Als D&D Fan begrüsste ich die 3rd auf Knien, weil sie einen Quantensprung darstellte und RPG kulturelle Masstäbe setzte.
Okay. Du bist also ein D&D 3e Fan. Das ist schon mal gut zu wissen zur Einordnung Deiner "Aussagen".
Die 4th war absolut nicht mein Ding, es war aber prinzipiell gutes und mutiges Design.
Es war gutes Rollenspiel-Design, aber kein gutes D&D-Design (meiner Meinung nach, als D&D 4e Auslasser - so, jetzt kann man micht einordnen)
Wen die 4th spielästhetisch voll ansprach, für den ist Nummer 5 aber mal gar nix.
Volle Zustimmung. Der D&D 4e Spieler ist bei dem Editionen-Wechsel der Gelackmeierte. Denn sein System wird zur Fußnote, während man an die Entwicklung D&D-AD&D-D&D 3e anknüpft.
Wer sollte die 5th aber spielen?
Die Anzahl an oldhschool Dungeon Hacks ist Legion.
OSR-"Promis" waren in das Design von D&D 5e eingebunden. Auf G+ hört man sehr lobenden Töne, selbst von Leuten, die selber OSR-Produkte publizieren oder OSR-Blogs haben.
Ich würde mir also keine Sorgen darüber machen, dass die OSR-Community 5e ablehnt. Hey, 5e kannst Du ohne Probleme FLAILSNAILS Convention-fähig machen.
D&D retardiert sich selber, da ein kleines, übersichtlich gestaltetes Schlicht-RPG nunmal nicht das ist, was den Spieler auf knapp 1000 Seiten (Dreifaltigkeit PH+DMG+MM) erwartet.
Das Schlicht-RPG, auf das Du Dich beziehst, ist D&D Basic. Das ist im Komplexitätsgrad vergleichbar mit BECMI oder der Rules Cyclopedia. Im PHB erwarten Dich jede Menge Charakterklassen, Optionen für die Klassen, Zaubersprüche und Feats.
Im Monster Manual bekommst Du (wie immer) hunderte von Monstern geliefert. Das hat sich über die Editionen nicht geändert. Hier lagen nie die Innovationen.
Der Dungeon Master Guide im November wird das Spiel dann voll ausfahren. Nachdem was man gehört hat, werden hier die Grid-Regeln drin sein. Es wird Stellschrauben geben um mit 5e das Spiel aller vorherigen Editionen zu emulieren (wobei ich bezüglich 4e skeptisch bin).
Spieler, die wie ich einfach nüchtern ein krachendes Universal Fantasy RPG erhofften, dass konsequent wie die 5te nach vorn schreitet bleibt der Mund offen.
D&D ist das einzige Fantasy-Universal RPG. Schon immer. Alle anderen Fantasy RPGs sind entweder auf ihre Welten zugeschnitten, sind Nischenprodukte oder beides. D&D ist die die Fantasy-RPG-Universalsprache des Planeten Erde. D&D war in vielen Editionen immer DIY, es war immer ein wunderbarer Weltenbaukasten. Der Baukasten kommt halt erst im November. Und dann kannst Du Basic D&D zu einem beliebig komplex Spiel ausbauen - ja wenn man's denn braucht.
Ich persönlich möchte was, was leicht von der Hand geht, mich bei meinem improvisierenden Leitstil unterstützt und es mir einfach macht, Abenteuer und Sandboxen zu bauen. Und am wichtigsten: ein System, dass am Spieltisch auch meine Casual Gamers begeistert und zum Spielen befähigt ohne irgendwelche Bücher zu wälzen.
Witzig, dass Dragonlance und Salvatore fleissig bei den Beschreibungen bemüht werden.
Ja. Das ist super! Endlich realisiert WotC, was sie an der IPb "D&D" haben. Textauszüge aus ihrer riesigen Romanbibliothek von Autoren wie Weis, Hickmann (und meinetwegen auch Salvatore) - mehr davon!
Indes, der geschmeidige, dunkelelfische Klingenwirbler wird von "tausend Orks" ganz einfach vernascht.
Selbst zehn Orks polieren ihm wenigstens ein bischen die Fresse, d.h. sie hacken ihm einen Teil der kostbaren HP ab, dass die Späne nur so fliegen.
Ob sie sich trauen, Drizzts Werte wie in den vergangenen Editionen abdrucken?
WTF? Was haben die Ereignissen in Romanen mit dem Spieltisch zu tun? Glaubst Du Salvatore spielt seine Romane bevor er sie schreibt? (Oh... das würde allerdings ne Menge erklären...)
Wenn ich den Holzhacker-Kram will, hab ich doch ein Dutzend coole Optionen mit weniger Buchballast und genau der gleichen taktischen und strategischen Tiefe! Und wenn ich diehard D&D Geek bin, warum eigentlich nicht gleich AD&D!? Hab ich coolere Realms sowie gefühlte 1 Mio Spells und Magietand.
Dann nimm das doch! Ich würde auch lieber ca. Avatar Trilogie spielen als post-Sundering. Wer hindert Dich dran?
Absolute Altlasten wurde nicht entsorgt wie zB das unterschiedliche hohe Startgeld.
Das ist eine optionale Regel für Leute, die sich ihre Ausrüstung nicht aus Klasse + Background bilden!
Ausrüstung ist sogar ein bischen komplizierter geworden (Lifestyle Kosten a la Shadowrun- Was haben die geraucht!?).
Sowas gab es auch schon in D&D 3e. Da wars im DMG versteckt. Ich finde es gut, weil man nicht mehr jeden Pups ausspielen muss.
Mehr Schwachsinn wie die Superrassen (zB Mountain Dwarf), die wohl aus Hartholzharnischen geschnitzt sind. Aber es trifft sich, da es auch wieder mehr Hartholzharnische und Waffen gibt. Klasse!
Superrasse, weil sie schwere Rüstung tragen dürfen und zaubern? Wow... erstens, die hat ein Mountain Dwarf Wizard am Anfang gar nicht; zweitens, Elfen durften das in BECMI, AD&D 1st usw auch. Wo ist der Gamebreaker?
Jetzt gibts einen Mischmasch aus fixen und würfelbaren Buffs sowie dem Advantage. Stirnrunzel- sollte es nicht einfacher werden?
Ja, das finde ich auch etwas inkonsequent gelöst.
Characteristics und Background sind totaler Griff in den Aborterker.
Überhaupt nicht. Zusammen mit der Inspirations-Mechanik werden ganz minimal dosiert neuere Spielweisen mit berücksichtig. Ganz ehrlich? Statt 4 Seiten Charakterhintergrund zu pinseln, ist es doch total einfach sich mal kurz hinzusetzen und über Persönlichkeit, Ideal, Schwächen und Hintergrund nachzudenken und einen Satz zu schreiben. Und das kann man weglassen.
Backgrounds sind cool! Einfach wegen der Proficiencies und der Möglichkeit die Charakterklasse ein bisschen weg vom Stereotyp zu lenken: Soldier Wizard, Acolyte Fighter, Sage Rogue?
Schwache Saves als Zwangs-FKK Achillesversen, langweilige Key-Builds wie den "Champion", ne Menge soft-verregelter Kram, belanglose Opportunity Attacks etcetc
Schwache Saves gab es auch schon bei anderen Versionen. Und die Save DCs sind auch nicht astronomisch, sondern gut schaffbar.
Die Key-Builds sind die Klassen-Stereotypen, die seit Jahrzehnten beliebt sind.
Soft-Verregelung ist nur dann ein Problem, wenn der Spieler meint gegen den Spielleiter spielen zu müssen.
Das mit Abstand schlechteste D&D.
Deine Meinung. Meine Meinung: bisher best D&D evar!