Autor Thema: Arbeit und Erfolg für Teilnehmer von (Tisch-)rollenspielen  (Gelesen 1463 mal)

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Offline Remus

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Im Aufsatz "Rollenspiel als soziale Kommunikation", habe ich untergeordnet behauptet, dass Rollenspielen sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass die eigene Zieleerreichung an die soziale Interaktion geknüpft wären. Spieler würden sich im Spielprozess ihre Ziele erarbeiten.

Nun habe ich überlegt, ob aus Erfolgserlebnisse ihren Wert daraus erhalten, dass sie vorher mit entsprechendem Aufwand erarbeitet werden mussten, und rückblickend ihnen ihre Bedeutung durch die gemeinsam "erlebte" und erarbeitete Geschichte und die Erinnerungen daran zukommt.

Wann ist Rollenspiel für Euch erfolgreich? Welche Bedeutung kommt dabei der Interaktion zu? Ist sie Arbeit für Euch? Was wäre sonst noch "Arbeit und Mühe"? Gibt es Mühen, die den Erfolg mindern?

Die Antworten möchte ich in meinem Blog zusammenfassen und dazu nutzen, Motivation und Ziele von Rollenspielen zu klären.

Online Maarzan

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Re: Arbeit und Erfolg für Teilnehmer von (Tisch-)rollenspielen
« Antwort #1 am: 28.07.2012 | 11:13 »
Erfolgserlebnisse kommen aus dem erreichen bestimmter "Qualitäten" und Erlebnisse im Spiel, ggf noch verstärkt (aber ncihjt notwendigerweise) durch positive Rückmeldung anderer.
Für ein positives Spielerlebnis ans sich ist Erfolg nicht notwendig, wenn auch angenehm. Hier steht das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund.

Die beiden Ebenen sind damit nur lose verknüpft.


Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Beral

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Re: Arbeit und Erfolg für Teilnehmer von (Tisch-)rollenspielen
« Antwort #2 am: 28.07.2012 | 11:46 »
Wann ist Rollenspiel für Euch erfolgreich? Welche Bedeutung kommt dabei der Interaktion zu? Ist sie Arbeit für Euch? Was wäre sonst noch "Arbeit und Mühe"? Gibt es Mühen, die den Erfolg mindern?
Mit diesen Fragen kannst du eine Diss schreiben und wirst das Thema nicht annähernd erschöpfend abgearbeitet haben. Kannst du die Fragestellung vielleicht eingrenzen? Sonst fällt der Gegenstandsbereich der gesamten Psychologie rein.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

Offline Bad Horse

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Re: Arbeit und Erfolg für Teilnehmer von (Tisch-)rollenspielen
« Antwort #3 am: 28.07.2012 | 15:59 »
Ich möchte hier mal kurz "Fiasco" in den Raum werfen, wo es überhaupt nicht darum geht, als Charakter Erfolg zu haben. :)

Wann ist Rollenspiel für Euch erfolgreich?
Wenn es - so schwammig der Begriff auch ist - Spaß macht. Vielleicht etwas hilfreicher: Wenn sich alle intensiv mit dem Spiel auseinandersetzen und dabei perfekt harmonieren. Das ist natürlich der Idealfall; mir reicht es aber auch schon, wenn sie alle mit dem Inhalt auseinandersetzen und die Spieler alle einigermaßen in dieselbe Richtung laufen (hier bitte Spieler und Charakter nicht verwechseln!).

Zitat
Welche Bedeutung kommt dabei der Interaktion zu? Ist sie Arbeit für Euch?
Siehe oben. Die Interaktion ist - für mich - das Salz in der Suppe. Nur wenn die Interaktion richtig funktioniert, kann die Sitzung auch wirklich ein Erfolg werden.
Das kann insofern zu "Arbeit" werden, dass Kreativität eben durchaus anstrengend ist. Wenn man gemeinsam kreativ ist, wird das nicht weniger anstrengend, aber wenn es gut läuft, beflügelt man sich gegenseitig.

Zitat
Was wäre sonst noch "Arbeit und Mühe"? Gibt es Mühen, die den Erfolg mindern?
Längere Anreisen und andere körperliche Unbequemlichkeiten. Klingt trivial, ist aber so.
Vorbereitung oder Nachbereitung sind auch anstrengend, machen aber häufig auch an und für sich Spaß.
Wenn man sich mit gnatschigen Mitspielern herumschlagen muss und alle häufig zur Konzentration auf das Spiel ermahnen muss, dann ist das a) mühsam und macht b) wenig Spaß.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline sindar

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Re: Arbeit und Erfolg für Teilnehmer von (Tisch-)rollenspielen
« Antwort #4 am: 14.08.2012 | 15:31 »
Wann ist Rollenspiel für Euch erfolgreich?
Siehe Bad Horse: Wenn es Freude gemacht hat.
Welche Bedeutung kommt dabei der Interaktion zu? Ist sie Arbeit für Euch?
Hmmm. Ich spiele stark bevorzugt interaktionsscheue Chars. Ich bin auch eher eine Plotsau, will heissen, ich will schoene, spannende, interessante Geschichten erleben. Wenn dazu Interaktion gehoert, stoert sie mich nicht, aber als Selbstzweck moechte ich sie nicht haben. Ist sie Arbeit? Normalerweise schon, weil sie mir, dem Spieler, nunmal schwer faellt.
Was wäre sonst noch "Arbeit und Mühe"? Gibt es Mühen, die den Erfolg mindern?
Was mich sehr stoert, ist, wenn Regeln und/oder Setting fuer mich keinen Sinn ergeben und ich somit 'nen Haufen Krempel auswendiglernen muss, statt ihn mir ueberlegen zu koennen. Ansonsten? Ich nehme Rollenspiel in der Regel auf die leichte Schulter: Es soll (mich) entspannen. Sobald es fuer mich gefuehlt in Arbeit ausartet, mache ich etwas falsch. Entsprechend mag ich auch die "leichtherzigen" Systeme und Settings deutlich mehr als die gritty, dunkel-dreckig-duesteren oder gar horrorlastigen solchen.
Bewunderer von Athavar Friedenslied