Autor Thema: Kodex eines DnD Paladins?  (Gelesen 39031 mal)

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #100 am: 7.07.2014 | 15:19 »
Ich denke Platons Ideenlehre ist da ein guter Ansatz. Es gibt eine Idee des Guten und jeder Gute hat daran Anteil. So wie man Wasser aus einer Flasche in mehrere Gläser gießt. Dieses "Wasser" ist objektiv das Gute schlechthin und es gibt keine subjektiven Abweichungen. Entweder ist es gut oder eben nicht. Heute denken wir oft moralische Normen seien subjektiv und nur durch eine allgemeine Übereinkunft gut. Die Ideenlehre widerspricht dem: das Gute ist bereits da und wird vom Menschen in Normen entdeckt.

Und wo steht der Paladin, wenn keine der beteiligten Parteien seinen Vorstellungen von Tugend entsprechen?

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #101 am: 7.07.2014 | 15:19 »
Bitte keine Diskussion über Stoiker und deren Lebenseinstellung. Sonst landet die Diskussion im Speakers Corner.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #102 am: 7.07.2014 | 15:20 »
Und wie erkennt 'Spieler'  was die Gesellschaft weiterbringt, also so ohne Philosphiestudim?
Klar, nach der Definition erkennt man mit Detect Evil wer gegen Sie arbeitet.
Aber dazu muss man die Person in Reichweite haben.
Und man kann damit bei Zivilen Unruhen/Standesstreit/Religionsstreit immernoch zwischen 2 'guten' Parteien stehen.

Du machst es dir unheimlich schwer weil du von der modernen Einstellung ausgehst was Gut, Böse, Rechtschaffen und Chaos angeht. Hierzu sieht sich jeder relativ gesehen und im Idealfall ist der eigene Standpunkt "der Richtige".

Das platonische Weltbild geht davon aus dass es nur ein einziges "Gut" gibt und das ist man entweder oder nicht.

Sich damit zu befassen bedeutet nun mal auch zu erkennen das man eben nicht "das Richtige" macht und auch oft nicht zu den "Guten" gehört, etwas das uns als modernen Menschen ziemlich fremd ist (Relativierte Moral und so).

Im D&D Kontext bedeutet das: Wenn etwas als Lawful Good deklariert ist, dann ist es das auch, kein Gerede. Wenn eine Gesellschaft LG ist, dann ist sie das auch, kein Gerede, wenn jemand NE ist, dann ist der das auch, kein Gerede. Vor allem aber: Keine Interpretation, keine Frage des Blickwinkels.
« Letzte Änderung: 7.07.2014 | 15:23 von Slayn »
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Luxferre

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #103 am: 7.07.2014 | 15:21 »
Supi ;)

Und wie erkennt 'Spieler'  was die Gesellschaft weiterbringt, also so ohne Philosphiestudim?
Klar, nach der Definition erkennt man mit Detect Evil wer gegen Sie arbeitet.
Aber dazu muss man die Person in Reichweite haben.
Und man kann damit bei Zivilen Unruhen/Standesstreit/Religionsstreit immernoch zwischen 2 'guten' Parteien stehen.

Worauf willst Du also hinaus? Dass Paladine Deiner Ansicht nach unspielbar sind? Dann haben wir Deine Message verstanden ;) Und ich für meinen Teil bin froh, dass wir deutlich spielbarere Ansprüche an einen Paladin stellen, als Du es mit Deinen geisteswissenschaftlichen Anforderungen hier treibst.

Narubia

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #104 am: 7.07.2014 | 15:35 »
Ich habe mir nicht die komplette Diskussion durchgelesen, aber dieser Post
Praxisbeispiel: Wie behandle ich einen obdachlosen Bettler?
* Gut: Ich versorge ihn mit Essen und Unterkunft, und wenn er wieder bei Kräften ist, helfe ich ihm, dass er sich langfristig selbst erhalten kann. Kann er sich niemals selbst versorgen, wird er eben dauerhaft fremdversorgt. Ich verlange keine Rückzahlung der Unterstützung.
* Neutral (hier musste ich etwas überlegen): Ich gebe ihm ein Darlehen, damit er wieder auf die Füße kommt, das er dann abzahlen soll.
* Böse: Ich schmeiße ihn aus der Stadt und baue darauf, dass er in der Wildnis verreckt, ODER ich nutze seine Notlage aus, indem ich ihn zu miesen Konditionen in meine Dienste nehme, nach dem Motto Friss oder Stirb.
verdient ein dickes +1.
Man merkt, dass FS sich da ziemlich lange Gedanken drüber gemacht hat und nicht die erste Diskussion darüber führt.

Insgesamt ist die Diskussion beim Paladin eben nicht ganz einfach, weil er eben das Gute vertritt und eben (zumindest in der 3.5-Definition) keinen Spielraum lässt, etwas Böses wirklich zu akzeptieren, auch wenn es einem größerem Guten dient. Die Verbündung mit einem Bösen Gott und dessen Heerscharen, um einen anderen Bösen Gott auszustechen, ist nun mal keine Option, selbst wenn dadurch insgesamt die Welt ein besserer Ort würde.

Für mich persönlich spielten sich Paladine immer relativ langweilig, weil der Denkweg in Gesinnungsfragen oder moralischen Fragen sehr einfach ist. "Ist es okay, dieses Kind zu töten?" - "Darf ich den Handel mit dem Teufel eingehen?" - "Soll ich dem Bettler helfen?" - Man muss einfach selten denken, oder vielleicht hat noch nie ein Spielleiter es bei mir hingebracht, dass ich da viel denken muss. Ist vielleicht einfach Erfahrungssache.
« Letzte Änderung: 7.07.2014 | 15:54 von Narubia »

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #105 am: 7.07.2014 | 15:41 »
@Nebula

wie du bereits an dieser Diskussion merkst empfehle ich dir mit deinem Spieler zu sprechen und gemeinsam mit ihm einen eigenen Kodex zu erstllen. So umgeht ihr das vielleicht das Problem von unterschiedlichen Interpretationen des Kodex.
Ach und halte ihn möglichst simpel.

Paladin ist schon so schwer genug zu spielen da muß man dem Spieler nicht auch noch Steine in den Weg legen.

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #106 am: 7.07.2014 | 16:11 »
Bitte keine Diskussion über Stoiker und deren Lebenseinstellung. Sonst landet die Diskussion im Speakers Corner.

Sorry, Christian, ich halte den Hinweis auf Plato/Stoiker, eine Sache die man einfach im netz nachrecherchieren kann, als viel hilfreicher als ein etwas abwertendes "Die U.S. Amerikaner" im Raum stehen zu lassen.
D&D nutzt nun mal per Default objektive Gesinnungen und irgendwie sollten die Leute doch auch mal Zugang zu dem Thema finden, oder?
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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #107 am: 7.07.2014 | 16:27 »
Es geht nicht um den Hinweis. Da habe ich keine Probleme.
Ich will einer Diskussion über die Stoiker vorbeugen.
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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #108 am: 7.07.2014 | 16:38 »
Ich habe mir nicht die komplette Diskussion durchgelesen, aber dieser Postverdient ein dickes +1.
Man merkt, dass FS sich da ziemlich lange Gedanken drüber gemacht hat und nicht die erste Diskussion darüber führt.

Danke für die Anerkennung. Ja, das habe ich in der Tat, weil ich beim SC-spielen und auch beim Leiten "Stupid Good" und "Stupid Evil" vermeiden will. Gerade bei meinem Heartbreaker-Setting, das ja auf den Gut/Böse-Konflikt zugeschnitten ist, spielt das eine große Rolle.

Zitat
Für mich persönlich spielten sich Paladine immer relativ langweilig, weil der Denkweg in Gesinnungsfragen oder moralischen Fragen sehr einfach ist.

Hm, da haben wir aber selbst in unserer paladinlosen AD&D-Gruppe durchaus öfters gewisse Schwierigkeiten, Moral und Pragmatismus unter einen Hut zu bringen. Was macht man mit einem Bösen Gegner, der sich ergeben hat? Was macht man mit den Frauen und Kindern des besiegten Ork-Stammes, nachdem die Krieger gefallen sind? Und so weiter. Da stehen wir unter keinerlei Zwang, weil der SL unsere notierte Gesinnung nicht zwangsweise ändern würde, und selbst wenn er das täte hätte dies keine mechanischen Auswirkungen. Trotzdem machen wir uns die Sache in solchen Fragen nicht leicht, da wir eben den Selbstanspruch haben, NG bzw CG Charaktere darstellen zu wollen.

Paladin ist nebenbei eben nicht nur "das Gute" sondern auch "das Recht", was ja gerade des Öfteren zu Dilemmata führen kann. Ich würde daher weniger "das Recht" sondern eher "die Gerechtigkeit" sagen, dann fällt einem die Entscheidungsfindung schon etwas leichter. Ob man das nun interessant findet oder nicht ist freilich Ansichtssache. Letzten Endes läuft es aber eben darauf hinaus, dass der Paladin bei einem Konflikt zwischen Recht und Güte letzterer den Vorzug geben soll.

Ach und halte ihn möglichst simpel.

Vorsicht, "simpel" muss nicht unbedingt "spielbar" heißen. "Der Paladin darf niemals Böse Wesen in seiner Umgebung dulden" ist denkbar simpel, aber auch völlig unspielbar.
Oder vergleiche OotS: Roy ist LG, und hat lange Zeit den CE Belkar an der kurzen Leine gehalten, und dadurch dessen destruktives Potential in konstruktive Bahnen gelenkt. Als Fighter konnte er das machen, als Paladin wäre es - streng nach PHB - nicht möglich gewesen.

Ich habe ja weiter oben im Thread die "Paladindiskussion als Prosa verkleidet" verlinkt, was haltet ihr denn davon?
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Zitat von: ErikErikson
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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #109 am: 7.07.2014 | 16:46 »
So nachdem ich mich ein wenig in das psst du weisst schon Thema eingelesen hab, ...

Ich seh nicht wo ich zu Anfang falsch gelegen hab.
Ein Plot kann ohne weiteres gestickt sein das jeder Tugendhafte Char sich in massiven Konflikt sieht, nicht weis welche Seite die 'Richtige' ist, weil beide Aspekte von Gut und Böse haben und nicht klar ist was genau dahinter steht.

Das kann kurzfristig sogar Interessant sein, aber mittel bis langfristig würd ich keinen Pala spielen wollen in so einen Setting.

Was aber nicht anders ist als der Barbar im Intrigen und Swashbucker Setting.

Narubia

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #110 am: 7.07.2014 | 16:54 »
Hm, da haben wir aber selbst in unserer paladinlosen AD&D-Gruppe durchaus öfters gewisse Schwierigkeiten, Moral und Pragmatismus unter einen Hut zu bringen. Was macht man mit einem Bösen Gegner, der sich ergeben hat? Was macht man mit den Frauen und Kindern des besiegten Ork-Stammes, nachdem die Krieger gefallen sind? Und so weiter. Da stehen wir unter keinerlei Zwang, weil der SL unsere notierte Gesinnung nicht zwangsweise ändern würde, und selbst wenn er das täte hätte dies keine mechanischen Auswirkungen. Trotzdem machen wir uns die Sache in solchen Fragen nicht leicht, da wir eben den Selbstanspruch haben, NG bzw CG Charaktere darstellen zu wollen.
Die von dir sind Paradebeispiele dafür, dass ethische Fragen für normale Charaktere spannend sein können, für einen Paladin jedoch langweilig.
Wer sich ergibt, wird der Obrigkeit zur gerechten Strafe geführt. Da gibt es keinen Spielraum.
Frauen und Kinder des Ork-Stammes (sofern nicht-kämpfend) sind per se erstmal nicht schuldig und werden daher in keiner Weise bestraft. Auch hier eher weniger Spielraum. Die "ist böse - muss abgeschlachtet werden"-Denkweise stellt vielleicht Neulinge vor eine Denkprobe. Ausnahmen mögen da evtl. z. B. Elfengötter sein, die die Anhänger Gruumshs als spezielles Ziel (und damit als default-schuldig) ausgemacht haben.
Typische Fragen, wo der Paladin sich langweilt und alle anderen Spaß an moralischen Debatten haben können.

Paladin ist nebenbei eben nicht nur "das Gute" sondern auch "das Recht", was ja gerade des Öfteren zu Dilemmata führen kann. Ich würde daher weniger "das Recht" sondern eher "die Gerechtigkeit" sagen, dann fällt einem die Entscheidungsfindung schon etwas leichter. Ob man das nun interessant findet oder nicht ist freilich Ansichtssache. Letzten Endes läuft es aber eben darauf hinaus, dass der Paladin bei einem Konflikt zwischen Recht und Güte letzterer den Vorzug geben soll.
Du hast vollkommen recht, darauf läuft es meistens hinaus. Aber zumeist läuft das ja parallel.
« Letzte Änderung: 7.07.2014 | 16:57 von Narubia »

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #111 am: 7.07.2014 | 16:55 »
So nachdem ich mich ein wenig in das psst du weisst schon Thema eingelesen hab, ...

Ich seh nicht wo ich zu Anfang falsch gelegen hab.
Ein Plot kann ohne weiteres gestickt sein das jeder Tugendhafte Char sich in massiven Konflikt sieht, nicht weis welche Seite die 'Richtige' ist, weil beide Aspekte von Gut und Böse haben und nicht klar ist was genau dahinter steht.

Das kann kurzfristig sogar Interessant sein, aber mittel bis langfristig würd ich keinen Pala spielen wollen in so einen Setting.

Was aber nicht anders ist als der Barbar im Intrigen und Swashbucker Setting.

Ok, wenn du dich etwas eingelesen hast: Das reduziert den Paladin-Kodex dann auf eine Zeile runter - Keine Kompromisse.

Es gibt dann keine Verquickung von Guten und Bösen Aspekten, es ist entweder das eine oder das andere. Die gewünschte "Grauzone" hier, bzw. der Konflikt, besteht darin das eine Schwer, das andere Leicht zu gestalten. Der Paladin, der "Gut" kennt, wird Schwer wählen müssen, da Charakter (und im Idealfall auch Spieler) wissen das der Kompromiss hier den Fall ankündigt und das auch richtig so ist.

Das lässt sich am besten mit dem "Unmoralischen Angebot" darstellen, also ein Angebot ein gewaltiges Problem zu lösen, dessen Kosten man aber nicht zustimmen kann.
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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #112 am: 7.07.2014 | 17:04 »
Ich bin nicht wirklich bei dir wie das (ohne Studium) in einer Spielrunde (bei ensprechend verworrenen Hintergrund/Setting) umzusetzen ist.

Aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein.

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #113 am: 7.07.2014 | 17:09 »
Wir haben aber noch gar nicht über CAI und CAW diskutiert ...  >;D

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #114 am: 7.07.2014 | 18:18 »
Ich bin nicht wirklich bei dir wie das (ohne Studium) in einer Spielrunde (bei ensprechend verworrenen Hintergrund/Setting) umzusetzen ist.

Aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein.

Dein letzter Satz ist hier das Entscheidende. Die Meinung des Paladinspielers zählt. Seine Handlungen und Begründungen zählen. Was der SL davon hält oder denkt, außer es geht grob daneben ist eine vollkommen andere Sache, er hat hier keine Meinung zu haben.
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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #115 am: 7.07.2014 | 19:06 »
aber müsste der SL Nicht entscheiden was die Gottheit des Paladiens zu seinen Taten denkt und auch ob er auf daure noch als RG eingestuft werden kann? Also braucht er doch sehr wol eine Meinung zu den Handlungen des Paladien.

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #116 am: 7.07.2014 | 19:23 »
aber müsste der SL Nicht entscheiden was die Gottheit des Paladiens zu seinen Taten denkt und auch ob er auf daure noch als RG eingestuft werden kann? Also braucht er doch sehr wol eine Meinung zu den Handlungen des Paladien.

Nein.

Einzelne Handlungen machen keine Gesinnung aus, so lange klar ist wie die Gesinnung auszusehen hat und wo die Grenzen liegen.
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Narubia

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #117 am: 7.07.2014 | 20:03 »
Einzelne Handlungen können mMn sehr wohl die Gesinnung eines Charakters ändern. Wenn ein NG-Magier mal eben so einen ausgedehnten, maximierten Feuerball auf einem Marktplatz hochgehen lässt und damit evtl. -zig Menschenleben mit "einer Handlung" auslöscht, ist das für mich sicher eine Zwangsänderung wert.
Ich halte ebenfalls die Einstellung naiv, sowas nicht vorher mit seinem SL zu klären. Das ist, wie Hausregeln nicht vorher zu klären - du weißt einfach nicht, worauf du dich einlässt. Gesinnungen sind in 3.X einfach nicht ganz unkompliziert und wenn ich einen Charakter spiele, wo es um Gesinnungsfragen gehen kann, dann ist das Nichtansprechen dieses Themas quasi der Freischuss für Diskussionen, Missverständnisse und Ärger. Gesinnungen sind eben nicht 100% selbsterklärend und das Argument "Aber mit GMV..." zieht hier eben nicht, weil man das eben wirklich unterschiedlich sehen kann.
« Letzte Änderung: 7.07.2014 | 20:05 von Narubia »

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #118 am: 7.07.2014 | 20:07 »
Einzelne Handlungen können mMn sehr wohl die Gesinnung eines Charakters ändern. Wenn ein NG-Magier mal eben so einen ausgedehnten, maximierten Feuerball auf einem Marktplatz hochgehen lässt und damit evtl. -zig Menschenleben mit "einer Handlung" auslöscht, ist das für mich sicher eine Zwangsänderung wert.
Warum?

Und wenn es sich um Elfen oder Gnome gehandelt hätte?
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“What Steve?”
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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #119 am: 7.07.2014 | 20:22 »
Warum?
Schlicht, weil es eine derartige Tat einer solchen Gesinnung extrem entgegensteht.
Hierbei finde ich, ist es wichtig, sich zu vergewissern, was Gesinnungen sind und wozu sie mechanisch im Spiel benutzt werden:
Sie bilden im Endeffekt nämlich nur Trigger für Items oder Zauber (und eben für manche Klassen), die dann eben anders funktionieren. D. h., es gibt also Gegenstände und Zauber, also realle Dinge in der Welt, die darauf basieren, dass sie deine Gesinnung erkennen und dadurch unterschiedliche Effekte haben. Gesinnungen sind also etwas inhärentes und die Menschen sind sich in einer halbwegs magischen Welt darüber auch bewusst.

Nehmen wir beispielsweise mal ein exotisches Beispiel: In 3.0 gab es diverse Artefakte von guten Gottheiten, Beispielsweise auch einen Schild von Prator, einem Paladin. Der intelligente Schild verleiht einem guten Träger die Macht, Zauber wie ein Paladin der 20. Stufe zu wirken. Denkst du, der Schild würde, wenn er die Wahl hat, einem Charakter, der gerade Zig Menschen mit einem Fingerschnippen umgepustet hat, seine Macht leihen? Ich denke, man kann sehr gut dagegen argumentieren.

Genauso öffnet eine Denkweise, die einzelne, böse Taten derart rechtfertigt, Gedankenspielen Tür und Tor:
Die Logik gebietet es, dass nur der Böse ist, der böse Handlungen ausführt. Wer stets Böses denkt, aber (z. B. aufgrund seines Gewissens, seiner Erziehung, usw.) versucht gut zu sein und gut handelt, wird sicher keine böse Gesinnung haben.
Nach derselben Logik ist also nur der Gut, der auch Gutes tut.
Jetzt nehmen wir die Situation eines Königsberaters, der machtgeil, aber prinzipiell ein netter, guter Kerl ist und sehr wohl seinem Volk, wie auch sein König, Gutes tun will. Er ermordet den guten König aber aus seiner Machtgeilheit heraus(eine einzelne Handlung!), und das ist ein wahrhaft böser Akt, denn er wusste, wie sehr das Volk seinen König liebte und wie gut der König das Volk behandelte. Nun behandelt auch er sein Volk gut, aber trotzdem ist er zumindest in meinen Augen nicht "gut". Wäre er ein Kleriker, hätte ich kein Problem, ihm seine Zauber zu nehmen.

[Edit: Boh hackt nicht auf dem Beispiel rum, es ist megakacke -.-]

Es gibt Taten, die einfach so krass einer Gesinnung entgegensprechen, dass sie mMn eben genau diesen Schritt absolut rechtfertigen. Leichtfertige Morde aus absolut niederen Motiven oder Ähnliches fallen für mich absolut darunter. 
« Letzte Änderung: 7.07.2014 | 20:25 von Narubia »

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #120 am: 7.07.2014 | 21:00 »
Schlicht, weil es eine derartige Tat einer solchen Gesinnung extrem entgegensteht.
Warum?

Zitat
Nehmen wir beispielsweise mal ein exotisches Beispiel: In 3.0 gab es diverse Artefakte von guten Gottheiten, Beispielsweise auch einen Schild von Prator, einem Paladin. Der intelligente Schild verleiht einem guten Träger die Macht, Zauber wie ein Paladin der 20. Stufe zu wirken. Denkst du, der Schild würde, wenn er die Wahl hat, einem Charakter, der gerade Zig Menschen mit einem Fingerschnippen umgepustet hat, seine Macht leihen?
Warum nicht?

Zitat
Ich denke, man kann sehr gut dagegen argumentieren.
Welche?

Zitat
[Edit: Boh hackt nicht auf dem Beispiel rum, es ist megakacke -.-]
Stimmt, es ist suggestiv, uninformativ und ohne Kontext und ich hatte exakt das Beispiel (und Varianten)schon als  echte Vorfälle in Diskussionen

Der Magier traf in jedem Fall eine richtige bzw die richtigste Entscheidung Feuerball
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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #121 am: 7.07.2014 | 21:02 »
Sry, aber auf so eine Argumentation gehe ich mal nicht ein.

Offline Feuersänger

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #122 am: 8.07.2014 | 01:15 »
Zitat
Die Logik gebietet es, dass nur der Böse ist, der böse Handlungen ausführt. Wer stets Böses denkt, aber (z. B. aufgrund seines Gewissens, seiner Erziehung, usw.) versucht gut zu sein und gut handelt, wird sicher keine böse Gesinnung haben.

Das finde ich nicht so zwingend. Es geht ja gerade darum, wie man handeln _will_. Wer nur unter Zwang auf böse Taten verzichtet (weil er zB weiß, dass er dafür bestraft würde), ist deswegen noch lange nicht Gut und auch nicht notwendigerweise Neutral. Umgekehrt aber bedeuten gelegentliche Gedankenspiele im "Deep End of the Alignment Pool" noch lange nicht, dass die entsprechende Gesinnung sich durchsetzt.

In der Spielpraxis muss man da freilich zwischen SC und NSC unterscheiden. Wenn der Spieler sich (womöglich OOC) überlegt, man könnte doch jetzt [hier Böse Handlung einfügen], wird dadurch der SC nicht Böse. Sondern höchstens, wenn er es auch tatsächlich tut. Aber ein NSC kann durchaus so ausgelegt sein, keinerlei Böse Taten zu begehen und trotzdem Neutral-Böse zu sein.
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Zitat von: ErikErikson
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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #123 am: 8.07.2014 | 07:49 »
Zitat
Die Logik gebietet es, dass nur der Böse ist, der böse Handlungen ausführt. Wer stets Böses denkt, aber (z. B. aufgrund seines Gewissens, seiner Erziehung, usw.) versucht gut zu sein und gut handelt, wird sicher keine böse Gesinnung haben.

Was macht einen böse? Die Handlung? Dann ist niemand böse und kann auch nicht als solches gespürt werden bis er böses tut. Die Gesinnung? Dann kommt es auf die Intention an und die Handlung ist nicht relevant (Kant lässt grüßen). Oder gibt es ein metaphysisches Böse das genau so existent ist wie Erde oder Wasser? Dann resultieren Gesinnung und Handlung daraus dass jemand böse ist (und die daraus das es böse denkt oder handelt. Es kann nur eines davon richtig sein.
Da es böse Völker gibt und böse Götter vermute ich das letzte ist  wahr. Die schon vorher genannten Goblins sind böse, eben weil sie Goblins sind. Daraus resultieren eine böse Gesinnung und böses Handeln. Außerdem, wie sollte Böses spürbar sein wenn es nicht real existiert? Man könnte sonnst höchstens die Gesinnung spüren oder die Handlungen.
Interessanter Weise ist diese metaphysische Veranlagung nicht in Stein gemeiselt. Wenn jemand der metaphysisch gut ist böses tut oder denkt wird er über die Zeit hinweg auch böse werden. Die Frage ist jetzt nur ob das Böse und das Gute zwei verschiedene Dinge sind (so wie Feuer und Wasser) oder das eine ein Mangel des anderen ist (so wie bei Feuchtigkeit und Trockenheit). Da Chaos die Abwesenheit von Ordnung ist vermute ich das auch das Böse die Abwesenheit von Gutem ist.
Irgendjemand sollte Mal eine Hausarbeit zu dem Thema schreiben ;D

Narubia

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Re: Kodex eines DnD Paladins?
« Antwort #124 am: 8.07.2014 | 08:26 »
Das finde ich nicht so zwingend. Es geht ja gerade darum, wie man handeln _will_. Wer nur unter Zwang auf böse Taten verzichtet (weil er zB weiß, dass er dafür bestraft würde), ist deswegen noch lange nicht Gut und auch nicht notwendigerweise Neutral. Umgekehrt aber bedeuten gelegentliche Gedankenspiele im "Deep End of the Alignment Pool" noch lange nicht, dass die entsprechende Gesinnung sich durchsetzt.
Ich sehe das schoooon so. Gut ist der, der Gutes tut.
Es ist durchaus schwierig und du hast da sicher einen Knackpunkt angesprochen, NSC und SC sind da schon irgendwie getrennt zu betrachten.
Ich stelle mir da eben immer so Situationen vor, in denen Charaktere genau wissen, dass sie gerade böse handeln können und dadurch es einfacher hätten (z. B. durch Folter), aber sich eben bewusst dagegen entscheiden. MMn ist nicht der Gedanke das, was zählt, sondern das Resultat, die Tat, die Handlung. Aber du hast einen guten Kritikpunkt genannt.

Da es böse Völker gibt und böse Götter vermute ich das letzte ist  wahr. Die schon vorher genannten Goblins sind böse, eben weil sie Goblins sind. Daraus resultieren eine böse Gesinnung und böses Handeln.
Ich persönlich sehe da 2 Einteilungen:
1. Kreaturen, die immer Böse sind: Teufel, Dämonen, etc.: Die sind einfach Böse, handeln böse usw. Da stimme ich dir zu. (Ist übrigens auch die Kategorie, in der ich keinem Paladin eine Gesinnungsdebatte aufdrücke, wenn er Babys abschlachtet. Das ist einfach nur Verhinderung größeren Übels, auch wenn die sich nicht wehren können.)
2. Kreaturen, die "in der Regel" oder "tendenziell" böse sind: Orks, Goblins, Betrachter, Kobolde, Drow, etc.: Hier ist vor allem die Kultur, Gesellschaft und Erziehung der Grund, warum sie böse sind. Sie haben kein innewohnendes Böses, sondern können durch Erziehung zu guten Kreaturen erzogen werden. (Hier dürfen Paladine bei mir damit Rechnen, das Babyschlachten nicht ohne Weiteres okay ist.)
« Letzte Änderung: 8.07.2014 | 08:29 von Narubia »