Was Slayn und YY jetzt gerade am Transhumanismus so besonders finden, habe ich allerdings immer noch nicht verstanden. In Eclipse Phase z.B. spielt man ohnehin nur AGIs, die "vermenschlicht" sind. Erziehung, Sozialisierung und so.
Dann spiele mal Transhuman Space. Das RPG ist noch eine Spur transhumanistischer als Eclipse Phase.
Tatsache ist, dass Sprache und Kultur zusammen gehören und gemeinsam (als Sozialisierung) das Denken bestimmen.
Ich sehe das eher andersrum: Das Denken bestimmt die Sprache. Aber die Sprache bestimmt nicht das Denken.
Beim Lernen einer fremden Sprache tritt das teilweise auch auf, allerdings gibt es da eher den Umkehrprozess: die Art wie man gewohnt ist zu Denken und zu Handeln bestimmt die Art, wie man das Instrumentarium der fremden Sprache benutzt und welche kommunikativen Strategien man damit verwirklicht.
Richtig. Diese Richtung tritt regelmäßig auf und wird imho auch von niemanden bestritten.
Die Richtung "Denken --> Sprache" ist klar.
Was aber widerlegt wurde: "Sprache --> Denken".
Und das kann man wunderbar an folgendem Experiment sehen:
Nehme 4 Personen:
1) Ein Deutscher, der nur deutsch kann.
2) Ein Deutscher, der fließend chinesisch sprechen kann.
3) Ein Chinese, der fließend deutsch sprechen kann.
4) Ein Chinese, der nur chinesisch beherrscht.
Wenn die Sapir-Whorf-Hypothese stimmen würde, dann müsste es drei Denk-Gruppen geben:
1) Die Person, die nur deutsch kann.
2) Die zwei Personen, die deutsch und chinesisch können.
3) Die Person, die nur chinesisch kann.
Tatsächlich ist es aber so, dass die Sprache keinen Einfluss auf das Denken hat. Der Deutsche, der chinesisch sprechen kann, verhält sich genau so chinesisch wie der Deutsche, der nur deutsch kann.