar nicht.
Ich für mich als Spielleiter habe nur keine Lust auf vorgezeichnete Handlungsverläufe. Ich will mich überraschen lassen, wo die Reise hingeht.
Und meine Runde ist auch dran gewöhnt, dass so gespielt wird.
Also gebe ich als Antworten die Lösungen die für mich am besten funktionieren.

Im übrigen möchte ich die These aufstellen, dass der Improvisations-Kopfstand sich im Aufwand auch nicht sehr vom Railroading-Kallabumskopf unterscheidet - je nachdem, was man gewöhnt ist, geht einem das eine oder andere leichter oder weniger leicht von der Hand.
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Offline felixs

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #202 am: 23.01.2019 | 15:58 »
Im übrigen möchte ich die These aufstellen, dass der Improvisations-Kopfstand sich im Aufwand auch nicht sehr vom Railroading-Kallabumskopf unterscheidet - je nachdem, was man gewöhnt ist, geht einem das eine oder andere leichter oder weniger leicht von der Hand.

Dürfte stark davon abhängen, was das Abenteuer liefert und wieviel Improvisation man machen mag und kann.
Improvisation ist natürlich im Vorbereitungsaufwand weniger, muss man aber können. Wer das nicht kann, muss diverse Optionen vorbereitet haben, von denen dann nur wenige oder gar nur eine dran kommt.

Und die Kombination "Improvisation und Kaufabenteuer" funtioniert auch nur dann, wenn man das Kaufabenteuer schon sehr genau kennt. Ist also mindestens der gleiche Vorbereitungsaufwand, als wenn man das Kaufabenteuer durchrailroaden würde.
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Offline Boba Fett

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #203 am: 23.01.2019 | 16:21 »
die Kombination "Improvisation und Kaufabenteuer" funtioniert auch nur dann, wenn man das Kaufabenteuer schon sehr genau kennt.

Ich sprach nicht von Kaufabenteuer - Grubentroll überigens auch nicht.
Auch auch sonst: Sollte ein Spielleiter nicht immer sein Abenteuer schon sehr genau kennen?
Insbesondere wenn er NICHT improvisieren möchte?
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Offline Grubentroll

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #204 am: 24.01.2019 | 10:13 »
Yep, Kaufabenteuer sind da noch mal ein ganz eigenes Thema. Früher als ich noch gar nix von "Theorie" und Zeug wie "Railroading" wusste, konnte ich mir ja auch nicht erklären, warum bestimmte Abenteuer funktionieren und andere nicht.

Mein extremster Fall war hier "DL1 - Dragons of Despair" und dann darauf "DL2 - Dragons of Flame".
Der erste Teil war eine der besten und atmosphärischsten Rollenspielerfahrungen die ich je gemacht habe. Teil 2 ist von vorne bis hinten in die Hose gegangen.

Damals hab ich nicht verstanden warum, und war sauer auf meine Spieler. Heutzutage weiß ich halt, dass Teil 1 eigentlich eine Art von kleiner Sandbox war, und Teil 2 ganz schlimmes Railroading das von vorne bis hinten nicht funktioniert hat.

Und um beim Thread zu bleiben: Ich war da ein schlimmer SL, weil ich die Spieler ums Verderben nicht von den Schienen lassen wollte, und am Ende sogar sauer war weil sie kreative Lösungen angestrebt haben die nicht vorgesehen waren. Was dann in einem üblem TPK endete.

Gut dass der rote Drache da war um diese doofen Spieler plattzumachen die diese supercoole heroische Geschichte nicht nachspielen wollten, die in dem Heft stand, aber von der sie natürlich keine Ahnung hatten.

:D

(zu meiner Verteidigung, ich war 14, und hatte keine Ahnung warum das alles so doof lief.)

Offline felixs

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #205 am: 24.01.2019 | 10:17 »
Ich sprach nicht von Kaufabenteuer - Grubentroll überigens auch nicht.

Ups. Stimmt  :)

Auch auch sonst: Sollte ein Spielleiter nicht immer sein Abenteuer schon sehr genau kennen?
Insbesondere wenn er NICHT improvisieren möchte?

Idealerweise natürlich schon.
In der von mir beobachteten Praxis ist das meist nicht so. Weder bei mir, noch bei anderen.
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Offline felixs

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #206 am: 24.01.2019 | 12:57 »
Ich schreibe dann auch mal was selbstkritisches, was mir gerade aufgefallen ist:
Fast immer wenn ich leite, muss das Ende irgendwie gerafft werden, weil die Zeit knapp wird und weil 30-60 Minuten Rest für die nächste Sitzung auf doof wären.
Zeitmanagement finde ich sehr schwierig, es geht fast immer irgendwas schneller als geplant, dann lasse ich mir im Ausgleich bei was anderem zuviel Zeit und dann wird es am Ende knapp.
Verbesserungsvorschlag: Grundsätzlich zügig spielen. Wenn man schneller durchkommt, macht das auch nichts.
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Offline tartex

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #207 am: 24.01.2019 | 13:40 »
Ich hatte schon One Shots, die dann 10 oder 7 oder 12 Sessions gedauert haben.

Naja, zumindest kann mir keiner vorwerfen, dass die Charaktere in ihren freien Auswahlmöglichkeiten eingeschränkt wären...
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Offline Exar

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #208 am: 24.01.2019 | 13:57 »
Verbesserungsvorschlag: Grundsätzlich zügig spielen. Wenn man schneller durchkommt, macht das auch nichts.

Das wünsche ich mir bisweilen auch.
Gutes Charakterplay ist grundsätzlich begrüßenswert, aber wenn es zu endlosem Gelaber um unwichtige Details mutiert, dann ermüdet mich das manchmal schon.

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #209 am: 24.01.2019 | 14:57 »
Verbesserungsvorschlag: Grundsätzlich zügig spielen. Wenn man schneller durchkommt, macht das auch nichts.

Jupp, die Lektion habe ich auch gelernt! Auf dem letzten Treffen war mein Oneshot nach 2h durch - es war alles erzählt und wir haben ein rundes Ende gefunden, alle hatten Spass und überraschenderweise noch Zeit bis zum Abendslot :d
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline felixs

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #210 am: 24.01.2019 | 15:40 »
Ich hatte schon One Shots, die dann 10 oder 7 oder 12 Sessions gedauert haben.

Das, ehrlich gesagt, ist ein absolutes Horrorszenario für mich. Würde ich auch nicht mitmachen, glaube ich. Das aus einem Treffen zwei werden, kann ich irgendwie nachvollziehen. Drei würde ich mit Gemurre mitmachen. Aber dann muss man wirklich mal über Grundsätzlichkeiten reden, finde ich. (Und wenn sonst niemand am Tisch das finden sollte, ist das ja auch ein Ergebnis).
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Offline Hotzenplot

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #211 am: 24.01.2019 | 15:59 »
Jupp, die Lektion habe ich auch gelernt! Auf dem letzten Treffen war mein Oneshot nach 2h durch - es war alles erzählt und wir haben ein rundes Ende gefunden, alle hatten Spass und überraschenderweise noch Zeit bis zum Abendslot :d

Und es war gut und alles drin, was sein musste.  :d

Ich bin allerdings auch ein schlechter Zeitmanager. Wobei die Kritik meiner Hauptrunden ja eher ist, dass ich zu sehr auf´s Gas drücke und die keine Luft zum atmen haben. Gestern quatschten sie für mich schon viel zu lange mit einer Kontaktperson und ich musste mich echt zurück halten, nicht die berühmten zwei Typen mit Maschinenpistolen reinstürmen zu lassen. Ich empfinde das als schwierigen Balanceakt, weil die Gruppe ja auch nicht ganz homogen ist. Der eine will mehr Äktschn, die andere Tschara-Play.

Das, ehrlich gesagt, ist ein absolutes Horrorszenario für mich. Würde ich auch nicht mitmachen, glaube ich. Das aus einem Treffen zwei werden, kann ich irgendwie nachvollziehen. Drei würde ich mit Gemurre mitmachen. Aber dann muss man wirklich mal über Grundsätzlichkeiten reden, finde ich. (Und wenn sonst niemand am Tisch das finden sollte, ist das ja auch ein Ergebnis).

Klar - ist halt wie Tinder  ~;D
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Offline Boba Fett

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #212 am: 24.01.2019 | 16:34 »
Sollte ein Spielleiter nicht immer sein Abenteuer schon sehr genau kennen?
Insbesondere wenn er NICHT improvisieren möchte?
Idealerweise natürlich schon.
In der von mir beobachteten Praxis ist das meist nicht so. Weder bei mir, noch bei anderen.

Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich lieber eigene Abenteuer verzapfe -  weil der Zeitaufwand bei der Einarbeitung von Kaufabenteuern mindestens genauso groß ist...
...eher größer!
Bis ich das Ding erst mal durchgelesen, mir wichtiges von unwichtigem getrennt habe, alle NSCs notiert habe, ...
Nee, dann nehme ich mir lieber den Abenteueraufhänger der mir gefällt und mache es selbst.
Dadurch erspare ich mir das ganze lesen und reinpauken. Und beim Notizen machen memoriere ich die Fakten und Personen eh besser, wenn ich sie mir selbst ausgedacht hab.
Schwachpunkt bei mir da: Statblöcke, insbesondere von Zauberern oder so. Da bin ich eher weniger fleissig, und improvisiere auch eher.
Bei den Zauberkundigen merkt das mein Powergamer manchmal, weil er die Kosten kennt, die man braucht, um einen Zauber zu lernen ("Wie, der hatte Blitz, welche Stufe war der denn...?").

Wenn ich aber ein Kaufabenteuer nehme, dann dauert es auch, bis ich zufrieden mit der eigenen Einarbeitung bin.
Denn es nervt mich tierisch, mitten im Spiel irgendwas nachlesen zu müssen.
ich mach auch nicht selten Fotokopien von wichtigen Dingen und schneide sie zurecht und leg sie zusammen um sie gleich parat zu haben.
(Früher hingen die in der innenseite des Spielleiterschirms, nur nutze ich inzwischen keinen mehr (könnte ich eigentlich mal wieder machen...))
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Offline Boba Fett

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #213 am: 24.01.2019 | 16:38 »
Zeitmanagement... ist bei mir auch nicht optimal.
Früher war bei mir auch alles zu lahm und aufgebläht.
Heute isses umgekehrt - eher zu schnell und rasant.
Das stört eigentlich niemanden, aber mich ärgert es, weil ich meistens Zeit durch Reduktion von Stimmungserzeugendes Blabla einspare.
Darunter leidet (von mir empfunden) ein wenig die Atmosphäre und in Folge dessen auch ein wenig das Charakterspiel.
Und inzwischen denke ich, dass ich doch wieder gerne ein bisschen mehr Atmo haben würde.
Auch, damit sich die Spieler wieder ein bisschen mit Charakterspiel beschäftigen.
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Offline tartex

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #214 am: 24.01.2019 | 17:20 »
Das, ehrlich gesagt, ist ein absolutes Horrorszenario für mich. Würde ich auch nicht mitmachen, glaube ich. Das aus einem Treffen zwei werden, kann ich irgendwie nachvollziehen. Drei würde ich mit Gemurre mitmachen. Aber dann muss man wirklich mal über Grundsätzlichkeiten reden, finde ich. (Und wenn sonst niemand am Tisch das finden sollte, ist das ja auch ein Ergebnis).

Klar, deshalb ist das auch im Thread hier und nicht unter "Schaut wie geil ich bin und wie lange ich kann!"
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Offline felixs

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #215 am: 24.01.2019 | 18:38 »
Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich lieber eigene Abenteuer verzapfe -  weil der Zeitaufwand bei der Einarbeitung von Kaufabenteuern mindestens genauso groß ist...
...eher größer!
Bis ich das Ding erst mal durchgelesen, mir wichtiges von unwichtigem getrennt habe, alle NSCs notiert habe, ...
Nee, dann nehme ich mir lieber den Abenteueraufhänger der mir gefällt und mache es selbst.

Ja, das finde ich auch manchmal. Gleichzeitig haben gute Kaufabenteuer aber oft auch Ideen, auf die ich nicht gekommen wäre. Und zum Reinfinden in den Stil neuer Systeme finde ich fertig aufbereitete Abenteuer sogar fast unverzichtbar. Sehr ärgerlich dann, wenn die Abenteuer eigentlich nicht fertig aufbereitet sind (Die Zutatensuche in "Die Steinerne Hand" ist mir diesbezüglich in ganz schlechter Erinnerung).

Schwachpunkt bei mir da: Statblöcke, insbesondere von Zauberern oder so. Da bin ich eher weniger fleissig, und improvisiere auch eher.
Bei den Zauberkundigen merkt das mein Powergamer manchmal, weil er die Kosten kennt, die man braucht, um einen Zauber zu lernen ("Wie, der hatte Blitz, welche Stufe war der denn...?").

Brr... So könnte ich nicht spielen. Bei mir dürfte der sich entweder zurückhalten, oder halt selber leiten, wenn er gern Regelhartwurst spielen möchte. Aber jetzt gibt es bestimmt gleich Haue von der Regeln-sind-wichtig-Fraktion.
Wobei ich meine, dass sogar im Midgard-Regelbuch steht, dass der SL sich bei der Erschaffung von Figuren nicht unbedingt an die Regeln halten muss.

Denn es nervt mich tierisch, mitten im Spiel irgendwas nachlesen zu müssen.
ich mach auch nicht selten Fotokopien von wichtigen Dingen und schneide sie zurecht und leg sie zusammen um sie gleich parat zu haben.
(Früher hingen die in der innenseite des Spielleiterschirms, nur nutze ich inzwischen keinen mehr (könnte ich eigentlich mal wieder machen...))

Mache ich auch. Ich habe beim Leiten von Kaufabenteuern fast immer ein paar zusammenkopierte DIN-A4-Seiten mit Kopieschnipseln und Notizen vor mir liegen. Und das obwohl ich sehr viel Handwedle.
Das häufigste Problem ist, dass das recht platzfressend ist. Den Platz haben wir beim Spielen eher selten.

Darunter leidet (von mir empfunden) ein wenig die Atmosphäre und in Folge dessen auch ein wenig das Charakterspiel.
Und inzwischen denke ich, dass ich doch wieder gerne ein bisschen mehr Atmo haben würde.
Auch, damit sich die Spieler wieder ein bisschen mit Charakterspiel beschäftigen.

Interessant. An der Stelle wäre mir Zeiteinsparung nicht verhandelbar, Zeit für sowas muss sein.
Ich würde eher an mechanischen Stellen straffen, Kämpfe kürzen (oder gern auch mal rausnehmen oder Möglichkeiten zur Umgehung schaffen). Vor allem große Kämpfe (leider in Midgard-Kaufabenteuern gar nicht so selten) nehme ich raus.
Aber eben auch durch Zeitersparnis beim Ermitteln. Wenn da nichts mehr zu holen ist, sage ich das recht bald. Hat ja keinen Sinn, wenn einer falschen Fährte gefolgt wird, die keine Spielauswirkugen hat (wenn sie welche hat, dann ist es natürlich was anderes).

Klar, deshalb ist das auch im Thread hier und nicht unter "Schaut wie geil ich bin und wie lange ich kann!"

Dann habe ich das total falsch verstanden. Bitte um Entschuldigung!
« Letzte Änderung: 24.01.2019 | 18:47 von felixs »
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Offline SirLittleDragon

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #216 am: 10.12.2020 | 14:37 »
Ich bin manchmal ein schlechter SL, der auch mal Schienen verlegt.

Meine schlimmste Tat allerdings: Ich improvisierte ca. 5 Jahre lang eine Shadowrun-Spielrunde. Es startete als kleine Einbruchsgeschichte mit einer Spielerin und endete als epische, weltweit stattfindende Endlosstory... Endlos, weil: Ich hatte ja irgendwie gar keinen Plan, was ich da tat! Nichts war vorbereitet, alles geschah im Vorbeiflug.

Wir endeten, als zwei Spieler nicht mehr weiter spielten. Bis heute hab ich es nicht aufgelöst...
Method Actor 92%, Storyteller 83%, Tactician 75%, Power Gamer 58%, Butt-Kicker 42%, Casual Gamer 33%, Specialist 33%

Offline Derius

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #217 am: 13.12.2020 | 22:55 »
Ich war schon gelegentlich ein schlecher SL.

Allgemein: Runden nicht vorbereitet, Spieler rumdümpeln lassen, hinterher waren alle unzufrieden (oder zumindest nicht zufrieden).

Spezielles Beispiel (nicht des Nichtvorbereitens, sondern was anderes; weil es so gut passt, kopiere ich einfach mal einen Beitrag aus einem anderem Thread):

Das sehe ich anders. Oder zumindest ist das ein verdammt hoher Maßstab. Ich beschreibe einfach mal eine Situation, in der mir es so ging, dass die gefailten Würfe meiner Spieler, das Abenteuer zum stocken brachten:

Kurz vllt noch zum Hintergrund: Ich wollte ein Abenteuer bauen, in dem die SC aus eigener Motivation heraus (d.h. ohne NSC-Auftraggeber oder Plothook aus der Hintergrundstory etc.) einem Rätsel nachgehen. Also die SC sind in einer Stadt gestrandet (eigentlich wollten sie woanders hin, doch ein ungewöhnlich heftiger, wie sich herausstellte magischer Sturm, brachte sie vom Weg ab), die sehr merkwürdig war, weil alle Bewohner mehr oder weniger "schläfrig" waren. Das hat Spaß gemacht, weil sie langsam gemerkt haben, dass in dieser Stadt etwas nicht stimmt. Noch dazu gab es hier und dort zerstörte Gebäude - vor allem eine große Kathedrale war halb eingestürzt. Naja zum einen waren die SC neugierig, was da los war und zum anderen merkten sie auch ganz langsam, dass sie müde wurden und sahen also auch vor sich, dass sie schließlich komplett in Schlaf fallen würden. Die Stadt verlassen konnten sie auch nicht, weil der sehr tödliche Sturm außenrum tobte. (Das war auch sehr cool, weil v.a. der Schurke, der die Situation erst genoss, weil er fröhlich klauen konnte, irgendewann leicht panisch wurde.) Die Suche führte die SC schließlich in Gewölbe unter der Stadt, wo augenscheinlich irgendein böse-magisches Ritual (Blutmagie etc.) gewirkt worden war, das - so schien es den SC - wohl irgendwie verantwortlich für alles war. Doch - und das war eine meiner Ideen - die SC sollten da unten nicht, wie eigentlich von den Spielern erwartet, den verantwortlichen Endgegner finden, sondern bloß einen Hinweis darauf, wo sie in der Stadt nach den verantwortlichen Menschen (diese sind in meiner Runde meistens das wahre Übel) suchen sollten. Und hier wollte ich gerne, dass die SC etwas finden, womit die Spieler dann auf den nächsten Schritt kommen sollten. Also es sollte wirklich bei den Spielern *klick* machen, ich wollte nicht einfach erzählen, wo die Suche weitergeht. Daran saß ich ne Weile, bis ich folgende Idee hatte: Sie sollten im Erdboden einen Schuhabdruck eines der Verantwortlichen finden und darin ein paar Krümel von Materialien, die es nur an einer bestimmten Stelle der Stadt gab (vorher hatte ich bei jeder Beschreibung der Stadt darauf geachtet, diese Besonderheiten immer wieder zu erwähnen; dazu hatte ich die Szenerie aufgezeichnet und ohne nähere Beschreibung auf den Tisch gelegt, sodass wirklich die Spieler und nicht die SC gesucht und entdeckt haben, was zunächst auch wirklich gut klappte). Naja und der Fehler, den ich dann machte war, das Finden des Schuhabdrucks von einem erfolgreichen Wahrnehmungswurf abhängig zu machen, den dann jeder Spieler verhaute. Das, die zugehörige lange Suche nach anderen Hinweisen und die Auflösung von mir "Ach ihr findet das dann doch" war für die Spannung leider nicht zuträglich (mit ner zweiten gruppe, mit der ich das Abenteuer spielte, klappte das dann nach meiner Erkenntnis viel besser).

Das war halt so ein "Alles oder nichts"-Punkt. Auch Heraufbeschworen von meiner Intention, die _Spieler_ tatsächlich etwas entdecken zu lassen, die ich eigentlich gut fand.

Offline Apollo-Союз

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #218 am: 3.01.2021 | 07:45 »
Hallo, mein Name ist Apollo-Soyuz und ich bin ein durchschnittlicher Spielleiter. Früher war ich mal ein total beschissener.

Meine größten Reinfälle beinhalten:

Konsequent "Ja" zu Spielerhandlungen sagen, von denen ich keine Ahnung habe, um's nicht zugeben zu müssen.
"Ich wirke Zauber-den-ich-mir-gerade-ausgedacht-habe-weil-ich-weiß-dass-der-Meister-keine-Ahnung-von-Magie-hat-und-ich-damit-davon-komme, um den Ermordeten zu reanimieren. Dann befrage ich ihn."
"Ja, das gelingt dir." 'Äh, Kacke, das macht die ganze Detektivgeschichte kaputt. PANIK!'

Ab diesem Zeitpunkt konsequent "Nein" zu (plausiblen) Spielerhandlungen sagen, damit sowas nicht nochmal passiert.
"Ich schlage das Seil mit meinem Zweihänder durch."
"Nein!"
"Ich frage die Kommandantin, ob sie..."
"Nein!"
"Alles klar, wir stellen den Ogern vorm Höhlenausgang eine Stolperfalle und locken Sie dann mit lautem Geschrei..."
"Nein!"

Meinen eigenen SC als NSC mitschleifen. Nicht, um das Spotlight zu stehlen und Deus ex Machina zu spielen, sondern um ihn konsequent und immer in der dümmsten Sekunde seinen Posten aufgeben zu lassen, oder Anweisungen der echten SC nicht zu folgen, damit Die Bösen(tm) ihren gescripteten Plan weiter durchführen konnten, um ja das Railroading nicht zu gefährden. Und das obwohl die Spieler den Braten gerochen hatten!
"Gawatz stapft jetzt auch durchs Wasser Richtung Flussufer..." (Wobei er natürlich diese Seite des Zeltlagers unbewacht dem Feind preisgibt. Obwohl die Kameraden ihn genau auf diesem Posten haben wollten.)
"Gawatz zieht auch sein Schwert und stellt sich den Piraten zum Kampf..." (Wobei er die Schutzperson ohne kampfstarken Leibwächter zurücklässt. Obwohl die Kameraden ihn extra für diese Aufgabe abgestellt haben.)
"Gawatz pfeift fröhlich, wirft einen Silbertaler auf den Tisch und greift zum Würfelbecher..." (Womit er an illegalem Glücksspiel teilnimmt, damit die Behörden der Gruppe so richtig einen reinwürgen können. Obwohl die Kameraden es ihm vorher verboten haben.)

Diese Beispiele stammen aus demselben (!) DSA-Abenteuer, gespielt ca. 2000.  :-[

Der hier war aus einem anderen Abenteuer, etwas später:

Die SC erst (geplant!) gewinnen lassen, vorher aber nicht über die Konsequenzen nachdenken und völlig überfordert aufgeben.
"Die letzte Piratenleiche geht über Bord. Die Gefangenen wurden notdürftig medizinisch versorgt und unter Deck im Frachtraum eingesperrt. Herzlichen Glückwunsch, ihr habt jetzt... Scheiße, ihr habt ein Piratenschiff erobert! Scheiße, Scheiße, was mach ich jetzt? Oh Mann! Nein. Keine Ahnung. Das weiß ich nicht. Da komm ich nicht mit klar. Das kann ich nicht. Ich will nicht mehr. Mach mal ein anderer den Meister, hier!"

Zu meiner Entschuldigung: Ich was 13.  ~;D


« Letzte Änderung: 3.01.2021 | 11:28 von Apollo-Союз »
Entropy... is a such a lonely word.

Offline tartex

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #219 am: 3.01.2021 | 08:21 »
Echt gruselig.  >;D
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Offline KhornedBeef

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #220 am: 3.01.2021 | 09:14 »
Finde ich witzig :)
"Gawatz, nein!"
"Gawatz, JAAA!" *stapfstapf*
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline General Kong

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #221 am: 3.01.2021 | 09:38 »
"Und nun geht Gawatz..."
"MIT EINEM MESSER IN DER KEHLE ZU BODEN!"

Finde ich noch witziger! ~;D
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Offline Thaalya

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #222 am: 3.01.2021 | 10:02 »
"Und nun geht Gawatz..."
"MIT EINEM MESSER IN DER KEHLE ZU BODEN!"

Finde ich noch witziger! ~;D
Wäre bei uns wahrscheinlich so gekommen [emoji28]
Zumindest wäre er zwischendurch gefesselt und geknebelt worden.

Aber mit 13 darf man sowas bringen.

Erinnert mich so ein bisschen an "leeroy Jenkins" [emoji23][emoji23]

Offline Grey

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #223 am: 3.01.2021 | 10:59 »
Finde ich witzig :)
"Gawatz, nein!"
"Gawatz, JAAA!" *stapfstapf*
Hat Gawatz zufällig den Künstlernamen Leeroy Jenkins? ;D

@Apollo-Союз: Danke fürs Teilen! :loll: :d
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Marot

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Re: Unsere miesesten Fehler als SL
« Antwort #224 am: 9.01.2021 | 16:34 »
Runden wackeln bei mir dann, wenn ich für zu viele Leute leite. Ab 5 Spielern (vor allem Online) wird es schwer.
Mein größter Patzer war, als ich spontan eine sechste Spielerin in eine ohnehin sehr komplexe Runde einlud und dann die dynamiken überhaupt nicht mehr funktionierten. Am Ende versuchte ich die Spielprobleme mit übertriebnem Pathos zu lösen und dann war ganz vorbei. Es war nicht wirklich eine schlechte Runde, aber ich bin heute noch damit unzufrieden weil es nicht das war, was ich liefern wollte.