Autor Thema: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]  (Gelesen 6279 mal)

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Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« am: 24.06.2014 | 14:14 »
Angesichts des es durchaus populär zu sein scheint einmal Einblick in die tatsächlichen Kosten die für Rollenspielprodukte anfallen zu erhalten, mag ich in diesem Thread einmal Beispiele sammeln in dem jemand seine Kosten transparent gemacht hat. Mitunter sich auch zu etwaigen Umsätzen bzw. dem Gewinn / der Gewinnerwartung äußert.
Die mir bekannten Beispiele beziehen sich aus dem Bereich des Crowdfunding, wo ab und an mal wer aus dem Nähkasten plaudert, andere Beispiele sind durchaus auch gerne gesehen.

Posthuman Pathways

Ursprüngliches Budget $3,360
-) Druck von 1.000 Ausgaben: $2,500
-) Druck von 1.000 Cover-Klebern:  $500
-) Freelancer: $360

Kickstarter Ziel: $2,500
Kickstarter Ergebnis: $2,806
-) Administrative Kosten: $280
-) Einnahmen: $ 2,525

Tatsächliche Kosten der Kampagne: - $ 5,351
-) Druck von 2.000 Ausgaben: $3,219
Anmerkung: Weil es sich um Pamphlete handelt braucht es mehr damit der Druck wirtschaftlich sinnvoll wird.
-) Druck von 2.100 Klebern: $594
Anmerkung: Er musste den Druck-Anbieter wechseln.
-) Stoffbeutel für die Aufbewahrung des Regelwerk:: $ 378
Anmerkung: Die Stoffbeutel waren populärer als erwartet und während er mehr Geld einbrachte, dafür sorgte das das Ziel erreicht wurde, gingen damit auch gesteigerte kosten einher. Gerade Versandkosten.
-) Weitere Freelancer: $360
Anmerkung: Das heißt: 2 Editors, 1 Illustrator, 1 Graphikdesigner.
Sie haben alle Geld für ihre Dienste erhalten. Bereits vor dem Kickstarter.
-) Versand: $800
Anmerkung: Versandkosten sind die Hölle
-) Stretch goal costs : $ 0
Anmerkung: Es war etwas das er daheim machen konnte, ohne wenn zu bezahlen oder sich dran wund zu schaffen.

Fazit:
Er findet es alles in allem erfolgreich und glaubt das er über die Zeit, die nächsten paar Jahre, auf eine schwarze Null kommt.
Hauptsächlich ist er stolz auf das was er geschafft hat.

Das Spiel erhält man übrigens auch unter anderem beim Sphärenmeister.
Es umfasst 5 längliche Pamphlete und einen Cover-Sticker.


The Spark

Ursprüngliches Budget: $7,500
-) Druck von 1.000 Büchern: $4,000
-) Ursprüngliches Art-Budget: $1,000
-) Ursprüngliches Layout-Budget: $1,000
-) Ursprüngliches Lektorat-Budget: $1,000

Kickstarter Ziel: $4.000
Kickstarter Ergebnis: $11,668.00
-) Administrative Kosten: $1,279.00
-) Einnahmen: $10,389.00
-) Retail Einnahmen: $ 203.00
Anmerkung: Einige Retailer haben nachdem Kickstarter noch Bücher oder Würfelbeutel gekauft, was half.

Tatsächliche Kosten der Basis-Kampagne: $ 10,834.36
-) Druck von 1.100 Büchern: $4,498.20
Anmerkung: Die 100 waren ein Sonderangebot und dienten dazu Verschnitt abzufangen
-) Würfelbeutel: $895.00
-) Lieferung von Vorräten von Uline: $292.18
-) Editing-Kosten: $ 963.65
-) Art-Kosten: $965.91
-) Adobe Creative Suite CS6 für das selbstgemachte Layout: $1,512.76
-) Versand von "Heroes" in die USA ($7.6 das Stück): $729.60
-) Versand von "Heroes" nach Kanada ($3.5 das Stück): $36.75
-) Versand von "Heroes" International ($15 das Stück): $353.93
-) Versand von anderen Büchern: $469.70
-) Administrative Kosten (Steuern? ): $116.68

Anmerkung: Die Würfelbeutel und der Versand haben die Kalkulation ruiniert.
Beim Versand hat er er sich für die teurere Variante, gegenüber der langsamen (es alles selber verschicken), entschieden.

Tatsächliche Kosten der Stretch Goals: $1,053.68
-) Editor-Bonus Gehalt: $203.84
-) Künstler-Bonus Gehalt: $77.34
-) Neues Coverbild: $400.00
-) Art-Lizenzen für den überarbeiteten Fate Worldbuilding Artikel: $100.00
-) Editing für den überarbeiteten Fate Worldbuilding Artikel: $160.00
-) Versand an Schulen & Büchereien (geplant): $112.50

Tatsächliche Kosten von unerwarteten Überraschungen: $684.48
-) Beim Layouten gestorbener Monitor: $209.53
-) Der Drucker zu Hause, Versandaufkleber, Papierkram: $474.95

Anmerkung: Man kann es als Arbeitsausgaben abschreiben. Aber dafür ist so ein kaputter Monitor richtig ärgerlich und torpediert ein Budget.

Das Spiel erhält man übrigens auch unter anderem beim Sphärenmeister.
Es ist ein normales, etwa DinA5 großes, stabiles Buch.
« Letzte Änderung: 24.06.2014 | 14:18 von Teylen »
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Achamanian

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #1 am: 24.06.2014 | 14:23 »
Verstehe ich das jetzt richtig, dass der Autor bei beiden Projekten nicht eingeplant hat, dass seine eigene Arbeit bezahlt wird?

Wenn ja, ist das schon ziemlich verrückt ...

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #2 am: 24.06.2014 | 14:35 »
Verstehe ich das jetzt richtig, dass der Autor bei beiden Projekten nicht eingeplant hat, dass seine eigene Arbeit bezahlt wird?

Wenn ja, ist das schon ziemlich verrückt ...

Bei so einen 'Fanprojekt' eine schwarze 0 zu fahren ist doch in Ordnung.
Und es steht nicht dabei, aber es haben bestimmt nicht so viele Leute über Kickstarter ein Regelwerk erworben wie jeweils gedruckt wurden, oder?

Wieviele Regelwerke sind da noch zum Verkauf übrig?

Achamanian

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #3 am: 24.06.2014 | 14:37 »
Bei so einen 'Fanprojekt' eine schwarze 0 zu fahren ist doch in Ordnung.

Na ja, nur sind evtl. Hunderte von Stunden Arbeitszeit ohne Bezahlung keine schwarze Null.
Ich will das gar nicht kritisieren - ich denke nur, wenn man das nicht einberechnet, dann macht man sich etwas vor.

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #4 am: 24.06.2014 | 14:42 »
Er geht in dem Fall wohl davon aus das sich die eigenen Einnahmen aus den Umsätzen entstehen die sich nach der Finanzierung durch Kickstarter aus normalen Verkäufen ergeben. Ansonsten kümmert er sich immerhin um die Bezahlung von Freelancern. ^^
Ansonsten rechnet er immerhin auch sein Arbeitsmaterial (Adope, Monitore) schon so mit ein.

Wieviele Regelwerke sind da noch zum Verkauf übrig?
Bei Posthuman Pathways schreibt er davon das er unter 300 Regelwerke an die Backer verschickt hat.
Das heißt ich gehe von etwa 1.700 Posthuman Pathways im normalen Verkauf aus.

Bei The Spark gibt es 475 Backer von denen 236 nur das PDF wollten.
Das heißt es macht etwa 239 Backer, von denen haben wohl nur 28 Pledge-Level erworben die mehr als ein Buch versprechen.
Das heißt ich gehe von etwa 700 Exemplaren für den Handel aus.
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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #5 am: 24.06.2014 | 14:48 »
Na ja, nur sind evtl. Hunderte von Stunden Arbeitszeit ohne Bezahlung keine schwarze Null.
Ich will das gar nicht kritisieren - ich denke nur, wenn man das nicht einberechnet, dann macht man sich etwas vor.

Das ist eine Frage der Sichtweise.
Es ist genauso ein 'Hobbyprojekt' wie an einen Auto rumschrauben, kostet viel Arbeit(und macht hoffentlich Freunde) und man kann hinterher damit 'posen'.

Mal agesehen davon das beide noch diverse Hundert Bücher haben die sie (wenn das System so cool ist wie sie glauben) noch abverkaufen können, um erstmal auf Null zu kommen und danach eben noch ein paar Mark Schmerzensgeld bekommen.


Damit will ich nicht sagen das es nicht beeindruckend ist was Sie machen. Aber es ist eben kein 'Job' sondern 'Hobby' .

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #6 am: 24.06.2014 | 14:54 »
Er geht in dem Fall wohl davon aus das sich die eigenen Einnahmen aus den Umsätzen entstehen die sich nach der Finanzierung durch Kickstarter aus normalen Verkäufen ergeben. Ansonsten kümmert er sich immerhin um die Bezahlung von Freelancern. ^^
Ansonsten rechnet er immerhin auch sein Arbeitsmaterial (Adope, Monitore) schon so mit ein.
Bei Posthuman Pathways schreibt er davon das er unter 300 Regelwerke an die Backer verschickt hat.
Das heißt ich gehe von etwa 1.700 Posthuman Pathways im normalen Verkauf aus.

Bei The Spark gibt es 475 Backer von denen 236 nur das PDF wollten.
Das heißt es macht etwa 239 Backer, von denen haben wohl nur 28 Pledge-Level erworben die mehr als ein Buch versprechen.
Das heißt ich gehe von etwa 700 Exemplaren für den Handel aus.

Beide haben 2-3 K Minus gemacht, aber nen Arsch voll Regelwerken rumliegen.
Wenn von PHP noch 3 Euro beim Hersteller Ankommen hat er immerhin 2100 Euro gewinn gemacht. Wenn er alles Verkauft :)


(Und der Monitor so er nicht extra vorher gekauft wurde gehört imho nicht in diese Rechnung)

Offline Teylen

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #7 am: 24.06.2014 | 15:00 »
Vielleicht auch eine Frage der Prioritäten.
Das heißt nachdem Kickstarter sind die Initialkosten weg. Die Bücher sind gedruckt, die Freelancer bezahlt, der Versand bewältigt und die Herstellungskosten auf dem Tisch. Das Projekt ist finanziert, idealerweise komplett mit Deckung.
Die folgenden Einnahmen gegen daher an den Autor und er kann sich diese als Entlohnung gut schreiben.
Wobei es auch Projekte von Autoren gibt in dem eine eigene Entlohnung mit einkalkuliert wurde.

Beide haben 2-3 K Minus gemacht, aber nen Arsch voll Regelwerken rumliegen.
Wenn von PHP noch 3 Euro beim Hersteller Ankommen hat er immerhin 2100 Euro gewinn gemacht. Wenn er alles Verkauft :)
Ah jup. Wobei bei seiner Budget Aufstellung gegenüber dem Kickstarter Ziel der Verlust eh ein programmiert war.
Schließlich fragt er bei PHP nach $860 weniger als im Budget vorgesehen, und bei Spark nach $2,500 weniger.
Das heißt bei The Spark hat er mit einem Minus von $2.183,52 ganze $316,48 weniger drauf legen müssen als geplant.
« Letzte Änderung: 24.06.2014 | 15:02 von Teylen »
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Achamanian

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #8 am: 24.06.2014 | 15:06 »
Damit will ich nicht sagen das es nicht beeindruckend ist was Sie machen. Aber es ist eben kein 'Job' sondern 'Hobby' .

Klar ist das Machen von Rollenspielen für viele ein Hobby; und es ist auch schön, wenn Leute es sich leisten können, etwas so Arbeitsaufwendiges als Hobby zu praktizieren. Aber dass das als der Normalzustand betrachtet wird und nicht als die Ausnahme, ärgert mich. Bei den meisten anderen Bestandteilen eines solchen Produkts ist es selbstverständlich, dass Arbeit bezahlt werden muss - in der Druckerei, bei den Versandunternehmen, ggf. bei den Großhändlern. Nur bei den Autoren (und oft bei den Übersetzern) geht man irgendwie immer davon aus, dass sie gerne umsonst arbeiten.

Die Folge ist in meinen Augen das, was ich ja schon in anderen Threads breitgetreten habe: Autorenarbeit wird zumindest finanziell nicht oder kaum gewürdigt; und wenn die guten Autoren gerade mal nicht ihr Herzens-Hobbyprojekt machen, dann führt das in aller Regel dazu, dass sie weniger Zeit und Mühe investieren (können, weil sie ja auch noch Geld verdienen müssen). Was sich dann wieder auf die Qualität der Produkte auswirkt, und zwar eigentlich an genau dem Punkt, auf den es am meisten ankommt.

Wenn bei so einem Crowdfunding ein (mageres) Autoren(selbst-)honorar von 3000 Euro veranschlagt wäre, fände ich das jedenfalls absolut angemessen.

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #9 am: 24.06.2014 | 15:10 »
Wenn bei so einem Crowdfunding ein (mageres) Autoren(selbst-)honorar von 3000 Euro veranschlagt wäre, fände ich das jedenfalls absolut angemessen.

Je nach Qualität und imho an der Realität vorbei.

Offline Teylen

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #10 am: 24.06.2014 | 15:26 »
Wenn bei so einem Crowdfunding ein (mageres) Autoren(selbst-)honorar von 3000 Euro veranschlagt wäre, fände ich das jedenfalls absolut angemessen.
Ich würde das Gehalt in Relation zu dem Gehalt der Editoren und Layouter setzen, das immerhin sogar bei beiden Projekten angegeben wurde.
Das heißt deutlich niedriger.  Zur Erinnerung:
2 Editoren, 1 Graphiker und 1 Layouter bekamen insgesamt $360 für PHP.
Bei Spark haben Editoren und Graphiker insgesamt $1.929,56 erhalten (vor Stretch Goals).

Letztlich gilt es als eher unfein sich per Kickstarter im Grunde selber zu bezahlen (Im Gegensatz zu IndieGoGo). ^^;
Das heißt wenn ein Verlag über Kickstarter geht gibt er den Autoren wohl geld (hoffe ich), nimmt sich aber selber keine richtige Gewinnmarge.
Wenn ein Autor über Kickstarter geht gibt er den Freelancern wohl Geld (hoffe ich), nimmt sich aber selber keine richtige Gewinnmarge.
Ausnahmen bestätigen die Regel XD

Wobei es noch drauf ankommt wie es verpackt wird ^^
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Achamanian

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #11 am: 24.06.2014 | 15:34 »
Letztlich gilt es als eher unfein sich per Kickstarter im Grunde selber zu bezahlen (Im Gegensatz zu IndieGoGo). ^^;

Das finde ich seltsam ... eigentlich ist Kickstarter doch bestens geeignet, um zu sagen: "Ich habe hier ein Konzept, ich habe einen Haufen Vorarbeit geleistet und muss jetzt noch zwei bis drei Monate Arbeitszeit investieren, um das ganze fertigzuschreiben. Und die müssen bezahlt werden."

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #12 am: 24.06.2014 | 15:45 »
Das finde ich seltsam ... eigentlich ist Kickstarter doch bestens geeignet, um zu sagen: "Ich habe hier ein Konzept, ich habe einen Haufen Vorarbeit geleistet und muss jetzt noch zwei bis drei Monate Arbeitszeit investieren, um das ganze fertigzuschreiben. Und die müssen bezahlt werden."

Die Frage ist dann eben die Preisfrage.
Du gehst eben das Risiko ein, wenn du das Goal einfach mal 3K Euro raufsetzt, das du einfach mal garnicht gefunded wirst und dir deine Monate an Arbeitszeit in die Haare schmieren kannst.


Offline Teylen

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #13 am: 24.06.2014 | 15:50 »
Das finde ich seltsam ... eigentlich ist Kickstarter doch bestens geeignet, um zu sagen: "Ich habe hier ein Konzept, ich habe einen Haufen Vorarbeit geleistet und muss jetzt noch zwei bis drei Monate Arbeitszeit investieren, um das ganze fertigzuschreiben. Und die müssen bezahlt werden."
Es wird in der Tendenz eher als betteln verstanden und ist weniger akzeptiert. Das heißt wenn man angibt das man vom Geld Pizza & Miete bezahlt kann es schonmal zu lästereien führen. ^^; [Formulierungen wie "I'll use it to focus fully on writing" hingegen werden durchaus mal geschluckt]
So erlaubt Kickstarter auch keine "fund my life" Projekte, bzw. hatte die früher nicht akzeptiert.

Der andere Aspekt ist das man oftmals die Erfahrung macht das Personen die sich für ihre Schreibarbeit per Crowdfunding bezahlen lassen mitunter diese nicht erledigt bekommen. Weil sie kreativ trocken laufen, einen Block kriegen oder die Kalkulation auf der Business Seite verhauen haben. Selbst bei Profis wie Brucato oder dem Typen von Far West.

Ansonsten werde ich mal schauen ob ich mehr geschwätzige / offene Projektmacher finde ^^
Ich meine mich an mehr Zahlen zu erinnern, nur PHP war das neuste was daher kam. ^^;
Du gehst eben das Risiko ein, wenn du das Goal einfach mal 3K Euro raufsetzt, das du einfach mal garnicht gefunded wirst und dir deine Monate an Arbeitszeit in die Haare schmieren kannst.
Erstaunlicherweise machen die Leute aber auch wie wild Stretch Goals.
Anstelle hinzugehen, danke zu sagen, und den Überschuß selbst einzustreichen.
The Spark ist immerhin um's doppelte über's Ziel geschossen und ein Grossteil des Verlusts liegt an der Umsetzung erweiterter Versprechen.
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Luxferre

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #14 am: 24.06.2014 | 15:52 »
Das finde ich seltsam ... eigentlich ist Kickstarter doch bestens geeignet, um zu sagen: "Ich habe hier ein Konzept, ich habe einen Haufen Vorarbeit geleistet und muss jetzt noch zwei bis drei Monate Arbeitszeit investieren, um das ganze fertigzuschreiben. Und die müssen bezahlt werden."

 :d

Zumal ich mich frage was an dem Gedanken Geld verdienen zu wollen unfein ist.
Ich will sogar richtig Geld verdienen. 5k netto im Monat und mehr. Ich will mir davon ein Haus kaufen und einen schönen Audi. Ist das unfein?
Da hat sich jemand den Allerwertesten aufgerissen und hat das absolute Recht dazu, damit auch etwas verdienen zu wollen. Und da kann ich den leichten Ärger von Rumpel durchaus nachvollziehen. Denn auch Hobbies müssen angemessen bezahlt werden. Eine unbezahlte Arbeit zu erwarten (das verstehe ich unter dem Prädikat "unfein") ist mEn ganz schön unfein.

Achamanian

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #15 am: 24.06.2014 | 15:53 »
Die Frage ist dann eben die Preisfrage.
Du gehst eben das Risiko ein, wenn du das Goal einfach mal 3K Euro raufsetzt, das du einfach mal garnicht gefunded wirst und dir deine Monate an Arbeitszeit in die Haare schmieren kannst.

Klar, aber dann weiß man halt schon nach einem oder zwei Monaten Vorarbeit, dass man es doch lieber lässt, so bitter das sein mag ... wäre mir persönlich aber lieber, als nach insgesamt vier oder fünf Monaten Arbeit ohne einen Cent dazustehen.

Luxferre

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #16 am: 24.06.2014 | 15:53 »
Es wird in der Tendenz eher als betteln verstanden und ist weniger akzeptiert. Das heißt wenn man angibt das man vom Geld Pizza & Miete bezahlt kann es schonmal zu lästereien führen. ^^; [Formulierungen wie "I'll use it to focus fully on writing" hingegen werden durchaus mal geschluckt]

Echt jetzt?  :o Klingt ganz schön undankbar. Und für solche Kundschaft reißt man sich den Arsch auf, na danke  :q

Offline Tsu

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #17 am: 24.06.2014 | 15:56 »
Also Ich kann aus meinen ( ~ 15 Projekten ) nicht die Erfahrung machen, das dies negativ bewertet wird. Ich erinnere mich sogar an einen Kickstarter, wo ein stretchgoal war "We are gonna give our freelancers a raise" , was mit ziemlich viel Begeisterung aufgenommen wurde.

Offline Teylen

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #18 am: 24.06.2014 | 16:02 »
Also Ich kann aus meinen ( ~ 15 Projekten ) nicht die Erfahrung machen, das dies negativ bewertet wird. Ich erinnere mich sogar an einen Kickstarter, wo ein stretchgoal war "We are gonna give our freelancers a raise" , was mit ziemlich viel Begeisterung aufgenommen wurde.
Es geht nicht um die Freelancer sondern um die Projektersteller.
Gehaltserhöhungen für Freelancer, Editoren, Künstler, Autoren etc. sind durchaus verbreitet.
Auch das man die Autoren bezahlt wenn man andere einstellt oder das man Autoren über Stretch Goals finanziert.
Letzteres hat schließlich u.a. der Storium Kickstarter sehr prominent gemacht.
Das man sich selbst ein eigenes Gehalt angibt weniger.

Zitat
Ich will sogar richtig Geld verdienen.
Ich auch. Nur ob man mir Geld gibt wenn ich mich auf die Strasse stelle und verspreche zu arbeiten [und das nicht als Prostituierte] ist fraglich. ^^
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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #19 am: 24.06.2014 | 16:06 »
Also Ich kann aus meinen ( ~ 15 Projekten ) nicht die Erfahrung machen, das dies negativ bewertet wird. Ich erinnere mich sogar an einen Kickstarter, wo ein stretchgoal war "We are gonna give our freelancers a raise" , was mit ziemlich viel Begeisterung aufgenommen wurde.

War das bei den ersten Projekten oder bei späteren?


Offline First Orko

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #20 am: 24.06.2014 | 16:16 »
Ich auch. Nur ob man mir Geld gibt wenn ich mich auf die Strasse stelle und verspreche zu arbeiten [und das nicht als Prostituierte] ist fraglich. ^^

Wenn du aber schonmal anfängst...
Man könnte ja mal ungefragt bei wildfremden Leuten den Rasen halb mähen und dann anbieten, dass man gegen angemessene Vergütung den Rest genauso sauber mäht....hmmmm  >;D
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #21 am: 24.06.2014 | 16:17 »
Es wird in der Tendenz eher als betteln verstanden und ist weniger akzeptiert. Das heißt wenn man angibt das man vom Geld Pizza & Miete bezahlt kann es schonmal zu lästereien führen. ^^; [Formulierungen wie "I'll use it to focus fully on writing" hingegen werden durchaus mal geschluckt]

Aber da gibt es doch auch Doppelstandards, denn das mag auf die Indie-Szene und kitchen sinks zutreffen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass größere Läden wie zum Beispiel Monte Cook Games da keine Autorenhonorare einkalkulieren. Gerade bei Monte Cook hatte ich bei Numenera den Eindruck, dass der mit dem kickstarter einfach mal einen Großteil des Startkapitals für seine Firma ranschafft. Mir wäre jetzt nicht aufgefallen, dass das nicht akzeptiert worden wäre.
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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #22 am: 24.06.2014 | 16:20 »
Aber da gibt es doch auch Doppelstandards, denn das mag auf die Indie-Szene und kitchen sinks zutreffen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass größere Läden wie zum Beispiel Monte Cook Games da keine Autorenhonorare einkalkulieren. Gerade bei Monte Cook hatte ich bei Numenera den Eindruck, dass der mit dem kickstarter einfach mal einen Großteil des Startkapitals für seine Firma ranschafft. Mir wäre jetzt nicht aufgefallen, dass das nicht akzeptiert worden wäre.

Monte Cook -> Extrem bekannter Name?

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #23 am: 24.06.2014 | 16:22 »
Aber da gibt es doch auch Doppelstandards, denn das mag auf die Indie-Szene und kitchen sinks zutreffen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass größere Läden wie zum Beispiel Monte Cook Games da keine Autorenhonorare einkalkulieren.
Es ist, denke ich, ein Unterschied ob man die Autorenvergütung in den Zielbetrag und/oder den Pledge mit einkalkuliert oder ob man offen zugibt das man mit der Summe X oder X% von dem Gesamtbetrag sich selbst bezahlt.
Eine Firma aufzubauen oder (andere) Autoren zu bezahlen ist kein Problem.

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Re: Kosten eines Rollenspiels [Crowdfunding]
« Antwort #24 am: 24.06.2014 | 16:46 »
Wenn du aber schonmal anfängst...
Man könnte ja mal ungefragt bei wildfremden Leuten den Rasen halb mähen und dann anbieten, dass man gegen angemessene Vergütung den Rest genauso sauber mäht....hmmmm  >;D

Ist mir in abgewandelter Form letzte Woche geschehen. Da stand ich an einer Ampel mit langer Rot-Phase und so ein Typ hat angefangen mein Auto Waschen zu wollen.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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