Autor Thema: "Ich würde gerne XYZ spielen..." - Skurril, Seltsam oder Förderlich?  (Gelesen 4886 mal)

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Offline Narsiph

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Hallo.

Es kommt ja durchaus vor das manche Spieler es durchaus vorziehen etwas exotischeres zu spielen als nun einen Menschen, Zwergen, Elfen oder dergleichen. Wenn ich mich z.B. nehme sind die meisten meiner meistgespielten Charaktere in Dungeons & Dragons bzw. Pathfinder "Pseudodrachen". Exotische Lebewesen die per Regeldefinition eigentlich nicht als Spielercharakter fungieren könnten. Natürlich lässt sich anhand der Regeln und Mathematik recht schnell herausfinden welche Bonis die Kreatur bekommt, welche Einschränkungen und so weiter.

Jetzt zum eigentlichen Beitrag:
Wie geht ihr mit Spielern um die mit einem Konzept daherkommen das zwar toll ist aber eine Kreatur/ein Wesen beinhaltet das per Regeldefinition nicht spielbar ist.

Seht ihr als Spielleiter/Spieler da eher Richtung "Das könnte doch spannende Abenteuer ergeben" oder "Regeln sagen nein. Fertig aus basta". Oder habt ihr eine eher zwiegespaltene Meinung dazu alá "Es kommt eher auf die Situation darauf an bzw. ob die Gruppe zustimmt".




Meine Sichtweise:
Wenn jemand ein Konzept hat, das vor allem stimmig und durchdacht ist, sehe ich selten ein Problem. Natürlich halte ich Rücksprache mit der Gruppe ob diese etwas dagegen hätte. Vor allem in D&D sage ich immer auch gerne mal "Sei was du sein willst solange die Gruppe und ich es dir zutraue zu spielen". Natürlich kenne ich alle meine "Pappenheimer" und weiß sehr wohl wem ich was zutraue. Mein Präzedenzfall ist Mr. NiceGuy der seinen "gestiefelten Kater" spielen möchte (Shrek-Gestiefelter Kater) welches ich nicht zulasse (Wobei er immer genug Ausweichcharaktere hat. Alles ist mir lieber als der gestiefelte Kater bei ihm *lacht*).


Mein schlimmster Fall:
War der Drachenreiter mit zu großem Spielerego. Er nutze die Macht von Drache und Charakter so sehr aus das auch noch so jede spitzfinde Bemerkung eine tiefe Beleidigung für ihn war/ist und er so seine Macht demonstrieren konnte. Kein Rollenspiel sondern nur ein "I have a loaded dragon! and i use it if i have to do so!" Deswegen überlege ich mir immer ganz genau wem ich was zutraue.




Haut ordentlich in die Tasten.


GreetZ, Narsiph

Offline Gerd

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Puh, also das kam in meinen Gruppen eigentlich nie vor. Das einzige in der Richtung war bei einem One-Shot, den wir ein paar Wochen davor ausgemacht hatten. Ich hab gemeint "jeder kann spielen was er will" und ein Spieler kam auf die geniale Idee einer "dampfbetriebenen, eisernen, 2m-großen Kampfmaschine die von Goblins (!) gebaut wurde" (so ungefähr, irgendein skurriles Detail hab ich glaub ich jetzt vergessen). Leider hat er es sich dann doch anders überlegt, ich hätt mich echt voll drauf gefreut ihn mit ständig verlorenen Schrauben zu konfrontieren.  ;D

In einer Kampagne wär das was anderes, da möcht ich sowas nicht haben. Die Charaktere sollten schon zumindest ungefähr das gleiche Powerlevel besitzen. Ausreißer nach oben oder unten sind schon okay, aber ein Drache in einer Gruppe Menschen wär mir jetzt zuviel. Ich würd vorher mit dem Spieler reden und versuchen ihm das auszureden. Aber wie gesagt, ich hatte das Problem noch nie. Irgendwie reden wir immer vorher drüber was wir spielen und die Charaktere werden zusammen als möglichst taugliche Gruppe erstellt.

Offline ClockworkGnome

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Also ich bin da wohl eher konservativ.

Wenn im Regelwerk klar steht das gibt es nicht (z. B. irgendwas mit Drachenreitern oder Drachenhalblingen), gibt es das auch nicht. Ganz besonders bei D&D nicht, wo es ja wirklich sehr auf die Werte ankommt.

Ist das System aber sowieso eher weniger auf Werte ausgelegt oder die gewünschte Änderung marginaler Natur (bei DSA z. B. eine Kombination aus Rasse/Herkunft, die eigentlich nicht zulässig ist oder generell der Wunsch, eine bevorzugte Waffe zu ändern) gehe ich da gerne drauf ein, wenn die Geschichte stimmt.

Offline Jeordam

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Ich habe da wenig Probleme mit. Wenn der Spieler mit der Gruppe ein sinnvolles Konzept erarbeitet wie der Charakter sowohl vom sozialen wie auch von den Werten in die Gruppe passt und es sich einigermassen in die Welt/Kampagne einfügen lässt, nur zu.
Die Bringschuld liegt aber eindeutig bei dem Spieler und sonst niemandem.

Offline ClockworkGnome

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Nun ja, aber Bringschuld ist da relativ, wie Narsiph schon schrieb. Wenn Du nun mal der einzige oder einer der wenigen Drachenreiter im Land bist, kannst Du auch erwarten, dass die Umwelt entsprechend auf Dich reagiert. Und dann musst Du als SL gucken, wie Du das einbindest.

Noir

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Ich sag immer: So lang es balancierte (!) Regeln für etwas gibt (auch wenn sie Fanmade sind), dann ist alles möglich. Dann lasse ich - bei gutem Konzept - eigentlich alles zu. ALLERDINGS ziehe ich knallhart sämtliche Konsequenzen.

Auch akzeptiere ich keine selbstgebastelten Regeln, die dann erst in mühsamer Kleinstarbeit im Spiel ausbalanciert werden müssen...darauf habe ich keine Lust...und dafür spiele ich auch zu selten, als das ich den Spielabend zum "Labor" umfunktioniere.

Offline 1of3

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Ein solcher Wunsch ruft bei mir erstmal wissenschaftliches Interesse hervor: WARUM möchte der Spieler das?

a) Bringt das Charakterkonzept irgendwelche spielmechanischen Vorteile?
b) Interessiert den Spieler die Exotik an sich?
c) Mag der Spieler das spezifische Konzept?

A ist direkt abhängig vom Regelwerk.
B bringt dem Spieler nur den gewünschten Effekt, wenn die Spielwelt passend reagiert und ausstaffiert wird.
C ist höchstens in vorgefertigten Spielwelten problematisch.


Offline Jeordam

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Nun ja, aber Bringschuld ist da relativ, wie Narsiph schon schrieb. Wenn Du nun mal der einzige oder einer der wenigen Drachenreiter im Land bist, kannst Du auch erwarten, dass die Umwelt entsprechend auf Dich reagiert. Und dann musst Du als SL gucken, wie Du das einbindest.
Da gehts mir um die Erarbeitung des Konzeptes, nicht die Reaktionen im Spiel.
Also nicht "Ich will einen bösartigen Halbdämonen mit gigantischer Macht spielen, schau drum wie du den Char in deine Lowpower-Kampagne mit hellgrauen Charakteren einbaust oder ich halte die Luft an" sondern "Ich hab da ein Konzept, für die anderen Spieler ist das auch ok, ich stelle es mir so vor, (...), passt das in deine Kampagne?".

Offline Narsiph

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Da stimme ich Jerodam zu. Spieler die sich wirklich Gedanken um eine Sache gemacht haben sind oftmals sehr wertvoll. Vor allem wenn sie nach wirklich "harter Arbeit" dann noch fragen ob sie es überhaupt spielen dürfen. Ganz ehrlich: Bisher habe ich noch nie nein sagen können wenn sich jemand wirklich mit etwas stark befasst hat. Und als Spielleiter richte ich mich (also ich mich Persönlich) immer nach den Spielern.

Meine Welt/Kampagne passt sich immer den Spielern an (Ich werde keine Schlacht anfangen wenn ich z.B. eine Bardengruppe hätte. Oder magische Rätsel bei reinen Kämpfern etc.) von daher bin ich immer offen für Konzepte solange alle Spieler damit klar kommen.

Offline Funktionalist

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Nach meiner erfahrung sind solche konzepte selten durchdacht. Und wenn doch, dann hat der spieler zu hause zehn seiten story liegen, die er niemandem zeigt, oder er flutet den sl mit belanglosen oder genresprengenden seitenbergen...

LöwenHerz

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Die beiden Probleme liegen auf der Hand.
Wie gehe ich von der Regelseite aus damit um und wie läuft das Inplay stimmig?

Erfahrungsgemäß hat man es als SL schon schwer, wenn jemand mit einem sehr außergewöhnlichen Konzept daherkommt. Vielleicht ist es die unterschwellige Erwartungshaltung, dass man auch ganz besonders auf die ganzen Besonderheiten eingeht ;) man muss aufmerksamer planen und eventuell ganze Teile seiner Kampagne enorm anpassen.
Andererseits haben es einige Kozepte so an (und in) sich, dass sie regelseitig dann deutlich mächtiger wären, als der Rest der Gruppe und teilweise als der Rest der Welt. Bei uns ist die Balance zwischen den Charakteren nicht so wichtig, aber irgendwann sind Grenzen erreicht (gefallener Erzengel trifft auf semi-erfolgreichen Söldnerhaufen)...

Als SL höre ich grundsätzlich erstmal zu und versuche das Konzept des Spielers mit meinen Bedenken soweit anzupassen, dass es für alle spielbarer wird (wenn nötig). Und bisher hat das schon meistens geklappt. Manchmal auch nicht... aber dafür redet man ja auch miteinander. Der große Vorteil, wenn man Charaktere gemeinsam erschafft ;)

Eulenspiegel

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Ob etwas von den Regeln erlaubt ist oder nicht, ist mir vollkommen egal.

Mir sind bei der Wahl eines Charakters nur zwei Sachen wichtig:
1) Ist dieser SC stimmig? D.h. passt er ins Setting?
2) Ist das Balancing OK? (Wenn jemand gerne einen SC spielt, der schwächer als der Rest der Gruppe ist, darf er das gerne tun. Wenn jemand jedoch einen SC spielt, der stärker als der Rest der Gruppe ist, wird der SC abgelehnt.)

Zu deinen beiden obigen Beispielen: Den gestiefelten Kater hätte ich in vielen Fantasy-Settings also zugelassen. (Notfalls könnte man es damit erklären, dass es ursprünglich ein Alchemist/Verwandlungsmagier war und einer seiner Experimente schiefgelaufen sind. - Oder es war ein ganz normaler Mensch, der einer Hexe einen Korb gegeben hat und zur Rache hat die Hexe ihn verflucht und in einen Kater verwandelt.)

Ein Drachenreiter mit Drachen fände ich dagegen zu mächtig und würde ich verbieten. Einen Drachenreiter ohne Drachen (weil der Drache z.B. in der Vorgeschichte gestorben ist) würde ich dagegen akzeptieren.
« Letzte Änderung: 14.03.2012 | 08:25 von Eulenspiegel »

Offline Terrorbeagle

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ich persönlich halte nicht übermäßig viel davon, Spielern im Vorfeld Schranken aufzubauen. Ich gehe eigentlich immer davon aus, dass meine Mitspieler tolle, kreative und verantwortungsbewußte Menschen sind, die tolle und kreative Charaktere zu einer Spielrunde beisteuern wollen und in deren eigenem Interesse es liegt, eben die Runde bzw. das Setting nicht zu sprengen.
Und wenn ein Charakter dan eben exotisch ist, oder nur bedingt in das stereotype Machtgefüge paßt, dann ist das halt so. Auf das Balancing-Dogma kann in aller Regel eh geschissen werden, und Spielercharaktere sind eh in vielen Fällen doch eher ungewöhnlich.
Einzig bei Runden, bei denen die möglichst detailgetreue Wiedergabe eines vorgegebenen Settings ein oder sogar das erklärte Spielziel darstellt, muss man schauen, wie man Konzept und Setting unter einen Hut bekommt, das kann man dann je nach Präferenz in der gesamten Gruppe oder zu zweit ausdiskutieren.
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

Offline Ghostrider

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Das grundlegende Problem ist, wenn einer ne Schneeflocke will, dann wollen das alle.
Darauf hab ich als SL als SL aber keine Lust, weil meiner Erfahrung nach Schneeflocken zu viele Probleme generieren.

Offline Oberkampf

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Das hängt von so vielen Faktoren ab...

Setting:

Mag ich das Setting oder ist es mir völlig egal?

Wenn ich das Setting mag, würde ich Charaktere ablehnen, die nicht ins Setting passen, oder zumindest eine extrem gute Hintergrundgeschichte verlangen (und die mit möglichst vielen Konsequenzen ins Spiel bringen). Wenn das Setting völlig an mir vorbeigeht, stören mich Exoten nicht.

Gruppenzusammenhalt:

Ist der Charakter gruppenkompatibel, ist mir einiges recht. Ist der Charakter darauf angelegt, Gruppen zu sprengen, lehne ich ihn ab. Ich mag kein großes PvP in "längeren" Runden, und wenn ich leite, dann ist Gruppenverträglichkeit einer meiner Wünsche.

Balancing:

Kommt drauf an, was ich mir von der Runde erwarte. Darfs auch ein bisschen Spannung durch Action und Risiko sein? Dann ist mir Balancing sehr wichtig, und ich habe keine Lust, einen totalen Schluffi oder einen völligen Gamebreaker am Tisch zu haben. Das hat auch etwas mit Gruppenzusammenhalt zu tun.

Spieler:

Schlicht gefragt: Traue ich persönlich dem Spieler zu, seinen Charakter so zu spielen, dass er nicht anderen in der Gruppe zur Last fällt?

Aber ich glaube, mit sonderlich exotischen Charakterkonzepte werde ich kaum konfrontiert.
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Offline Tudor the Traveller

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Das ist bei mi rganz einfach: ich mag keine Exoten. Wenn also einer einen spielen will, muss er ne Menge Überzeugungsarbeit leisten, eine Idee haben, die mir gefällt, und fast immer harte Abstriche erwarten. Die grundsätzliche Antwort ist also: "nein, aber du darfst versuchen, mich zu überzeugen"  ;)
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Offline bobibob bobsen

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Wenn der Gruppenvertrag vorsieht sich strickt an die Regeln zu halten würde ich das ablehnen. Wenn dieser skurile Konzepte erlaubt bzw. diese gewünscht sind warum nicht.

folgende Fragen müssen für mich aber im Vorwege geklärt sein:

Warum willst du diesen Charakter spielen
Wie willst du ihn in die Gruppe integrieren
Wie soll die Balance innerhalb der Gruppe eingehalten werden.
Bis du bereit mit den Konsequenzen zu leben.

Ich habe aber in meinen Gruppen selten das Problem. Zwei mal wurde ein Hobgoblin gewählt und einmal wollte einer einen Weretiger spielen. War für mich kein Problem.

Bei Leuten die unbedingt den Goblin Krämer spielen wolle hört die Freundschaft dann aber auf. ein abgefahrenes Konzept sollte der Gruppe was bringen und sie nicht behinden.

Offline Naldantis

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Da mein Haussystem D&D3 ist habe ich da wenig Probleme:

Was Int 3 oder mehr hat und am Plotsetting mit finanzierbaren Items oder Feats überleben kann, ist prinzipiell geeignet (Monster Manual & Co. hoch und runter); einfach Level Adjustment bestimmen und fertig ist die Kiste.

Details ergeben sich aus Plot und Restgruppe...

Und 'stimmig' oder 'paßt in die Gruppe' sagt die Exotik des Konzepts wenig aus - da können auch ganz normale Menschen-PCs ohne jede Besonderheit komplett durchfallen.
« Letzte Änderung: 16.03.2012 | 09:32 von Naldantis »

Offline Medizinmann

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Als SL sage ich:
Wenn das Konzept Gruppenkompatibel ist und Ich die Spielwelt nicht verbiegen muß warum dann nicht, der Spieler muß dann nur mit den konsequenzen klarkommen, wenn meine Spielwelt dementsprechend reagiert
als Spieler sag Ich:
Hey Moment, Ich hab auch schon einen Drachenreiter bei Pathfinder gespielt (Tudor war SL), wars schlimm ?(Ich denke nicht)
Ich spiele Hobbits in SR, wars schlimm ?(Antwort nein) Es kommt nicht nur aufs Konzept an sondern auch  auf den Spieler dahinter,denn wenn der Gruppenkompatibel spielt ist sein Exotenkonzept besser als das Standardkonzept des Taschenlampenfallenlassers (um mal ein Gruppenzerstörer zu nennen, der Munchkin wäre auch möglich gewesen)

mit exotischem Tanz
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Offline Wyrδ

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Ich habe solch exotische Charaktere schon mehrfach erlebt. Das hat jedes Mal dazu geführt, dass die Kampagne mehr oder weniger aus den Angeln gehoben wurde. In einem einzigen Fall geschah dies unbeabsichtigt. Im weniger schlimmen Fall hatte man nur solche "Aliens" wie einen Piraten mit Papagei und Bandana in einem angelsächsischen Frühmittelalter-Setting, die nur das "Bild" störten. Der Extremfall war ein Charakter, der letztlich nahe an der Unverwundbarkeit agierte, weil die Sache einfach ausuferte.

Bin ich SL, stoßen solche exotischen Wünsche zumeist auf Granit. Ist aber abhängig davon, wie sehr der gewünschte Charakter vom Regelwerk abweicht. Wirkt sich die Abweichung nur auf den Charakterhintergrund aus, überlege ich mir, ob mir der Charakter gefällt und sich der Hintergrund mit dem Setting vereinbaren lässt. Falls ja, hat er eine Chance. Zieht der Spieler aus seinem exotischen Charakter irgendwelche regeltechnischen Vorteile, bin ich strikt dagegen.

Grundsätzlich würde ich dafür plädieren einmal zu hinterfragen, warum unbedingt ein Halbdrache/Pirat/Alien/Demigott in einem Fantasy/Dark Ages/Agenten/Steinzeit-Setting gespielt werden muss? Gibt es denn wirklich keien anderen Charakterklassen in dem Setting, die dem Spieler Spaß machen würden? Will der Spieler einfach nur eine herausstechende Position innerhalb der Gruppe oder gar gezielt die Kampagne in durch seine Charakterwahl stören? (Letzteres habe ich schon erlebt.) Sollte der Spieler wirklich keine Klasse finden, die zu der Kampagne passt, ist es vielleicht besser, er nimmt gar nicht erst teil, sondern sucht sich eine andere Spielrunde/Kampagne, in der er seinen Charakterwunsch verwirklichen kann.
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Offline Jandalf

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TvTropes nennt das Ganze Special Snowflake Syndrome

Offline Tudor the Traveller

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Ich weiß nicht, ob ich an anderer Stelle schonmal erwähnt habe, warum ich keine Exoten mag, aber sei es drum, es passt gerade ins Thema:

imo (!) reduziert sich ein exotischer Charakter sehr schnell auf die Exotik; womit alle anderen Eigenheiten des Charakters in den Hintergrund treten, und zwar oft soweit, dass sie nicht mehr wahrgenommen werden.

Es ist bei mir in den Gruppen ja jetzt schon der Fall, dass ein Charakter auf Rasse und / oder Klasse reduziert wird. Man spricht dann von "dem Elfen" und "dem Magier" in der Gruppe usw. Das halte ich soweit für relativ normal. Es ist nur natürlich, dass man dann bei einem Exoten auch von "dem Avariel wereshark Elemental Archon of Fire"  ;) innerhalb der Gruppe spricht.

Aber: "gewöhnliche" Grundkonzepte, wie "Elfischer Waldläufer" oder "Feuermagier" haben doch den Druck, sich von anderen elfischen Waldläufern und Feuermagiern abheben zu müssen, eben weil wenigstens die Spieler schon mehrere dieser Konzepte in ihrem Rollenspieler-Leben erlebt haben. Der jeweilige Spieler hat also einen gewissen "Druck" seinen Charakter abseits des Grundkonzeptes einzigartig zu machen, z.B. durch Marotten, spezielle Erscheinung, bestimmte verknüpfte NSC oder allgemein einen interessanten Hintergrund. Ein Exot muss das nicht und daher bleiben Exoten abseits des Grundkonzeptes oft relativ farblos. Und selbst wenn der Spieler seinen Exoten mit all dem Fluff ausstattet, droht dieser, wie oben geschrieben, hinter der puren Exotik zu verschwinden. Die Darstellung der Exotik beansprucht ja einerseits auch Raum, der dann nicht mehr für den "regulären" Fluff da ist, und andererseits ist es schwierig, bei einer Verwebung von Exotik und "Rest-Fluff" (also einer parallelen Darstellung der beiden Komponenten), den Rest-Fluff neben der Exotik sowohl gut rüberzubringen (als Spieler) als auch gut wahrzunehmen (als Mitspieler). Als simples Beispiel: Man mag sich als Mitspieler die Frage stellen, wieviel von einer Darstellung jetzt eine Eigenheit des Charakters ist und wieviel allein auf die Fremdartigkeit zurückzuführen ist. Vielleicht spucken die Mitglieder der exotischen Rasse ja alle vor die eigenen Füße und drehen sich einmal im Kreis, wenn sie eine schwarze Katze sehen; vielleicht ist das aber auch eine Marotte des Chars...

Und deshalb mag ich persönlich allgemein keine Exoten.
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Eulenspiegel

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Als simples Beispiel: Man mag sich als Mitspieler die Frage stellen, wieviel von einer Darstellung jetzt eine Eigenheit des Charakters ist und wieviel allein auf die Fremdartigkeit zurückzuführen ist. Vielleicht spucken die Mitglieder der exotischen Rasse ja alle vor die eigenen Füße und drehen sich einmal im Kreis, wenn sie eine schwarze Katze sehen; vielleicht ist das aber auch eine Marotte des Chars...
Ich finde das wunderbar: Genau so entstehen doch Vorurteile.:
Du begegnest dem Mitglied eines fremden Volkes und sie spuckt dir regelmäßig zur Begrüßung vor die Füße.
Also denkst du ingame, dass alle Mitglieder dieses Volkes das so machen und spuckst einem anderen Mitglied des Volkes, das du begegnest ebenfalls vor die Füße. - Das ist darüber aber gar nicht begeistert.

Und eben dieses Unwissen "Was von seinem Verhalten ist volkstypisch, was ist individuell?" finde ich persönlich extrem spannend und faszinierend.

Offline Tudor the Traveller

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Und eben dieses Unwissen "Was von seinem Verhalten ist volkstypisch, was ist individuell?" finde ich persönlich extrem spannend und faszinierend.

Mag sein. Aber das ist selten relevant, denn in den allermeisten Fällen wird man außer dem Gruppenmitglied keine anderen Vertreter dieser Rasse treffen. Käme das häufig vor, wäre es ja per Definition kein Exot.

Gut, das gilt natürlich nur für solche Völker, die nach RAW nicht spielbar sind, obwohl sie häufig vorkommen (z.B. als "Monster").
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Swafnir

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Ich hab einen Spieler der will immer was besonderes spielen. Normale Charaktere würden ihn nicht mehr reizen. Das geht soweit dass er sogar eigene Rassen für ein feststehendes Setting erschafft. Das geht mir ehrlich gesagt schon sehr auf den Nerv.

ChaosAmSpieltisch

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Erstmal unterscheide ich zwei Fälle:

1. Etwas Spielen, weil es/das regeltechnisch stärker ist. Dies ist ist für mich eine Frage der Regelbasis, auf die man sich vor dem Spielen an sich in der Gruppe einigen sollte. Wenn man das klar macht, dann gibt es eigentlich keine Diskussion mehr, weil dann ja vorher alle zugestimmt haben. Wobei, wenn mir dieses Nutzen der Regelbasis bekannt ist, ich die anderen Spieler gerne daraufhinweise.

2. Etwas Spielen, was flavortechnisch total abgedreht ist, sei es einen Rasse, die sonst niemand hat, sei es ein Mitglied einer Kultur, was sich an keine Konversationen seiner Kultur hält, oder sonst irgendwas. Kann jeder gerne machen, wenn er mit den Reaktionen der Umwelt leben kann. Ist nichts für mich, aber, wenn ein Spieler das möchte, gerne.

Offline Glühbirne

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Wo ich immer nen bischen doof kucke sind Leute, die immer die Grenzen eines vorgegeben Settings auf äußerste ausloten: Will man einen Trupp Zwerge spielen, Spielen sie einen Elfen; sind alle Menschen spielen sie eine Echse; Spielen alle Sowjet-Russen, spielen sie den Ami; Spielen alle Werwölfe spielen sie einen Vampir.

Dieser drang zur reinen Exotik finde ich immer ein wenig störend. zu aufgesetzt. Zu sehr Exotik um ihrer selbst willen. zu sehr heischen nach Aufmerksamkeit. Ist mir zwar bis jetzt nur zweimal begegnet, aber ist mir auch in Erinnerung geblieben.

Prinzipiell habe ich mit Exotik aber kein Problem, solange sie dem Thema der Kampagne entspricht und Exoten auch in der Gruppe Exoten sind und nicht die Regel (außer das ist das Thema der Runde)

Offline Arkam

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Hallo zusammen,

ein paar meiner schlimmsten aber auch der besten Spiel Erlebnisse hatten mit Exoten im Rollenspiel zu tun. Von da aus hier ein paar Grundsätze zum Umgang mit Exoten.

Als Spielleiter wäre mir das wichtigste das dem Spieler bewusst ist das nicht ich dafür verantwortlich bin das der Charakter ins Abenteuer kommt und dort bleibt sondern er. - Klar habe ich da auch eine Verantwortung ich werde aber grundlegende Konzepte nicht umgestalten nur weil der Spieler der Echse bei niedrigen Temperaturen einen Malus bekommt, von wegen wechselwarm und jetzt jammert.

Danach würde ich den Spieler dann fragen warum es ein Exot sein soll.
Wenn alle anderen Möglichkeiten zu langweilig sind ist das doch ein erstes Indiz dafür das das Setting langweilig ist und eigentlich nur bespielt wird weil der Rest der Runde es spielt. Oder aber es ist ein verkapptes weil meine Werte so besser sind.
Wenn der spezielle Hintergrund fasziniert sollte es doch kein Problem geben.
Problematischer wird es wenn der Exot einem Vorbild aus einem bekannten Medium gleicht. Wenn der Spieler also etwa in meinem Setting die Elfen nicht kennt aber davon ausgeht das er die gleichen Aktionen wie Legolas in den Herr der Ringe Filmen abziehen kann. Das kann zu Frustrationen auf allen Seiten führen.
Der Wunsch nach besseren Werten ist aus meiner Sicht nichts Ehren rühriges. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein das auch die Rolle als Exot angesprochen wird.
Auch der Wunsch ein Lieblingskonzept spielen zu können ist nichts böses. Wer also immer den diebisch veranlagten Halbling spielt wird sich in jedem Hintergrund etwas passendes vielleicht auch exotisches suchen. Man sollte nur aufpassen das sich Hintergrund und Spieler Vorstellung möglichst decken ansonsten kann man die gleichen Probleme wie mit dem Medien Vorbild haben.

Das gleiche gilt auch für die Wahrnehmung als Exot und etwas Besonderes im Rollenspiel. Nicht alle NPCs müssen jetzt erschreckt oder vor Ehrfurcht ergriffen sein sondern der Spieler sollte so spielen das das eintritt. Ok er sollte zu mindestens so spielen das man das Thema aufgreifen kann. Ihm sollte aber auch bewusst sein das sich dieses Ausspielen verkürzen wird weil eben nicht der Exot sondern das Abenteuer im Mittelpunkt steht.

Exoten die größere Regeländerungen oder Änderungen im Hintergrund erfordern würde ich nicht anfassen. Denn hier  tritt man dann schnell eine Lawine von Änderungswünschen los oder man hat als Spielleiter ein großes Stück Arbeit vor sich. Beide würde ich lieber für das Abenteuer oder wenigstens gleichmäßig verteilt auf alle Spieler aufwenden.
Ein einfaches Zulassen als Spieler Charakter solange die restlichen Änderungen schon fest stehen wäre also wahrscheinlich kein Problem.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Callisto

  • Gast
Ich kannte mal einen Spieler, der wollte auch immer etwas Exotisches spielen. Bei Endland, wo es dann gar keine Menschen mehr gibt, wollte er dann einen Menschen spielen  :D

Offline Naldantis

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imo (!) reduziert sich ein exotischer Charakter sehr schnell auf die Exotik; womit alle anderen Eigenheiten des Charakters in den Hintergrund treten, und zwar oft soweit, dass sie nicht mehr wahrgenommen werden.

...das tun viele andere Charaktere doch auch; nur bleibt beim Exoten dann immer noch das Exotische übrig, bei den meisten anderen rein gar nix.

Zitat
Man mag sich als Mitspieler die Frage stellen, wieviel von einer Darstellung jetzt eine Eigenheit des Charakters ist und wieviel allein auf die Fremdartigkeit zurückzuführen ist. Vielleicht spucken die Mitglieder der exotischen Rasse ja alle vor die eigenen Füße und drehen sich einmal im Kreis, wenn sie eine schwarze Katze sehen; vielleicht ist das aber auch eine Marotte des Chars...

Ober man fragt ihn, weil es einen stutzig macht, und bietet daher einen Grund zu Gesprächen, die beim Nicht-Exoten gar nicht erst stattfinden würden...

Offline Rhylthar

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Immer, wenn ich Exoten in meinen Gruppen hatte, kam es zu einem (oder beiden) der folgenden Probleme:

1.
Der Spieler des Exoten hatte eine gewisse Erwartungshaltung, was seinen Exoten anging. Insbesondere die Reaktion der Welt auf seinen Charakter.
Leider wurde häufig nur die eine Seite betrachtet:
Klar, ein Tiefling mit Hörnern und Schweif schüchtert in den Forgotten Realms (vor 4E) so manchen Dorfbewohner ohne weiteres ein. Blöd nur, wenn einem dann (im harmlosen Fall) die Unterkunft im Gasthaus verwehrt wird oder (im schlimmeren Fall) das gesamte Dorf mit Mistgabeln und Fackeln vor eben jener Gaststätte steht.
Ein-, vielleicht zweimal, findet ein Spieler das vielleicht noch okay. Aber irgendwann haben auch die Mitspieler mit "normalen" Charakteren keine Lust mehr darauf, schließlich zieht er immer die Spotlights bzw. behindert im schlimmsten Fall das eigentliche Vorankommen der Gruppe.

2.
"Ein Exot unter Exoten ist...irgendwie kein Exot."
Besagter Tiefling mag genau dies sein in den Forgotten Realms. Verlagert sich das ganze nach Sigil, reagiert niemand mehr auf sein "exotisches" Wesen.
Das vorher als "außergewöhnlich" geplante Charakterkonzept ist es auf einmal nicht mehr und der Spieler verliert den Reiz am Ganzen.

Ergo:
Am liebsten keine Exoten. Abseits vom Standard allerdings gerne.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Benjamin

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Meine Spielgruppe besteht aus einem Tauren, einem Wolfen, einem Menschen, einer Fey Touched und einem Halbling. Außerdem werden sie von drei Menschen, drei Kobolden, einer Genasi und einem Zentauren begleitet. Klar gibt das Probleme mit der Bevölkerung, aber die Gruppe betrachtet das als mittelfristig lösbares Problem. Der Mensch hat ein Feat, mit dem er später eine Dämonenarmee erhält, von daher.

Wie schon so oft festgestellt liegt auch hier das Problem bei den Spielern, nicht dem Exotentum an sich.

Offline Tudor the Traveller

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...das tun viele andere Charaktere doch auch; nur bleibt beim Exoten dann immer noch das Exotische übrig, bei den meisten anderen rein gar nix.

Richtig, das ist ja genau das, was ich sage, nur im Umkehrschluss. Aber das macht den Exoten jetzt irgendwie für mich noch schlechter, weil sich ein Spieler, der keine Lust hat, seinen Char mit einer Persönlichkeit zu füllen, dahinter sehr bequem verstecken kann. Und das sage ich, obwohl ich gar keinen besonders großen Wert auf "tiefes" Charakterspiel lege  ;)  Vielleicht nehme ich den Leuten einfach etwas krumm, dass sie es sich mit dem Exoten einfach machen, ihren Char einzigartig zu machen.  8]


Ober man fragt ihn, weil es einen stutzig macht, und bietet daher einen Grund zu Gesprächen, die beim Nicht-Exoten gar nicht erst stattfinden würden...

das stimmt nur mehr oder weniger. Die Exotik kann genauso gut oder schlecht zum Rollenspiel genutzt werden, wie andere Dinge. Sie ist halt offensichtlich. UNd das ist vermutlich, was mich stört; sie drängt sich zu sehr in den Vordergrund.

Das ist letztlich nur der "in-group" Aspekt des Spotlight-Problems, das hier viel kritisiert wird. Die Exotik zieht halt auch in der Gruppe massiv spotlight.
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Richtig, das ist ja genau das, was ich sage, nur im Umkehrschluss.

Eigentlich hatte ich Dich so verstanden daß der Exot NUR Exotik zu bieten hätte, Standard-Charaktere dagegen aber Tiefgang; ich sehe aber die den wenigstens Charakteren Tiefgang, egal ob Exot oder nicht.
Daher halt ich es für besser, wenigstens einen interessanten Punkt zu haben, als in Endeffekt gar keinen.

Zitat
Aber das macht den Exoten jetzt irgendwie für mich noch schlechter, weil sich ein Spieler, der keine Lust hat, seinen Char mit einer Persönlichkeit zu füllen, dahinter sehr bequem verstecken kann.

Naja, die meisten Charaktere haben wie die meisten realen Menschen keine nennenswerte Persönlichkeit; und wenn ein Spieler sich keine konstrurieren kann oder will, wird das auch bei einem Standard-Charakter nicht besser; macht er es hingegen, hindert ihn nichts daran, es auch beim Exoten zu tun.

Zitat
Das ist letztlich nur der "in-group" Aspekt des Spotlight-Problems, das hier viel kritisiert wird. Die Exotik zieht halt auch in der Gruppe massiv spotlight.

Jain, zum einen zieht sie die innerhalb der Gruppe, d.h. ohne zwangsläufige Mehrbelastung für den SL, zum anderen ist es nach außen ein planbarer Effekt, d.h. man kann es als Hook einsetzen oder für Szenen fest einplanen.
« Letzte Änderung: 17.03.2012 | 19:22 von Naldantis »