Autor Thema: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht  (Gelesen 5049 mal)

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Supersöldner

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Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« am: 21.01.2014 | 14:50 »
Braucht ein Rollenspiel einen Metaplot? Viele sind ja von sowas err genährft als begeistert. Was ist eure meinug dazu und wälche argumentt sprächen für/gegen Metaplots?

Offline Slayn

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #1 am: 21.01.2014 | 15:02 »
Braucht ein Rollenspiel einen Metaplot? Viele sind ja von sowas err genährft als begeistert. Was ist eure meinug dazu und wälche argumentt sprächen für/gegen Metaplots?

Die Frage ist nicht, ob ein Spiel einen Meta-Plot braucht, sondern eher, ob es das Spiel bereichert.
Die Settings, die ich kenne und bei denen der Meta-Plot auch etwas zu Anfassen, zum Mitmachen ist, da ist es ein spitzen Element für die Action im Setting.
Meta-Plot um seiner Selbst willen, wie etwa in DSA, ist dagegen eine Spaßbremse oberster Güte.
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Offline kalgani

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #2 am: 21.01.2014 | 15:06 »
ich benötige ein geschichtsablauf bis tag x (vor anfang des abenteuer/kampagne)
danach bitte nix mehr, das soll dann bitte in den händen der spieler liegen ob und wie sich irgendwas verändert.

Offline First Orko

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #3 am: 21.01.2014 | 15:27 »
Ich gehe mal vom klassischen Metaplotbegriff aus, der üblicherweise so gemeint ist, dass es eine übergeordnete Geschichte in der Rollenspielwelt gibt, die gewisse regionale oder überregionale Veränderungen über längerer Zeiträume mit sich bringt. Die Alternative versuche ich, weiter unten noch zu beschreiben.

Zunächst mal: Kein Rollenspiel "braucht" einen Metaplot ;) Ob es das Spiel an sich aufwertet? Das hängt zum einen davon ab, auf welche Weise er präsent ist, zum anderen ob die Spieler Metaplot an sich befürworten bzw. unbeding haben wollen - und davon, wie sehr er sich dazu eignet, die CHARAKTERE (NICHT die Spieler!) einbindet.

Aus meiner Spielerfahrung bietet der Metaplot realistischerweise den einen Mehrwert, dass über Veränderungen der Landstriche, Politik, Bevölkerung durch den Metaplot die Welt selbst lebendiger für die spieler wirkt. Aus meiner Beobachtung geschieht das aber fast immer über Metawissen, sprich: Der Spieler weiß, was los ist und warum, der Charakter streift den Plot nur am Rande und weiß kaum was.
Mitwirkungen der Charaktere am Metaplot sind aufgrund der klassischen Struktur, in der üblicherweise Autorenfiguren am Plot mitwirken und deren Entscheidungen die Welt dann formen, faktisch ausgeschlossen.

Da das Verfolgen des Metaplots ein reine außerspielerische Erfahrung (durch Lesen der entsprechenden Hintergrundliteratur, passende Videospiele, Messeinfos, Cons usw.) bleibt sehe ich absolut keinen Mehrwert am eigentlichen Spieltisch gegenüber der Etablierung eines Metaplots, der an die Charaktere der Gruppe gebunden ist und durch den oder die Spielleiter (bei Gruppen mit wechselnden SL) und seine Figuren direkt Einfluss auf die Gruppe nimmt.

Kurze Antwort auf die Frage: Nein, kein Rollenspiel braucht einen Metaplot.
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Offline CokeBacon

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #4 am: 21.01.2014 | 15:43 »
@Orko

Aus Spielersicht magst du vielleicht recht haben, jedoch bin ich der Meinung, dass der Metaplot nützlich für den Spielleiter sein kann. Immerhin bekommt der Spielleiter durch den Metaplot ein Werkzeug in die Hand, mit dem er, durch die bessere Hinführung zur Spielwelt, Abenteuer, Kampagnen und Plotelemente vorbereiten kann.

Offline First Orko

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #5 am: 21.01.2014 | 15:49 »
Klar, als Inspiration kann sowas durchaus dienen. Aber auch nicht mehr als Settingbücher, Abenteuermodule, Kampagnen (wenns denn sein muss) usw. Im besten Falle hat es in etwa den gleichen Mehrwert, im schlimsten Falle weckt es Erwartungen an die Spieler, die den Metaplot ebenfalls kennen, und schränkt einen SL, der sich nicht darum kümmern will, ein.

EDIT: Denkfehler meinerseits: Natürlich können Settingbücher etc. den Metaplot mit vorantreiben und dadurch in dem Sinne einer "lebendigen Welt" aufgewertet werden.
Ich persönlich würde es aber durchaus bevorzugen, wenn die Aktionen der NSCs nicht immer zwischen unterschiedlichen Abenteuern bspw. abgestimmt wären - absichtliche Inkonsistenzen könnte die Spielleiter dazu ermutigen, das Setting nur als Vorlage zu nutzen "Hey, Oberbösewicht Issobad hat die Stadt in Abenteuer A verschont, während er in B Herrscher derselben ist - na und? Nimm dir, was dir lieber gefällt - oder lass deine Spieler ihn stürzen, wenn sie Bock haben - es ist eure Welt!"
Aus meiner Erfahrung sind Spieler, die durch Metaplotspiel geprägt sind, tendenziell passiver und haben einen ausgeprägten Respekt vor dem Seting und den SL-NSCs.
Nur wer weiß, dass der SL die einzige Hoheit über NSCs hat und nicht irgendeine anonyme Autorenschaft kommt überhaupt irgendwann mal auf die Idee, einen mächigen NSC stürzen zu wollen.
« Letzte Änderung: 21.01.2014 | 15:57 von Orko »
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Offline CokeBacon

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #6 am: 21.01.2014 | 15:52 »
Klar, als Inspiration kann sowas durchaus dienen. Aber auch nicht mehr als Settingbücher, Abenteuermodule, Kampagnen (wenns denn sein muss) usw. Im besten Falle hat es in etwa den gleichen Mehrwert, im schlimsten Falle weckt es Erwartungen an die Spieler, die den Metaplot ebenfalls kennen, und schränkt einen SL, der sich nicht darum kümmern will, ein.

Mal eine dumme Frage an der Stelle: Bilden Settingbücher, Abenteuermodule und Kampagnen nicht eigentlich einen Teil des Metaplots?

Offline 1of3

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #7 am: 21.01.2014 | 15:54 »
Ich hab grade mal 10 Jahre alte Beiträge von mir gefunden und stelle fest, dass ich meine Aussagen heute um 179° ändern würde.

Inzwischen bin ich der Meinung, dass ein Rollenspiel nicht mal eine Hintergrundwelt braucht, geschweige denn irgendwelche abgehoben fortlaufenden Begebenheiten auf der selben. Metaplots würde ich insofern nur noch bei lizensierten Produkten ertragen, wo die Vorlage gleichsam der Metaplot ist.

Offline D. Athair

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #8 am: 21.01.2014 | 15:58 »
Die Frage ist nicht, ob ein Spiel einen Meta-Plot braucht, sondern eher, ob es das Spiel bereichert.
Die Settings, die ich kenne und bei denen der Meta-Plot auch etwas zu Anfassen, zum Mitmachen ist, da ist es ein spitzen Element für die Action im Setting.
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Offline First Orko

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #9 am: 21.01.2014 | 15:58 »
Mal eine dumme Frage an der Stelle: Bilden Settingbücher, Abenteuermodule und Kampagnen nicht eigentlich einen Teil des Metaplots?

Du warst zu schnell  ;D Anpassung siehe oben.

Und als Ergänzung direkt auf deine Nachfrage: Als klassischen Metaplot verstehe ich die Summe der Aktionen von NSCs und die stetige Veränderung der Welt durch selbige.

Dazu kommt dann halt nur Beschreibungen des Status Quo, Vorlage NSCs zur freien Verwendung, Länder, Städte usw. Dazu Szenariovorschläge etc. pp. - das alles ist Weltbeschreibung aber kein Metaplot.


...
Die Settings, die ich kenne und bei denen der Meta-Plot auch etwas zu Anfassen, zum Mitmachen ist, da ist es ein spitzen Element für die Action im Setting.
...

Da ich sowas bisher nicht kennegelernt habe (habe aber auch nicht soo viel Erfahrungen mit detailiert beschriebenen Spielwelten): Hast du da ein Beispiel und kannst kurz erläutern, wie der Metaplot nicht eingrenzend und spürbar eingebunden wird?
« Letzte Änderung: 21.01.2014 | 16:06 von Orko »
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Offline kalgani

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #10 am: 21.01.2014 | 16:07 »
Als klassischen Metaplot verstehe ich die Summe der Aktionen von NSCs und die stetige Veränderung der Welt durch selbige, während die Spieler mit ihren Chars in der Welt unterwegs sind.

hab deine aussage mal um einen satz erweitert.

Offline Benjamin

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #11 am: 21.01.2014 | 16:24 »
Metaplots sind scheiße, wenn sie den Handlungsspielraum der Spieler einschränken. Als SL bin ich aber für jede Anregung dankbar, was ich daraus mache bleibt mir überlassen.

Offline 1of3

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #12 am: 21.01.2014 | 16:28 »
Als SL bin ich aber für jede Anregung dankbar, was ich daraus mache bleibt mir überlassen.

Sicher? Sobald es geschrieben steht und die übrigen Leute an deinem Tisch es auch gelesen haben... ist es dann wirklich noch deine Sache?

Offline Slayn

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #13 am: 21.01.2014 | 16:30 »
Da ich sowas bisher nicht kennegelernt habe (habe aber auch nicht soo viel Erfahrungen mit detailiert beschriebenen Spielwelten): Hast du da ein Beispiel und kannst kurz erläutern, wie der Metaplot nicht eingrenzend und spürbar eingebunden wird?

Ok, ich versuche mal, mich da kurz und präzise zu fassen.

Bei einem "Mitspiel"-Meta Plot wird eine Geschichte in Gang gesetzt und mehrere Fraktionen spielen darin eine Rolle. Wichtig ist, das alle Fraktionen ihre eigenen Ziele, Wünsche und Milestones haben, bei denen sich etwas ändert.
Man, als SL, hält mit was im gleichen Zeitrahmen in dem die Charaktere agieren geschieht und strikt die Geschichte weiter. Wichtig dabei ist, es gibt eine Welt außerhalb der Wahrnehmung und des Einflussbereichs der Charaktere.
Hier ist es halt wichtig zu schauen, was die Charaktere gemacht haben und wie ihr Handeln den meta Plot beeinflusst hat.

Als Beispiel hier kannst du L5R nehmen. Wenn wir, sagen wir mal, den "Four Winds" Meta Plot starten, dann ist der Imperator gerade gestorben ohne einen Erben zu benennen und seine vier Kinder streiten gerade um die Nachfolge. Jeder "Wind" und jeder "Clan" hat jetzt seine laufenden Wünsche, Ziele und Milestones, wie es aber ausgeht ist sowohl ungewiss als auch egal, hauptsache eines der Kinder übernimmt den Thron.
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Offline Andorian Spaceman

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #14 am: 21.01.2014 | 16:32 »
Ein Metaplot im klassischen Sinne als Spielergebniss, wie ihn einige hier definieren, wäre sicherlich etwas Positives. Ein Beispiel für dieses Modell wären wohl Systeme ohne Hintergrund, Systeme mit einer reinen Settingbeschreibung und Systeme mit nur geringen oder langsamen Settingveränderungen im Laufe der Veröffentlichungen.

Der „real existierende Metaplot“ im Sinne einer fortlaufenden, dem Spiel übergeordneten Geschichte wirkt sich leider eher einschränkend auf das Spiel aus.
 
Gute Abenteueraufhänger oder Inhalte werden im Hintergrund verschwendet.
Offizielle Abenteuer haben ein Verfallsdatum und können nur zu einer bestimmten Zeit in bestimmter Reihenfolge gespielt werden.
Helden beeinflussen die Welt nicht, sondern lesen in der Bild im Boten was die Promis gemacht haben.
Spieler erheben oft Anspruch auf publizierte Ergebnisse und Ereignisse.
Spielleiter müssen mehr recherchieren als gestalten.

Die Meinung, dass diese Art von  Metaplot die Welt lebendiger macht teile ich nicht. Ich empfinde es eher als festgefahrener.

Vorteile sind sicherlich kontinuierliche Veröffentlichungen und Kundenbindung für den Verlag.

Ein Freund von mir merkte mal an, dass der Metaplot des verbreiteten deutschen Spiels nur dem Zweck diene die Leute davon abzulenken, dass es durch fehlende kreative Freiräume langweilig geworden ist.
Diese Sichtweise kann ich nachvollziehen.
« Letzte Änderung: 21.01.2014 | 16:55 von Abralax »
Spielt: momentan leider nur D&D5 online
Spielt gerne:  DSA3, Midgard, Starslayers, Iron Kingdoms...
Beendet: Hollow Earth, Rolemaster
Träumt davon Dragonlance, Star Trek, DC Heroes  oder bei DSA einen Praioten zu spielen.

Offline Praion

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #15 am: 21.01.2014 | 16:40 »
Ich hab grade mal 10 Jahre alte Beiträge von mir gefunden und stelle fest, dass ich meine Aussagen heute um 179° ändern würde.

Inzwischen bin ich der Meinung, dass ein Rollenspiel nicht mal eine Hintergrundwelt braucht, geschweige denn irgendwelche abgehoben fortlaufenden Begebenheiten auf der selben. Metaplots würde ich insofern nur noch bei lizensierten Produkten ertragen, wo die Vorlage gleichsam der Metaplot ist.

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #16 am: 21.01.2014 | 16:45 »
Ich mag Metaplots, die einen Rahmen für die jeweilige Spielwelt und deren Entwicklung bilden. Ein Rahmen, in dem die großen Eckpunkte auch im weiteren Zeitverlauf schon grob abgesteckt sind.

Brauchen? Nein. Kein RSP braucht Metaplot.

PS: Was ich auch mag: Rechtschreibung in Grundzügen. Ist mir sehr sympathisch.

Offline First Orko

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #17 am: 21.01.2014 | 16:53 »
Ok, ich versuche mal, mich da kurz und präzise zu fassen.
...

Ist gelungen ;) Danke - was das angeht, bin ich ganz bei dir, denn das ist ja im Grunde der Spieler-getriebene Metaplot, den ich auch meinte. Für mich sind das aber tatsächlich zwei Paar Schuhe, deshalb die Abgrenzung.
Ansonsten Zustimmung! So soll das laufen - Aufhänger durchs Setting bzw. durch "Was ist bisher passiert"-Festlegung, danach geschieht alles weitere unter Einbeziehung der SCs und deren Aktionen.
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Luxferre

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #18 am: 21.01.2014 | 16:55 »
Ein Metaplot läuft bei mir immer irgendwie, irgendwo im Hintergrund. Ob es Berührungen mit den SC gibt, entscheiden diese selbst. Entweder IG oder OG.
Wobei ... "ein" Metaplot? Nee! Eher viele Metaplots. Ist ja wie im richtigen Leben, nech?

Offline Slayn

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #19 am: 21.01.2014 | 17:06 »
@Orko und Luxferre:

Ein "guter" Meta Plot sind halt einfach gelebte Konsequenzen.
Wenn ich, am Anfang einer Session, die Wahl habe ob ich Ereignis A, B oder C angehe und auch wirklich konsequent nur eines davon angehen kann, dann sollten sich die anderen beiden Ereignisse weiterentwickeln und eine neue Situation bilden.
Die Welt steht halt nicht still.
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Offline 1of3

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #20 am: 21.01.2014 | 17:28 »
OK. Jetzt ist die Begriffsverwirrung wieder groß.

Metaplot ist genau dies:

  • Verlag schreibt im ersten Buch: Karl-Gustav ist Prinz von Pumpolonien.
  • Verlag schreibt im zweiten Buch: Es ist jetzt zwei Jahre später. Karl-Gustav wurde ermordet.


Metaplot ist das Fortschreiben der Spielwelt durch den Verlag des Rollenspiels. Es gibt also höchstens einen Metaplot pro offizieller Spielwelt.

Metaplot ist nicht:

  • Die Geschichte der Spielwelt, sofern diese vorher fest steht. Es ist das nachträgliche Ändern von etablierten Fakten.
  • Irgendetwas, was die Spielrunde täte. Das wäre der Plot.

Offline Slayn

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #21 am: 21.01.2014 | 17:30 »
@1of3:

I call Bullshit.

Das hat gar nichts mit Verlagen zu tun. Es ist die gelebte Welt außerhalb dessen, was die Spieler oder ihre Charaktere erleben oder beeinflussen können.
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Offline Khouni

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #22 am: 21.01.2014 | 17:34 »
Slayn, nö, die gelebte Umwelt würde ich als Plot bezeichnen, als die faktische Handlung in deiner Instanz der Welt. Wenn zwei Hobbits durch das Land marschieren (und das die Kampagne ist), dann bekommen sie nicht mit, was der Aragorn eigentlich so treibt. Dennoch würde ich es als dem Plot deiner Kampagne zugehörig beschreiben.
Metaplot bedeutet für mich ein Plot, der nicht aus deiner Instant stammt, sondern von einer höheren Ebene über alle Instanzen verhängt wird (Tolkien schreibt im nächsten Band, dass Aragorn König wird). Deswegen Meta - er geht über den einen Spieltisch hinaus.
Ich mag keinen Metaplot haben; der ist für mich einfach unnötig. Lieber Ideen gleich im ersten Band, wie sich die Situation entwickeln könnte und was plausibel wäre, wenn niemand eingreift.

Offline Bad Horse

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #23 am: 21.01.2014 | 17:47 »
Metaplot ist die Veränderung eines Settings von einer Instanz außerhalb der Spielrunde - das Setting ist nicht starr, sondern entwickelt sich weiter, und "offiziell". Das setzt natürlich eine offizielle Instanz voraus, die vorgibt, wie sich die Welt weiterentwickelt.

Das hat den Vorteil, dass die Welt lebendig wirkt und dass die Spieler nicht das Gefühl haben, das absolute Zentrum der Welt zu sein, bei dem immer einfach alles passiert. Das wirkt nämlich schnell unplausibel und erzwungen.

Das hat den Nachteil, dass die entwickelnde Instanz nicht auf die Aktionen der SCs eingehen kann, weil sie die Spielrunde ja normalerweise gar nicht kennt. Richtig schwierig wird es dann, wenn der Metaplot spannend genug ist, um die Spieler zu interessieren, sie aber nicht eingreifen können, ohne die Weltgeschichte zu ändern. Noch blöder ist es, wenn dann aber NSCs kommen, die den Metaplot ändern dürfen - und zwar völlig egal, was die Spieler daran drehen.

Ich bin zwiegespalten, was Metaplots angeht. Ich mag keine Verlags-Metaplots, die sind meistens irgendwie mäh.
Aber ich mag geschichtliche und auch moderne Settings, und da ist die Instanz, die den Metaplot vorgibt, die Geschichte selbst. Da stört es mich weit weniger, zu wissen, dass Saladin die Schlacht bei den Hörnern von Hattin gewinnen wird und dass deswegen später Richard Plantagenet aus England zum Kreuzzug aufbricht.  :)
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Offline Xemides

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #24 am: 21.01.2014 | 17:53 »
Was ist ein Metaplot ?

Ist das schon eine sanfte Weiterentwicklung wie bei Fading Suns oder Midgard ?

Oder erst so eine Eisenbahn wie bei DSA oder L5R ?

Ich finde das Angebot eines solchen Metaplots als Sl schon nützlich, und auch als Orientierung als Spieler kann sie helfen.

Ein Spielen ohne Hintergrund wie 1of3 es vorbringt, kann ich mir hingegen gar nicht vorstellen. Das Setting ist das, warum ich ein System spielen möchte. Ich mag keine Sc durchs Nirvana bewegen. Einzig über den Umfang des Settings kann man reden.

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #25 am: 21.01.2014 | 17:54 »
Einen gemeinsam entwickelten und weiter bearbeiteten Metaplot finde ich gut. Im Sinne von: Die Spieler wollen, dass ihre Charaktere irgendwann Herrscher des Reiches XY werden. Die Spieler äußern ihre Vorstellungen und machen sich gemeinsam mit dem SL verschiedene Gedanken, wie das ingame von statten gehen könnte. Dadurch werden die bespielten Abenteuer inklusive Settings beeinflusst, sowohl direkt durch o. g. gemeinsamen Vorstellungsraum, als indirekt ingame durch das Handeln der Charaktere.

Schlecht finde ich einen Metaplot, der nur von einer Person am Spieltisch beeinflusst wurde und wird und im Zweifel den anderen noch nicht einmal gefällt. Häufig ist das der Fall bei (schlechten bzw. mir nicht gefallenden) offiziellen Abenteuern.
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
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Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Offline GustavGuns

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #26 am: 21.01.2014 | 18:04 »
Ich finde Metaplot nicht per se schlecht, er führt aber, wenn er zu ernst genommen wird, gern zu einem speziellen Typ von Gewichse, das ich überhaupt nicht mag. Das war besonders in den späten 90ern und frühen 2000ern in Mode mit der oWoD und ED/SR und so. Der geneigte Grognard wird sich sicher noch an diese Menschen erinnern, die einem im Brustton der Überzeugung erklärten, die und jenes könne wegen der Hintergrundinformationen in Buch Soundso aber garnicht sein!

Im Endeffekt nehme ich das aber einfach nicht mehr so ernst und betrachte so etwas wie einen Metaplot mehr als eine Einladung, der man nicht unbedingt zu folgen hat. Darum sehe ich ihn immer gern, nehme ihn aber nicht immer an.

Mein persönlicher Favorit der Metaplot-Weiterentwicklung der letzten Dekade ist die Variante, die auch Eclipse Phase verwendet, in welcher einem der Metaplot mit ungefähr 3x3 möglichen Erklärungen angeboten wird, und das funktioniert ungefähr so: Der Verantwortliche für das Grauen ist [Wähle X/Y/Z] aus dem Grund [Wähle 1/2/3].
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Offline Schalter

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #27 am: 21.01.2014 | 18:21 »
Im Endeffekt nehme ich das aber einfach nicht mehr so ernst und betrachte so etwas wie einen Metaplot mehr als eine Einladung, der man nicht unbedingt zu folgen hat. Darum sehe ich ihn immer gern, nehme ihn aber nicht immer an.
Das ist der einzig richtige Umgang damit, oder? Wenn man Spiele hat wie oWoD mit viel Flavour-Text und eben auch Romanen zur Spielwelt, kommt man doch um einen Metaplot nicht rum, der entwickelt sich ja praktisch von selbst. Und ist ja auch gut so, weil das alles als Beispiel dienen kann, wie die Autoren sich die Handlung so einer Kampagne in ihrer Spielwelt vorstellen. Ich weiß noch ganz gut, wie ich irgendwann mal über meinen ersten Werewolf-Büchern gebrütet habe und nicht genau wusste, was für eine Art von Plot da jetzt mal entstehen könnte, da hilft das schon als Anschauungsbeispiel. Kann man auch in Kampagnen am Rande einfließen lassen, viele von den Spielern, die die Quellenbücher und Romane gelesen haben, freuen sich dann. Man darf es aber halt eben nicht übertreiben, also versuchen, sich sklavisch dran zu halten oder Abenteuer zu nahe dran stricken, schlimmstenfalls auch noch mit dem Wunsch, den "vorgegebenen Lauf der Dinge" durch die Taten der SCs auch nicht mehr zu verändern.

Offline Bad Horse

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #28 am: 21.01.2014 | 18:27 »
Einen gemeinsam entwickelten und weiter bearbeiteten Metaplot finde ich gut. Im Sinne von: Die Spieler wollen, dass ihre Charaktere irgendwann Herrscher des Reiches XY werden. Die Spieler äußern ihre Vorstellungen und machen sich gemeinsam mit dem SL verschiedene Gedanken, wie das ingame von statten gehen könnte. Dadurch werden die bespielten Abenteuer inklusive Settings beeinflusst, sowohl direkt durch o. g. gemeinsamen Vorstellungsraum, als indirekt ingame durch das Handeln der Charaktere.

Das würde ich aber nicht als Metaplot bezeichnen, sondern einfach als Vorplanung. :)
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Offline Kearin

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #29 am: 21.01.2014 | 21:27 »
Ich habe kein Problem mit Metaplot (gerade die Autoren sollten Spass mit ihrem Setting haben), aber ich muss ihn nicht für meine Runden annehmen.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #30 am: 21.01.2014 | 22:16 »
Metaplot im Sinne: Die Redax einer Settings gibt diesen vor.

Mag ich

 Es bedeutet, ich kann dem Setting folgen (und seiner Entwicklung) unabhängig vom Spiel, ist zwar kein Rollenspiel, sondern lesen, aber das mache ich auch gerne. Aber ich sage auch jeder meiner Gruppen vorher. Wir fangen an Zeitpunkt X an zu spielen, und wie es sich von da entwickelt hängt an euch. In einer Dorfkampagne wird man wohl kaum auf den Metaplot Einfluss haben, aber wer weiß, bei einer Diplomatenkampagne sieht das ganz anders aus.

Metaplot im Sinne: Die Spieler (inkl. Spielleitung) planen Meilensteine die angespielt werden sollen. Klar, gerne, besonders wenn es von Seiten der Spieler kommt.

Metaplot im Sinne: Die Spielleitung plant was passiert, und schätzt nach jeder Seitzung die Auswirkungen auf Grund des Handelns oder Nichthandeles der SC ab gerne.

Metaplot im Sinne: Das passiert, und die SC sind quasi nur Statisten. Nein danke.

Offline Gaming Cat

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #31 am: 21.01.2014 | 22:33 »
Metaplot stört mich nicht wirklich - solange ich ihn nicht/nicht vollständig verwenden muss...meistens ist er mir völlig wurscht und ich ignoriere ihn. Habe bisher noch nicht erlebt, dass der Metaplot besonders viel zur ausgespielten Storyline beigetragen hätte. Mehr als einmal ist es aber vorgekommen, dass einem SL der Plot im Geschichtsbuch versackt ist...bin also eher skeptisch...  :P
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Offline Auribiel

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #32 am: 21.01.2014 | 22:33 »
Metaplot im Sinne: Das passiert, und die SC sind quasi nur Statisten. Nein danke.

Genau so sehe ich das auch. Ich mag Metaplot. Aber er sollte da sein, wo er die Kreise der SCs möglichst wenig "stört". Klar darf er Konflikte en masse liefern, ABER meine Mitspieler müssen mit ihren Chars die Möglichkeit haben, zu rocken. Und nicht nur auf Schienen mit dem Metaplot mitfahren und hier und da mal tollen NSCs zunicken. Es muss im Metaplot vorgesehen sein, dass die SCs was reißen können. Ist der Metaplot nur dazu da, dass die Autoren zeigen können, was für tolle Geschichtenerzähler sie sind und wie toll ihre NSCs sind, dann brauch ich ihn nicht. In den von mir geleiteten Abenteuer sollen die SCs der Mitspieler die "Helden" sein und IHRE Geschichte erzählen. Und nicht brav fremden Geschichten hinterhertrotteln.
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Offline Zarkov

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #33 am: 21.01.2014 | 22:56 »
Als Leser finde ich Metaplot super! Große Unterhaltung zum Lesen und ins Regal stellen und ab und zu drin blättern. (Wenn’s denn gut gemacht ist, und das ist bereits sehr selten der Fall.)

Aber wenn’s ums Spielen geht … Nein Danke. Eine Situation im Hintergrund bräuchte ich schon (the big picture),  vor der ich dann die eigentliche Situation fürs Spiel ansiedeln kann, aber Metaplot kann ich da nicht gebrauchen.

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Luxferre

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #34 am: 22.01.2014 | 08:10 »
Diese DSA-sozialisierte Definition von Metaplot finde ich nicht zutreffend. Die Abhängigkeit von veröffentlichtem Material seitens eines Verlages ist doch nur ein Bruchteil dessen.

Metaplot englisches Wikipedia

Und so sehe ich es auch. Es gibt einen oder mehrere größere Handlungsbögen, welche auf der Welt parallel oder zusammenlaufen. Und wie ich es schon schrieb, meine Spieler entscheiden, ob sie daran teilhaben wollen, oder nicht. Vorausgesetzt, sie haben Kenntnis von dem Metaplot.
Was mir persönlich nicht schmeckt, wenn es nur einen großen Metaplot auf der Welt gibt, der aber so dominant ist, dass man mangels Alternativen (und dann auch mangels Perspektiven oder mundaneren Zielen) unbedingt daran teilhaben möchte. Das hemmt ungemein und fokussiert den Blick.

Offline Schalter

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #35 am: 22.01.2014 | 08:44 »
Was mir persönlich nicht schmeckt, wenn es nur einen großen Metaplot auf der Welt gibt, der aber so dominant ist, dass man mangels Alternativen (und dann auch mangels Perspektiven oder mundaneren Zielen) unbedingt daran teilhaben möchte. Das hemmt ungemein und fokussiert den Blick.

Echt mal. Erinnert sich einer an Deadlands? Da gab es in den Quellenbüchern des öfteren Passagen wo einem als Spielleiter praktisch "verboten werden sollte", die Gruppe gegen bestimmte NSCs kämpfen oder gar gewinnen zu lassen, damit der Metaplot nicht ins Wanken geraten möge. Habe ich damals auch alles akribisch so gemacht! Man war jung und beeinflussbar.

Offline Gorilla

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #36 am: 22.01.2014 | 12:11 »
Luxferre +1.
Besser kann man's kaum sagen.

Luxferre

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #37 am: 22.01.2014 | 12:16 »
Luxferre +1.
Besser kann man's kaum sagen.

Dankeschön  :D

Offline D. Athair

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #38 am: 22.01.2014 | 12:42 »
Oder erst so eine Eisenbahn wie bei DSA oder L5R ?
Häresie!

In L5R haben Spieler (sofern sie wirklich das RPG spielen) die Möglichkeit mit dem Metaplot zu interagieren und ihn auch zu verändern. Das Spiel sagt SEHR DEUTLICH, dass man sich von den TCG-Ergebnissen nicht leiten lassen soll. Deswegen haben die Metaplot-Bücher in L5R (wie Time of the Void oder The Vacant Throne) viele Einstiegspunkte in den Metaplot und Ausstiegspunkte aus dem Metaplot. Tipps, welche Rolle die SC im Metaplot übernehmen können, was sich ändert, wenn die Spieler X tun. Verschiedene Grade von Wirkung, die der Metaplot auf den Spieltisch hat, Abenteuerideen, ...
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Offline Slayn

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #39 am: 22.01.2014 | 12:46 »
Häresie!

In L5R haben Spieler (sofern sie wirklich das RPG spielen) die Möglichkeit mit dem Metaplot zu interagieren und ihn auch zu verändern. Das Spiel sagt SEHR DEUTLICH, dass man sich von den TCG-Ergebnissen nicht leiten lassen soll. Deswegen haben die Metaplot-Bücher in L5R (wie Time of the Void oder The Vacant Throne) viele Einstiegspunkte in den Metaplot und Ausstiegspunkte aus dem Metaplot. Tipps, welche Rolle die SC im Metaplot übernehmen können, was sich ändert, wenn die Spieler X tun. Verschiedene Grade von Wirkung, die der Metaplot auf den Spieltisch hat, Abenteuerideen, ...

Nur so am Rande: Die neuen Meta-Plot Bücher sind wirklich freaky fucking fantastisch! In den beiden "Imperial Histories" werden die einzelnen Meta-Plot Abschnitte gut aufbereitet, erklärt, mit regeln untermauert und, was noch viel wichtiger ist, mit sehr viel was-wäre-wenn beendet.
dazu noch einen ganzen Batzen an "Alternate Histories", was geschieht wenn sich die Meta-Plot Abschnitte halt eben ändern, wie etwa die Thousand Years of Darkness, etc.
Die beiden bisher erschienenen Bücher sind einfach das Muster Beispiel dafür, wie man verlagsseitig wirklich mit einem meta Plot umgehen sollte.
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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #40 am: 22.01.2014 | 12:58 »
Wenn man Metaplot so versteht, wie Bad Horse ihn weiter oben definiert hat - als außerhalb der Spielgruppe entstehende Handlungsfortschreibungen - verwenden wir ihn nicht.

Bei uns entsteht der Metaplot aus den Background-Stories und definierten Zielen der SC's, die dann allerdings vom Setting, Genrekonventionen und vielleicht auch externen Metaplot-Ideen beeinflusst und inspiriert sind / sein können.

Der Job des SL ist dann weniger, irgendwelche Metaplot-Handlungsfäden in der Hand zu behalten, als vielmehr die Aufgabe, ausufernde SC-Plots zu bündeln und zu einem sinnvollen Ganzen zu verschnüren.

Offline Arkam

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #41 am: 26.01.2014 | 06:32 »
Hallo zusammen,

der störend wahrgenommene Metaplot ist doch der vom Verlag vorgegebene Metaplot. Die Gründe können dafür vielfältig sein.
Bei DSA wurden die Handlungen der Charaktere ja fast uninteressant. Man hatte in der Borbarad Kampagne etwa keine echte Chance Borbarad vorher aufzuhalten.
In Shadowrun wird der Metaplot ja eher als Gesamtbild geliefert aus dem sich der Spielleiter dann etwas passendes konstruieren soll. Das Problem ist hier das eben neue Fakten in der Spielwelt gesetzt werden die auch das Spiel massiv beeinflussen können. So gab es nach dem Jahr des Kometen, wenn ich mich richtig erinnere, plötzlich neue Charakteroptionen.
Bei 7th Sea kippte der vorgegebene Metaplot die Spielwelt von eher pulpig heroisch zu eher düster und dem Untergang geweiht.

Da taucht schon Mal das Problem auf das Spieler am Tisch sitzen die ganz unterschiedliche Vorstellungen davon haben wie Spiel und Spielwelt funktionieren.

Gruß Jochen
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Offline 1of3

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #42 am: 26.01.2014 | 14:12 »
Da taucht schon Mal das Problem auf das Spieler am Tisch sitzen die ganz unterschiedliche Vorstellungen davon haben wie Spiel und Spielwelt funktionieren.

Das habe ich generell als Problem bei einigermaßen detaillierten Spielwelten kennen gelernt. Ein Metaplot ist dazu noch nicht mal wirklich nötig. Genau aus dem Grund präferiere ich möglichst viel zusammen in der Gruppe zu konstruieren. Zeug quasi ohne es gelesen zu haben nur durch die SL zu rezipieren ist wohl auch eine Möglichkeit, aber das ist mir auch zuwider.

Offline Auribiel

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Re: Metaplot Ja/Nein/Vielleicht
« Antwort #43 am: 26.01.2014 | 17:23 »
Was mir persönlich nicht schmeckt, wenn es nur einen großen Metaplot auf der Welt gibt, der aber so dominant ist, dass man mangels Alternativen (und dann auch mangels Perspektiven oder mundaneren Zielen) unbedingt daran teilhaben möchte. Das hemmt ungemein und fokussiert den Blick.

Wirklich gut formuliert und genau das sehe ich auch als Problem: Wenn der Metaplot alle anderen Alternativen platt walzt.
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