Autor Thema: [Film] Side Effects  (Gelesen 345 mal)

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[Film] Side Effects
« am: 3.05.2013 | 12:44 »
Wie lange darf man traurig sein, bevor man als pathologisch-depresssiv gilt? Falsch! Die Frage lautet doch viel eher (zumindest im Land jenseits des großen Teichs): Will man seine Zeit wirklich mit unschönen Emotionen verschwenden??? Die Leichtigkeit des Seins wartet schließlich laut Fernsehwerbung schon in der nächsten Pillendose.
Zum Glück hat ihr Psychiater Jonathan (in Hochform: Jude Law) immer das richtige Tablettchen parat, um die junge Ehefrau Emily (genial: Rooney Mara) von allen negativen Gedanken zu befreien...leider hat das verordnete Wundermittel einige höchst gefährliche "Side Effects".
Bis zur dramatischen Wendung in der Mitte zieht die Spannungskurve konsequent an, flacht danach zwar etwas ab, lässt einen aber auch bis zum Ende des Films nicht los, in dieser Mischung aus Psycho- und Kriminalthriller. Zumal die Kernfrage: Wer (oder was) ist hier eigentlich wirklich "krank"? nicht ohne geistige Mitarbeit des Zuschauers abgearbeitet werden kann.

Soderbergh hat hier noch einmal alle Register der Regiekunst gezogen, bevor er angekündigt hat keine Filme mehr zu drehen.
Sein (wohl) letztes Werk macht dem Meister noch einmal Ehre...
Denn Gleichheit setzt Erwachsenheit voraus: die Fähigkeit vom Privaten und Persönlichen abzusehen und nur das öffentlich Relevante zu behandeln.
  - Robert Pfaller

Massenhafte Übereinstimmung ist nicht das Ergebnis einer Übereinkunft, sondern ein Ausdruck von Fanatismus und Hysterie.
- Hannah Arendt