Autor Thema: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden  (Gelesen 34516 mal)

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Offline Barbara

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #125 am: 12.02.2015 | 14:10 »
Wäre das viel teurer als mehrere Monate Reise?
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Offline Edward Fu

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #126 am: 12.02.2015 | 23:47 »
Es würde Vis kosten.
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #127 am: 10.03.2015 | 12:31 »
61. Session (27. Januar 2015)

In Mäusegestalt eilen die Igniculi also zur Burg. Ein unterirdischer Gang (sprich Mauseloch) führt aus dem Wald unter der Mauer hindurch. In dem Gang trifft die Gruppe auf eine Kröte, die einen ziemlich deprimierten Eindruck macht und fragt, ob die Mäuse ihren Bruder gesehen hätten.
Die Gefährten erklären, sie müssten erst einmal ganz dringend den König finden und warnen, aber wenn sie dem Krötenbruder begegnen sollten, würden sie ihm bescheid geben – oder sich eben hinterher auf die Suche machen.

Im Burghof angekommen, sieht das Grüppchen sich um. Der gesuchte Bärenkäfig ist hier zwar nicht auf Anhieb zu entdecken, aber dafür einige andere Seltsamkeiten: Da ist ein Mann in einer eleganten Livree, der gerade durch den Hof auf das große Tor zugeht. Allerdings hinkt der Mann etwas – nicht, weil er am Bein verletzt zu sein scheint, sondern weil er zwei linke Schuhe trägt und das seinen Gang einfach etwas ungleichmäßig macht. Dem Mann folgt auf Schritt und Tritt ein Wolf, langsam, mit hängendem Kopf und gesenktem Schwanz. Während der livrierte Diener das Burgtor öffnet und einige dort bereits wartende Reisende begrüßt, sprechen die Mäuse diesen kurz an, was den los sei, und der Wolf erklärt betrübt, er sei an den Mann gebunden. Den Bären habe er nicht gesehen, aber vielleicht wisse der Hund etwas. Wo der Hund sei? In der Bibliothek wohl. Aber der sei mit Vorsicht zu genießen.

Der Mann trägt einen Gürtel mit einer verlockend-interessanten Gürteltasche, und Evelyn ist zu neugierig, als dass sie das auf sich beruhen lassen könnte. Sie klettert also am Hosenbein des Mannes hoch und lugt in die Tasche. Dort befindet sich, zur Evelyns großer Überraschung, eine Kröte - der gesuchte Bruder!
Evelyn hilft dem Kröterich aus der Tasche hinaus, aber dieser hat Angst vor der großen Höhe. Also verknotet Cedric unten am Boden die Schnürsenkel des Mannes, damit dieser sich bücken muss, um die verwirrten Bändel wieder zu lösen, was es der Kröte wiederum leichter macht, aus der Tasche zu springen.

So gerettet, wird auch der Kröterich natürlich nach dem Bären befragt. Vom dem weiß er ebenfalls nichts, und vom Hund will er erst gar nichts wissen. „In die Bibliothek? Zum Hund?! Seid ihr wahnsinnig!?“ zetert er, als er gefragt wird, ob er den Mäusen den Weg in die Bibliothek zeigen könne, und macht sich davon.

Wahnsinnig oder nicht, finden wollen die Igniculi-Mäuse den Hund aber jedenfalls, und so machen sie sich auf den Weg in die Bibliothek.

Der Weg dorthin ist ziemlich lang und verwinkelt, und unterwegs findet die Gruppe in einem Schrank eine weibliche Gestalt ohne Gesicht. Hat der Homunculus sich also schon sein Opfer gesucht und ein neues Gesicht angenommen!
Leider können die Gefährten dagegen fürs Erste nichts tun – oder andersherum: Das Beste, was sie dagegen tun können, ist mit dem Plan fortzufahren und die Bibliothek zu finden, was dann nach einigen weiteren Wegschlenkern auch gelingt.
Dummerweise ist der Hund tatsächlich sehr groß und sehr knurrig und sehr missgelaunt. Er öffnet ein Auge und meint, gegen die Bezahlung eines Knochens würde er vielleicht etwas sagen.

Also Knochen beschaffen, vermutlich am ehesten in der Küche. Dort allerdings regiert der Drache – und zwar wortwörtlich. Die Köchin stellt sich als aufrecht gehende Drachin heraus, die mit ihrem Feueratem den Ofen anheizt und auch sonst ziemlich ungemütlich wirkt. Die Gefährten, oder besser Evelyn, die den eigentlichen Knochendiebstahl ausführen will, stehen vor der Wahl: einen kleinen Knochen, den Evelyn in Mausgestalt leicht tragen kann, oder einen großen Knochen, der für den Hund mit Sicherheit befriedigender wäre, aber die Beweglichkeit der Maus stark einschränken würde?

Evelyn entscheidet sich für die gefährlichere Option und schnappt sich einen großen Knochen, den sie langsam wegzuschleppen beginnt, während Cedric die Köchin ablenkt, als diese auf den Diebstahl aufmerksam zu werden droht. Das bringt dem Barden zwar eine schmerzhafte Verletzung mit dem Besen ein, mit dem die Köchin drohend nach der Maus fegt, aber indessen kann Evelyn den Knochen unbemerkt in Sicherheit bringen.

Apropos Verletzung: Semper Secundus stellt zu seiner großen Freude fest, dass seine eigenen Verwundungen in Mausgestalt nicht mehr vorhanden sind. Er kann also nach Herzenslust herumlaufen und uneingeschränkt zaubern.

Auf dem Weg mit dem Knochen zurück in die Bibliothek müssen die Gefährten einer Dienstmagd ausweichen, die ihnen mit Wäsche beladen in einem der Gänge entgegen kommt. Nicht dass das arme Ding beim Anblick von gleich fünf Mäusen einen hysterischen Anfall erleidet.

An ihrem Ziel angekommen, zeigt sich der Hund immer noch brummelig, aber immerhin durch den Knochen zumindest ein klein wenig besänftigt – nur wirklich wissen tut er auch nichts. Dass die Mäuse (genauer gesagt: Evelyn) sich aber jetzt durch die Bücherregale wühlen, dagegen hat er, gemächlich kauend, nichts einzuwenden.

Wirkliche Neuigkeiten bringt die Büchersuche trotz – oder wegen? – der hilfsbereiten Kommentare durch einen neunmalklugen Bücherwurm nicht ein, aber immerhin findet die Consortia eine Schrift, in der etwas mehr über Homunculi geschrieben steht und wie man gegen sie vorgehen kann.

Irgendjemand – gleich die erste Kröte im Tunnel? Der Wolf? – hatte auch erzählt, dass der König ein großes Fest veranstalte und dieses heute abend stattfinden solle. Bestimmt ist das der Zeitpunkt, zu dem der Homunculus zuschlagen will. Und trug die arme gesichtslose Gestalt im Schrank nicht die Kleider einer Bediensteten? Bestimmt will der Homunculus auf diese Weise in die Nähe des Monarchen gelangen!

So schnell sie können, eilen die Mäuse also zum großen Saal, wo sie tatsächlich eine Dienstmagd mit einem Weinkrug sehen, die sich gerade auf den Weg zum Podest macht, auf dem der König und sein Gefolge ihre Plätze haben. Und natürlich trägt die Dienstmagd genau die Kleider der Gesichtslosen aus dem Schrank, und natürlich ist es genau diejenige Dienstmagd, der die Mäuse zuvor im Korridor ausgewichen waren.

Ehe der Homunculus das Podest erreichen kann, greifen die Mäuse die Gestalt an, und dank des neu erworbenen Wissens um dessen Schwachstellen können sie diesen sogar so verwunden, dass er davonläuft. Die Gefährten verfolgen die Attentäterin durch die Gänge bis in den Kohlenkeller, wo sich von einem Kohlehaufen gähnend und wütend eine Gestalt erhebt. Hier hatte der Bär also gelegen und geschlafen, und als die Igniculi ihm schnell berichten, dass er gebraucht wird, ist er sofort Feuer und Flamme. Gemeinsam gelingt es dem Bären und den Mäusen, den Homunculus zur Strecke zu bringen...

„... und so haben die Mäuse das Königreich gerettet.“

Blinzelnd öffnen die Igniculi die Augen. Sie sind im Gasthaus, und der alte Geschichtenerzähler hat soeben seine Erzählung beendet.
Semper Secundus liegt wieder auf seinem Lager am Feuer, verletzt wie zuvor. Cedrics in Mausgestalt davongetragene Wunde hingegen ist völlig verschwunden. Die Gefährten müssen im warmen Gastraum eingeschlafen sein, und das soeben Erlebte war offensichtlich ein von der Stimme des alten Mannes hervorgerufener Traum - aber einer, den alle gemeinsam geträumt haben? Seltsam...

Kurze Zeit darauf verabschiedet sich der Geschichtenerzähler mit den Worten, es werde Zeit, seine müden Knochen nach Hause zu schaffen. Besorgt um sein Wohlergehen, fragen die Igniculi noch nach, ob er wirklich jetzt noch hinaus in die Kälte möchte, aber der Alte bestätigt dies. Auf den Stufen hinaus aus dem Gasthaus dreht er sich noch einmal um. "Und grüßt mir Ethelred."
Er zwinkert, ehe er das Gasthaus verlässt, und seine wahre Identität unter der Maske des Greises ist unverkennbar: Loki!
« Letzte Änderung: 10.03.2015 | 12:34 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
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Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline sindar

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #128 am: 11.03.2015 | 16:27 »
War das ein Zwischenspiel wegen wenige Spieler anwesend?
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #129 am: 12.03.2015 | 07:41 »
Da musst du Slobo fragen, was seine Intention mit der Begegnung war. Eine kleine amüsante Abwechslung während der Reise? Ein Einschub mangels anderer Ideen? Loki, der sich wieder einmal ins Gedächtnis bringen wollte, frei nach dem Motto "ich hab euch im Auge"? Das Etablieren der drei Banditen als potentielle Langzeitgegner (eher unwahrscheinlich, wenn du mich fragst, aber was weiß ich schon :P)? Das Etablieren der Redcap-Fae aus der Geschichte als potentieller Langzeitgegner? Das Ausstreuen sonst eines Plotsamens, der später irgendwann nochmal aufgehen wird? So oder so fand ich persönlich es ziemlich lustig.
Zitat von: Dark_Tigger
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Zitat von: Shield Warden
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #130 am: 6.04.2015 | 17:02 »
62. Session (10. Februar 2015)

Nun, wo die Igniculi wieder wach sind, fallen ihnen die Ähnlichkeiten der realen Gegebenheiten zu ihrem Traum auf. Der „Drache“ in der Küche ist natürlich die griesgrämige Köchin, und auch die anderen Traumgestalten haben reale Gegenstücke. Dabei bemerkt Cedric, dass der Ohrring, den er neben dem überfallenen Händler im Schnee gefunden hat, einen Schmuckstein in Form einer Kröte aufweist. Und der vermeintliche Anführer der drei Räuber trägt einen Umhang aus Wolfspelz...

Hm. Im Traum trug der Hinkende mit dem traurigen Wolf eine Gürteltasche, in der der Krötenbruder zu finden war. Vielleicht hat der echte Mann ja in seiner Gürteltasche den zweiten Krötenohrring, womit man beweisen könnte, dass die drei Männer wirklich für den Raubüberfall verantwortlich waren. Evelyn versucht sich also im Taschendiebstahl, wird aber von dem Kerl ertappt, als sie gerade dessen Gürteltasche aufgenestelt hat.

Es kommt zu gegenseitigem Anstarren und Drohgehabe zwischen den beiden Gruppen, die Animositäten arten aber dann doch nicht in offene Gewalt aus. Nach einigen finsteren Blicken und heftigen Worten setzten sich alle wieder an ihre Plätze – bis auf Knut. Der menschliche Baum baut sich vor einem der drei Kerle auf und starrt diesen an, offen und regungslos. Eine Weile hält der Bandit das aus, aber irgendwann wird es ihm zu viel. Er steht auf und geht nach draußen, als wolle er sich erleichtern, und Knut folgt ihm auf dem Fuße.

Von drinnen ist nichts zu hören, aber der Mann hat Knut draußen direkt hinter der Tür aufgelauert, um ihn zusammenzuschlagen oder Schlimmeres. Im darauffolgenden Kampf jedoch wird der menschliche Baum völlig problemlos mit dem Banditen fertig, kommt dann wieder in das Gasthaus und setzt sich völlig ungerührt an seinen Platz. Als die beiden verbleibenden Männer bemerken, dass ihr Kumpan nicht wieder zurückkommt, eilen sie nach draußen, wo sie ihren dritten Mann reglos (bewusstlos oder gar tot) vorfinden. Daraufhin machen sie sich ziemlich schnell aus dem Staub, Nacht oder nicht. Ihren gefallenen Kameraden nehmen sie mit.

Die Gruppe überlegt noch, ob man den Kerlen folgen und ihnen endgültig das Handwerk legen sollte, entschließt sich aber dagegen. Die haben hoffentlich einen Denkzettel erlitten, der sie das nächste Mal dreimal überlegen lässt, ob sie wieder jemanden überfallen, und Jon der Händler erklärt, er habe dank der Hilfe der Igniculi genug von seinen Waren behalten, dass er problemlos über den Winter kommen und sein Geschäft fortführen könne. Die Banditen jetzt zu verfolgen, wäre ein zu großer Umweg, und außerdem ist ja längst nicht gesagt, ob man in dem Schneetreiben ihre Spur überhaupt wiederfinden könnte.

---

Am nächsten Tag macht die Gruppe sich also wieder auf den Weg. Die Reise nach Paris vergeht relativ ereignislos, wenn auch Cedric, solange er noch mit Norse und Englisch durchkommt, die Ballade vom Turnier weiter verbreitet. Irgendwann jedoch ist man in Frankreich angelangt, und hier ist der Barde dann wieder auf die Hilfe der Einheimischen angewiesen. In Paris soll es eine Musikakademie geben, erfährt die Gruppe, was allen als der passende Ort erscheint, um Übersetzungshilfe zum einen und Multiplikatoren für die Verbreitung der Nachricht zum anderen zu erhalten.

Bis die Igniculi in Paris ankommen, ist der Winter auch hierher vorgedrungen. Es ist bitter kalt, und man sieht nur wenige Menschen in den Straßen. Da die Gruppe keine Ahnung hat, wo die angesprochene Musikakademie zu finden ist, fragt man in einer kleinen Kirche den örtlichen Priester. Dieser kann der Gruppe auch tatsächlich den Weg weisen und bietet den Reisenden an, sich in der Kirche aufzuwärmen und gegebenenfalls auch zu übernachten, falls sie kein Gasthaus finden sollten.

Die Musikakademie ist leicht gefunden: Es handelt sich um ein großes, durchaus stattliches Steingebäude an einem größeren Platz. Hier fegt der Wind, so scheint es, nochmals kälter über die Köpfe hinweg als anderswo in der Stadt, und das Wasser in dem Brunnen in der Platzmitte ist gefroren. Die Kälte scheint sogar tatsächlich direkt von der Akademie auszugehen: Deren Eingangsportal ist regelrecht in den Angeln festgefroren. Dank Knuts Stärke gelingt es, die Tür aufzubrechen, aber dann geht die Gruppe überaus vorsichtig vor - dass es im Inneren des Gebäudes so kalt ist, dass der Boden und die Treppengeländer und die Fenster und alles mit Eiskristallen überzogen sind, das ist den Igniculi ganz und gar nicht geheuer. Und verstärkt wird der unheimliche Eindruck noch durch einen hellen, sirrenden Ton, der unablässig das ganze Haus durchzieht.

Nach eingehender Untersuchung des verdächtig menschenleeren Hauses betritt die Gruppe den großen Saal der Akademie, von wo das hohe Summen zu kommen scheint. In dem Raum sind zahlreiche Eisskulpturen zu sehen, außerdem ein Stuhlkreis, von dessen Stühlen nur einer besetzt ist. Hier sitzt eine junge, hübsche Frau, die ein Weinglas in der Hand hält und immer wieder mit der Fingerspitze über dessen Rand streicht. Das Wasser in dem Glas - interessanterweise nicht gefroren - ist rötlich gefärbt, weil ihr Finger bereits ganz blutig ist. Offensichtlich ist sie schon eine ganze Weile bei ihrem Tun. Sie sieht auch nicht auf, als die Tür sich öffnet und die Igniculi den Saal betreten, sondern starrt immer weiter auf das Glas in ihrer Hand.

Semper Secundus untersucht die Frau daraufhin mit "Intellego Vim", stellt mangels eines Fehlschlags nichts fest und interpretiert dieses Fehlen einer magischen Ausstrahlung dahingehend, dass es sich bei der Dame wohl um eine Fee oder ein infernales Wesen handeln muss. Dass es auch einfach eine unmagische Normalsterbliche sein könnte, auf diese Idee kommt der Tremere in dem Moment nicht. Er will also schon auf sie zustürmen und sie daran hindern, mit dem Weinglas weiter diesen Ton zu erzeugen, aber Knut hat inzwischen einen überragenden Wahrnehmungswurf hingelegt und festgestellt, dass dieser Ton den gesamten Raum in winzige Schwingungen versetzt. Das wiederum gibt Grund zu der Annahme, dass es nur das Spiel auf dem Weinglas sein könnte, das weiteres Einfrieren verhindert.

Cedric geht also auf die junge Frau zu, baut sich vor ihr auf und redet beruhigend auf sie ein. Dass sie gekommen seien, um zu helfen, und ob der Ton nicht unterbrochen werden dürfe? Als das Mädchen energisch nickt und in seinen von Verzweiflung erfüllten Augen etwas wie neue Hoffnung aufkeimt, konzentriert sich der Barde und findet auf seiner Laute tatsächlich genau den Ton, den auch das Weinglas erzeugt. Als er dann von der jungen Frau übernommen hat, hört sie auf zu spielen und sackt in ihrem Stuhl zusammen, woraufhin die anderen sie erst einmal hinaustragen. Mit einer Decke um die Schultern wird das durchgefrorene Mädchen dann erst einmal vorsichtig aufgewärmt.

Bei der Übergabe des Tons von Weinglas auf Laute kam es unglücklicherweise zu einem kleinen Aussetzer bzw. Hakler, während dessen sich an einer Skulptur ein Riss im Eis gebildet hat. Bei näherer Untersuchung der Skulpturen stellt sich nun auch heraus, dass es sich dabei um eingefrorene Menschen handelt, höchstvermutlich die anderen Angehörigen der Musikakademie. Auch diese werden aus dem vereisten Saal herausgetragen und dann im nicht ganz so kalten Vorraum von Semper Secundus mithilfe von Ignem-Magie sehr langsam und sehr vorsichtig wieder aufgetaut.

Während sie draußen vor dem Gebäude langsam wieder zu Kräften kommt, erzählt die Gerettete, die sich als Marie vorgestellt hat, was hier geschehen ist: Die Lehrer und Schüler hätten sich gerade zum gemeinsamen Musizieren im großen Saal versammelt, als eine dunkelhaarige Fremde den Raum betreten habe. Sie habe erklärt, es werde in einiger Zeit eine Gruppe von Reisenden zur Akademie kommen und um Mithilfe bei der Verbreitung eines bestimmten Liedes bitten. Das müsse verhindert werden. Deswegen habe sie einige seltsame Handbewegungen gemacht, und urplötzlich sei es von den Wänden her bitterkalt geworden, die Fenster eingefroren und ihre Kollegen nacheinander zu Eissäulen erstarrt. Ehe die tödliche Kälte sie habe erreichen können, habe die Fremde ihr, Marie, das halb gefüllte Weinglas in die Hand gedrückt und gesagt, wenn sie ihre Freunde retten wolle, dann müsse sie spielen, bis die Reisenden einträfen. Die würden ihr helfen, so etwas machten die nämlich. Und so sei es dann ja auch gekommen, schluchzt Marie dankbar.

Von den eingefrorenen Musikern können durch Semper Secundus' vorsichtige Aufwärmaktion tatsächlich beinahe alle gerettet werden: Lediglich der Leiter der Akademie war wohl bereits zu alt, um den Schock des Einfrierens überstehen zu können. Das zweite Opfer ist der Mann, in dessen Eispanzer sich durch den Hakler bei der Tonübergabe ein Riss gebildet hatte - dieser ging nämlich leider direkt durch dessen Herz, und so kommt auch für ihn jede Hilfe zu spät.

Gemeinsam mit Marie bringen die Igniculi die geretteten Musiker zu der Kirche, wo sie zuvor mit dem freundlichen Priester gesprochen hatten, und bitten hier um Unterkunft für die Nacht.
Zitat von: Dark_Tigger
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #131 am: 21.04.2015 | 16:19 »
63. Session (03. März 2015)

Da Marie noch immer unter Schock steht, kümmert Cedric sich um sie, führt sie zum Essen in eines der Gasthäuser der Stadt aus - und verbringt dann auch dort die Nacht mit ihr. Die junge Frau äußert den Wunsch, sich den Reisenden anschließen zu dürfen, da es an der Musikakademie mit dem Tod ihres Mentors nichts mehr für sie gebe. Daraufhin erklärt Cedric, diese Entscheidung liege nicht allein bei ihm, sondern müsse von der ganzen Gruppe gemeinsam gefällt werden, doch er könne sich eigentlich nicht vorstellen, dass jemand etwas dagegen einzuwenden habe.

Die übrigen Gefährten haben indessen mit den aufgetauten Musikern gesprochen und festgestellt, dass diese nach ihrem traumatischen Erlebnis zu viel Angst haben, dass die geheimnisvolle Fremde wiederkommen und sich an ihnen rächen könnte, wenn sie das Lied verbreiten, wie die Igniculi es gerne hätten, da hilft auch kein Bitten und kein gutes Zureden.

Bei weiterem Nachdenken über die Vorgänge in der Musikakademie kommt der Gedanke auf, dass es hier in Paris doch eigentlich einen Magierbund geben müsste. Nicht in Paris selbst, weiß Semper Secundus, aber in der näheren Umgebung ist ein Bund zu finden. Dagegen, dass Marie mitkommt, haben die übrigen Igniculi auch nichts einzuwenden, auch wenn man beschließt, der jungen Frau nicht vollständig zu vertrauen, sondern sie im Auge zu behalten, und so macht die Gruppe sich am nächsten Tag auf den Weg zu dem französischen Bund.

Der Bund liegt in einer hübschen Parklandschaft, von einem Kreis aus Bäumen umgeben. Am Tor werden die Igniculi von zwei Wachen empfangen, die anbieten, die Reisenden zum Princeps zu bringen. Auch wenn es noch keine Einladung im magischen Sinne ist, von den Wachen hineingebeten zu werden, nimmt die Gruppe das Angebot gerne an, mit Ausnahme von Knut, der ja als magisches Lebewesen die Aegis nur mit einer "echten" Einladung betreten kann - und auch mit Ausnahme von Marie, die etwas murmelt von wegen, es wäre nicht gut, wenn sie mitkäme, und ebenfalls draußen bleibt. Nanu? Ist sie etwa doch auch ein übernatürliches Wesen? Sollte das vage Misstrauen der Gruppe etwa begründet sein?

Ohne sich Marie gegenüber etwas anmerken zu lassen, betreten die übrigen Igniculi den fremden Bund und stellen sich dem Magus vor, der sie höflich empfängt. Sie erzählen von den Vorfällen in Paris und von der Geretteten, die sich jetzt durch ihr Nichtbetreten der Aegis doch ein wenig verdächtig gemacht hat. Der französische Magus bietet an, die junge Frau einmal auf magischem Wege unter die Lupe zu nehmen. Aber bitte nicht so, dass es schmerze, wirft Cedric schnell ein, vielleicht habe sie ja einen harmlosen Grund, den Bund nicht betreten zu wollen. Keine Sorge, erwidert der Princeps, wenn sie nicht gerade eine infernale Aura habe, werde Marie von der Untersuchung gar nichts bemerken.

Mit einem schnellen Spruch macht er sich unsichtbar - was Semper Secundus gewaltig fuchst und den Tremere beinahe dazu veranlasst, selbst auch seinen Markenzeichen-Zauber anzuwenden. Gerade noch rechtzeitig denkt er jedoch daran, dass es überaus unhöflich ist, innerhalb eines fremden Bundes zu zaubern, ohne dazu eingeladen worden zu sein; ganz abgesehen davon, dass es ja alles andere als sicher ist, ob er überhaupt gegen die fremde Aegis anzaubern könnte und sein Spruch überhaupt gelingen würde.

Mit dem unsichtbaren französischen Magus im Schlepptau kehrt die Gruppe also zum Tor zurück, vor dem draußen Knut und Marie geduldig warten. Dann aber muss der hiesige Princeps wohl seine Untersuchung auf Marie gewirkt haben, denn plötzlich zischt diese wütend, ihre Gesichtszüge verändern sich, und sie sieht genau auf den Franzosen, der jetzt seine Unsichtbarkeit aufgibt und der jungen Frau auf den Kopf zusagt, eine Dämonin zu sein. Die vermeintlich Gerettete zischt erneut, sieht einen nach dem anderen der Gruppe durchdringend an und droht: "Das werde ich euch nicht vergessen!" Dann verschwindet sie - und zwar wortwörtlich.

Die Gruppe ist nicht sonderlich überrascht davon, dass Marie nicht das ist, als was sie sich ausgegeben hat... aber dass es sich bei ihr um ein infernales Wesen handeln soll, das erstaunt die Igniculi doch sehr. Sie hätten eigentlich damit gerechnet, dass die junge Frau sich, wenn, dann als Fee herausstellen würde. Barde Cedric hingegen hat nun Stoff zum Grübeln, denn mit einer Dämonin hat er sich mit Sicherheit nicht einlassen wollen.

Als Marie fort ist und Knut die offizielle Einladung in den Bund erhalten hat, berichten die Reisenden in genauerem Detail von ihren Erlebnissen in Paris, und die ansässigen Magi versprechen, sich der Sache anzunehmen. Dennoch reist man am nächsten Tag gemeinsam zurück in die Stadt, um den Franzosen den Tatort zu zeigen und ihnen den hilfreichen Pastor und die Überlebenden aus der Musikakademie vorzustellen. Umso größer ist ihr Schrecken, als sie an der kleinen Kirche ankommen und feststellen müssen, dass Marie bereits hier gewesen und ihren Rachegefühlen Ausdruck verliehen haben muss: Sowohl der Priester als auch die Musiker wurden grausam ermordet. Und infernal oder nicht - Marie scheint keine Probleme damit gehabt zu haben, eine Kirche zu betreten, das hatte sie ja bereits direkt nach ihrer "Rettung" schon nicht...

Schockiert und ernüchtert verlässt die Gruppe Paris so schnell wie möglich, um nicht selbst auch noch in Verdacht zu geraten. Von einer weiteren großen Musikakademie wie in Paris wissen die Reisenden zwar nichts, sie planen aber, unterwegs wenigstens noch in den kleinen Städten und Dörfern ihre Ballade zu verbreiten und die Kunde von dem Turnier unter die Leute zu bringen. Dummerweise nur ist ihre Gegnerin den Igniculi einen - oder eher mehrere - Schritte voraus: Wohin sie auch kommen, hat auch die Nachricht von den grausamen Toden in Paris bereits ihren Weg gefunden. Und, schlimmer: Es geht das Gerücht um, eine Gruppe von Fremden würde einem ein bestimmtes Lied beibringen wollen, oder im Notfall auch einfach nur in Hörweite singen. Und wer dieses Lied höre, sei dem Tod geweiht, ganz sicher, und es gebe kein Entrinnen.

Gegen diese feste Überzeugung der ländlichen Bevölkerung ist nichts zu machen, helfen weder Überzeugungskraft noch gute Worte. Nach einigen Tagen wird den Reisenden klar, dass die gesamte Strecke so „vermint“ zu sein scheint – aber wie ist es abseits des direkten Weges? Um dies auszuprobieren, ändern die Igniculi ihre Route und nehmen einen Umweg von mehreren Wochen in Kauf. Und tatsächlich: Anfangs sind die Gerüchte auch noch auf der Alternativroute zu hören, doch je weiter die Gruppe sich vom direkten Weg entfernt, desto weniger stark ist der Aberglauben verbreitet, bis irgendwann gar nichts mehr davon zu finden ist und die Reisenden wieder problemlos ihr Lied unter das Volk bringen können.

In England allerdings, und vor allem in London, hat Marie bereits ganze Arbeit geleistet: Hier gibt es wieder keine Möglichkeit für die Gruppe, gegen die von der Dämonin gesäte Furcht anzukommen. Den Igniculi bleibt nichts weiter übrig, als sich ohne weitere Verbreitung der Ballade und nach einem kurzen Abstecher in den Londoner Bund zurück nach Hause zu begeben.

Bis die Gruppe ihren Heimatbund erreicht hat, ist der Winter schon beinahe vorüber, und der Frühling steht kurz bevor. Die in Igniculus-in-Arden zurückgebliebenen Magi haben indessen studiert, geforscht und Vis gesammelt und einen Briefkontakt mit dem Bund im Norden, Porta Caledonia, begonnen. Denn es steht ja noch immer der Plan im Raum, möglichst einige Spruchrollen mit den Magi aus dem Norden auszutauschen.

Auch der Frühling vergeht mit allgemeinen Vorbereitungen auf das Turnier vergleichsweise ereignislos. Die Nachricht darüber, dass jetzt auch infernale Kräfte ein Interesse an dem Turnier gezeigt haben und es augenscheinlich verhindern wollen – oder zumindest verhindern wollen, dass es ein Erfolg wird, sprich dass viele menschliche Besucher dem Spektakel beiwohnen – ist für die übrigen Gefährten natürlich ebenso beunruhigend wie für die Reisenden, die Marie direkt begegnet sind, und es wird viel über die möglichen Gründe und Auswirkungen und Konsequenzen diskutiert… nur eine praktikable Lösung können die Sodales mit ihrem derzeitigen Wissensstand noch nicht so wirklich ersinnen, und es bleibt bei Spekulationen.
« Letzte Änderung: 21.04.2015 | 20:06 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #132 am: 21.04.2015 | 18:39 »
Haetten die Igniculi denn schon vor Ort eine Moeglichkeit gehabt, Marie als Daemonin zu erkennen?
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #133 am: 21.04.2015 | 20:01 »
Wenn der Spieler von Father Geoffrey nicht in den letzten 2 Spielabenden ausgefallen wäre, schon.
Der hatte in der letzten Sitzung, als er da war, den Hauch einer Ahnung, dass da irgendwo irgendwie irgendwas Infernales was, glaube ich, aber wir waren, als der Spieler dann an den weiteren Paris-Sessions nicht teilnehmen konnte, da nicht näher darauf eingegangen, meine ich.

Helft mir mal auf die Sprünge, wie das genau war, Igniculi :)

(Aber ich denke, wenn Father Geoffrey nicht als Zombie mitgelaufen wäre, hätte sich die Sache vielleicht noch ein bisschen anders zugetragen.)
« Letzte Änderung: 21.04.2015 | 20:06 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #134 am: 26.05.2015 | 18:05 »
64. Session (21. April 2015)

Zu Beginn des Sommers ziehen die Igniculi los in Richtung Turnier. Semper Secundus bleibt auf halber Strecke in Porta Caledonia zurück, denn dort gibt es ja noch immer dieses seltsame Muster im Boden der Bibliothek, das der Tremere gern erforschen möchte. Im Gegenzug für diese Hilfe sowie weitere Arbeiten erklären die Magi aus dem Norden sich bereit, Igniculus-in-Arden die Kopie einer Schriftrolle zu überlassen, die sich gerade für Gudrid als extrem nützlich erweisen dürfte, weil die Principa anhand dessen endlich ihre Fähigkeiten in Terram weiter ausbauen kann. Im vergangenen Frühling nämlich musste Guri eigens einen neuen, recht einfachen Spruch erforschen, um wenigstens ihre Kenntnisse in magischer Theorie einen winzigen Hauch zu verbessern – oder besser, um einen weiteren kleinen Teil der Basis für das Ausbauen ihrer magischen Theorie zu legen.

Die Sodales haben ihre Ankunft in Bhràigh Mhàrr so abgepasst, dass die ersten Vorbereitungen und Aufbauten schon getätigt, die wichtigen Gäste aber noch nicht angereist sind. So kann man in aller Ruhe bei Mab vorsprechen und ihr das Geschenk überreichen, das man als kleine Aufmerksamkeit für die Organisation vorbereitet hat. Jedenfalls war das der Plan.

Zunächst aber sieht die Gruppe sich auf dem Turnierplatz und im Dorf um. Ein Wandermönch in Kutte sticht ins Auge, der ein kleines Zelt aufgebaut hat und lautstark gegen das heidnische Treiben wettert. Erschreckenderweise findet er unter der Dorfbevölkerung augenscheinlich durchaus interessierte und zustimmende Zuhörer (dass die Leute hier die Feen am liebsten loswerden würden, hatte sich ja schon beim früheren Besuch der Igniculi in Bhràigh Mhàrr gezeigt), und der mitgereiste Cedric hat alle Mühe, zumindest ein klein wenig Wohlwollen unter den Dorfbewohnern zu säen.

In der Taverne des Ortes stoßen die Sodales auf Loki, der sich leutselig wie immer gibt und erklärt, er freue sich schon auf das Kommende. Aber Krieg sei ja dennoch immer noch eine Option, falls die Dinge nicht so klappen würden wie geplant, lächelt er.

Bei dem Treffen mit Mab wird Constantia von der Fae natürlich wieder als Morgana begrüßt, und natürlich führt ein Bestehen darauf, dass es sich um Constantia ex Flambeau handele, lediglich wieder zu einem nachsichtigen „Aber ja, ganz wie du möchtest, Kindchen.“

Die Königin der Winterfeen ist überaus unzufrieden über die Anwesenheit des Mönchs und fordert die Igniculi auf, den Mann zum Gehen zu überreden. Mit Gewalt hinauswerfen ist nicht möglich, weil das Turnier ja explizit allen Besuchern offensteht – also auch christlichen Predigern, die für nichts als Unruhe sorgen. Da den Sodales ähnlich unwohl ist, wenn sie an den Frater denken, erklärt Principa Gudrid, man werde versuchen, mit dem Mann zu reden.

Der Feenritter, der Morgana so hasst, ist übrigens natürlich ebenfalls wieder zur Stelle – und überhaupt rechnen die Igniculi mit jeder Menge interessanter Begegnungen. Denn allmählich reisen die Turnierparteien an: Den Südlandfeen wird ein Areal des Turnierplatzes zugewiesen, den Nordlandfeen eine andere, und dazwischen können die Gäste und Zuschauer ihre Zelte aufschlagen.

Herne der Jäger ist natürlich Teil der keltischen Delegation. Noch haben die Igniculi keine Gelegenheit, mit dem Herrn des Waldes zu sprechen, aber sie bemerken bereits, dass Lokis Tochter Tora nicht bei Hernes Gefolge ist, sondern einer von Hernes Wölfen, allerdings weder Gowron noch Vúk, den Platz von Hernes Champion eingenommen hat.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #135 am: 27.05.2015 | 16:53 »
Ich bin noch nicht ganz durch ... aber diese Kampagne klingt total genial. Riesenlob und -dank fürs Reinstellen! Das heizt den Ars-Magica-Appetit noch einmal ordentlich an. 
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #136 am: 28.05.2015 | 20:30 »
Oh, das freut mich riesig, Thandbar! Danke, dass du mitliest und viel Spaß weiterhin! :)
Zitat von: Dark_Tigger
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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #137 am: 6.07.2015 | 00:37 »
65. Session (26. Mai 2015)

Der Mönch muss also weg, verursacht er den Feen mit seiner Ausstrahlung des Wahren Glaubens doch Kopfschmerzen und körperliches Unwohlsein. Außerdem wird er versuchen, Leute zu bekehren, und genau das wäre ja vermutlich nicht gerade im Sinne des Turnierzwecks.

Die Gruppe überlegt also, welchen Ansatz sie fahren soll. Friedlich reden? Constantia argumentiert vehement dagegen, das sei ein verstockter und verbohrter Fanatiker, mit dem könne man nicht reden. Aber brennen würde er bestimmt gut.

Daran erinnert, dass er ebenso eingeladen sei wie jeder andere Gast hier auch und dass man den Mann deswegen nicht einfach so unprovoziert angreifen könne, knurrt die Maga, dann müsse man ihn eben provozieren. Ihn dazu bringen, irgendwas zu tun, das man so auslegen kann, als habe er das Gastrecht verletzt. Dann marschiert sie los, um genau das zu tun.

Königin Mab hatte der vermeintlichen Morgana beim Besuch der Igniculi übrigens einen Leibwächter an die Seite gestellt: einen gerüsteten und behelmten Feenritter, dessen Gesicht durch das heruntergeklappte Visier nicht zu sehen ist. (Es ist aber nicht der Ritter, der Morgana so hasst.) Der Fae weicht Constantia nicht von der Seite, hat aber noch kein Wort gesprochen.

Mit diesem Schatten hinter sich marschiert die Flambeau also zu dem Lager des Mönchs, wo der Frater gerade vor einem kleinen, tragbaren Altar kniet und ins Gebet vertieft ist. Sie ist noch nicht ganz dort angekommen, als hinter ihr plötzlich ein dumpfer Schlag ertönt - ihr Leibwächter ist wie ein Baum umgekippt, ohne auch nur den Versuch zu machen, sich abzufangen.

Aha, wird den Igniculi sofort klar, da ist dem Fae offensichtlich die heilige Aura nicht bekommen, die das Lager des Wandermönchs augenscheinlich umgibt. Cedric, der der temperamentvollen Maga vorsichtshalber gefolgt war, um einschreiten zu können, falls die Situation eskalieren sollte, ruft nach Knut, und gemeinsam zerren die beiden Männer den Feenritter aus der geweihten Zone heraus. Sofort richtet der Leibwächter sich auf und steht wieder parat, als sei nichts geschehen.

Constantia hat sich indessen dem Frater zugewendet, der sich besorgt nach dem Ritter erkundigt. Und überhaupt ist der Mönch für die Flambeau nicht zu fassen, lässt sich von ihr nicht provozieren, sondern bleibt bei der theologischen Diskussion gelassen und höflich. Irgendwann gibt die Maga auf und kehrt frustriert und unverrichteter Dinge zu ihren Sodales zurück.

Cedric ist der nächste, der es versucht: Immerhin ist er von den mitgereisten Igniculi der einzige gläubige Christ. Tatsächlich gelingt es dem Barden, ein erfolgreiches Gespräch mit dem Mönch zu führen. Dem Mann ist klar, dass die Leute hier keine Menschen sind, aber er weiß auch, dass sie nichts Teuflisches oder Dämonisches an sich haben, das kann er spüren. Die Information, dass es sich dabei um Feen handelt, überrascht ihn daher nicht wirklich. Er hat bislang auch noch nicht gewusst, dass die Feen von seiner reinen Gegenwart Kopfschmerzen bekommen (eine Information, die er aber durchaus interessiert zur Kenntnis nimmt), und er erklärt sich bereit, den Turnierplatz zu verlassen. Er wolle sich stattdessen im Dorf niederlassen, um die Menschen dort zu beschützen, da diese große Angst hätten und seinen Schutz bräuchten.

Cedric stimmt dem Frater zu und erklärt, dass er ihm gerne dabei helfen werde, die Dorfbewohner zu beschützen, wenn es nötig werden sollte. Zufrieden erstattet er anschließend bei den anderen Bericht - nur um festzustellen, dass die übrigen Igniculi gar nicht so begeistert von seinen Verhandlungsergebnissen sind. Denn immerhin gehe es ja auch darum, den Glauben der Menschen an die alten Sagengestalten neu zu stärken - und das gehe wohl kaum, wenn der Mönch jetzt im Dorf anfängt, christliche Messen abzuhalten und dergleichen.

Dennoch ist Frater Benedictus erst einmal aus dem Weg und das Problem für's erste gelöst - und außerdem werden außer den Dorfbewohnern ja auch noch andere Gäste erwartet, von denen die Kunde weitergetragen werden kann.

Das Erlebnis mit Constantias Leibwächter hat die Igniculi auch dazu gebracht, sich zu fragen, was sich hinter dem stets heruntergeklappten Visier des Ritters. Der Verdacht, dass es sich nicht einfach um einen Fae handelt, war schon vorher aufgekommen, wobei die Vermutung bei einem Golem oder ähnlichem lag. Jetzt befiehlt die Flambeau ihrem Schatten einfach, den Helm abzusetzen. Wortlos befolgt der Leibwächter die Anordnung... und zum Vorschein kommt einer der Skelettritter, wir die Gruppe ihnen letztes Jahr in Morganas Turm außerhalb des Dorfes bereits einmal begegnet war.

Der Ritter kann nicht sprechen, aber mit Nicken, Kopfschütteln und Handbewegungen kann er sich einigermaßen verständlich machen. So bekommt die Gruppe heraus, dass der Leibwächter bislang als einziger aus Morganas Turm herausgekommen ist, dass Morgana (er deutet dabei auf Constantia) ihm bzw. ihnen befohlen habe, sie zu bewachen, aber wie lange das her sei, darauf bekommen die Gefährten keine Antwort.

Mit Herne sprechen die Igniculi auch noch. Der Herr des Waldes freut sich sichtlich, Gudrid zu sehen (die Principa ist da wie immer etwas reservierter), und er beantwortet die Fragen der Sodales bereitwillig. Es ist richtig, dass Tora nicht mehr sein Champion ist. Sie sei krank gewesen, erklärt der Jäger, oder zumindest habe sie das behauptet. Die Rolle als Champion habe sie wenige Tage vor dem Aufbruch zum Turnier verloren, als einer von Hernes Wölfen den Jäger beleidigt habe. So habe Tora den Wolf zum Duell gefordert, aber da sie zu dem Zeitpunkt krank gewesen sei, habe sie das Duell verloren. Sie sei verletzt worden, habe aber überlebt und habe Hernes Hof dann in Schande verlassen.

Oder zumindest sieht es so auf den ersten Blick aus. Bei näherem Hinsehen - und das scheint auch Herne durchaus klar zu sein - war die vermeintliche "Beleidigung" nur ein Vorwand, ein Spruch, der eigentlich völlig harmlos gemeint war und den man eigentlich auch als harmlosen Spruch hätte verstehen können und müssen - außer man wollte ihn eben als Vorwand nutzen. Hernes neuer Champion ist ein Schwächling - zwar einer von seinen Wölfen, aber im Vergleich zu Anführern wie Vúk oder Gauwron eindeutig einer aus den hinteren Rängen des Rudels.
Das lässt die Igniculi befürchten, dass Toras Abgang genau geplant gewesen ist und irgendetwas passieren soll, um Herne zu schaden, und vor dem ihn sein neuer Champion nicht angemessen beschützen kann.

--------

Vor dem Ende der Runde schiebt der SL noch einen cinematischen Schwenk für die Spieler ein, von dem die Charaktere natürlich erst einmal nichts wissen.

Utgard, das Land der Riesen. Im Schneegestöber patrouillieren zwei Riesen um eine Hütte herum; offensichtlich bewachen sie etwas darin. Ein Stück entfernt erscheint ein junger Mann, kein Riese, aber recht mollig. Auf irgendeine seltsame Art und Weise teilt er sich in zwei sehr dünne Personen. Eine der beiden Gestalten lenkt die beiden Riesen ab, während die andere Gestalt derweil in die Hütte schleicht, dort aus einem großen, schwarzen Stein, der dort liegt und offensichtlich das ist, was dort bewacht wurde, ein Stück herausschlägt. Dann flieht er, ohne dass die beiden Wächter ihn bemerkt haben. Diese jagen nämlich inzwischen dem anderen Mann hinterher, holen ihn ein und töten ihn. Dies scheint seine andere Hälfte zwar körperlich zu spüren, denn der Flüchtende zuckt im selben Moment zusammen, wie sein "Bruder" stirbt, doch das hält ihn nicht auf. Er holt einen kleinen Würfel aus der Tasche, klappt ihn weiter und weiter auf, bis ein mannsgroßer Rahmen entstanden ist. Durch diesen Rahmen steigt der Mann und verschwindet. Dann zieht er mit einer Hand den Rahmen zu sich ins Nichts hinein, bis das Portal, und der Rahmen, verschwunden sind und nichts mehr darauf hindeutet, dass sie je da waren...
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #138 am: 19.10.2015 | 18:02 »
Ich muss hier mal eine Kurzfassung aufschreiben, sonst komme ich GAR nicht mehr hinterher.
Bitte entschuldigt die stichpunktartige Aufzählung, aber wir haben jetzt schon diverse Sitzungen weitergespielt, ohne dass ich wegen meines akuten Zeitmangels zum Diary-Schreiben gekommen wäre, und ich fürchte, anderenfalls verliere ich komplett den Anschluss. Tut mir leid, Leute.

Der Rest des Turniers
  • Constantia wird irgendwann von einem jungen Elfen angerempelt. Sie bemerkt gleich, dass das ein Versuch war, ihr die Brosche zu stehlen, die sie von Herne erhalten hat. Sie schnappt den jungen Dieb und schimpft ihn gehörig aus, lässt ihn dann aber laufen, nachdem sie ihren Skelettritter gerade noch so in letzter Sekunde davon abhalten konnte, den Elf zu töten.
  • Beim eigentlichen Turnier werden einige Wettkämpfe von den Nordlandfeen gewonnen, aber der Süden trägt den Gesamtsieg davon.
  • Die Igniculi sind während der Wettkämpfe besonders wachsam und vorsichtig, vor allem, als Herne sein Rennen läuft, aber es kommt zu keinem Zwischenfall.
  • Loki verhält sich erstaunlich friedlich. Das macht die Igniculi misstrauisch, aber nachweisen können sie ihm nichts. Sie beobachten nur einmal, wie er sich mit einem ausgesprochen dünnen jungen Mann trifft, der ihm etwas überreicht. (Die Charaktere wissen davon natürlich nichts, aber der junge, dünne Mann ist der Dieb aus dem cinematischen Schnitt, und der Gegenstand natürlich der von ihm gestohlene Stein.
  • Loki selbst verabschiedet sich nach dem Ende des Turniers überaus freundlich von den Igniculi - sie hätten ihn überzeugt, dies sei die bessere Lösung gewesen, und vielleicht könne man ja wieder einmal zusammenarbeiten. Die Igniculi machen vorsichtig-höfliche Geräusche und lehnen nicht rundheraus ab.
  • Vor der Heimreise schickt Constantia ihren Skelettritter noch in Morganas Turm wieder schlafen.
  • Es gibt noch drei weitere cinematische Schnitte, die nur für die Spieler gedacht sind und von denen die Igniculi erst einmal nichts wissen. Alle Diebstähle finden während der Ablenkung durch das Turnier statt, und alle Diebe verschwinden auf die exakt selbe Weise, indem sie nämlich einen kleinen Würfel zu einem tragbaren Portal ausklappen, hindurchsteigen und das Portal wieder hinter sich zuziehen. So liegt für die Spieler der Verdacht nahe, dass all diese Diebstähle von Loki beauftragt worden sind.
    • Aus der großen Halle von Walhalla in Asgard wird den Nordlandfeen ein Trinkhorn (?) entwendet.
    • Jemand stiehlt Königin Titania etwas aus deren Schmuckschatulle, das mit Luft (?) zu tun hat.
    • Der junge Elf, der Constantia angerempelt hatte, stiehlt einen Gegenstand, der mit Feuer (?) in Verbindung steht, aus Königin Mabs Schlafgemach. Sein missmutiges Gesicht lässt darauf schließen, dass er sein Ziel nicht ganz erreicht hat... hätte er hier vielleicht eigentlich Constantias Brosche fallen lassen wollten, um den Verdacht auf die Maga zu lenken?
Die Heimreise
  • Im Grenzbund Porta Caledonia wird Semper Secundus wieder eingesammelt, der sich ja den Sommer über dort mit der Erforschung des seltsamen Musters im Bibliotheksboden beschäftigt hatte.
  • Semper hat sich dort mit Tranquilus [zweiter Name gerade entfallen] angefreundet, einem etwas verschrobenen und in sich verschlossenen Bonisagus (unserem neuen Mitspieler). Gemeinsam haben die beiden Magi irgendwann das Geheimnis des Musters gelüftet. Es öffnete sich ein dem Bund bislang unbekannter Abstieg in einen verborgenen Keller. (Porta Caledonia war ja bereits alt und lag verlassen da, als die derzeitigen Sodales sich dort niederließen. Deswegen wussten sie ja auch nichts von den blauen Punkten und den auf Morgana reagierenden Zaubern, ebensowenig wie die Frage, was es mit dem Relief von Morgana und Merlin in einem der Gänge auf sich habe.)
  • Constantia hatte bei Königin Mab ja erfahren, dass Morgana sich auf Perdo Ignem-Magie spezialisiert hatte. Das macht die Eiseffekte in ihrer Gastkammer in Porta Caledonia ein wenig logischer, aber nicht verständlicher.
  • Aus Porta Caledonia bringen die Igniculi als Gegenleistung für Secundus' Hilfe ein überaus nützliches Terram-Buch mit nachhause.
  • Auch Tranquilus schließt sich den Igniculi an.

Der Herbst
  • Die Igniculi beschließen, Sir Jeremy und seiner neuvermählten Gattin einen Besuch abzustatten. Immerhin besteht noch immer der leise Verdacht, bei dieser Hochzeit zwischen dem englischen Adligen und der nordischen Gemeinen könne es sich um eine von Askeladds Machenschaften handeln.
  • Auf die Reise gehen Evelyn, Cedric, Rosa Nocturna und Semper Secundus, da diese den engsten Kontakt zu Sir Jeremy haben.
  • Die Burg des Ritters liegt völlig verlassen, das Tor fest verschlossen, kein Wächter auf den Zinnen.
  • Die Igniculi erinnern sich an den Tunnel, durch den sie damals mit Sir Jeremy geflohen sind, und betreten durch diesen den Keller der Burg, nachdem das inzwischen installierte Schloss am Tor des Tunnels von Evelyn geknackt worden ist.
  • Im Kerker finden sie Sir Jeremy, dessen Frau und - in einer anderen Zelle - seine Leute. Die Burgbewohner sind noch am Leben, aber stark geschwächt, und viel später hätten die Igniculi nicht kommen dürfen.
  • Die Art und Weise, wie die beiden Eheleute in der Zelle einander tröstend im Arm hielten, räumt das Misstrauen der jungen Nordländerin gegenüber aus. Wenn die Gefühle der Zuneigung nicht echt wären, würde sie diese im Angesicht des Todes wohl nicht so glaubhaft spielen können.
  • Sir Jeremy und seine Gemahlin erzählen, dass vor etlichen Tagen eine Reisende, die sich als "Rowena" vorgestellt habe, für sich und ihre drei Bewaffneten um Aufnahme für die Nacht gebeten habe. Sir Jeremy habe ihr seine Gastfreundschaft angeboten, man habe gemeinsam zu Abend gegessen - und dann sei das nächste, woran sich alle erinnerten, in den Zellen des Kerkers aufgewacht zu sein. Anscheinend habe die Frau irgendwie ein Betäubungsmittel in die Speisen getan oder etwas in der Art. (Das, oder einen entsprechenden Zauber gewirkt, aber das sagen die Igniculi natürlich nicht.)
  • Beim Durchsuchen der Burg nach Fehlendem fällt auf, dass Rowena mehrere Seiten aus einer alten Familienchronik entwendet haben muss. Sir Jeremy erzählt, darin gehe es um einen Vorfahren der Familie, der angeblich habe zaubern können und über eine ganze Armee aus Golems verfügt habe. Diese habe er kurz vor seinem Tod aber versteckt, damit die Armee nicht in die falschen Hände falle. Anscheinend war Rowena hinter genau dieser Beschreibung her, in der Hoffnung, auf diese Weise vielleicht die Armee ausfindig machen zu können.
  • Semper Secundus gelingt es in einer magischen Kraftanstrengung, eine magische Verbindung zwischen dem verbleibenden Buch und den gestohlenen Seiten herzustellen, so dass die Sodales nun wissen, dass Rowena und ihre Leute in Richtung Wales unterwegs sind.
  • Man macht sich auf, der Frau und ihren Bewaffneten hinterher, und versucht, deren Vorsprung aufzuholen.
  • Unterwegs wird überlegt, ob diese Rowena vielleicht in Wahrheit Galena sein könne, aber die Beschreibung, die Sir Jeremy von der Frau gegeben hat, passt nicht auf das, was Thorfinn über Galena sagte.
  • Der Vorsprung wird kleiner. Irgendwann kommt man an einen Wald, wo die Bäume etwas verzerrt aussehen und die Gruppe mehrere Leiche findet. In der Nähe befindet sich ein Dorf, wo tatsächlich jemand vermisst wird.
  • Die Sodales finden einen Überlebenden, der erzählt, einige Freunde und er hätten eine Gruppe von Reisenden überfallen wollen, weil die wie leichte Beute aussahen. Sie seien zwar an sich keine Räuber, aber bitter arm, und so hätten sie den Überfall als letzte Rettung angesehen. Allerdings stellten sich die Reisenden als zäher heraus als gedacht - die Bewaffneten konnten wirklich kämpfen, und plötzlich seien auch die Bäume zum Leben erwacht! Diese seien es auch gewesen, die zwei seiner Freunde auf dem Gewissen hätten. Aha, die Fremde kann also tatsächlich zaubern, und zwar nicht zu knapp, wie es aussieht.
  • Diese Ereignisse haben sich erst am Tag zuvor zugetragen; die Igniculi haben also tatsächlich Boden gutgemacht.
  • Beim Übernachten in einer Taverne am selben (oder nächsten) Abend trifft die Gruppe auf niemand anderen als den Händler namens "Harold" - niemand anderes als den Aschenkerl selbst!
  • Semper Secundus, Cedric und Evelyn versuchen, sich so zu setzen, dass Askeladd sie nicht bemerkt, aber Evelyns Kätzchen macht den dreien einen Strich durch die Rechnung, indem es zu "Harold" läuft und dem Nordländer um die Beine streicht.
  • Als der Aschenkerl aufsieht, geht Rosa Nocturna ohne jedes Zögern zu ihm hinüber und stellt sich vor.
  • Überraschenderweise - oder vielleicht auch nicht, weil ja öffentliche Taverne - kommt es nicht zu Feindseligkeiten, sondern man redet miteinander. Askeladd gibt unumwunden zu, er sei hinter jemandem her. Nachfragen stellt klar, dass auch er diese Rowena meint und dass er ihr keinesfalls die steinerne Armee überlassen will.
  • Man beschließt einen vorübergehenden Waffenstillstand, da Rowena ja offensichtlich ein gemeinsamer Gegner ist.
  • Die Spur der fremden Maga führt zu einem Turm auf einer Lichtung im Wald. Vor dem Turm befindet sich ein Steinkreis aus fünf Monolithen. Schon im Näherkommen bemerken die Sodales, dass der Boden völlig verdorrt aussieht und zahlreiche Tierkadaver von Hasen oder Mäusen und dergleichen herumliegen. Irgendjemand hat hier der Umgebung das Leben entzogen.
  • Am Turm hat die Fremde anscheinend gerade vor kurzem ihr Ritual beendet, denn die Igniculi sehen noch, wie fünf steinerne Gestalten aus den Steinen herauskommen und der Zauberin folgen. Mit ihnen im Schlepptau besteigt sie den Turm, kehrt eine Weile später dann mit vier der Gestalten zurück. Die Sodales hören, wie sie zu ihren Bewaffneten etwas von "nach Gladius Draconis!" sagt, ehe die ganze Gruppe davonzieht.
  • Die Gruppe besteigt den Turm, um zu sehen, was die fremde Zauberin dort oben gemacht hat. Sie hat einen der Golems als Wächter zurückgelassen, und was er bewacht, ist ein goldener Schild, der von vier kleinen Säulen getragen wird.
  • Semper Secundus will sich unsichtbar machen, um an dem Golem vorbeizuschleichen, patzt aber beim Zaubern, so dass nun der Golem für ihn unsichtbar ist. So weiß er nicht so genau, wo sich der steinerne Krieger befindet und läuft genau in ihn hinein, statt ihn zu umschleichen. Der Golem packt Semper, wirft ihn zu Boden und verletzt ihn ziemlich schwer.
  • "Gladius Draconis" ist ein Bund hier in Wales an der Küste, wissen die Magi. Die Fremde hat offensichtlich vor, mit ihrer neu ausgehobenen Armee von Golemkriegern den Bund anzugreifen!
  • Askeladd sagt, er werde ein Ritual wirken, um den Turm zu zerstören. Die Sodales aber beschließen, stattdessen lieber der Fremden zu folgen und den Bund Gladius Draconis zu warnen.
  • Ein Grog wird bei Semper zurückgelassen, um diesen ins nächste Dorf und zu einem Arzt zu befördern.

Weiter geht's im nächsten Posting, aber da muss ich erst mal was nachschlagen. :)
« Letzte Änderung: 26.05.2021 | 21:15 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #139 am: 24.10.2015 | 03:39 »
Kleinere Korekturen:

Die Brosche war tatsächlich von Odin an die Igniculi Magier vergeben worden, als kleines Dankeschön für ihre Bemühungen.
Aus Mabs Gemach werden die Tränen der Mab gestohlen, wenn ich mich noch richtig erinnere. Also Wasser.
Aus Titanias Gemach das Lächeln des Sommers (Feuer). Die Diebin ist eine Kammerzoffe, die von Tora getöttet wird.
Aus Wallhala ein Fläschen mit Luft.

 
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Offline sindar

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #140 am: 20.07.2016 | 16:00 »
Gibt es die Runde noch? :)
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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #141 am: 31.07.2016 | 00:37 »
Grundsätzlich ja, aber derzeit pausiert sie gerade wieder einmal. :)
Zitat von: Dark_Tigger
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Offline Edward Fu

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #142 am: 18.11.2020 | 20:53 »
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« Letzte Änderung: 23.12.2020 | 20:26 von Timberwere »
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #143 am: 18.11.2020 | 23:12 »
70. Session (18. November 2020)

Nach fünf Jahren Pause haben wir unsere Igniculus-in-Arden-Runde aus dem Winterschlaf geweckt. Unter Coronabedingungen online ist alles ein bisschen anders, und wir haben erst einmal nur gebrainstormt, rekapituliert und überlegt, wo wir wieder ansetzen wollen.

Nach meinem letzten Eintrag 2015 haben wir zwar eigentlich noch etliche Sitzungen weitergespielt, aber da ich nicht mehr zum Diary-Schreiben kam, haben wir in der Zwischenzeit alle zum allergrößten Teil vergessen, was damals noch passiert ist. Deswegen haben wir jetzt beschlossen, einfach nach der Befreiung von Gladius Draconis neu anzusetzen. Mein letzter Eintrag war von der 65. Sitzung; ich habe beschlossen, beim Diary-Schreiben jetzt willkürlich mit der Sitzung Nr. 70 weiterzuzählen.

Wir wussten noch, dass wir Rowena zurückschlagen konnten, aber nicht mehr, was genau mit ihr geschehen war, deswegen haben wir jetzt beschlossen, dass wir ihre Leiche nicht gefunden haben und sie entkommen sein könnte. Die Golems wurden vernichtet; Askeladd hat den Turm zerstört, aus dem Rowena die Golems erweckte.

Die Magi von Gladius Draconis waren dankbar für die Hilfe und boten den Igniculi ihre Gastfreundschaft an. Die Igniculi blieben noch eine Weile dort, um die Beziehungen zu vertiefen und den Austausch von Büchern zu vereinbaren, dann reiste die Gruppe nach Hause.
Guri forscht ja noch immer an dem Zauberspruch, mit dem die Igniculi die Schlüssel zu dem versperrten Raum finden wollen, in dem das Buch der ursprünglichen Sodales liegt und sich selbst liest. Das ist aber ein Unterfangen, das noch einige weitere Seasons dauern wird. Deswegen wollen die Igniculi als nächstes etwas Vis jagen gehen, um die Forschungen auf diese Weise zu unterstützen. Oder besser, statt etwas zur Strecke zur bringen, das nur einmal Vis bringt, wollen wir lieber eine permanente Visquelle auftun, falls es in erreichbarer Entfernung eine solche gibt. Und da Terram handfester und greifbarer ist als Intellego, dessen Vis vermutlich ziemlich verkopft und verschwurbelt sein dürfte, wollen die Igniculii sich auf die Suche nach einer Terram-Visquelle begeben.

Barde Cedric, der sich in der Gegend auskennt und außerdem viele Geschichten gehört hat, kann sich daran erinnern, dass es etwa 25 Meilen südlich des Bundes eine Steinformation namens "Whispering Knights" gibt. Eine Legende besagt, dass ein Heerführer von einer Hexe ein Versprechen erhielt. Wenn er innerhalb von sieben Schritten einen Punkt erreichen könne, von dem aus er ein gewisses Dorf sehen könne, würde er König von England werden. Der Heerführer strengte sich gewaltig an und machte enorme Schritte, und es wäre ihm tatsächlich gelungen, den Ort zu sehen, aber die Hexe betrog ihn, indem sie an dem Ort einen Hügel entstehen ließ, der ihm den Blick versperrte. So verlor er die Wette, und seine Männer und er wurden zu Stein.
Es geht auch das Gerücht, dass dort seltsame Dinge vor sich gingen. Die wenigsten Leute seien allerdings so verrückt, das selbst zu überprüfen.

Bei dieser Geschichte ist klar, dass die Igniculi aufbrechen müssen, um sich das anzusehen. Wenn irgendwo Terram-Vis zu finden ist, dann doch bestimmt dort!
« Letzte Änderung: 24.12.2020 | 13:21 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #144 am: 19.11.2020 | 08:22 »
Schön, dass ihr weitermacht. Ich hab das immer gerne gelesen...  :d
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #145 am: 19.11.2020 | 22:06 »
Schön, dass ihr weitermacht. Ich hab das immer gerne gelesen...  :d

Das freut mich! :)
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
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Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline sindar

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #146 am: 7.12.2020 | 13:36 »
Ah, hier geht's weiter! Freut mich.
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Offline Timberwere

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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #147 am: 24.12.2020 | 16:48 »
71. Session (23. Dezember 2020)

Nachdem sie zum Ende des Herbstes hin aus Gladius Draconis zurückgekehrt sind, verbringen die Igniculi den verschneiten Winter ruhig mit Gelehrsamkeit im Bund. So nutzt Guri beispielsweise das in Porta Caledonia neu erstandene Buch, um ihre Terram-Kenntnisse zu vertiefen, während Rosa Nocturna sich Imaginem-Forschungen widmet. Barde Cedric hält sich des öfteren im nahegelegenen Warwick auf, um bei Lautenspiel nicht nur etwas Geld zu verdienen (das hat er als Consors im Bund ja eigentlich gar nicht mehr nötig), sondern während des langen Winters auch mal andere Gesichter zu sehen.

Zu Beginn des Frühlings, sobald der Schnee einigermaßen anfängt zu tauen, zieht Principa Gudrid mit den Consortes Evelyn und Knut sowie einigen Bewaffneten in Richtung Süden los, um den Steinkreis aus der Geschichte zu suchen. Gegen Abend des zweiten Reisetages ist die Gruppe ungefähr in der Gegend angekommen, wo sich die "Whispering Knights" befinden sollen. Der Weg führt durch ein verlassenes Dorf, und da sie den eigentlichen Ort wohl kaum vor Einbruch der Dunkelheit finden werden, beschließen die Igniculi, hier zu übernachten. Die Häuser sind zwar allesamt eingefallen und seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten, nicht mehr bewohnt, aber ein Gebäude ist aus Stein errichtet und hat ein in Teilen noch existierendes Dach und eine gemauerte Feuerstelle, so dass es eine bessere Unterkunft bietet als ein Lagerfeuer unter freiem Himmel.

Bevor sie sich zum Schlafen niederlegen, sehen die Igniculi sich in dem Haus um. Evelyn Streonas feine Ohren vermeinen aus dem Keller kommende Stimmen zu hören, allerdings in einer Sprache, die sie nicht zuordnen kann. Die Adlige zieht Guri hinzu, aber die Magistra hört die Stimmen nicht einmal, ganz zu schweigen davon, dass sie die Sprache verstehen würde. Ein Intellego Vim sagt der Maga, dass hier durchaus latente Magie zu finden ist (es herrscht auch eine leichte magische Aura vor), aber der Zauber enthüllt nichts Genaues. Mit Creo Ignem zaubert Guri daraufhin etwas Licht herbei, damit sie in den Keller hinunterleuchten können, aber da unten ist nichts, nur Staub und ein paar Ratten, die im Lichtschein davonhuschen. Also herrscht offenbar keine Gefahr.
Während die Grogs sich beim Wachehalten abwechseln, legen die Principa und ihre beiden nichtmagischen Gefährten sich zum Schlaf nieder - oder besser: Die beiden Frauen schlafen im Haus, und Knut wurzelt sich in Baumform draußen in die Erde.

Kurz vor dem Morgengrauen spürt Knut draußen in seinen Wurzeln ein Erzittern der Erde, und drinnen in der Hausruine wacht Guri von einem knarzenden Geräusch auf. Es klingt ein bisschen so, wie es klingt, wenn alte Häuser 'arbeiten', aber dieses Geräusch hier ist eher so, als würde das Arbeiten von Jahrzehnten in einem einzigen Moment passieren. Aus dem offenen Kellerloch zieht Staub nach oben. Alarmiert weckt die Halb-Huldra Evelyn und die Grogs - auch der Wachehabende war gerade weggenickt - und sie verlassen schleunigst das Haus.
Draußen vor dem leeren Türrahmen stehend und misstrauisch hineinspähend, beobachten sie, wie sich das Innere des Hauses zu verändern beginnt, bis ihnen plötzlich eine Tür - eine neue, feste, in keinster Weise vergammelte Tür - die Sicht versperrt. Die Igniculae schauen sich um und bemerken, dass gerade die Sonne aufgeht und dass auch die übrigen Häuser im Dorf alle wieder intakt sind. Guri versucht sich erneut an einem Intellego Vim, um festzustellen, ob sie vielleicht in einem der 'Reiche' gelandet sind oder dergleichen, aber es fühlt sich alles ganz normal an.

Aus dem Inneren des Gebäudes, in dem sie geschlafen haben, sind Geräusche zu hören. Evelyn, nicht faul, klopft an, und als ein Mann öffnet, späht sie an ihm vorbei, sieht eine Gaststube und fragt ihn kurzerhand nach einem Frühstück für die 'Durchreisenden'.
Der Mann ist etwas überrascht, so früh am Morgen schon Reisende im Dorf zu sehen, und erklärt, das Feuer sei noch nicht entzündet, aber wenn die Herrschaften ein wenig warten wollten, seien sie willkommen.

Drinnen beim Frühstück ergibt vorsichtiges Befragen des Mannes seitens der Gefährten, dass er von den "Whispering Knights" noch nie gehört hat, dass das Jahr A.D. 725 sei (hier tut sich Evelyn hervor, die erklärt, dass dort, wo die Gruppe herkomme, nach einem anderen Kalender gerechnet werde und sie daher Verwirrung vermeiden wolle) und dass in der Nähe im Wald eine 'weise Frau' wohne, die sich gut mit Kräutern auskenne und den Dorfbewohnung bei allen möglichen Leiden helfe, da man ansonsten ja auf durchreisende Bader angewiesen sei. Sie lebe zurückgezogen und wolle möglichst nicht gestört werden, sondern nur, wenn es wirklich dringend sei, aber der Mann - Richard - beschreibt den Igniculi bereitwillig den Weg. Den Namen der weisen Frau kennt er nicht - alle hier nennten sie immer nur 'Großmutter', sagt er.

Das muss die Hexe sein, von der in der Legende berichtet wurde. Allein unter sich am Tisch theoretisieren die Igniculi eine ganze Weile darüber, was hier wohl passiert sein mag. Guri erzählt Knut von den Ereignissen vor einigen Jahren, als es sie in Begleitung von Evelyn Streona, Kräuterfrau Ethelred sowie der Magi Rosa Nocturna, Crispinus Comis und Wolfram in die Vergangenheit verschlug, wo die Gruppe verhinderte, dass die riesige Wildschweinmutter entstand und die Geister der römischen Soldaten an den Ort des damaligen Römerlagers gebunden wurden. Damals war die Gruppe auf magischem Wege wirklich in die Vergangenheit gelangt - vermutlich ist hier etwas Ähnliches geschehen. Nur wie, und warum?

Die Igniculi beschließen, die 'weise Frau' aufsuchen zu wollen, und beratschlagen, ob man ihr die Wahrheit sagen oder es eher mit einer Ausrede versuchen solle. Evelyn gibt zu bedenken, dass Hexen häufig recht gut im Erkennen von Lügen seien, und rät zur Wahrheit. Gudrid stimmt grundsätzlich mit ihrer Gefährtin überein, will sich aber erst einmal ein Bild von der Frau machen, bevor sie entscheidet, ob Wahrheit oder Lüge angebracht sei. Immerhin könnte die Hexe gute oder böse Beweggründe gehabt haben, um den Heerführer und seine Leute in Stein zu verwandeln, oder vielleicht sei die Sache auch komplett anders, als die Legende sie überliefere. Die Igniculi wüssten noch zu wenig, um einfach blindlings gleich mit der Wahrheit herauszuplatzen.
Evelyn schlägt vor, dass die Principa doch einfach das Wort "Tannenzapfen" ins Gespräch mit der Hexe einfließen lassen solle, wenn sie wolle, dass die Igniculi lögen. Aber Guri dreht den Plan um: Falls sie sage, es sei an der Zeit, die Würfel auf den Tisch zu werfen, dann sei die Wahrheit angesagt.

An der Waldhütte der alten Frau lässt die 'Großmutter' die Igniculi bereitwillig ein und sagt ihnen auf den Kopf zu, dass sie an ihnen etwas 'Seltsames' spüren könne. Nach einigem Hin- und Hergeeiere, während welchem Guri versucht, die Frau und ihre Beweggründe einzuschätzen und hierzu mehr oder minder seltsam anmutende Fragen stellt, beschließt sie, dass es nichts bringt, weiter um den heißen Brei zu tanzen, und bringt den vorher vereinbarten Spruch von den Würfeln.
Gemeinsam berichten die Igniculi nun der alten Frau von der Legende um die "Whispering Knights" und ihrer Vermutung, dass in diesem Jetzt, also 725, das Ereignis, die Versteinerung, noch nicht eingetreten sei, aber vermutlich bald eintreten werde, und sie fragen die Hexe offen nach ihren Beweggründen.

Die Hexe berichtet, dass sie dem besagten Heerführer mit der Königswette ein so verführerisches Angebot gemacht habe, weil der Mann ein Unmensch gewesen sei, der schreckliche Grausamkeiten begangen habe. Sie habe nur die Bewohner des Dorfes, ja die Bevölkerung von ganz Mercia, schützen wollen und ihm deswegen diese Falle gestellt bzw. ihn betrogen, als es so aussah, als könne er wider aller Wahrscheinlichkeit doch gewinnen.
Leider habe sie bei ihrem Zauber eine Sache nicht bedacht, und so sei der Zauber an sich zwar erfolgreich gewesen, habe aber dazu geführt, dass die Bewohner des Dorfes seither immer wieder denselben Tag durchlebten - sie sei die einzige hier in der Gegend, die das wisse und merke. Außerdem habe es dazu geführt, dass gelegentlich Leute durch die Zeit fielen, also aus der Zukunft hier landeten - so wie das den Igniculi auch geschehen sei.

Und noch ein Problem gibt es: Der Erste, der auf diese Weise aus der Zeit gefallen sei, sei ein Gelehrter gewesen, ein Magier, jemand, der ebenfalls genau um die Legende der Whispering Knights wusste. Er habe den Heerführer aufgesucht und ihm von der Falle berichtet, woraufhin der Tyrann sich nicht auf die Wette eingelassen, sondern stattdessen das ganze Dorf niedergemacht habe. Die Igniculi sehen sich jetzt also vor der Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Versteinerung geschieht, wie sie eigentlich geschehen sollte, den Mord an der Dorfbevölkerung zu verhindern und dafür, den Teufelskreis aus sich immer wiederholendem Tag zu durchbrechen.
« Letzte Änderung: 24.12.2020 | 16:49 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
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Zitat von: Shield Warden
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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #148 am: 10.01.2021 | 01:38 »
72. Session, 06. Januar 2021

Noch am selben Vormittag machen die Igniculi sich auf zum Hof des besagten Heerführers, eines gewissen Baron Humphrey, wo sich auch der 'Gelehrte' aufhalten soll, der ihn gewarnt habe. Welchem Haus dieser andere Magus angehören mag, ist so aus der Ferne nicht zu sagen (die Hexe hat auch kein Hauszeichen an ihm gesehen), und genausowenig wissen die drei Sodales, was der Magus sich wohl von der Warnung versprochen hat. Sucht er Macht hier in der Vergangenheit, weil er die Zukunft kennt? Will er Vis? Schätze und Reichtümer? Die Gefährten diskutieren das zwar, aber zu einem schlüssigen Ergebnis kommen sie nicht.

Die Burg des Barons befindet sich nur einige Stunden entfernt von dem in der Zeit gefangenen Dorf. Ganz in deren Nähe kommt die Gruppe durch ein weiteres Dorf, das zwar nicht verlassen daliegt, aber sehr ärmlich und heruntergekommen wirkt, und auch die Bewohner machen einen abgerissenen und niedergeschlagenen Eindruck. Die Burg hingegen ist, ganz im Gegensatz zu dem Dorf, in sehr gutem Zustand, ohne sichtbare Baufälligkeiten und gut bewehrt. Es patrouillieren Wachen auf den Zinnen, und die Zugbrücke ist hochgezogen. Alles in allem macht die Burg einen finsteren, bedrohlichen Eindruck, auch und vor allem durch das Torhaus, das von seiner Bauweise her ein bisschen wirkt wie das Maul eines Wolfs oder Drachen.

Evelyn Streona fühlt sich sichtlich unwohl und fragt, ob sie die Festung wirklich betreten müssten.  Gudrid zögert, weil sie selbst nicht sicher ist - je nachdem, was der fremde Magus dem Baron gesagt hat, ist es nicht undenkbar, dass sie direkt in den Kerker geworfen werden, wenn sie auf der Burg vorsprechen. Vielleicht, überlegt Evelyn, wäre es besser, die Burg gar nicht zu betreten, sondern um ein Gespräch draußen zu bitten? Aber mit wem, fragt Guri: mit dem Baron oder gleich direkt mit dem Magus?
Als Adelige kennt Evelyn sich aus und weiß, dass es unhöflich wäre, nicht zuerst nach dem Herrn zu fragen, auch wenn man eigentlich mit dessen Gast sprechen möchte. Aber als Herr wird der wiederum nicht einfach so vor sein Tor treten, wenn irgendwelche dahergelaufenen Reisenden das verlangen. Also müssen die Igniculi wohl doch in den sauren Apfel beißen. Gudrid ruft die Wache an, und nach kurzem Gespräch, bei dem natürlich der fremde Akzent sowie der ungewohnte Name der Nordländerin auffallen, sowie einer gewissen Wartezeit, den Guri mit nervös peitschendem Kuhschweif verbringt, auch wenn das zum Glück unter dem Rock niemand sieht, werden die Fremden durch den unheimlichen Schlund in die Burg hineingebeten.

Im Audienzsaal werden die Igniculi von Baron Humphrey erwartet. Der Burgherr ist ein schon etwas älterer Mann, wirkt aber noch sehr gut beisammen. Als Umhang trägt er einen Wolfspelz inklusive des Kopfes des Tieres. Er macht einen etwas misstrauischen, oder eher wachsamen, Eindruck. "Was für Neuigkeiten bringt Ihr mir denn?"  Guri redet sich damit heraus, dass sie als Fremde von hiesigen Neuigkeiten gar nicht so viel weiß, sondern ihm nur Dinge aus ihrem Heimatland Norge berichten könnte, was den Baron aber nicht sonderlich interessiert.
Nach einigem Smalltalk erwählt die Principa, dass sie von einem Gast des Barons gehört hätte, einem Gelehrten, den sie auch gerne sprechen wollten. Natürlich will Humphrey wissen, woher die Nordländerin das habe und was sie von ihm wolle, aber wieder weicht Gudrid aus, das hätte sie unterwegs gehört, und sie habe selbst ein Interesse an Gelehrsamkeit und wolle sich gerne mit dem Mann austauschen. Worüber, kann sie noch gar nicht genau sagen, da sie den Gelehrten und somit seine Interessensgebiete ja noch nicht kenne. Der Baron scheint nicht völlig ablehnend gegenüber dem Ansinnen der Merinita, erklärt aber, das sei jetzt nicht möglich, sie seien beschäftigt, auch der Gast. Aber wenn die Reisenden wollten, könnten sie Zimmer bekommen und dann abends mit dem Gast sprechen. Tatsächlich hatten die Igniculi beim Hereinkommen gesehen, dass im Hof Pferde fertig gemacht wurden und generelle Aufbruchstimmung herrscht, also nehmen sie das Angebot an.

Tatsächlich werden den drei Reisenden nebeneinanderliegende Kammern zugewiesen, aber auch Wachen in dem entsprechenden Gang postiert, die offenbar dafür sorgen sollen, dass die neuen Gäste nicht in der Burg herumschnüffelnlaufen, aber die Igniculi nicht daran hindern, einander in ihren jeweiligen Zimmern aufzusuchen. Als eine Magd Wasser bringt, spricht Evelyn die Frau auf das ärmliche Dorf in der Nähe an, kann aus deren neutral formulierter Antwort - "der Herr tut, was er kann, aber es ist eben wenig Geld da" - nur schlecht einschätzen, ob das der einzige Grund ist, oder ob die Dienerin mit einem anderen Grund hinter dem Berg hält.
Danach fängt die junge Adelige, die ja immer für ein Schwätzchen zu haben ist, noch ein kleines allgemeines Gespräch mit der Magd an. So erfährt sie zum Beispiel, dass der Burgherr unverheiratet ist, was der kleinen Klatschbase ein "ach, die Magistra auch!" entlockt und ihr einen sehr bösen Blick von Gudrid einbringt (zumal Evelyn ja selbst nicht verheiratet ist, woran diese aber in dem Moment wohl nicht gedacht hat). Außerdem erzählt die Dienerin von dem neuen Gast auf der Burg, der ihr unheimlich ist und Angst macht - selbst der Herr habe ein bisschen Angst vor ihm. Es sei auch etwas seltsam, dass der Herr ihn überhaupt aufgenommen habe, weil der Baron eigentlich normalerweise nicht viel von Gästen halte. Man sehe aber von dem Mann nicht viel, weil er sich meist in seinen Gemächern im Keller auf halte. Die Magd kann gar nicht so genau sagen, wie lange der Fremde schon zu Gast sei - eigentlich nicht sonderlich lange, aber irgendwie fühle es sich an, als sei er schon immer hier gewesen.

Dann erwähnt Evelyn noch den Umhang des Barons, der sie sehr beeindruckt habe, und ob es viele Wölfe hier gebe. Nicht übermäßig viele, erwidert die Magd, aber der Herr habe sie schon selbst gejagt, und jeder seiner Ritter habe einen Wolf töten müssen, um ein Ritter zu werden.
Der Baron will König werden, weiß die Magd, aber das hat sie nur gehört, Näheres weiß sie nicht. Das wundert Evelyn, wenn er doch keine Gäste mag und wo Könige doch ständig Gäste empfangen müssten, aber dazu kann die Magd sich nicht näher äußern, sie kenne ja die Beweggründe des Herrn nicht. Aber er glaube wohl, er könne dem Land nützlich sein oder so.
Evelyn fragt noch einmal nach, ob es in der Gegend keine passende Frau für den Baron gäbe. Doch, bestimmt würde es irgendwo auch eine Frau geben, aber das Thema scheine den Herrn nicht zu interessieren. Das wundert Evelyn: Aber er brauche doch einen Nachfolger?
Die Dienerin beugt sich verschwörerisch vor: Es gebe Gerüchte, dass der Baron einen Sohn habe, den er aber nicht anerkannt habe. "Das habt Ihr aber nicht von mir." Da zwinkert Evelyn der Frau zu: "Ich habe auch nicht von Euch, wer die Mutter des Jungen ist." Das sei die Müllerstochter aus dem nahegelegenen Dorf hier, erfährt die junge Adlige.
"Ach wie gut, dass Ihr mir sowas nicht erzählt."
"Nein, das würde ich nie tun - ich tratsche nicht."
"Ich auch nicht, aber habt vielen Dank für das Wasser."

Wieder unter sich, besprechen die drei Igniculi das Gehörte. Evelyn wundert sich erneut über Humphreys Ambitionen - in ihren Augen bedeute Königsein vor allem, Gäste bewirten und Audienzen halten zu müssen, und das wolle er ja nicht. Principa Gudrid widerspricht, dass in ihren Augen Königsein mehr bedeute.
Die junge Adlige schlägt dann vor, dass man mit dem Baron gut über das Thema Jagd sprechen könne, was Guri befürwortet - immerhin haben die Igniculi ja einige Erfahrung mit Wölfen.
Oh ja, begeistert sich Evelyn, sie könnten dem Baron eine Wette vorschlagen: dass es ihm nämlich nicht gelingen werde, einen Feuerwolf zu jagen. Dem hingegen schiebt die Principa vehement einen Riegel vor: Es werde keine Erwähnung von Feuerwölfen geben - und genausowenig von Feenwölfen oder sonstigen übernatürlichen Wölfen in irgendeiner Form. Schließlich wollen sie den Mann nicht auf dumme Gedanken bringen.
"Apropos: Gibt es eigentlich Feenfeuer?"
"Ja, aber auch das wirst du nicht ansprechen."
"Schade."

Nachdem das geklärt ist, beschließt die kleine Gruppe, das Dorf zu besuchen und nach dem unehelichen Sohn der Müllerstochter zu suchen.
Wie sie schon bei der Anreise gesehen haben, ist das Dorf sehr ärmlich. Es gibt aber eine Taverne, in der die Igniculi, nachdem der Wirt für eine Münze, bei der ihm völlig egal ist, dass es sich um eine fremde Prägung handelt, etwas Brot und Käse bringt, ein Gespräch beginnen.
Zunächst kommen die üblichen Bemerkungen seitens des Wirts, dass sie hier wenig Gäste hätten, und Guri erklärt, dass sie auf der Durchreise seien, dann bringen die drei das Thema auf die trutzige Burg. Zunächst sieht es so aus, als wolle der Wirt ihnen sein Leid klagen, aber dann bremst er sich doch in letzter Sekunde, als ihm klar wird, dass er gerade dabei ist, sich um Kopf und Kragen zu reden, und auch die beruhigenden Worte seiner Gäste helfen da nicht weiter. Aber immerhin ist er bereit, über andere Themen zu sprechen, so beispielsweise über Wölfe - auch er weiß, dass eine Wolfsjagd die Aufnahmeprüfung für die Ritter des Barons darstellt - oder darüber, dass der Baron Ambitionen hat, König zu werden, und dass er und seine Leute heute mittag durch das Dorf geritten sind. Auch die Geschichte von der Müllerstochter und ihrem Sohn gibt er zum Besten, mit etwas mehr Einzelheiten als die Magd auf der Burg. So habe die Müllerstochter die Aufmerksamkeit des Barons erregt, und so habe er sein Recht eingefordert, ihr beizuwohnen, und dann sei sie schwanger geworden, woraufhin kein Mann sie mehr habe zur Frau nehmen wollen. Ihr Sohn sei inzwischen beinahe ein Mann und lebe mit seiner Mutter und deren Eltern auf der Mühle.
Na dann sei es wohl an der Zeit, sich für die Rückreise mit ein wenig Mehl zu versorgen, befindet Guri. Zum Dank für die Auskünfte gibt die Principa dem Mann ein weiteres kleines Geldstück, was aber genug ist, um bei den Leuten begehrliche Blicke zu wecken.

Auf dem Weg zur Mühle bemerkt der wachsame Knut, dass die kleine Gruppe von einem Mann verfolgt wird. Der magische Baum warnt seine beiden Gefährtinnen, und sie passen den Verfolger hinter einer Häuserecke ab. Völlig überrumpelt versucht der Mann, sich herauszureden, er habe nur fragen wollen, ob die Reisenden vielleicht einen Führer benötigten, aber den Igniculi ist klar, dass er eigentlich eher auf eine Gelegenheit gewartet hat, die drei zu bestehlen, und sich nur nicht recht getraut hat, weil sie ja auch Bewaffnete bei sich haben.
Die Sodales machen dem Kerl klar, dass sie ihn durchschaut haben, und befragen auch ihn. Viel Neues kommt dabei nicht heraus, aber immerhin will der Mann von einem befreundeten Wachmann gehört haben, dass der Baron und seine Leute zu einem Dorf in einiger Entfernung geritten seien, wo es eine Hexe geben soll, der die Truppe den Garaus machen wolle.
Die Igniculi machen dem Möchtegerndieb klar, dass sie ihn finden werden, falls nötig, und setzen dann ihren Weg zur Mühle fort.
« Letzte Änderung: 25.01.2021 | 12:18 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
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Re: [Ars Magica] Igniculus-in-Arden
« Antwort #149 am: 3.02.2021 | 19:51 »
73. Session, 20. Januar 2021

Nachdem sie den Möchtegerndieb losgeworden sind, treffen die Sodales an der Mühle auf den Müller, können im Gespräch aber nicht sehr viel aus ihm herausbekommen. Sowohl in bezug auf seinen Herrn, den Baron, als auch beim Thema seiner Tochter und ihres Sohnes hält er sich wohlweislich zurück, und weder Guri noch Evelyn gelingt es, ihn zu näheren Aussagen zu bewegen. Die Ausrede, die fremden Reisenden fänden die Mühle interessant und wollten sie sich gerne einmal aus der Nähe und von innen anschauen (in der Hoffnung, dabei die Tochter zu treffen, die außerhalb, wo das bisherige Gespräch stattfand, nicht zu sehen gewesen war), macht den Mann sogar eher misstrauisch und noch verschlossener.

Das war also eine Sackgasse, und an den Jungen, der offenbar der Sohn der Müllerstochter ist und gerade mit anderen Halbwüchsigen Ritter spielt, ist auch kein Herankommen, aber am Fluss, wo die Frauen des Dorfes ihre Wäsche waschen, tratscht Evelyn noch ein bisschen. Dabei erfährt sie immerhin, dass der Baron nie geheiratet hat und sich auch nicht groß für so etwas oder für einen Erben interessiere, dass es aber Gerüchte gebe, er habe in seiner Jugend eine große Liebe gehabt, bei der aber irgendetwas schlecht gelaufen sei. Außerdem bekommt Evelyn erzählt, dass der Baron nach einer größeren Festlichkeit, bei der alle möglichen jungen Frauen als Aushilfsmägde auf die Burg geholt worden waren und bei der die Müllerstochter schwanger wurde, keine Mädchen mehr auf die Burg befohlen hätte.
Wieder unter sich, theoretisieren die Igniculi prompt, ob es sich bei dieser 'großen Liebe' vielleicht um die Hexe aus dem anderen Dorf gehandelt haben könnte.

Da es hier draußen nichts mehr herauszufinden gibt, kehrt die kleine Gruppe auf die Burg des Barons zurück, und wartet dort auf dessen Rückkehr. Als der Trupp wieder auf den Burghof reitet, ist die Stimmung unter den Reitern sehr bedrückt - irgendetwas scheint sie stark mitgenommen zu haben, auch wenn sie Soldaten genug sind, um sich das so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Der Baron hingegen wirkt abgestumpfter, oder zumindest emotional abgehärteter, als seine Männer. Aus Gesprächsfetzen lässt sich entnehmen, dass der Baron bei seinem Vorhaben wohl nicht gänzlich erfolgreich war und daher unzufrieden ist -- er hat das Dorf dem Erdboden gleichgemacht, aber die Hexe nicht finden oder töten können, vermuten die Sodales.

Beim Abendessen erkennen Guri und der fremde Gast einander als Magi des hermetischen Ordens: Sie wusste es von ihm ja bereits, sieht aber nun zur Bestätigung sein Hauszeichen des Hauses Flambeau, und die Huldra hat ihre Spange mit dem Baum des Hauses Merinita ebenfalls nicht abgelegt. Die beiden begrüßen einander zunächst nur kurz auf Lateinisch mit dem ordenstypischen "Bruder"/"Schwester" und der zugehörigen Floskel, was aber bereits ausreicht, dass der Baron sich augenscheinlich ausgegrenzt und respektlos behandelt fühlt, wie Evelyn bemerkt. Glücklicherweise gelingt es ihr aber, mit geschicktem Smalltalk die gekränkten Gefühle des Adligen wieder zu glätten. Im Gespräch versucht sie herauszufinden, ob der Burgherr überhaupt weiß, dass er jeden Tag dasselbe Dorf wieder und wieder vernichtet. Tatsächlich rutscht dem Adligen bei einer Antwort ein "wieder" heraus, um Sinne von er habe 'wieder' nicht erreicht, was er habe erreichen wollen, was darauf hindeutet, dass ihm auf eine gewisse Weise und auf einer gewissen Ebene durchaus klar ist, dass die Dinge sich wiederholen. Bei dem Abendessen fällt auch auf, dass der Baron offenbar ziemlich von seinem magischen Gast abhängt bzw. sich etwas von ihm erhofft. Nur so lässt sich erklären, dass er von dem Magus gewisse Respektlosigkeiten, gar Unverschämtheiten, toleriert, die er sonst ziemlich sicher nicht hätte durchgehen lassen.

Nach dem Essen will der Baron die Sodales von seinen Wachen wieder auf ihre Kammern begleiten lassen, aber der Flambeau - Morus heißt er, haben die Igniculi inzwischen erfahren - schaltet sich ein, dass die Fremden noch ein Getränk bei ihm einnehmen würden, und nimmt sie mit zu sich.
Es folgt ein längeres und relativ kühles Gespräch voller Um-den-heißen-Brei-Getanze zwischen den beiden Magi, bei dem sich herausstellt, dass Morus eigentlich nur zufällig in der Vergangenheit gelandet ist und selbst nicht weiß, wie genau das geschehen ist. Er sei auf der Flucht vor den Diedne gewesen und dabei dann plötzlich in der Zeit zurückgeworfen worden. Da Morus sagt, dass er an einer Möglichkeit zur Rückkehr forscht, schlägt Gudrid impulsiv vor, man könne sich doch zusammentun und gemeinsam von den Ergebnissen profitieren. Aber das ist eine Schnapsidee, die sie doch schnell wieder verwirft, als ihr klar wird, dass bei solchen gemeinsamen Unterfangen immer ein Magus die Federführung innehat und der andere Magus lediglich den Handlanger für den Anführer darstellt. Da Morus schon länger an der Sache forscht, geht er wie selbstverständlich davon aus, dass er dieser Anführer wäre, und dem will Guri wiederum sich nicht unterordnen; dazu ist sie inzwischen doch zu sehr Principa ihres Bundes. Stattdessen einigen sie sich darauf, parallel zu forschen und vielleicht, falls es passen sollte, ihre Ergebnisse auszutauschen. Oder auch nicht, je nachdem. Und in dieser distanziert-höflichen Stimmung endet der Besuch dann auch.
« Letzte Änderung: 3.02.2021 | 22:33 von Timberwere »
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