Autor Thema: High / Low / Dark Fantasy: Definition (war: [Splittermond] Diskussion)  (Gelesen 5263 mal)

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Offline GustavGuns

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das ist weitaus mehr Punk als Shadowrun jemals war
Ja gut, das ist ja nun auch nicht schwer. Gibson hat Shadowrun nebenbei auch schon immer gehasst. Ich meinte mit Punk als politischer Attitüde eher eine totale Verweigerungshaltung gegenüber einer miesen verlogenen Gesellschaft, ohne die Illusion am System je was ändern zu können. Das war ja der ideologische Kern von Punk, denke ich. Und davon finde ich in Steampunk wirklich null Prozent wieder. Denn grade wenn es richtig gemacht wird, ist es ja eher eine Zeit des Aufbruchs und Umbruchs - Arbeiter, die für ihre Rechte auf die Strasse gehen und sich organisieren, koloniale Abenteuer allüberall, Industrie und Wissenschaft entwickeln sich in großen Sprüngen, der Glaube an den Fortschritt war nie lebendiger. Und grade dieser euphorische Fortschrittsglaube ist für mich das Gegenteil von Punk.
« Letzte Änderung: 1.02.2014 | 15:27 von GustavGuns »
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Offline Bad Horse

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Können wir vielleicht statt über X-Punk wieder über High / Low / Dark / Strange Fantasy diskutieren?

Ich hätte unter High Fantasy ja eher eine Welt mit viel Magie verstanden, wo es um große Zusammenhänge (das Schicksal von Reichen, Kontinenten oder Galaxien) geht, und unter Low Fantasy um etwas bodenständigere Welten, wo nicht überall die Magie mit dem Zaunpfahl winkt und es um kleine und persönlichere Zusammenhänge geht.

"Game of Thrones" mischt die beiden Genres recht gekonnt durcheinander - einerseits ist das ziemlich Low Fantasy, hat aber High-Fantasy-Elemente wie die White Walker oder die Drachen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Kearin

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Offline Kearin

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und unter Low Fantasy um etwas bodenständigere Welten, wo nicht überall die Magie mit dem Zaunpfahl winkt und es um kleine und persönlichere Zusammenhänge geht.
Und was ist mit bodenständigen Welten, in denen Magie nichts besonderes ist, und es um kleine Zusammenhänge geht?

Oder mit sehr fantastischen Welten, in denen es um mächtige Magier geht, die aber eigentlich nur mit ihren eigenen Liebeleien und Eifersüchteleien beschäftigt sind?

Offline Bad Horse

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Und was ist mit bodenständigen Welten, in denen Magie nichts besonderes ist, und es um kleine Zusammenhänge geht?

Oder mit sehr fantastischen Welten, in denen es um mächtige Magier geht, die aber eigentlich nur mit ihren eigenen Liebeleien und Eifersüchteleien beschäftigt sind?

Gute Fragen. Kannst du sie beantworten, möglichst mit Beispielen? Ich weiß nämlich nicht, wie ich das einordnen würde.

Das erstere vermutlich eher Low Fantasy, je nach dem, wie wichtig die Magie ist. Das zweite vermutlich eher High Fantasy, je nachdem, wie sehr die Umwelt bei der ganzen Sache in Mitleidenschaft gezogen wird.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline GustavGuns

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« Letzte Änderung: 1.02.2014 | 18:01 von GustavGuns »
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Offline Kearin

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Das Problem ist, dass es mindestens drei Kategorien gibt, anhand deren Low und High Fantasy unterschieden werden:

Magie

Und da fängt dann noch die Streiterei an, ob die Verbreitung oder die Macht der Magie entscheidet.

Gestaltung der Welt

Welten, die nach dem Vorbild der Erde, gestaltet sind, gelten als Low, während solche ohne Verbindung zur Erde und ihrem Aufbau, als High gelten. Auch da gibt es Streitereien, wo die Grenzen sind. Ist Harry Potter jetzt high oder low?

Plot

Geht es um Reiche oder gar die ganze Welt oder um persönliche Geschichten. Auch da wird gerne eine Unterscheidung gemacht.

So, und wenn jetzt jemand sagt, dass XY high oder low wäre, kann das eine beliebige Kombination dieser und anderer Faktoren, jeweils noch mit unterschiedlichen Gewichtung sein, die zu einem Ergebnis führt, das derjenige für eine andere Geschichte, in ein und derselben Welt, dann schon wieder revidieren muss.

Offline 1of3

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Vielleicht mal Hilfe vom Fach: Das Wort "sein" ist ein Disqualifikationsgrund. Etwas ist nicht High Fantasy, es zeigt Eigenschaften davon.

Das gilt eigentlich für alle literaturwissentschaftlichen, wenn nicht alle geisteswissenschaftlichen Bereiche. Das liegt daran, dass wir unser Denken prototypisch organisieren. Geisteswissenschaftliche Definitionen sind daher eher Merkmalskataloge - wie ihr sie hier auch formuliert habt. Und diese Merkmale können mehr oder weniger erfüllt werden. In unserer Wahrnehmung kommen wir dann zu dem Schluss, dass etwas in die Kategorie gehört oder eben nicht. Diese Wahrnehmung ist aber nicht intersubjektiv, selbst wenn sich auf den Prototypen alle einigen können.
« Letzte Änderung: 7.02.2014 | 10:44 von 1of3 »

Offline sangeet

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Können wir vielleicht statt über X-Punk wieder über High / Low / Dark / Strange Fantasy diskutieren?

Ich hätte unter High Fantasy ja eher eine Welt mit viel Magie verstanden, wo es um große Zusammenhänge (das Schicksal von Reichen, Kontinenten oder Galaxien) geht, und unter Low Fantasy um etwas bodenständigere Welten, wo nicht überall die Magie mit dem Zaunpfahl winkt und es um kleine und persönlichere Zusammenhänge geht.

"Game of Thrones" mischt die beiden Genres recht gekonnt durcheinander - einerseits ist das ziemlich Low Fantasy, hat aber High-Fantasy-Elemente wie die White Walker oder die Drachen.

Die Elemente werden nicht gemischt, mit dem Erwachen der Drachen, gibt es auch wieder Magie in der Welt, das Omen mit dem Drachenschweif Kometen leutet das neue Zeitalter gerade ein

Ich persönlich finde, das Definitionen schon helfen können, wenn ich bestimmte Musik Stile auf einer Party finde, gehe ich z.b. nicht hin.
 Man könnte wohl einfach sagen, das ein Rollenspiel mittlerweile "Tags" bekommt, damit man es leichter identifizieren kann. Ist einfach eine logische methodik, das zu tun.
Ob man das jetzt aber in Steam /Diesel (Punk) aufteilen muss, ist vermutlich ziemlich müssig.
Alles schließt Nichts mit ein.