Autor Thema: DAS Große Allgegenwärtige ,,Böse,, notwendig in Rollenspielen?  (Gelesen 3381 mal)

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Braucht ein Rollenspiel Setting ein Großes ,,Böses,, das bis zum gewissen Grad das setting überschattet? Oder ist das nicht sogar er abgenutzt und Dämlich? Wobei Mann als einen solchen Globalen Genre natürlich so ziemlich alles verwenden könnt vom Bösen Gott bis zur Mafia die das Verbrechen weltweit vereint. In welchen Setting ist so was besonders nötig (zb SF Fantasy Superkräfte usw) und in welchen besonders unpassend? 
« Letzte Änderung: 6.12.2014 | 16:14 von Boba Fett »

Offline YY

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Für Superheldengedöns ist es obligatorisch; für Fantasy ist es zumindest Tradition und bei allem Anderen muss es schon ziemlich gut aufgezogen sein, dass ich darin einen echten Mehrwert sehe.

Ich vergesse das ganz gerne mal, wenn ich eigene Settings bastele  ;D
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Offline La Cipolla

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Nein, es ist, wie üblich, ein Stilmittel von vielen.

Offline bobibob bobsen

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Nein, es ist, wie üblich, ein Stilmittel von vielen.


+1

ich finde das Thema ziemlich ausgelutscht.

Offline Slayn

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So ein "Großes Böses" macht das Spiel halt einfacher, besonders wenn damit die moralischen Fronten geklärt sind und ein Feind zum Abschuss freigegeben ist. Man muss dann nicht mehr groß über Handlungen und Taten nachdenken, da einem die moralischen Implikationen abgenommen wurden.

Bestes Beispiel dürfte WH40K sein. Verdammt, natürlich killt man dort Ork-Babies mit einem Flammenwerfer, das werden mal Orkz!
« Letzte Änderung: 3.12.2014 | 15:34 von Slayn »
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline Dash Bannon

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Nein das ist absolut unnötig und meines Erachtens auch überaus langweilig
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Selganor [n/a]

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Für Superheldengedöns ist es obligatorisch;
Kommt auf die Art der Superhelden an.

In den meisten Superheldenrunden langen auch schon "normale" Boese, sprich: entsprechend egoistische/unmoralische/... Leute (mit oder ohne Powers)

Haengt aber auch davon ab wie sehr die "Morality" Komponente in der Runde eine Rolle spielen soll...

Wenn es klare schwarz/weiss-Trennungen geben soll, dann braucht man einen klaren "Boesen", aber in den meisten Runden gibt es dann doch (mehr oder minder erkennbare) Grautoene, so dass man nicht einfach bloss weil was "X" ist (und X "meistens" Boese ist) das einfach umnieten kann/muss/darf/soll/...

Das muss nicht notwenigerweise am Anfang der Runde schon so sein (oder erkennbar sein), aber biete auch schoene Stories wenn es sich erst entwickelt.

Um mal Beispiele aus anderen Ecken zu nennen in denen mir das schon aufgefallen ist:
- Die Charr in Guild Wars (in Eye of the North bekam man langsam mit, dass nur der sichtbarste Teil (die Flame Legion) so extrem gegen die Menschen eingestellt war und den Rest einfach mitgezogen hat
- die Gauna in Sidonia (zumindest im Manga - der Anime ist wohl noch nicht so weit)
- die "Neighbors" in World Trigger (aktueller Stand im Anime)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Hector

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Ich persönlich finde es langweilig und kann es kaum noch ertragen. Ich favorisiere lokale Bösewichter mit nachvollziehbaren Beweggründen, die abgesehen von ihren Schattenseiten auch mal ganz liebe Kerle und gute Kumpels sein können. Bestes Beispiel Patrick Swayze in "George und das Ei des Drachen". Das ist ein cooler Bösewicht. Evil Demigod-Emperors, die zum Frühstück Jungfrauen und Säuglinge frittieren, umgedrehte Kreuze im Thronraum haben und zu Satan beten (falls er nicht zu ihnen betet), sind einfach nur albern.   
Metal-Opa, greiser Püppchenschieber und Retro-Rollenspiel-Veteran

Offline Lichtschwerttänzer

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Kommt aufs Genre an.

Sword & Sorcery Ja, Magie ist üblicherweise Böse und Korrumpierend und damit Magier.

Anderswo:
Sind Orks Böse oder Konkurrenten?
In Tolkiens Mittelerde würde ich wohl zu Böse tendieren, allerdings würde ich Elben nicht automatisch als gut einnorden, in Aventurien andererseits...


War Vlad Tepes böse, Iwan der Schrecklich oder Imperator Theodosius(der nach einem von ihm angeordneten Massaker freiwillig öffentlich Buße leistete)?

Andererseits hat es wohl einen Osmanischen Sultan gegeben, der jeden Tag die ihm gesetzlich Zustehenden X unschuldigen Menschen umbrachte



“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Skele-Surtur

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Es ist ein sehr gutes Feindbild, dass man ohne lang nachzudenken bekämpfen kann. Es macht Entscheidungen einfach und setzt den Spieler in Zugzwang, wodurch es das Spiel beschleunigen kann. Ist es nützlich? Um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen, manchmal. Ist es Ist es notwendig? Nein.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Oberkampf

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Für Superheldengedöns ist es obligatorisch; für Fantasy ist es zumindest Tradition und bei allem Anderen muss es schon ziemlich gut aufgezogen sein, dass ich darin einen echten Mehrwert sehe.


Ich würde das noch um Horror und Pulp ergänzen.
Natürlich kann man alles ohne Das Große Böse (tm) gestalten, aber in einigen Genres hat es eben die Tradition auf seiner Seite.
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Offline Galatea

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Bestes Beispiel dürfte WH40K sein. Verdammt, natürlich killt man dort Ork-Babies mit einem Flammenwerfer, das werden mal Orkz!
WH40k ist ja wohl das beste Beispiel für ein Grau-in-Grau-Setting. Wirklich "gut" ist da keine Partei, gerade das Imperium (bzw. seine zahlreichen Institutionen) führt praktisch permanent Krieg gegen sich selbst und ist alles andere als menschenfreundlich.
Ein weniger extremes Universum mit verhältnismäßig klarem Schwarz-Weiß wäre da schon Starship Troopers, wo man als Zivilist eigentlich ein ziemlich gutes behütetes Auskommen hat und die Bugs definitiv "die Bösen" sind (mit denen man auch nicht verhandeln kann).

Ich finde "das Böse" (also ein Gegner der einen vernichten will und mit dem man nicht verhandeln kann - das können auch Zombies, rebellierende Maschinen oder fremdartige Außerirdische wie Bugs/Aliens/Brainsuckers from outer space sein), KANN interessant sein, egal in welchem Setting, muss es aber nicht. Kommt immer drauf an wie es aufgezogen ist und sich in das Setting einfügt.
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Offline YY

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WH40k ist ja wohl das beste Beispiel für ein Grau-in-Grau-Setting.

40K geht von Hellgrau bis Schwarz  ;)

Wenn man nicht will, muss man da keine moralischen Fragen stellen - 100% zum Abschuss freigegebene Parteien gibt es genug.

Man kann es aber auch beliebig weit treiben mit den moralischen Dilemmata, wenn man den Blick mal auf die "eigenen" Leute richtet.
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Offline Anastylos

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Meine Spieler haben sich klare Fronten gewünscht, daher wird es Dämonen als Antagonisten geben die man nicht bloß töten darf sondern sogar muss. Das "große Böse" vereinfacht also vieles und hat eine Signalwirkung für den Plot.
Das bedeutet nicht dass es keine moralischen Dilemmata geben wird, dafür mag ich Grauschatierungen zu sehr.

Notwendig ist das große Böse aber nicht. Dennoch würde ich es nicht als schlecht bezeichnen.

Offline Arkam

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Hallo zusammen,

ein Großes Böses im Setting heißt ja nicht automatisch das man seine Anhänger problemlos töten darf oder kann.
Cthulhu, die Großen Alten und ihre Dienerkreaturen sind sicherlich ein Großes Böses. Aber je nach Gegner kann man es nicht bekämpfen, zahlt einen hohen Preis dafür oder die Gesellschaft steht dagegen. Mord an einem Kultisten ist eben ein Mord und wird in den meisten Gesellschaften bestraft werden.
Bei Star Wars ist die Dunkle Seite der Macht wohl das Große Böse. Aber man kann sie eben nicht beliebig bekämpfen weil man dann auf die Dunkle Seite kommt.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

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Offline Grubentroll

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Ich fand es ziemlich befreiend, als wir Ende der 80er vom Wischiwaschi-Aventurien zu MERS rübergewechselt haben, und später dann zu Krynn. Endlich mal klare Feindbilder.
Sowas bedeutet ja auch viel mehr Emotion, Leidenschaft und ist einfach epischer.
Heutzutage, als gereifter Spieler mag ich es allerdings wieder nen Tacken kleinteiliger, und so kann ich mich auch an dem 'bösen' Hühnerdieb am Dorfmarktplatz erfreuen.

Offline Rhylthar

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Zitat
Endlich mal klare Feindbilder.
Hallo?

Es gibt auch liebe Drakonier! Vgl. Doom Brigade!  ;)
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Lichtschwerttänzer

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Endlich mal klare Feindbilder..
Meine Kinder(Matafleur)
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Offline Bad Horse

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Meine Kinder(Matafleur)

Das hat jetzt ein bisschen gedauert, bis ich den verstanden habe.  ::)

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Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Also wenn es in unserer Realität Dieter Bohlen, Mario Barth und Bushido geben kann, will ich auf entsprechende Feindbildbratzen auch in der Phantastik nicht mehr verzichten  ^-^
Theirs not to make reply,
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Offline Quaint

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Notwendig ist das große Böse nicht. Aber es kann auch mal erfrischend sein.

Hab ne Fantasyrunde wo es lange gegen Anhänger fremder Götter ging und da gabs auch Kriegstreiber und so, aber es wurde auch thematisiert dass die Leute eigentlich auch nur Menschen sind. Dann kam man nach Midnight und endlich mal hatte man mit Izrador ein schönes Feindbild und mit seinen Horden an gesichtslosen aber boshaften Orks sehr dankbares Schwertfutter. Hat nochmal richtig neuen Schwung in die Kampagne gebracht.
In einer anderen Runde, SciFi diesmal, sind die Charaktere überzeugt, dass ein bestimmter Verbrecherboß sterben muss und unendlich böse ist. Das stimmt aber so nicht unbedingt und ob der Dinge, die zum Zweck seiner Bekämpfung getan wurden regt sich schon etwas Moraldebatte. Das könnte noch heiter werden, wenn der extrem gewaltbereite Ex-Marine und der freundlich-friedfertige Arzt das mal ausdiskutieren. (bei den ersten Ansätzen dazu kamen schon Elektroschocker zum Einsatz.)

Kurzum, das allgegenwärtige, große Böse ist so ein Klischee, dass das Spiel bereichern kann. Man kann aber auch mit dem Klischee spielen und dadurch nochmal nen schönen Twist reinbringen.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Offline BobMorane

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Also wenn es in unserer Realität Dieter Bohlen, Mario Barth und Bushido geben kann, will ich auf entsprechende Feindbildbratzen auch in der Phantastik nicht mehr verzichten  ^-^

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Offline BobMorane

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böse tm können viele Settings gut gebrauchen oder sind notwendig damit diese funktionieren. Pulp und Superhelden brauchen klare Feindbilder und Fantasysettings ohne sind ja eher die Seltenheit. Es muss jetzt nicht das einzig wahre böse sein was die Welt erobern/vernichten/whatevern will.

Für mich hat ein klares Feindbild den Vorteil, das ich weis, wo ich dran bin und im Zweifelsfall mal draufhauen kann. Deswegen mag ich meine Orks als böse tm Rasse. Persönlich bevorzuge ich ein Mischmasch von Graustufen und klaren Feindbilder von böse tm bis hin zu BÖSE TM in Vorm von Reichen/Organisation die innerweltlich auch Machtfaktoren dar stellen.

Offline Galatea

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böse tm können viele Settings gut gebrauchen oder sind notwendig damit diese funktionieren. Pulp und Superhelden brauchen klare Feindbilder und Fantasysettings ohne sind ja eher die Seltenheit. Es muss jetzt nicht das einzig wahre böse sein was die Welt erobern/vernichten/whatevern will.
Wobei es auch viele Superheldensettings gibt, die schön erklären warum ihre Bösewichte böse geworden sind (manchmal sogar aus sehr nachvollziehbaren Gründen) - das ändert zwar meist nichts an ihrer Boshaftigkeit wirft aber oft ein anderes Licht auf ihre Motivation und erklärt warum sie Dinge genau so tun wie sie sie tun.
Manchmal stellt sich am Ende sogar heraus, dass der Böse eigentlich ein Guter war (z.B. ein scheinbar wahnsinnig gewordener Supercomputer, der gegen die Menschheit Krieg führt, um sie auf die Ankunft einer außerirdischen Bedrohung vorzubereiten indem er sie zwingt aufzurüsten und zu kämpfen zu lernen, weil nach seinen Berechnungen "konventionelle" Forschung nicht ausreicht um das überleben der Menschen zu sichern) oder ein Guter früher mal ein Böser war.

Der RPG/RTS-Hybrid 'Spellforce - The Order of the Dawn' hat da eine extrem geile Story, die sich am Ende als Zirkelschluss erweist, was dazu führt dass das Intro-Video quasi gleichzeitig das Ende ist, bei dem das in der Zeit zurückgereiste ältere Ich sein jüngeres Ich bekämpft. Die Aufgabe des Spielers, so stellt sich entgegen allen Erwartens ganz am Ende heraus (als der Böse scheinbar gewinnt), war es nie wirklich den Bösen aufzuhalten, sondern ihm (dem jüngeren, bösen Ich der Gegenwart) die zur Zerstörung der Welt nötigen Mittel in die Hand zu drücken, damit dieser in der Zeit zurückreisen, den Zauberspruch verstehen lernen ("Diesmal mach ich es richtig und erlange endlich die grenzenlose Macht die mir zusteht!" ---Erkenntis---> "die große Konvoktation ist eine Lüge und wird die Welt zerstören!") und sich selbst (bzw. sein jüngeres, böses Ich der Vergangenheit) aufhalten und damit die Welt zumindest noch teilweise retten kann. Sehr geile Story, würde einen guten Film machen).

Nachtrag:
Intro: https://www.youtube.com/watch?v=sEaISOVZj9s
Ending: https://www.youtube.com/watch?v=pfa3o-Ag9NQ
(Die erwähnten 13 rivalisierenden Magier im Intro sind damit btw. eigentlich nur 12, weil 2 davon ein und dieselbe Person sind)
« Letzte Änderung: 5.12.2014 | 11:56 von Galatea »
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Offline Slayn

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@Galatea:

Damit beschreibst du aber nur den Trend dazu in Grau-Tönen zu argumentieren und eine klare S-W-Trennung außen vor zu lassen.
Ich habe diesbezüglich immer das Gefühl das es entweder "Trendy" ist so einen "kleinen Hauch von Bösen" zu haben oder das man es einfach aus Political Correctness heraus nicht mehr wagt einfach mal Stellung zu beziehen und Seiten klar zu definieren.
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Offline Galatea

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Nein, es kann auch ein ganz klares Schwarz aus nachvollziehbaren Gründen geben, ebenso wie einen Wandel.

Der junge Rohen in Spellforce ist ganz klar schwarz, selbst am Ende des Spiels als er mit dem Buch über die große Konvokation in der Zeit zurückreist ist er definitiv immer noch ganz klar schwarz und sterbt nur nach grenzenloser Macht und Unsterblichkeit. Erst beim jahrzehntelangen Studium des Buches (was er mit der Motivation es "diesmal richtig zu machen" beginnt) erkennt er dass das ganze ein Schwindel der dunklen Götter ist, die die Welt vernichten wollen, erschafft die Portale, die die nach der schiefgegangenen Konvokation in der Zukunft die zersplitterte Welt verbinden, und macht sich auf um sich selbst aufzuhalten.
Der junge Rohen ist ein egozentrischer Machtmensch dem das Schicksal der Welt völlig egal ist (solange er zum Quasi-Gott wird), erst der von ihm selbst durch jahrzehntelanges Studium der Konvokation erbrachte Beweis, dass sein jüngeres Ich die Welt und sich selbst vernichtet, wenn er nicht eingreift, bringt ihn zum umdenken.

Auch kann es durchaus passieren, dass man sich in einer Welt befindet, in der Schwarz gegen Schwarz kämpft. Opus anima ist genau das, wenn man ein wenig hinter die Zeitlose-gegen-Seelenräuber-Geschichte schaut. Letztlich sind die "guten" Zeitlosen genauso abartig und menschenfeindlich wie der abtrünnige Zeitlose Athor und seine Seelenfresser, es sind lediglich die Moralansprüche ihrer menschlichen Diener, die das ganze noch halbwegs im Rahmen halten (und die Tatsache dass die Zeitlosen im Gegensatz zu den Seelenräubern nicht physikalisch in der Welt agieren können). Genaugenommen sind die Zeitlosen sogar noch schlimmer, denn die haben den ganzen Mist eigentlich angefangen.
« Letzte Änderung: 5.12.2014 | 16:54 von Galatea »
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Offline La Cipolla

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Zitat
Damit beschreibst du aber nur den Trend dazu in Grau-Tönen zu argumentieren und eine klare S-W-Trennung außen vor zu lassen.
Ich habe diesbezüglich immer das Gefühl das es entweder "Trendy" ist so einen "kleinen Hauch von Bösen" zu haben oder das man es einfach aus Political Correctness heraus nicht mehr wagt einfach mal Stellung zu beziehen und Seiten klar zu definieren.

Der Übergang zwischen "political correct" und einfach "correct" ist aber sehr fließend (und sicherlich eine schwierige Angelegenheit). Und wenn man "trendy" hier im Sinne von "künstlich konstruiert" oder "oberflächlich" assoziiert, dann sind Schwarz-Weiß-Konstruktionen wahrscheinlich noch am ehesten trendy ... wenn auch wahrscheinlich seit ein paartausend Jahren. ^^''

Am Ende ändert es ja nichts. Dramatisch gesehen hat beides seine Möglichkeiten und Vorteile, so viel ist klar, und der Rest ist so oder so Ansichtssache bzw. Ideologie.


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« Letzte Änderung: 5.12.2014 | 17:11 von La Cipolla »

Offline Boba Fett

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Threadtitel angepasst...

Notwendig? Sicherlich nicht! Wurde hier schon ausreichend erläutert.

Allerdings mag ich klare Konfrontationslinien.
A vs B
Fronten geben zum Anfang schöne Orientierungshilfen.
Auch, weil man da mit Klischeebrüchen spielen kann (Romeo und Julia: Jüngling aus Familie A und junge Frau aus Famlie B sind unsterblich ineinander verliebt) und weil man herrliche Widersprüche erzeugen kann (Konzerne sind böse, aber jeder gute Runner kauft seine Ares Predator... [Ares = Konzern])
Für mich braucht es keine "evil per Definition" Front, aber es erleichtert manchmal das vertraut machen mit dem Setting.

Und mal ganz ehrlich: wenn es keine klar definierte true evil Fraktion gibt, was sollen dann all die darquesten true evil Pubertierenden spielen? wo bleiben dann die Dunkelelfenspieler mit ihren lila Augen, beidhändigen Krummsäbeln und Raubktzenporzellanartefakten? no way, die muss es einfach geben!!!
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Galatea

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Ich finde sowas wie Bugs oder Xenomorph-Aliens als Antagonisten ganz schön. Da braucht man sich auch keine Illusionen machen mit denen jemals am Verhandlungstisch zu sitzen.
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