Autor Thema: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate  (Gelesen 5211 mal)

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Offline Waldgeist

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[Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« am: 3.10.2012 | 13:26 »
Ich kann die ganzen Unkenrufe bzgl. Strands of Fate nicht verstehen; ich hab erst durch SoF richtig Zugang zu Fate bekommen.
Würdest du das irgendwo erläutern?

Bei mir begann alles mit DSA und Traveller. Ersteres war mir irgendwann "zu eng" und brachte mich u.a. zu D&D. Letzteres brachte mich Dank GURPS Traveller schließlich zu meinem derzeitigen Lieblingssystem, das ich inzwischen für so ziemlich jedes Genre verwende. Daneben gibt es nur noch ein bisschen Savage Worlds und Pathfinder.

Fudge habe ich in der ganzen Zeit ein paar Mal gestreift, aber immer wieder schnell weggelegt. Fate habe ich lange Zeit nicht wirklich wahrgenommen. Das änderte sich erst, glaube ich, als ich die Dresden Files Romane zu lesen begann. Entsprechend musste das passende Rollenspiel her. Das war aber so dick und "anders", dass ich bislang keinen richtigen Zugang dazu gefunden habe. Daneben habe ich noch einige anderen "narrative" Systeme (u.a. PDQ, HeroQuest) angeschaut und teilweise ausprobiert, bin aber nicht glücklich damit geworden, da sie mir irgendwie zu "beliebig" waren.

Zwischenzeitlich habe ich mir dann auch mal Malmsturm zugelegt, in der Hoffnung, über ein vertrauteres Genre Zugang zu finden. Leider machte Malmsturm einige Dinge genauso, wie ich es nicht wollte. Erst mit FreeFate fand ich eine Variante, die meinen Erwartungen nahe kam. Aber irgendwie fand ich immer noch keinen Zugang in der Form, dass ich meine Vorstellung für bestimmte Dinge hätte relativ kompromisslos umsetzen können; Aspekte alleine waren mir einfach zu "beliebig" und Stunts zu wenig verständlich bzw. zu eingeschränkt. Das nächste auf der Liste war Diaspora - selten hab ich ein so trockenes und wenig inspirierendes Regelbuch gelesen; sicher lassen sich damit interessante Ergebnisse erzielen, aber vom "Traveller-Fate" habe ich mir deutlich mehr versprochen.

Tja, und dann las ich irgendwo etwas über Strands of Fate als Ansatz zu einem generischen Fate und hab es mir bestellt. Kurz darauf kamen die ersten Unkenrufe und ich hätte es beinahe schon beiseite gelegt. Gott sei Dank habe ich es nicht getan. Es war das erste Fate-basierte Buch, was sich so richtig von vorne bis hinten weg lesen ließ. Endlich wurden mir die Zusammenhänge zwischen Refresh, Skills und Stunts (hier Advantages genannt) klar. Durch Weglassen bestimmter Regelbegriffe (Tag, Effort, Shift) wurden für mich die Mechaniken im System deutlicher. Abgesehen davon gibt es auch Erweiterungen, die mir persönlich sehr zusagen (persistente Aspekte z.B.). Mit den aufgebohrten Stunts kann ich jenseits der vermeintlichen "Beliebigkeit" von Aspekten Crunch-mäßig Dinge umsetzen, die mir das Gefühl geben, ein Setting "im Griff" zu haben, ohne dass ich auf die Flexibilität der Aspekte verzichten muss. Ich kann je nach Bedarf zwischen Aspekt- und Stunt-lastigem Spiel skalieren und habe auch beim Stress-Handling verschiedene Möglichkeiten, wobei ich das Standard-Stress-Handling für besonders leicht zugänglich halte.

Insgesamt finde ich Strands of Fate leicht verständlich, angenehm modular und skalierbar und nach meinem Geschmack generisch genug, um damit alles mögliche spielen zu können/wollen. Vermutlich ist es tatsächlich nicht so toll in den Augen eingefleischter Fate-Fans, die ja schon "Stunts" doof finden, aber für mich liefert es den optimalen Zugang, gerade wegen der Crunchigkeit der Advantages - ob ich die dann auch so einsetze oder später doch mehr mit Aspekten arbeite, sei mal dahin gestellt - meinem Verständnis des Systems haben sie aber definitiv geholfen.

Zur Relativierung: Bislang habe ich Fate noch mit keiner Gruppe gespielt - der Härte-Test steht also noch aus. Hier geht es entsprechend nur um den "Offline"-Zugang zum System.

@Bombshell: Ich hoffe, ich konnte meine Sicht für dich verständlich ausführen. Falls nicht, frag' einfach nach.
« Letzte Änderung: 4.10.2012 | 09:03 von Waldgeist »
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Offline Bombshell

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #1 am: 3.10.2012 | 18:27 »
Vielen Dank für die Ausführungen. Ich kann das nachvollziehen, aber ich kann auch die andere Seite verstehen, die ihre Vision gefährdet sieht. Aber ich sollte mir das auch mal ansehen, um Fate besser zu verstehen.
Kurze klare Worte

Offline Imiri

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #2 am: 4.10.2012 | 07:47 »
Zitat
Das nächste auf der Liste war Diaspora - selten hab ich ein so trockenes und wenig inspirierendes Regelbuch gelesen; sicher lassen sich damit interessante Ergebnisse erzielen, aber vom "Traveller-Fate" habe ich mir deutlich mehr versprochen.

Da ist das von dir im ursprünglichen Thread erwähnte Nova Praxis als transhumanistisches FATE Setting schon passender. Und neben Starblazer und Mindjammer nun das nächste scifi Setting.

Interessant fand ich da auch die Idee, dass sich damit auch gut Battlestar Galactica abbilden lassen müsste, wie in der neuen Serie. Also die Zylonen als Bioshells oder kypernetische in die das Bewusstsein geladen oder gar auf mehrere verteilt werden kann.

Strands of FATE macht sicher vielen den Einstieg leichter die aus der klassischen Richtung kommen. Zum Beispiel auch, da es mit zahlen statt den beschreibenden Worten Arbeitet.... es verzichtet halt an vielen Stellen auf die speziellen FATE Worte, die aber für FATE an sich nicht wirklich das wichtige sind. In gewisser weise ist es hier wieder wie auch wenn man mit Rollenspiel überhaupt anfängt... man versteht erst mal nicht, was der mit Attacke, Parade und LE meint. So ist es bei den eingefleischten FATE Spielern halt, wenn sie von Aspekten, taggen und invoken sprechen.
Alle Mongolen fürchten sich vor dem Donner, warum du nicht? Ich hatte keinen Ort an dem ich mich hätte verstecken können und da habe ich aufgehört mich zu fürchten!


Wenn du mehr wissen willst: Imiri -wer ist das?

Offline Blechpirat

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #3 am: 4.10.2012 | 10:43 »
Ich finde es extrem ulkig, dass Rollenspielneulinge nach meiner Erfahrung mit FATE gar kein Problem haben. Sie groken das einfach - während erfahrene Rollenspieler oft ernste Probleme haben. Strands könnte hier natürlich eine Brücke sein, da viele bekannte Konzepte mit FATE-Chichi garniert werden .

Offline MSch

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #4 am: 4.10.2012 | 11:10 »
Ich finde es extrem ulkig, dass Rollenspielneulinge nach meiner Erfahrung mit FATE gar kein Problem haben. Sie groken das einfach - während erfahrene Rollenspieler oft ernste Probleme haben. Strands könnte hier natürlich eine Brücke sein, da viele bekannte Konzepte mit FATE-Chichi garniert werden .

Meinst Du nicht eher Krücke? Das hört sich doch an, als ob jemand mit Mau Mau mit verschärften Regeln den Zugang zu Poker gefunden hat. Strands of Fate, wenn ich das schön höre ... das ist so, als wenn man den Herrn der Ringe mit Rolemaster nachspielt oder Cyberpunk mit Feen und Kobolden, das würde ja auch keiner machen.

Aber ja, schon komisch, daß Frischlinge kaum Probleme mit Fate haben. Ist wohl eher eine Sozialisierungssache und ein Problem der Einstellung. Frischlinge haben unter Anleitung ja auch keine Probleme mit anderen Sachen, an denen liegt es also nicht. Auch ich reize FATE sicherlich nicht so aus wie es ginge, weil ich alter Rollespiesack schon viel zu eingefahren bin mit meiner Erwartungshaltung und mit meinen Handlungsschematas.

Eine Beobachtung bei mir ist, daß es mir FATE-Spielleiten viel einfacher fällt als FATE-Spieler sein.

Offline Waldgeist

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #5 am: 4.10.2012 | 11:25 »
Frischlinge haben unter Anleitung ja auch keine Probleme mit anderen Sachen, an denen liegt es also nicht.

"Kein Problem unter Anleitung" ist hier wohl der richtige Ausdruck, denn:

Zur Relativierung: Bislang habe ich Fate noch mit keiner Gruppe gespielt - der Härte-Test steht also noch aus. Hier geht es entsprechend nur um den "Offline"-Zugang zum System.

Nur mit Buch oder PDF bewaffnet, ist Strands für mich einfach leichter verständlich und angenehmer zu lesen.
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Offline Silent

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #6 am: 4.10.2012 | 19:35 »
...als wenn man den Herrn der Ringe mit Rolemaster nachspielt...
MERS?


...Cyberpunk mit Feen und Kobolden...
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Offline Haukrinn

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #7 am: 4.10.2012 | 19:42 »
Nur mit Buch oder PDF bewaffnet, ist Strands für mich einfach leichter verständlich und angenehmer zu lesen.

Ich denke das hat sicherlich auch damit zu tun dass es den neumodischen Krams gut versteckt und so halt sehr "klassisch" daher kommt. Das locker Durchlesen kann ich jetzt nicht so ganz verstehen, ich fand's unheimlich dröge (noch dröger als das Diaspora SRD und das hat schon den Charme einer Nebenkostenjahresendabrechnung).

Das Risiko was ich dahinter sehe ist, egal ob man Strands jetzt gut oder schlecht findet - es ist kein Fate im üblichen Sinne (auch wenn hinten das Logo draufpappt) sondern eher eine lose Adaption einiger FATE-Mechanismen. Ich sehe es irgendwo so in derselben Ecke wie Icons oder Houses of the Blooded. Und damit hilft es Dir für das Verstehen von FATE erstmal überhaupt nicht - denn es funktioniert an einigen Stellen doch ziemlich anders.

(Ich hoffe das war jetzt argumentativ gut genug untermauert - wenn man mich sonst auf Strands anspricht reagiere ich eher wie der MSch...  ;D)
« Letzte Änderung: 4.10.2012 | 19:49 von Dr. Jan Itor »
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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #8 am: 5.10.2012 | 09:50 »
MERS?

Im Shadowrunkompendium stehen noch viel schrägere Dinge ^^

QED!

Aber im Ernst, die abschwächende Pointe, damit mein zuvor gesagtes nicht als all zu streng rüberkommt, die muß man nicht zerpflücken...

Offline Waldgeist

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #9 am: 5.10.2012 | 10:42 »
(Ich hoffe das war jetzt argumentativ gut genug untermauert - wenn man mich sonst auf Strands anspricht reagiere ich eher wie der MSch...  ;D)

Untermauert? Naja, aber sachlich durchaus. Wenn du das Folgende noch ausführst, dann wäre es für mich untermauert und würde mich dann hoffentlich weiterbringen, denn so anders finde ich Strands jetzt nicht. Allerdings habe ich das "echte" Fate (SotC und DF) bisher nicht zu Ende gelesen. Vielleicht kannst du dazu einen eigenen Thread aufmachen? Ich würde mich wirklich freuen, da mehr zu erfahren.

[...] denn es funktioniert an einigen Stellen doch ziemlich anders.
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Offline Haukrinn

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #10 am: 5.10.2012 | 11:03 »
Na also einen extra-Thread nur zum Strands-Of-Fate niedermachen, da habe ich echt keine Zeit für.  ;D

Ich empfehle Dir einfach mal das Aspekte-Kapitel von Strands mit dem eines anderen FATE zu vergleichen. Mal gucken was Dir so auffällt.

Weiterhin kannst Du mal ein wenig über die zusätzlichen Punkteressourcen meditieren die der gute Mann bei der Charaktererschaffung eingebaut hat und ob die so wie die da stehen im Gesamtkontext sinnig sind und wie andere FATEs das lösen.
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Offline LordOrlando

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #11 am: 11.10.2012 | 11:22 »
Aber ja, schon komisch, daß Frischlinge kaum Probleme mit Fate haben. Ist wohl eher eine Sozialisierungssache und ein Problem der Einstellung. Frischlinge haben unter Anleitung ja auch keine Probleme mit anderen Sachen, an denen liegt es also nicht. Auch ich reize FATE sicherlich nicht so aus wie es ginge, weil ich alter Rollespiesack schon viel zu eingefahren bin mit meiner Erwartungshaltung und mit meinen Handlungsschematas.

Ja, die Beobachtung habe ich auch gemacht. Ich denke das liegt daran, das klassische RSP mit seinen oft recht starren Strukturen Spontanität und Kreativität nicht unmittelbar fördern oder fordern (d.h. natürlich auch stark abhängig vom Spielstil).

Also was kann man als Alter SackTM tun? Ich habe mir einen Improvisationstheaterworkshop verordnet, mal sehen! :)

Offline Praion

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #12 am: 11.10.2012 | 11:29 »
Ja, die Beobachtung habe ich auch gemacht. Ich denke das liegt daran, das klassische RSP mit seinen oft recht starren Strukturen Spontanität und Kreativität nicht unmittelbar fördern oder fordern (d.h. natürlich auch stark abhängig vom Spielstil).

Also was kann man als Alter SackTM tun? Ich habe mir einen Improvisationstheaterworkshop verordnet, mal sehen! :)

Spiele spielen die radikal anders laufen. Und zwar so sehr nach Buch wie möglich auch wenns seltsam und schwierig ist. WEnn man den Zugang dazu finden möchte muss man sich auf 1-3 Fehlversuche einstellen bevor das klappt.

Ansonsten finde ich auch, das Fate für Anfänger wesentlich besser zu kriegen ist weil sie kein Balast aus anderen Sachen haben. Ähnliches gilt wohl für Fiasco oder Mouse Guard.
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Jason Corley

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #13 am: 14.10.2012 | 12:27 »
Spiele spielen die radikal anders laufen. Und zwar so sehr nach Buch wie möglich auch wenns seltsam und schwierig ist. WEnn man den Zugang dazu finden möchte muss man sich auf 1-3 Fehlversuche einstellen bevor das klappt.

Das hört sich nach einem guten Tipp an; jedenfalls habe ich das so noch nicht gesehen und werde das mal ausprobieren.


Ansonsten muss ich jetzt nach der SoF-Lektüre sagen, dass dies das erste RPG seit langer Zeit ist, bei dem ich mir "ständig" überlege, wie ich dieses und jenes damit abbilden könnte. Das hatte ich zuvor eigentlich nur mit Traveller und GURPS. Sogar meine aktuelle Kurzkampagne würde ich ja am liebsten (zumindest probehalber) von GURPS auf SoF umstellen.
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Offline Blechpirat

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #14 am: 14.10.2012 | 12:34 »
Sich FATE selbst beizubringen ist in der Tat komisch - ich finde, dass ich immer noch dabei bin Fortschritte zu machen. Es erscheint mir sehr viel einfacher, es zu erlernen, wenn jemand leitet, der schon eine Weile dabei ist. Es ist eben ein gewisser Paradigmenwechsel vom klassischen Rollenspielsystem zu FATE. Und SoF versucht irgendwo dazwischen zu landen, den Paradigmenwechsel nur zum Teil zu machen - irgendwie gleichzeitig erzählerisch und simulativ zu sein. Persönlich finde ich das keine glückliche Lösung, aber das heißt ja nur, das SoF MEINE Bedürfnisse nicht abdeckt - nicht verallgemeinerbar.

Für Neulinge leite ich FATE aber erstmal "stuntfrei", um die Kernmechanismen präsentieren und erklären zu können - also Aspekte, Aspekte und Aspekte. Ich finde, dass FATE leichter ist, wenn man es über diesen Weg lernt, als wenn man sich von GURPS über SoF zu FATE vortastet.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #15 am: 14.10.2012 | 12:53 »
Für Neulinge leite ich FATE aber erstmal "stuntfrei", um die Kernmechanismen präsentieren und erklären zu können - also Aspekte, Aspekte und Aspekte.

Dann habe ich was gründlich falsch gemacht, als ich mit Starblazer Adventures einfach ins kalte Wasser gesprungen bin... okay, vorher hatte ich ein halbes Jahr lang Houses of the Blooded geleitet.
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Offline Haukrinn

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #16 am: 14.10.2012 | 13:26 »
Für Neulinge leite ich FATE aber erstmal "stuntfrei", um die Kernmechanismen präsentieren und erklären zu können - also Aspekte, Aspekte und Aspekte. Ich finde, dass FATE leichter ist, wenn man es über diesen Weg lernt, als wenn man sich von GURPS über SoF zu FATE vortastet.

Gah, FATE ist mehr als Aspekte! Vergesst die Aspekte! Die sind aus'm Kaugummiautomaten...  ~;D
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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #17 am: 14.10.2012 | 14:31 »
Gah, FATE ist mehr als Aspekte!

Volle Zustimmung!  :d
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Offline Blechpirat

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #18 am: 14.10.2012 | 17:00 »
Gah, FATE ist mehr als Aspekte! Vergesst die Aspekte! Die sind aus'm Kaugummiautomaten...  ~;D
Klar ist es das. Aber dann erkläre du doch mal, wie du FATE didaktisch aufbereitet häppchenweise an die Spieler bringst. Was steht da im Vordergrund? Wie kriegst du sie dazu, die Mechanismen (mit dem ungewohnten PE-Anteilen) auch anzuwenden? Ich sah es als nicht vorteilhaft, umfangreich Stunts zu erklären. Denn Stunts sind ja kodifizierte Regelbrüche. Daher müssen vorher die Regeln klar werden, bevor ich sie wieder brechen kann.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #19 am: 14.10.2012 | 18:13 »
Denn Stunts sind ja kodifizierte Regelbrüche. Daher müssen vorher die Regeln klar werden, bevor ich sie wieder brechen kann.

Stunts sind in ihrer einfachsten Form keine "kodifizierten Regelbrüche" sondern ein +1 oder +2 Bonus in einer mehr (+2) oder weniger (+1) speziellen Situation. D.h. ein Stunt ist am einfachsten erklärt als: "Überlegt Euch eine Situation, in der Euer Charakter einen Bonus auf eine bestimmte Fertigkeit bekommt. Alternativ könnt ihr einen Stunt auch nutzen, um euch zwei Bonuskästchen auf einen der Stresstracks zu geben oder eine zusätzliche milde Konsequenz."

Damit lassen sich bereits genug Stunts für eine Einsteigerrunde definieren. Als Analog kann man Stunts mit Spezialisierungen/Spezialgebieten aus anderen Regelwerken gleichsetzen.

FATE ist wirklich nicht schwierig zu erklären. Ich glaube, man kann alle Besonderheiten von FATE für Einsteiger auf einer DIN A5 Seite zusammenfassen. Vielleicht sollte man so einen allgemeinen Handout für alle FATE Systeme mal in Angriff nehmen.

Übrigens, meiner Meinung nach ist der Kern von FATE die FATE-Ökonomie:

1 FATE Punkt = +2 Bonus = 1 Stunt = 1 milde Konsequenz = 2 Stressboxen
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Offline Praion

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #20 am: 14.10.2012 | 18:39 »
= Spielefakten ( = Aspekte = Reizen)
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Jason Corley

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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #21 am: 14.10.2012 | 19:03 »
FATE ist wirklich nicht schwierig zu erklären. Ich glaube, man kann alle Besonderheiten von FATE für Einsteiger auf einer DIN A5 Seite zusammenfassen. Vielleicht sollte man so einen allgemeinen Handout für alle FATE Systeme mal in Angriff nehmen.
Da bin ich gespannt. MSch und Alex Schröder haben da bemerkenswertes geleistet, aber mit A5 sind sie nicht ausgekommen.

Asessments, Declarations und Manöver fordern neue Spieler ziemlich. Da liegt für mich der Kern der nötigen Vermittlungsarbeit (siehe zahllose Threads mit Zornhau et al zum Thema Virtualität von Aspekten). Stunts sind toll für langfristiges Spiel und Kampagnen, aber für eine Einführung kann man sie getrost weglassen.


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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #22 am: 14.10.2012 | 19:23 »
Wobei ich immer noch glaube das ist eher ein Problem mit Rollenspielern die neu zu Fate kommen.Für RSP Neueinsteiger müsste das leichter zu begreifen sein.
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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #23 am: 14.10.2012 | 19:30 »
Asessments, Declarations und Manöver fordern neue Spieler ziemlich. Da liegt für mich der Kern der nötigen Vermittlungsarbeit (siehe zahllose Threads mit Zornhau et al zum Thema Virtualität von Aspekten).

Ich glaube, da macht man es sich zu kompliziert. Einfach in je einem Satz erklären, was Assessment, Declaration und Manöver sind (Wege, Aspekte zu erschaffen bzw. zu ermitteln) und die Mechanik dann im Spiel näher erläutern. Ich mach es meistens so, dass ich mir von den Spielern erläutern lasse, was sie tun wollen und dann selber überlege, was das in FATE Regeln ausgedrückt ist.

Man kann sich bei FATE echt einen abbrechen, die Regeln haarklein zu erklären - was aber oft nicht interessiert, weil die Leutz einfach spielen wollen - oder man fasst es ganz grob zusammen und lässt die Regeln weg - die kann man im Spiel erklären.

Assessement: Du versuchst einen Aspekt (also eine Eigenschaft bzw. Qualität), der auf der Szene oder dem NSC liegt, herauszufinden.
Declaration: Du führst einen neuen Aspekt einer Szene oder eines NSCs ein, der so behandelt wird, als ob er schon immer da wäre.
Manöver: Du erschaffst durch die Handlung Deines Charakters einen kurzlebigen Aspekt, der einen Konflikt beeinflusst. Eine Abkürzung für all die Standardmanöver, die man aus anderen Spielsystemen kennt.

Nachsatz: "Vermittlungsarbeit" für FATE bei Zornhau hat für mich keinen Vorbildcharakter. Ich habe letztens Fate2Go für SpielerInnen geleitet, die bestens mit dem System zurecht gekommen sind, obwohl kein Mensch von ihnen jemals FATE gespielt hat.
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Re: [Strands of Fate] Mein Zugang zu Fate
« Antwort #24 am: 15.10.2012 | 00:11 »
Wenn du mir so kurze, hochkomprimierte Sätze hinwirfst, frage ich meinen SL erstmal solange Löcher in den Bauch bis ich es verstanden habe. Bei Spielern wie mir würde dein Ansatz nicht funktionieren.

Ich fange mit ein paar Beispielen zu Aspekten an - wie sie funktionieren, wie man sie erzeugt. Das klappt soweit ganz gut.