Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII  (Gelesen 243805 mal)

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Offline Auribiel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2125 am: 15.04.2012 | 22:01 »
Was natürlich damit zu erklären ist, dass Alrik-Soldat in Aventurien in Kohlköpfen herangezogen werden kann, der sogenannte Kohlkopf-Alrik.  ;D
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Offline Glühbirne

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2126 am: 15.04.2012 | 22:11 »
Du kannst zwar keine Dörfer und Städte hinzuerfinden (maximal einen Köhler), aber falls es dich tröstet: Wenn irgendwo Soldaten- oder Söldnerkontringente aufgerieben werden, kannst du sie jederzeit wieder "respawnen" lassen. Die Gesamtzahl wird immer etwa gleich bleiben bzw. permanent leicht ansteigen!

Hm.. Ob die Bevölkerungsentwicklungen über die Zeit, Kuslik hat seine EW in den letzten 26 Jahren verdoppelt, mit den Baronie-Spielregel Konform geht, und sich in den Stadtplänen wiederspiegelt :)

Just_Flo

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2127 am: 15.04.2012 | 22:58 »
Hm, eine 2000 Einwohner Stadt mit 100 Jähriger Geschichte hat halt normalerweise schon Spuren hinterlassen, es seiden du denkst dir einen Grund aus, warum sie das nicht hat.

Im Zweifelsfall halt mit einer Globule, einer Verfluchung, ...

Offline Glühbirne

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2128 am: 15.04.2012 | 23:11 »
Missverständniss: Es gibt ja eine Anzahl an Gruppen, die den Anspruch haben offizell(TM) zu spielen. Nehemn wir jetzt an, dass einer dort eine Supertolle Plotidee hat, für die man eine 3k-Ew Stadt im Bornland mit einem mehr als 200 Jahre alten Praiostempel an einem See. Weil alle Siedlungen zumindest Grob umrissen sind kann diese hypothetische Gruppe es nicht in die Spielwelt einfügen. Gäbe es eine größere Anzahl an unbeschriebenen Gebieten in jeder Region, nebne den Ausführlich beschriebenen, wäre beiden gedient...

Offline Auribiel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2129 am: 15.04.2012 | 23:45 »
Gäbe es eine größere Anzahl an unbeschriebenen Gebieten in jeder Region, nebne den Ausführlich beschriebenen, wäre beiden gedient...


Ich bin ja auch eine Vertreterin der "mehr Platz für eigene Ideen"-Fraktion (innerhalb des offiziellen eben), aber das stößt bei manchen Entscheidungsträgern auf wenig Gegenliebe :-/
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Offline Voronesh

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2130 am: 16.04.2012 | 06:03 »
Wer meine Faden gesehen hat, wird mein blubbern schon vorhersehen können  ~;D.

Sind die "Das ist nicht settingtreu" Friedenswächter (Film mit Freundin gesehen ;) kann ich nur weiterempfehlen die netten Spiele) DSA spezifisch?

Ich würde auch anfangen zu "wettern", wenn jemand einen Khorne Zauberer spielen will. Aber eben nur wenn ich weiß, dass das Gegenüber Ahnung vom Hintergrund hat. Aber der Hinweis, das ist dann halt DIY würde dannn reichen. Klar 40k hat dank Goto auch schon einiges an internem "Moment mal, dass ist jetzt aber nciht das Offizielle Setting mehr" Momente hinter sich. Und eben jene Diskussionen sind dann meist mit einem selbstironischen:

Unser offizieller Hintergrund ist ja nicht mal immer stimmig.

erledigt.

Gut viel weitere RPGs hab ich jetzt nicht bespielt, DND hat ja von sich aus kein setting welches im Regelwerk kolportiert wird, aber DND hab ich jetzt auch nicht wirklich bespielt außer als Star Wars (Und da will man sich eh bloß an die Filme halten).

Was natürlich damit zu erklären ist, dass Alrik-Soldat in Aventurien in Kohlköpfen herangezogen werden kann, der sogenannte Kohlkopf-Alrik.  ;D

Muss ja auch. Bei dem einfachen Kontrazeptivum in DSA, kann kein Kriegsverbrauch von Söldnern auf normalen Wege geschehen.

Oder kennst jemand nen westliche Frautypus (also mehr als bloss eine Randerscheinung), der gerne ne Fußballmannschaft will, oder wenigstens eine halbe?

Vielleicht gibts noch den Eier Hans.Um die Hundertschaften von Wegelagerern zu ersezten, die regelmäßig da sein müssen. (Je nach Zufallstabelle  ~;D)
« Letzte Änderung: 16.04.2012 | 06:09 von Voronesh »
Was manchmal nervt ist, das die Leute realistische Sachen fordern, aber viel unrealistischere Sachen, an die sie sich gewöhnt haben, völlig ignorieren. Wie wenn der Drache im Kino hockt und schreit "Voll unrealistisch, es gibt keine Orks."

Offline Der Nârr

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2131 am: 16.04.2012 | 07:59 »
Denkt daran, dass 50% der Wegelagerer und Soldaten Frauen sind. In Aventurien herrscht Gleichberechtigung.

Am Dorfbrunnen platziere ich auch immer wieder gerne die berüchtigten Waschmänner. Das sind echte Plappermäule, von denen man oft einiges erfahren kann.
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Offline General Verdacht

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2132 am: 16.04.2012 | 08:28 »
Denkt daran, dass 50% der Wegelagerer und Soldaten Frauen sind. In Aventurien herrscht Gleichberechtigung.

Am Dorfbrunnen platziere ich auch immer wieder gerne die berüchtigten Waschmänner. Das sind echte Plappermäule, von denen man oft einiges erfahren kann.

jetzt ist die hose nass!  ;D :d
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Offline Glühbirne

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2133 am: 16.04.2012 | 09:15 »
Denkt daran, dass 50% der Wegelagerer und Soldaten Frauen sind. In Aventurien herrscht Gleichberechtigung.

Am Dorfbrunnen platziere ich auch immer wieder gerne die berüchtigten Waschmänner. Das sind echte Plappermäule, von denen man oft einiges erfahren kann.

Oh, das ist toll. Ich bekomme das im Spielfluss oft nicht so hin. Aber dafür habe ich bei Anführern mindestens 50 % Frauenanteil!

Offline Naga

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2134 am: 16.04.2012 | 10:10 »
Du kannst zwar keine Dörfer und Städte hinzuerfinden

Doch, klar geht das. :D
Es wird keine Abenteuer stören, und auch nicht den Metaplot beeinflussen. Damit beißt es sich nicht mit dem "offiziellen" Aventurien. ;)

Aber der ganze Diskussionsstrang ist doch mal wieder gedankenlos wiedergekaute Schema-F-Nörgelei, sorry.

Was wird denn letztlich hier gefordert? "Die Grafschaft über die niemand spricht"? Und als nächstes dann "Das Königreich, über das niemand redet"?
Damit ist es wieder witzlos, und man kann sie sich auch selbst in sein Aventurien einfügen. Oder einen der 20-Zeilen-Landstriche ersetzen.

Denn da ist man jetzt wieder am Punkt "Wozu ein offizielles Aventurien?"
Und da ist man neben dem offensichtlichen "als Material-Vorschlag/Ideengeber" beim fast genauso offensichtlichen "Kontinuität zwischen Spielleitern und Spielgruppen (und vielleicht auch für den Leser des offiziellen Materials)". Dass Aventurien mehr ist als die Fiktion einer Spielrunde ist eine der großen Stärken von DSA - man wechselt den Spielleiter oder die Gruppe, und Aventurien fühlt sich immer noch wie Aventurien an, die Orte und NSCs sind immer noch "gleich". Das ist schon toll.

Ein "Weißer Fleck" bietet diese Kontinuität nicht. Er wird für zwei durchreisenden Gruppen anders aussehen, je nach Vorstellung des Spielleiters. Ist ja kein Beinbruch, passiert ja auch so ständig. Ein paar Zeilen liefern hier (neben Ideen) eine Kontinuität, die letztlich niemanden etwas kostet (von den 4 Cent die Viertelseite abgesehen ;) ).
Und das beste: Man kann den Ort auch wieder zu einem Weißen Fleck machen. Tun und lassen was man will. Denn welche Nachteile hat das? Dass der Ort für verschiedene Spielrunden anders aussieht? Dieser "Nachteil" geht mit dem Prinzip "Weißer Fleck" einher, sorry. ;)

Außer einer unbegründeten Ehrfurcht vor dem "offiziellen Aventurien" und der Angst, dass irgendwelche Abenteuer die Helden mal durch den eigenen "Weißen Fleck" führen könnten (ist das so schlimm?) kann ich da wenig "Gründe" entdecken.

Und diese Unsicherheit anderer wäre mir einen Verlust an Detailtiefe und Kontinuität nicht wert. ;)







Offline Jiba

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2135 am: 16.04.2012 | 10:40 »
[...] man wechselt den Spielleiter oder die Gruppe, und Aventurien fühlt sich immer noch wie Aventurien an, die Orte und NSCs sind immer noch "gleich". Das ist schon toll.

Das würde ich mit aller gegebenen Härte bestreiten. Selbst wenn sich zwei Gruppen ans offizielle Aventurien halten, gibt es immernoch extreme Divergenzen zwischen ihnen, behaupte ich: Ein SL legt zum Beispiel besonderen Wert auf den Flussvaterkult bei Fischern, einem anderen ist das herzlich egal und kommt nur am Rande vor. Einer interpretiert die Angaben aus Spielhilfe A anders als ein anderer oder hält die (dem wiedersprechenden oder sie zumindest modifizierenden) Angaben aus Spielhilfe B für relevanter.

Und 20-Zeilen-Kontinuität ist auch nicht weit her: Meinetwegen in diesen 20-Zeilen steht, dass das Gebiet sumpfig und bewaldet ist, eine kleine nicht-näher spezifizierte Waldelfensippe und eine Orkhöhle enthält, sowie ein verlassenes Landgut und ein bis zwei größere Städte mit Tempeln lokal wichtiger Zwölfgötter - etwa auch in dieser Vageheit. Spielgruppe A wird Stadt A (nennen wir sie Gelgingen) so interpretieren, dass die Rondrakirche hier sehr stark ist, weil die Einwohner sich der ständigen Angriffe der Orks aus der Höhle erwehren müssen. In Spielgruppe B sind die Orks aber tatsächlich, wie auch die Waldelfen, Handelspartner der Bewohner und Phex ist sehr stark. Dass das verlassene Landgut mal Obdach eines finsteren Borbaradkultes ist, mal von einem Schelm und seiner Sippe bewohnt wird und mal als Geheimlabor für einen Magier genutzt wird, davon mal ganz zu schweigen. Und dass das Land einmal wegen den jährlichen Überschwemmungen, einmal wegen dem unheiligen Einfluss von irgendeinem Erzdämonen sumpfig und brackig ist, ist auch ein Unterschied. Oder dass die jungen Männer in Gelgingen einmal im Jahr auf Wolfsjagd gehen, im anderen Fall aber einmal im Jahr nach Gareth zum Turnier geschickt werden. Und dass es in Variante A dort viele Feen gibt, im anderen Fall gar keine!

Sorry... aber derselbe Landstrich wird es auch bei offiziellen Setzungen nie sein.  :P
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

El God

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2136 am: 16.04.2012 | 11:07 »
Joah. So würde ich das auch behaupten. +1 Jiba

Offline migepatschen

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2137 am: 16.04.2012 | 11:16 »
Es laufen ja sogar Kaufabenteuer mit Railroading in offiziell beschriebenen Regionen bei den Gruppen anders ab. Einfach weil Spielleiter auch mal Gleise neu verlegen, die Strecke an die Gruppe anpassen (müssen), die Spieler ganz andere Ideen einbringen und deswegenauch andere Schwerpunkte in der Geschichte auftauchen etc.

Also mMn bedeutet eine andere Gruppe auch praktisch immer eine andere Welt.

Offline Grimnir

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2138 am: 16.04.2012 | 12:11 »
Verschiedene Aventurieninterpretationen fangen doch schon beim Ausspielen der NSC an. Der eine SL legt Wert auf die korrekte Darstellung einer Ständegesellschaft, der andere dekonstruiert sie fortwährend durch sozialkritische Kommentare "guter" NSCs.

Der eine SL macht Aventurien klein und überschaubar, indem er den Wirt Neuigkeiten aus Al'anfa, Festum und Kuslik erzählen lässt. Der andere SL stellt mithilfe des Wirts eine Informationsmangelgesellschaft dar, in der einigermaßen sichere Nachrichten höchstens aus dem Nachbardorf kommen und Al'Anfa eine märchenhafte ferne Welt mit rabenköpfigen Menschen ist, über den tatsächlichen Ausgang von Schlachten noch nach Monaten debattiert wird und manch einer noch nicht einmal an die Existenz der Schwarzen Lande glaubt.

Der eine SL interpretiert die Praioskirche und Bannstrahler als fanatische Kreuzzügler, die arme Frauen als Paktiererinnen verbrennen, für den anderen sind sie die Macht des Lichts und des Guten, die einzige Hoffnung der freien Völker gegen die Erben Borbarads.

Ich persönlich sehe diese Möglichkeit verschiedener Deutungen als Gewinn an. Ich bin immer gespannt darauf, welches Aventurienbild mir ein anderer Spielleiter oder eine andere Gruppe präsentiert.
Selber Regelwerke schreiben zeugt IMHO von einer reaktionär-defaitistischen Haltung [...]

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Offline Darius der Duellant

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2139 am: 16.04.2012 | 12:26 »
(...)

Das ist doch Prima.
Wenn Aventurien in zwei Gruppen eh nie gleich aussieht, gibt es ja keinen Grund, sich sklavisch an festgeschriebene Vorgaben zu halten und sich darüber aufzuregen.
Du möchtest irgendwo ein speziell ausgearbeitetes Dorf haben?
Setz es hin.
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Offline Naga

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2140 am: 16.04.2012 | 12:27 »
Selbst wenn sich zwei Gruppen ans offizielle Aventurien halten, gibt es immernoch extreme Divergenzen zwischen ihnen, behaupte ich: Ein SL legt zum Beispiel besonderen Wert auf den Flussvaterkult bei Fischern, einem anderen ist das herzlich egal und kommt nur am Rande vor.

Ja, aber das ist ja nur eine unterschiedliche Gewichtung des Mediums (des Spielleiters ;) ). Das sagt ja nur bedingt was über die Spielwelt und ihre Kontinuität aus.

Wenn man in Gareth einen Roman über die Praioskirche schreiben würde, und einen über die Unterwelt, dann hätten die auch unterschiedliche Schwerpunkte. Das Gefühl, dass beide in der gleichen Spielwelt angesiedelt wären, würde davon abhängen, wie sehr sie sich Gemeinsamkeiten teilen, und dass es möglichst keine/wenige Widersprüche gäbe.

Gleiches gilt für Rollenspielrunden, nur dass diese eh schon ein deutlich diffuseres Medium sind (weniger kommuniziertes Material als ein Roman, weniger Details, größere Varianz in der Beschreibung aufgrund von Tagesform/Griff in die Chipstüte/Spotlight-Wechsel/fehlenden Notizen/Meisterwechsel etc.).

Um beim Beispiel mit dem Dörfchen zu bleiben: Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Gruppen das Dörfchen so gut erforschen, dass sie auf die Widersprüche in den Geheimnissen stoßen, ist sehr gering. Beide werden übereinstimmen, dass das Örtchen im Sumpf liegt. Vielleicht jagen die einen jagen einen Borbaradkult im Landgut, oder die anderen den Erzdämon im Sumpf. Paßt. Und das allein wäre dann vermutlich schon jeweils ein ganzer Spielabend. Tatsächlich wäre es nichtmal ein Problem, wenn im Landgut nach dem Vertreiben des Borbaradkults jetzt ein Schelm lebt, oder umgekehrt. ;)

Und gerade auf diesen tatsächlich am Spieltisch existierenden Detailgrad ist DSA ziemlich gut abgestimmt. Sowohl was die Gewichtung und Körnigkeit bei Regionsbeschreibungen und NSC-Beschreibungen selbst angeht, als auch hinsichtlich der Querverweise auf Regionen, NSCs und Abenteuer, wird immer wieder wert auf einfach zu handhabende Wiedererkennbarkeit gelegt.

"Einfach zu handhabende" bedeutet an der Stelle dann auch meist: Diffus. Genug um sie wiederzuerkennen, zu wenig um Widersprüche von Runde zu Runde zu provozieren. Wenn etwa in DSA-Publikationen etwa über Selem geredet wird, dann bezieht sich das in der Regel auf die Grundstimmung der Stadt (lethargischer Wahnsinn) oder die Silem-Horas-Bibliothek. Damit hat man schonmal eine Gemeinsamkeit für alle Runden, die nie in Selem waren. Und das paßt auch auf so ziemliche alle Selemrunden, selbst wenn man in Selem was weiß ich was anstellt (sei es als Spieler oder Spielleiter).

Und diese Vagheit und Überschaubarkeit bei den Querverweisen macht es eben auch sehr einfach, Regionen und NSCs abzuändern oder auszutauschen. Womit man dann wieder bei den "Weißen Flecken" wäre. Bleib ich bei Selem beim Grundthema "lethargischer Wahnsinn", dann kann ich da tun und lassen was ich will. Selbst das einebnen durch einen aventurischer Cthulhu wäre locker verkraftbar. ;)
Will ich Selem hingegen zu einem strahlenden Hort hesindianischen Wissens machen, dann müsste ich für diese Gruppe einige wenige Referenzen anpassen, wenn diese aktuell werden. Und ansonsten damit leben, dass sich andere Runden womöglich über die paar eingeführten Widersprüche "meines" Selems wundern. Mehr nicht.

ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2141 am: 16.04.2012 | 12:28 »
Doch, klar geht das. :D
Es wird keine Abenteuer stören, und auch nicht den Metaplot beeinflussen. Damit beißt es sich nicht mit dem "offiziellen" Aventurien. ;)

Aber der ganze Diskussionsstrang ist doch mal wieder gedankenlos wiedergekaute Schema-F-Nörgelei, sorry.

Was wird denn letztlich hier gefordert? "Die Grafschaft über die niemand spricht"? Und als nächstes dann "Das Königreich, über das niemand redet"?
Damit ist es wieder witzlos, und man kann sie sich auch selbst in sein Aventurien einfügen. Oder einen der 20-Zeilen-Landstriche ersetzen.

Denn da ist man jetzt wieder am Punkt "Wozu ein offizielles Aventurien?"
Und da ist man neben dem offensichtlichen "als Material-Vorschlag/Ideengeber" beim fast genauso offensichtlichen "Kontinuität zwischen Spielleitern und Spielgruppen (und vielleicht auch für den Leser des offiziellen Materials)". Dass Aventurien mehr ist als die Fiktion einer Spielrunde ist eine der großen Stärken von DSA - man wechselt den Spielleiter oder die Gruppe, und Aventurien fühlt sich immer noch wie Aventurien an, die Orte und NSCs sind immer noch "gleich". Das ist schon toll.

Ein "Weißer Fleck" bietet diese Kontinuität nicht. Er wird für zwei durchreisenden Gruppen anders aussehen, je nach Vorstellung des Spielleiters. Ist ja kein Beinbruch, passiert ja auch so ständig. Ein paar Zeilen liefern hier (neben Ideen) eine Kontinuität, die letztlich niemanden etwas kostet (von den 4 Cent die Viertelseite abgesehen ;) ).
Und das beste: Man kann den Ort auch wieder zu einem Weißen Fleck machen. Tun und lassen was man will. Denn welche Nachteile hat das? Dass der Ort für verschiedene Spielrunden anders aussieht? Dieser "Nachteil" geht mit dem Prinzip "Weißer Fleck" einher, sorry. ;)

Außer einer unbegründeten Ehrfurcht vor dem "offiziellen Aventurien" und der Angst, dass irgendwelche Abenteuer die Helden mal durch den eigenen "Weißen Fleck" führen könnten (ist das so schlimm?) kann ich da wenig "Gründe" entdecken.

Und diese Unsicherheit anderer wäre mir einen Verlust an Detailtiefe und Kontinuität nicht wert. ;)

+1

Es ergibt überhaupt keinen Sinn, "weisse Flecke" im Mittelreich zu fordern. Die würden den Metaplot kaputtmachen. Sagen wir, ein Kriegszug führt durch die "weisse" Provinz X. Da diese Provinz undefiniert ist, kann man nicht plausibel erklären, was dem Kriegszug dort widerfährt. Eine Welt ist numal verzahnt und man kann nicht essentielle Landesteile undefiniert lassen, ohne das die Logik der Welt flöten geht.

Metaplot und weisse Flecken in zentralen gebieten ist schlicht unmöglich.

ich kann z.B. in L5R die Shadowlands als weissen Fleck belassen, oder in DSA die Echsensümpfe, aber nicht ein Clangebiet oder das Mittelreich.

  

El God

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2142 am: 16.04.2012 | 12:51 »
Ihr geht von völlig falschen Voraussetzungen aus. Es geht nicht um "die unbeschriebene Grafschaft", nur darum, in der Beschreibung insgesamt mehr Platz zu lassen. Jede Kuhblöke zu beschreiben führt einfach zu einem Gefühl der Enge und Abgeschlossenheit. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, selbst große Gebiete per Handwedel umzudefinieren und auf den Metaplot zu sch*****, aber ich kann gut nachvollziehen, dass es anderen SLs lieber wäre, von Anfang an anwesende Lücken zu füllen.  Es wird doch nicht gefordert, komplette Teile der Landkarte weiß zu lassen, sondern die Beschreibung weiter zu fassen und nicht alles zu beschreiben. Lieber mal vollständig alle spielrelevanten Informationen für die wichtigsten Städte und puntkuell von mir aus auch Dörfer liefern, statt alles nur ein bisschen und schwupp hat man eine echte SpielHILFE.

Offline Glühbirne

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2143 am: 16.04.2012 | 13:03 »
Ich rede hier übrigens nicht mal davon, was ich in meiner Spielgruppe mache, sondern das ich an eine Abenteuerwettbewerb Teilnehmen möchte und ich durch diese Starr verorteten Details Schwierigkeiten habe einen Handlungsort zu finden der wie die Faust aufs Auge passt.

Es wäre z.b. auch hilfreich, wenn man Orte Beschreibt, aber die auf der Karte frei verortet werden können (Bis sie ein Autor sie für ein Abenteuer benutzt hat, wo eine Verortung nötig ist.


Innerhalb meiner Spielgruppe habe ich Aventurien frei Umgestaltet, vergrößert usw. Und ich behaupte immernoch, das dieses auch einem Hintergrundfan erst nach einigen Spielabenden aufgefallen wäre, weil viel wichtiger als eine exakte Abbildung der Details ist ein Transport der Stimmung die die Region ausmacht. (Wobei die natürlich auch Gruppe zu Gruppe, von SL zu SL oder auch von Kampagne zu Kampagne varieiern kann und soll)

ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2144 am: 16.04.2012 | 14:37 »
Ihr geht von völlig falschen Voraussetzungen aus. Es geht nicht um "die unbeschriebene Grafschaft", nur darum, in der Beschreibung insgesamt mehr Platz zu lassen. Jede Kuhblöke zu beschreiben führt einfach zu einem Gefühl der Enge und Abgeschlossenheit. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, selbst große Gebiete per Handwedel umzudefinieren und auf den Metaplot zu sch*****, aber ich kann gut nachvollziehen, dass es anderen SLs lieber wäre, von Anfang an anwesende Lücken zu füllen.  Es wird doch nicht gefordert, komplette Teile der Landkarte weiß zu lassen, sondern die Beschreibung weiter zu fassen und nicht alles zu beschreiben. Lieber mal vollständig alle spielrelevanten Informationen für die wichtigsten Städte und puntkuell von mir aus auch Dörfer liefern, statt alles nur ein bisschen und schwupp hat man eine echte SpielHILFE.

Naja, es ist ja jetzt nicht so, das jeder Heukarren beschrieben ist. Oder doch? ich habe die Spielhilfewn nie gelesen, aber laut Zwart sind die doch gut. 

Just_Flo

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2145 am: 16.04.2012 | 15:02 »
Alle 2-3 Monate schreit jemand, dass alles totbeschrieben ist!
2-3 Monate später schreit jemand, dass es nicht genügend Infos gibt und alles zu diffus, unklar und seltsam beschrieben ist :)

@ Harteschale: Muss es den ein Praiostempel sein? Kann es denn nicht ein vom Spielleiter zu wählender Tempel mit über 100 jähriger Geschichte sein?
Dann 2-3 Sätze zu jedem der möglichen Tempel wie sie das Geschehen und die Darstellung verändern und gut ist.

Offline Jiba

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2146 am: 16.04.2012 | 15:06 »
2-3 Monate später schreit jemand, dass es nicht genügend Infos gibt und alles zu diffus, unklar und seltsam beschrieben ist :)

Also ich schreie das nicht... und mir fielen jetzt auch nicht viele ein, die das zumindest hier schreien würden.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Just_Flo

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2147 am: 16.04.2012 | 15:20 »
Ach dieses JAhr kamm doch die In den Spielhilfen steht nichts sinnvolles und Aussagekräftiges drinnen Welle schon vorbei :)

Offline Jiba

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2148 am: 16.04.2012 | 15:22 »
Ach dieses JAhr kamm doch die In den Spielhilfen steht nichts sinnvolles und Aussagekräftiges drinnen Welle schon vorbei :)

Bezog die sich nicht eher auf Dinge wie "Spielrelevante Regelinfos" oder "Hilfreiche Alternativen zu dem, was schon da steht"?
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

El God

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde VII
« Antwort #2149 am: 16.04.2012 | 15:23 »
Beide haben Recht.

Es gibt nicht genügend spielrelevante Informationen, die man als SL braucht, um wirklich eigene Szenarios aufzubauen - zum Beispiel, wie viele Anhänger ein Geheimbund hat, über was für Ressourcen er verfügt, Lagepläne zu Geheimverstecken etc.. Und es gibt zu viele nicht-spielrelevante Informationen - zum Beispiel, wie die Brötchen beim Bäcker um die Ecke schmecken. Erstere Informationen sind aufwändig anzufertigen und nehmen i.d.R. wenig Platz weg, zweitere sind einfach hinzuschwafeln und fressen wunderbar viel Platz.