Autor Thema: Unsere Mütter, unsere Väter  (Gelesen 3804 mal)

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Unsere Mütter, unsere Väter
« am: 17.03.2013 | 23:44 »
Gerade den ersten Teil gesehen, und:

 :d

Wenn man sich mal ein bisschen Zeit nimmt fürn gutes Drehbuch, für ein gutes Casting und dann auch noch ein paar Penunsen in die Hand nimmt, kann offenbar auch Fernsehdeutschland was reißen. Respekt! Bis auf ein paar kleine Anachronismen (und den allgegenwärtigen, einzigen Opel Blitz des Reiches) ohne Schwächen. Modern und flott erzählt, vielschichtige (Haupt)Figuren, kaum aufdringliche Musik, ich bin´s zufrieden.

Ich jedenfalls bleib dran.
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Offline Edler Baldur

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #1 am: 18.03.2013 | 01:43 »
Habe den Film auch gerade in der Mediathek gesehen, hat mir auch gut gefallen. Freue mich schon auf die beiden anderen Teile.

Taschenschieber

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #2 am: 18.03.2013 | 02:16 »
Gerade dank der Empfehlung hier in der Mediathek gesehen und ich wage zu behaupten, dass das die beste deutsche TV-Produktion der letzten Jahre war. Enorm packend, spannend und emotional, die Figuren sind enorm lebensecht.

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #3 am: 18.03.2013 | 06:53 »
Schließe mich den bisherigen Stimmen an: Gut gemachte, inszenierte und gespielte Produktion. :d

UPDATE nach der zweiten Folge:
Wow, was für eine großartige Reihe!
« Letzte Änderung: 18.03.2013 | 21:50 von Vash the stampede »
Machen
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Offline Zauberelefant

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #4 am: 18.03.2013 | 22:30 »
Der Hammer - der zweite Teil war einer der intensivsten Kriegsfilme, die ich bisher gesehen habe - und das waren nicht wenige. Das könnte der beste deutsche Beitrag zum Thema seit Das Boot sein. Ich hoffe, das Finale wird würdig.

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Online Vash the stampede

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #5 am: 20.03.2013 | 21:54 »
Also das war ganz großes Kino! :d
Machen
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #6 am: 20.03.2013 | 21:56 »
Da muss ich zustimmen, der zweite Teil ist der blanke Horror.

Offline Zauberelefant

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #7 am: 21.03.2013 | 19:43 »
Und das Ende haben sie auch nicht verbockt. Große Klasse!
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #8 am: 25.03.2013 | 13:34 »
Gerade dank der Empfehlung hier in der Mediathek gesehen und ich wage zu behaupten, dass das die beste deutsche TV-Produktion der letzten Jahre war. Enorm packend, spannend und emotional, die Figuren sind enorm lebensecht.
Habe mir das auch mal angesehen - und finde den Titel etwas unpassend (man muss heute schon weit über 60 sein, wenn die gezeigten Leute die eigenen Eltern sein sollen)....aber das soll das Verdienst der herausragenden Schauspieler (Tom Schilling!) nicht schmälern. Auch das Drehbuch ist ordentlich und die Historizität mit Sorgfalt behandelt. Wenn für so etwas nur öfter GEZ-Gebühren ausgegeben würden, man müsste den Glauben an's Öffentlich-rechtliche nicht verlieren...  ;)

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #9 am: 26.03.2013 | 00:21 »
Ich finds seltsam, dass ich ausserhalb des tanelorns eher Kritiken gelesen habe in der Richtung "So ein Scheiss!"

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #10 am: 26.03.2013 | 04:39 »
Im Prinzip wird nicht das Handwerkliche kritisiert, sondern die Aussage des Filmes.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #11 am: 26.03.2013 | 09:16 »
Ich kam leider noch nicht dazu die (bereits aufgezeichneten) Teile zu sehen. Aber wurden die nicht bspw von Spiegel unheimlich gehyped?
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #12 am: 26.03.2013 | 13:39 »
Ich finds seltsam, dass ich ausserhalb des tanelorns eher Kritiken gelesen habe in der Richtung "So ein Scheiss!"
In dieser Härte habe ich das eigentl. nur von der Zeitung mit den großen Buchstaben auf dem Titelblatt gesehen...  ;)

Wer auf unmenschliche Massenmörder-Nazis steht kommt aber sogar bei dieser Filmreihe auf seine Kosten, daher kann ich nicht wirklich nachvollziehen, worauf sich die inhaltliche Kritik stürzt... wtf?
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #13 am: 26.03.2013 | 13:53 »
Wer auf unmenschliche Massenmörder-Nazis steht kommt aber sogar bei dieser Filmreihe auf seine Kosten, daher kann ich nicht wirklich nachvollziehen, worauf sich die inhaltliche Kritik stürzt... wtf?
Die Kritik lautet nicht: "Da kommen keine unmenschlichen Massenmörder-Nazis vor", aber lies selber.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #14 am: 26.03.2013 | 13:57 »
Wer auf unmenschliche Massenmörder-Nazis steht kommt aber sogar bei dieser Filmreihe auf seine Kosten, daher kann ich nicht wirklich nachvollziehen, worauf sich die inhaltliche Kritik stürzt... wtf?

Das kann ich dir verraten, ohne die Filme überhaupt gesehen zu haben (dafür habe ich viele Zeitungsartikel gelesen): Es geht in Deutschland für bestimmte Feuilletonisten weiterhin nicht, die Handelnden (oder gar Täter) als Menschen darzustellen. Es hat bei Beiträgen zum Dritten Reich stets primär um die Deutsche SchuldTM zu gehen. Wer das Verhalten der Handelnden nachvollziehbar darstellt, zeigt Verständnis und relativiert damit (ihrer Meinung nach) die Verbrechen, die begangen wurden.

Versteht sich von selbst, dass besagte Feuilletonisten - wenn sie denn damals gelebt hätten - natürlich alle zum überzeugten Widerstand gehört hätten. Schade, dass es damals so wenige Feuilletonisten gab.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #15 am: 26.03.2013 | 14:13 »
Das kann ich dir verraten, ohne die Filme überhaupt gesehen zu haben (dafür habe ich viele Zeitungsartikel gelesen): Es geht in Deutschland für bestimmte Feuilletonisten weiterhin nicht, die Handelnden (oder gar Täter) als Menschen darzustellen. Es hat bei Beiträgen zum Dritten Reich stets primär um die Deutsche SchuldTM zu gehen. Wer das Verhalten der Handelnden nachvollziehbar darstellt, zeigt Verständnis und relativiert damit (ihrer Meinung nach) die Verbrechen, die begangen wurden.
Unsinn! In den Zeitungsartikeln die ich gelesen habe, geht es eher darum, dass der Film den Krieg speziell den Krieg in Russland für die unmenschlichen Gewaltakte der Deutschen verantwortlich macht. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird die Wehrmacht zu Beginn des Filmes als hochanständig dargestellt. Und das ist alles erwiesenermassen falsch.
Also betreibt der Film, wenn das stimmt, eine Geschichtsrevision.
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #16 am: 26.03.2013 | 14:24 »
Unsinn! In den Zeitungsartikeln die ich gelesen habe, geht es eher darum, dass der Film den Krieg speziell den Krieg in Russland für die unmenschlichen Gewaltakte der Deutschen verantwortlich macht. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird die Wehrmacht zu Beginn des Filmes als hochanständig dargestellt. Und das ist alles erwiesenermassen falsch.
Also betreibt der Film, wenn das stimmt, eine Geschichtsrevision.

Man kann es mit viel bösem Willen so interpretieren, wenn man auf Teufel komm raus Geschichtsrevisionismus und Landserromantik sehen will. Ich folge dieser Analyse aber nicht.

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #17 am: 26.03.2013 | 14:36 »
Ob diese Analyse richtig ist, weiss ich nicht. Dazu müsste ich mir den Dreiteiler selber ansehen. Der interessiert mich aber nicht.
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #18 am: 26.03.2013 | 21:46 »
Also betreibt der Film, wenn das stimmt, eine Geschichtsrevision.
Zum Glück bleibt sowas außen vor, das wäre ja schon unsägliche Propaganda...
Gerade die Hauptfiguren/Sympathieträger tun meist über kurz oder lang (begrüßenswerterweise!) alles andere als "soldatisch-ehrenhafte" Dinge (Kinder erschießen, den Kommissarbefehl ausführen, Zivilisten in Minenfelder treiben etc.). Man geht dabei jedoch auch nie über die Grenze hinaus, wo die Leute nur noch als entseelte Maschinen agieren, das nähme dem Ganzen ja auch jede glaubwürdige Substanz...

Wie gesagt, ich fand den Dreiteiler für einen Fernsehfilm sehr beachtlich.
Denn Gleichheit setzt Erwachsenheit voraus: die Fähigkeit vom Privaten und Persönlichen abzusehen und nur das öffentlich Relevante zu behandeln.
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #19 am: 27.03.2013 | 10:21 »
@Master Bam:
Ich glaube Deine Antwort geht an der Kritik vorbei. Vielleicht hilft diese Kritik weiter.

EDIT: Oder mal Anders:
Ein Schlüsselzitat aus dem Film "Heimkehr" von 1941 (übelste Nazipropaganda):
Zitat
Da hat man nun oft in den Zeitungen gelesen, so abends, wenn man bei der Lampe gesessen hat, irgendwo hätten se hunderte Menschen erst in Keller eingesperrt und dann erschossen. Da hat man sich dann ein bissel gegruselt und hat gesagt: "Nee, die armen Leute!" Dann hat man das flink abgeschüttelt und hat gesagt: "Mutter, kannst nicht noch een bissel nachlegen auf die Glut? Ich glaube, es wird kühl." Und dann ist man ins Bett gegangen, hat sich die Zudecke bis über die Ohren gezogen und hat gedacht: Na ja, ganz so schlimm, wie’s die Zeitungsschreiber machen, wird’s ja wohl auch nicht gewesen sein. Menschen im Keller eingesperrt und abgeschossen. Mit’m MG, durchs Fenster. Und du liegst in deinem Bette und weißt nischts davon. Oder willst nischts wissen davon, denn wenn du’s wüsstest, könntste ja kein Auge zutun. Du denkst bloß: Herrgott, ich glaub, die Salami is mir nicht bekommen heut abend, der Magen drückt mich. Und du stehst auf, gehst in die Küche, nimmst’n Löffel voll Speisesoda. Damit ist für dich der Fall erledigt. Aber dass der Tod ringsum feste an der Arbeit ist, und dass sich kein Aas darum kümmert, dass soviel Leid, soviel Kummer und Angst und Verzweiflung grassieren, das ist dir so wurscht. Oder wo ist das Herz, das sich empört, wo ist der Mund, der’s herausruft, dass alles verkehrt ist in der Welt - verkehrt, wie die Menschen nebeneinander leben, nicht miteinander. Wo ist der Kopf, der sich’s ausdenkt, wie man’s anders machen kann? Wo ist die Stimme, die die ganze Welt wachschreit aus ihrem Totenschlaf? Wo?
Ach ja. Es geht um die "arme" deutsche Minderheit, die von den "bösen" Polen und Juden verfolgt wird.
Währenddessen wurden in Deutschland die Juden aus ihren Wohnungen geholt und in Viehwaggons verladen. Wie glaubst Du wäre dieses Zitat aufgefasst worden, wenn die Deutschen zu dieser Zeit wirklich so vorurteilsfrei gewesen waren, wie sie scheinbar im Dreiteiler dargestellt wurden?
« Letzte Änderung: 27.03.2013 | 11:15 von 6 »
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #20 am: 27.03.2013 | 11:49 »
Deutsche wurden in UMUV vorurteilsfrei dargestellt? So ein Quark. Man denke nur an die Szenen mit der Nachmieterin von Viktor und seiner Familie in Teil 1 und 3.

Die Hauptdarsteller sind zwar keine Klischeenazis, aber das waren im echten Weltkrieg ja auch nicht alle Deutschen. Ich würde die Darstellung eher als differenziert als als beschönigend bezeichnen, und gerade dadurch werden die dargestellten Verbrechen auch viel greifbarer.

Und ganz ehrlich würde ich dann doch vorschlagen, du guckst dir den Film erstmal an, bevor du versuchst, darüber zu diskutieren.

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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #21 am: 27.03.2013 | 12:24 »
@Master Bam:
Ich glaube Deine Antwort geht an der Kritik vorbei. Vielleicht hilft diese Kritik weiter.
Ja, ich gebe zu, dass die taz-Kritik ihre Berechtigung hat...doch finde ich, dass "die Deutschen" dabei nicht über die Maßen gut wegkommen. Ich kann dem Film nachsehen, dass er nicht in jeder Sekunde seine Protagonisten zu weltanschaulich durchgeformten Nazis macht - von denen gibt es allerdings durchaus einige zu besichtigen... Kollaboration aus Dummheit, Opportunismus oder Feigheit hält meiner Meinung nach viele Diktaturen erst am Leben - und ist kaum ein Entschuldigungsgrund.
Ob es im Übrigen so viel besser ist, wenn jemand "einfach Befehle befolgt" oder "das alles nicht wissen will" würde ich persönlich stark bezweifeln. Mich würde schwer interessieren, was die Kritiker inszeniert hätten, so sie die Möglichkeit gehabt hätten. Einen ähnlichen Vorwurf könnte man übrigens gegen jeden anderen Kriegsfilm wie "Stalingrad" (sehr guter Film!) oder das vielgelobte "Boot" von Petersen vorbringen - das traut sich nur irgendwie heute keiner mehr...  ;)
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #22 am: 27.03.2013 | 12:25 »
Deutsche wurden in UMUV vorurteilsfrei dargestellt? So ein Quark. Man denke nur an die Szenen mit der Nachmieterin von Viktor und seiner Familie in Teil 1 und 3.
Lass doch mal die Nebencharaktere weg. "Unsere Väter, unsere Mütter" sind eindeutig die Hauptdarsteller, oder etwa nicht? Wie werden die zu Anfang des Dreiteilers dargestellt? Haben sie was gegen die Juden, oder ist das kein Thema für sie?
Wenn Zweiteres der Fall ist, dann hast Du eine falsche Darstellung der damaligen Zeit. Genau darauf bezieht sich die von mir verlinkte Kritik.
Zitat
Und ganz ehrlich würde ich dann doch vorschlagen, du guckst dir den Film erstmal an, bevor du versuchst, darüber zu diskutieren.
Ich diskutiere den Vorwurf, dass die Kritiker (mal wieder) die Darstellung der deutschen Kollektivschuld einfordern würden. Und genau das ist ja Unsinn.
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #23 am: 27.03.2013 | 12:37 »
Ja, ich gebe zu, dass die taz-Kritik ihre Berechtigung hat...doch finde ich, dass "die Deutschen" dabei nicht über die Maßen gut wegkommen. Ich kann dem Film nachsehen, dass er nicht in jeder Sekunde seine Protagonisten zu weltanschaulich durchgeformten Nazis macht - von denen gibt es allerdings durchaus einige zu besichtigen... Kollaboration aus Dummheit, Opportunismus oder Feigheit hält meiner Meinung nach viele Diktaturen erst am Leben - und ist kaum ein Entschuldigungsgrund.
Oki. :)
Zitat
Ob es im Übrigen so viel besser ist, wenn jemand "einfach Befehle befolgt" oder "das alles nicht wissen will" würde ich persönlich stark bezweifeln. Mich würde schwer interessieren, was die Kritiker inszeniert hätten, so sie die Möglichkeit gehabt hätten. Einen ähnlichen Vorwurf könnte man übrigens gegen jeden anderen Kriegsfilm wie "Stalingrad" (sehr guter Film!) oder das vielgelobte "Boot" von Petersen vorbringen - das traut sich nur irgendwie heute keiner mehr...  ;)
Na. Die Filme sind doch schon lange "durch". Ich hatte aber sogar eine Kritik gelesen, die auch vor Stalingrad, Das Boot und Der Untergang nicht halt gemacht hat. Unabhängig davon dürften die meisten Kritiker keinen sinnvollen abendfüllenden Film zustande bringen. Aber trotzdem finde ich berechtigt, dass sie Filme kritisieren, zumal ich ihre Kritik als Solches für sehr sinnvoll und nachvollziehbar halte. Welchen Einfluss diese Kritiken auf unseren Sehgenuss an dem Dreiteiler haben oder haben sollten, ist dann natürlich wieder eine andere Frage.
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Re: Unsere Mütter, unsere Väter
« Antwort #24 am: 27.03.2013 | 12:43 »
Es ist eine falsche Darstellung des dritten Reichs, wenn dort nicht alle Juden von ganzem Herzen hassen, sondern nur die meisten? Bullshit.