Autor Thema: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)  (Gelesen 24530 mal)

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Achamanian

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #25 am: 25.03.2015 | 13:12 »
Was bedeutet das Setting denn im praktischen Sinne für die Gestaltung der Abenteuer? Gibt es im Vergleich zu Realms/DSA einen spürbaren Unterschied, oder läuft es letztendlich auf die gleichen Abenteuer mit neuen Hüten hinaus?


Na ja, Settings sind ja oft eher nur ein Anstrich für grundsätzlich ähnlich gestrickte Abenteuerstrukturen. Bestes Beispiel ist sicher aktuell Numenera ... könnte mir also gut vorstellen, dass Blue Rose vor allem einen anderen Flavour mitbringt. Reicht mir aber auch völlig.

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Re: Re: Green Ronin und Bioware: Dragon Age
« Antwort #26 am: 25.03.2015 | 14:12 »
Ach komm, stell Dich doch nicht an! Es dürfte doch nach Nennung der für das Spiel Pate stehenden Autorinnen klar sein, dass nicht die Kunstbewegung Romantik gemeint war, sondern das, was man landläufig darunter versteht: Herzschmerz, Schmachten, große Gefühle!
Dazu zwei Sachen: Ich kenne keine der Autorinnen.  Das Vulgärverständnis leitet sich durchaus von der Kunstbewegung ab, ist aber eine einseitige Vereinfachung dessen. Aber: Gerade in der "neueren" Literatur bedeutet "Romantik" nicht unbedingt das eine oder das andere.  Vielmehr findet da eine Vermischung statt. Und nachzufragen wo auf der Achse BR zu verorten ist, ist doch nicht völlig abwegig. (Wie gesagt: Ich kenne Romantik Fantasy nicht wirklich, bzw. nur in Form der neueren Vampir-Welle.) 
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #27 am: 25.03.2015 | 14:39 »
Was bedeutet das Setting denn im praktischen Sinne für die Gestaltung der Abenteuer? Gibt es im Vergleich zu Realms/DSA einen spürbaren Unterschied, oder läuft es letztendlich auf die gleichen Abenteuer mit neuen Hüten hinaus?

Äh... Ich sehe einen riesigen Unterschied zwischen den Token-Minorities in den Realms und der Inklusion von Blue Rose. Ich meine, die Realms kommen mir nicht besonders inklusiv vor. Da wird zwar hier und da mal was erwähnt, aber nicht in die Tiefe gegangen. Da war Shadow World schon Mitte der 90er weiter, weil z.B. in der Grand Campaign tatsächlich mal erläutert wurde, wie die einzelnen Götterkulte zu gleichgeschlechtlicher Partnerschaft stehen. So was fehlt mir bei den Realms, z.B. (DSA kenne ich nicht mehr gut genug). Auch Numenera bringt mit Love and Sex in Ninth World das Thema zwar in einem Zubehörband zur Sprache, da aber auf 9 Seiten. Auch White Wolf hat in den 90ern da schon mehr gemacht. Weniger im Weltdesign als in den NSC-Beschreibungen. Die Realms fand ich bis einschließlich 3.5 da eher dünn.
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #28 am: 25.03.2015 | 14:42 »
Ich vermute, dass die meisten Blue Rose-Abenteuer am Ende eher klassisch sind. So weit ich mich erinnere, kommen Bedrohungen meist von außen - die Nachbarländer sind die dogmatisch-fundamentalistische Kirche und der fiese Hexenmeister. Und irgendeine dämonische Bedrohung gab es auch?

Da hätte ein bisschen mehr Varianz sicher nicht geschadet.

Jenseits dessen kann man natürlich auch aus dem allgemeinen Setup Abenteuer machen. Von so großen Sachen wie "Was macht man, wenn sich der magische Hirsch bei der Herrscherernennung irrt und keine Alternativen da sind"? bis zu den kleinen Problemen in der Poly-Beziehung mit dem magischen Delphin und der wasserscheuen Psi-Katze  ;)

Elfen und Halb-Orks gibt es übrigens doch, auch wenn die anders heißen. Das fand ich ziemlich cheesy, zu behaupten, man hätte keine klassischen Fantasyrassen und die dann mit Umlackierung doch wieder drin zu haben.

Ansonsten hat mir das Setting mit seiner naiv-positiven Grundstimmung gefallen und sprechende Tiere finde ich auch cool, aber ich spiele ja auch Golden Sky Stories.
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #29 am: 25.03.2015 | 15:14 »
Ich vermute, dass die meisten Blue Rose-Abenteuer am Ende eher klassisch sind. So weit ich mich erinnere, kommen Bedrohungen meist von außen - die Nachbarländer sind die dogmatisch-fundamentalistische Kirche und der fiese Hexenmeister. Und irgendeine dämonische Bedrohung gab es auch?

Ich erinnere mich an das Blue Rose Einführungsabenteuer. Da gab es durchaus "Probleme", die in der Anziehung zweier junger Männer begründet lag (das ist jetzt schon fast ein Spoiler).

Elfen und Halb-Orks gibt es übrigens doch, auch wenn die anders heißen. Das fand ich ziemlich cheesy, zu behaupten, man hätte keine klassischen Fantasyrassen und die dann mit Umlackierung doch wieder drin zu haben.

Das hat bei Talislanta auch funktioniert! :D
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #30 am: 25.03.2015 | 15:20 »
Diskussionen über dem Teich zur Neuauflage von Blue Rose:

Giants in the Playground
EN World
RPGnet - Thema um eine Neuauflage begann vor der Ankündigung durch GR.
The RPGSite


Hier noch eine Seite, die ein bißchen mehr zu BR zu bieten han:
JH Kim's Blue Rose Seite (mit einer Einführung in BR und Romantic Fantasy).


Und: GR-Verlagsmensch Jack Norris schrieb über Twitter:
Zitat
Big @GreenRoninPub announcement coming. Note: this isn't the "possibly biggest of the year" one we talked about earlier. But its big.
« Letzte Änderung: 25.03.2015 | 15:28 von Zweiblum »
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #31 am: 25.03.2015 | 16:25 »
Hier mal eben meine wirren Gedanken zu der Neuauflage:

Zunächst einmal bin ich erfreut, denn ich mag Blue Rose, finde es aber mit der Holzhammermethode auf d20 beprügelt. (Erinnert mich da an die Chroniken der Engel.) Insofern wüsche ich mir schon länger ein anderes System dazu. Ob das angestrebte besser passt, wird man sehen. Dass es regelärmer ist, begrüße ich schon, aber unabhängig von der Regelfülle möchte ich natürlich nicht die nächste Holzhammerarbeit lesen.

Die Thematisierung von interpersonellen Beziehungen und ein Fokus auf Leute, die in einem sozialen Geflecht leben, finde ich an Blue Rose sehr schön.

Was den sozialen Fortschritt angeht, halte ich mein Urteil noch zurück. Prinzipiell wäre es sicher wünschenswert, dass solche Themen auch im Rollenspiel behandelt werden, aber das bedeutet nicht, dass BR es richtig machen wird. (Es ist prinzipiell gut, Krebs zu heilen, aber das macht betrügerische Wunderheiler nicht zu guten Menschen - eher im Gegenteil.) Leider sehe ich es öfter, dass solche Projekte wegen ihrer angeblichen Moral Vorschusslorbeeren bekommen, die sie überhaupt nicht verdienen.

Wie aber sollte man es angehen? So genau weiß ich das nicht (bin nicht verfolgt genug), ich denke aber, da gibt es zwei Komponenten, die dann wieder für BR sprechen:
1) Die "romantische Fantasy" (mEn ein schlecht gewählter Begriff) ist deutlich durch das Wicca-Kredo "Wenn es keinem schadet, tu, was du willst." geprägt. Dieser Mangel an Verurteilen ist sicher wichtig. (Wer glaubt, diese Moralvorstellung sei selbstverständlich, sollte sich fragen, warum er von dem Unsinn gehört hat, Onanie mache blind.)

2) Aus genau diesem Grund:
Ich vermute, dass die meisten Blue Rose-Abenteuer am Ende eher klassisch sind.

Denn den Punkt der Normalisierung wollen wir doch erreichen, oder? Der Punkt, wo sexuelle Orientierung einfach gleichgültig ist. Das Ziel sollte doch sein, dass wir auf den Satz "Homosexualität ist böse." mit der gleichen Art von Verwirrung reagieren wie auf den Witz "Wie viele Surrealisten braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln? - Fisch".
(Zumindest meiner Meinung nach ist jedes Urteil über die Moralität von sexueller Identität genau das: Type Definition Error.)

Achamanian

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #32 am: 25.03.2015 | 16:30 »
Danke für die vielen Links! Je mehr ich darüber lese, desto mehr denke ich komischerweise, dass das perfekte System für dieses Setting doch eigentlich Cubicle 7s The One Ring sein müsste - mit dem Themenkomplexen Gemeinschaft/Hoffnung/Korruption, den schönen Regeln, die es da für soziale Interaktion gibt und dafür, sich psychisch "wiederaufzuladen", nachdem man Schlimmes durchgemacht hat ...

Naja, egal.

Was mir eigentlich durch den Kopf geht: In der US-Diskussion wird ja neben dem PC-Vorwurf gegen das Spiel  ::) auch behauptet, dass so ein Wohlfühl-setting irgendwie infantil sei. Das finde ich bemerkenswert, weil man ja sonst im RSP gemeinhin Infantilitäten in nahezu beliebigem Ausmaß toleriert oder sogar begrüßt - von der übertriebenen Power-Armour bis zum super-megagrößten Supermonster bis zur Allmachtsphantasie vom Helden, der die Mooks links, rechts und in der Mitte wegkegelt.
Der Knackpunkt scheint mir zu sein, dass Blue Rose halt eher auf soziale Wunschvorstellungen abhebt - so in die Richtung "ich lebe in einer Gesellschaft, in der ich, wenn ich andere Leute mit Respekt und Toleranz behandele, selbst auch damit rechnen darf, mit Respekt und Toleranz behandelt zu werden, in der meine Besonderheit als Mensch/Pseudoelf/Pseudohalbork/Telepat(h)ier anerkannt wird und in der ich dafür belohnt werde, mich solidarisch für andere einzusetzen"; die eher angesagten Sword&Sorcery/Grim&Gritty-Sachen heben dagegen meist eher auf die individuelle Wunschvorstellung ab, dass man sich in einer feindlichen Welt bewegt, in der man sich beweisen kann und das auch tut, von wegen: "der Dorfpriester ist mit den dreckigen Skaven im Bunde; durch die Ritzen von seinem Dachboden tropft der Eiter - und wir gehen hier jetzt rein und räumen auf. Wir können es uns nicht leisten, wählerisch mit unseren Mitteln zu sein. Es wird uns keiner danken, aber dafür sind wir die geilen Säue, die hier alles wegmoschen."

In meinen Augen kann man beide Visionen als gleich infantil abqualifizieren, wenn man will - in beidem stecken halt kindliche Wunschvorstellungen: In der ersten dass man um seiner selbst Willen geliebt und anerkennt werden will, in der zweiten, dass man die notwendigen überlegenen Fähigkeiten hat, um sich einen Platz in einer übertrieben feindselig vorgestellten Welt zu erkämpfen.

Ich finde beide Motive für's Spiel interessant - wobei schon klar ist, warum die grimmige Vision der coolen Säue in der dreckigen Welt erst mal mehr Potenzial für Abenteuer zu bieten scheint. Aber "erwachsener" als ein sozialer Wunschtraum ist so ein Persönliche-Macht-Wunschtraum sicher auch nicht.
« Letzte Änderung: 25.03.2015 | 16:32 von Rumspielstilziel »

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #33 am: 25.03.2015 | 16:31 »
Ein deutscher Buchverlag bezeichnet Romantic Fantasy (inkl. der ganzen Beißerchen-Romane) als Romantasy. Vielleicht hilfreich. Ich glaube auch das die Übersetzung romantic fantasy = romantische Fantasie mehr als humpelt. Bloß ein Romantic Movie wäre ein Liebesfilm. Romantic Fantasy wäre also Liebesfantasy? Hm... Not happy...
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #34 am: 25.03.2015 | 16:34 »
Danke für die vielen Links! Je mehr ich darüber lese, desto mehr denke ich komischerweise, dass das perfekte System für dieses Setting doch eigentlich Cubicle 7s The One Ring sein müsste - mit dem Themenkomplexen Gemeinschaft/Hoffnung/Korruption, den schönen Regeln, die es da für soziale Interaktion gibt und dafür, sich psychisch "wiederaufzuladen", nachdem man Schlimmes durchgemacht hat ...

Auch sehr schön... Mir würde sofort Fate einfallen. Einfach weil Fate als eher erzählerisch-orientiertes Spiel dem Setting am gerechtesten würde. AGE ist ja auch eher wieder härtere Wurst.
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #35 am: 25.03.2015 | 16:57 »
Der Knackpunkt scheint mir zu sein, dass Blue Rose halt eher auf soziale Wunschvorstellungen abhebt - so in die Richtung "ich lebe in einer Gesellschaft, in der ich, wenn ich andere Leute mit Respekt und Toleranz behandele, selbst auch damit rechnen darf, mit Respekt und Toleranz behandelt zu werden, in der meine Besonderheit als Mensch/Pseudoelf/Pseudohalbork/Telepat(h)ier anerkannt wird und in der ich dafür belohnt werde, mich solidarisch für andere einzusetzen";
Hmm ... Man kann vom Pundit halten was man will, wenn aber seine Kritikpunkte auch nur ein bißchen zutreffen, dann funktioniert die Utopie von Blue Rose alles andere als ungebrochen.

Zitat
[...] a world where if you disagreed with the Elite Collectivists you were branded "SHADOW!" and kept black-balled, censored, and where any argument to change the system would be punishable by exile.

[...] It's a totalitarian setting that practices oppression in the name of social utopia;

[...] most Romantic Fantasy involves relatively un-utopian societies and young typically-female protagonists struggling against the unfairness of that prejudiced society; whereas Blue Rose was not so much a "romantic fantasy" setting as a "Hipster Wiccan Utopia" setting) is super-duper important for.. reasons.
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #36 am: 25.03.2015 | 16:58 »
Was mir eigentlich durch den Kopf geht: In der US-Diskussion wird ja neben dem PC-Vorwurf gegen das Spiel  ::) auch behauptet, dass so ein Wohlfühl-setting irgendwie infantil sei.
[...]
 Aber "erwachsener" als ein sozialer Wunschtraum ist so ein Persönliche-Macht-Wunschtraum sicher auch nicht.

Das ist vielleicht nahe am Speakers Corner, aber trotzdem möchte ich da mal ein begeistertes +1 drunter setzen.

Und das als jemand, der die infantile "Wir machen die Bösen platt"-Version im Rollenspiel liebt!
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Achamanian

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #37 am: 25.03.2015 | 17:01 »
Hmm ... Man kann vom Pundit halten was man will, wenn aber seine Kritikpunkte auch nur ein bißchen zutreffen, dann funktioniert die Utopie von Blue Rose alles andere als ungebrochen.

Genau das sind allerdings wieder Behauptungen, die auf dieser von dir verlinkten Seite zurückgewiesen werden:

http://darkshire.net/jhkim/rpg/bluerose/goldenhart.html

Da steht natürlich Aussage gegen Aussage und ich kann mir selbst kein Urteil bilden, da ich das alte Zeug nicht habe ... ich neige allerdings dazu, dem Pundit zu misstrauen, weil ich seinen Infantilitätsvorwurf gegen das Setting halt so maßlos bekloppt finde.

Offline D. Athair

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #38 am: 25.03.2015 | 17:56 »
Genau das sind allerdings wieder Behauptungen, die auf dieser von dir verlinkten Seite zurückgewiesen werden [...]
Nur zum Teil. Ich sehe auch bei John H. Kims Beschreibung Elemente, die mich stutzig machen.
Kurz: Das scheinen einfach zwei Lesarten des Settings zu sein, deren Bewertung entsprechend der persönlichen Prägung ausfällt.

Ob diese Offenheit für verschiedene Interpretationen jetzt vorteilhaft ist oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen.
Es kann sein, dass Aldea/Aldis als Settingskizze gedacht ist, die sich die Spielgruppe selbst ausgestalten soll.
Es kann aber auch sein, dass da unsauber und mit einer Menge "Buff"-Words gearbeitet wurde.
(Beides habe ich schon bei GR-Sachen gesehen.) 


1) Die "romantische Fantasy" (mEn ein schlecht gewählter Begriff) ist deutlich durch das Wicca-Kredo "Wenn es keinem schadet, tu, was du willst." geprägt. Dieser Mangel an Verurteilen ist sicher wichtig. (Wer glaubt, diese Moralvorstellung sei selbstverständlich, sollte sich fragen, warum er von dem Unsinn gehört hat, Onanie mache blind.)
Da fängt es schon an. Ich finde den ähnlichen Ausspruch von Augustinus "Liebe - und dann tue, was du willst" viel besser. Der Unterschied scheint nur klein, jedoch macht die Verantwortlichkeit gegenüber den Zielen (die recht universalistisch gedacht sind) der Liebe dann doch enorm viel aus.

Und genau an der Stelle scheint Aldea von beiden genannten Aussagen Abstand zu nehmen. Und zwar zu Gunsten einer ideologischen Einteilung in Schwarz und Weiß. Jedenfalls scheint das Alignment-System in der Richtung zu funktionieren und die Einteilung der Länder (Aldis = gut, Nachbarländer = böse) auch.

Wenn der Eindruck täuscht: Umso besser!
Wenn nicht: Dann müsste ich Aldea zu einer Dystopie zuspitzen. Kann auch cool sein.
... was ich sicher nicht machen werde ist: Selber - gegen die Ausarbeitung des Settings - ethisch-moralische Grautöne einbauen.


Naja, mal schauen ob ich für das Setting generell eine Zielgruppe an meinem Spieltisch finde. Ohne die wäre der Kauf von Blue Rose II ohnehin nicht sinnvoll.
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #39 am: 25.03.2015 | 22:05 »
Denn den Punkt der Normalisierung wollen wir doch erreichen, oder? Der Punkt, wo sexuelle Orientierung einfach gleichgültig ist. Das Ziel sollte doch sein, dass wir auf den Satz "Homosexualität ist böse." mit der gleichen Art von Verwirrung reagieren wie auf den Witz "Wie viele Surrealisten braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln? - Fisch".
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Schwierig. Gleichgültigkeit hast Du in Deutschland schon heute erreicht. Zumindest nach dem Motto: ich interessiere mich nicht für die Geschehnisse im Schlafzimmer anderer Leute. Allerdings geht es hier um ein eher gleichgültiges nicht wissen wollen, um sich nicht damit "belasten" zu müssen.

Ich denke, das "Grundproblem" ist Hetero-Normativität, wo automatisch davon ausgegangen wird, dass der Lebenspartner dem anderen Geschlecht angehört als der Sprecher. Da liegt der Knackpunkt.

Zurück zu Blue Rose: Dadurch, dass im Regelwerk klar darauf eingegangen wird, dass Ehe nicht nur eine binäre Verbindung íst, und nicht nur zwischen Mann und Frau stattfindet, wird der Begriff der Ehe aufgebrochen. Da wird Blue Rose dann utopisch. Nachdem das Setting natürlich nicht ohne Konflikte auskommen kann, wird der Konflikt mit anderen Gesellschaftsformen dargestellt. Das kann man als schwarz-weiß Zeichnung bezeichnen - andererseits hat das im Herrn der Ringe auch funktioniert.
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #40 am: 25.03.2015 | 22:26 »
Die Romantik war das Thema, das ich meinte. :D Hier weht halt dein Haar im Wind, und Liebeskummer ist schon mal der Antrieb für eine ganze Kampagne (auch ohne "der böse Nekromant will seine Frau wiederbeleben"). Geht natürlich in anderen Spielen auch, aber Blue Rose stellt es halt in den Mittelpunkt. Und wenn man "emotionales Spiel" sagt, sind hier ausnahmsweise auch positive Emotionen gemeint, die über Sex und das Überwinden eines Hindernisses hinausgehen, und nicht unbedingt gleich dark & gritty. Das Spiel hatte halt immer was sehr Märchenhaftes.

Hört sich toll an! Ich werde mir den KS definitiv ansehen.

Hmm, irgendwie trifft Romantik Fantasy, wie sie hier beschrieben wird, bei mir einen Nerv (im positiven Sinne). Eine gewisse Sehnsucht nach derartigem Rollenspiel hatte ich schon immer, nur konnte das bislang keine meiner Gruppen bedienen. Wohl auch, weil ich selbst nicht wusste, dass es sowas gibt.

Was die "soziale Gerechtigkeit" angeht: Begrüssenswert, solange es keine dogmatische Predikt wird. Und bitte, bitte, bitte keine ze/hir Pronomen wie bei Final Fantasy Type O.
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #41 am: 25.03.2015 | 22:33 »
Zurück zu Blue Rose: Dadurch, dass im Regelwerk klar darauf eingegangen wird, dass Ehe nicht nur eine binäre Verbindung íst, und nicht nur zwischen Mann und Frau stattfindet, wird der Begriff der Ehe aufgebrochen. Da wird Blue Rose dann utopisch.
Das Problem mit "Normalvorstellungen" begegnet uns an allen Ecken und Enden (Alte, Menschen mit Behinderung oder längerfristiger Erkrankung, ...).
In Bezug auf das Ehe-Thema wäre meine Frage: Inwiefern ist die Ehe als Norm in Blue Rose präsent? Die Existenz als Single, als Teil einer freie Liebe praktizierender Kommune oder auch das zölibatäre Leben - allein oder in Gemeinschaft sind ja durchaus relevante Alternativen.
Fährt Blue Rose da einen konsequent inklusiven Ansatz?
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #42 am: 26.03.2015 | 10:12 »
Ich verstehe durchaus, warum es infantil gesehen wird. Man sagt ja nicht ganz umsonst, Alter mache zynisch. Die Welt, die BR schildert, ist schon recht schön gemalt und realitätsfern. (Bitte jetzt nicht das Scheinargument, dass Feuerbälle noch unglaubwürdiger seien. Dass Superman fliegen kann, ist auch unrealistischer, als dass niemand merkt, dass Superman und Clarke Kent sich verdammt ähnlich sehen. Aber wir haben eben eine Intuition für Gesichtserkennung und keine für fliegende Leute.)

Dass Machtspiel ohne Frage ebenfalls infantil ist, schließt sich ja nicht gegenseitig aus. Die Frage ist natürlich, in welchem Maße einem es überhaupt wichtig ist, dass die Welt konsistent ist. Wenn ich eine Welt will, in der ich ständig Zeug töte, dann sind eben überall Orks und Drachen, wovon auch immer die sich ernähren. Wenn ich eine egalitäre Welt haben will, denn herrscht halt umfassende Gleichberechtigung und Toleranz, ob das Sinn ergibt oder nicht. In beiden Fällen hat die Weltgestaltung eine Zielausrichtung und konstruiert daher auf dieses Ziel hinaus, anstatt Emergenz aus Prämissen durchzuführen.



Weiterer Tanz am Abgrund des Speakers Corner:

Ich denke, das "Grundproblem" ist Hetero-Normativität, wo automatisch davon ausgegangen wird, dass der Lebenspartner dem anderen Geschlecht angehört als der Sprecher. Da liegt der Knackpunkt.

Die beiden fett gesetzten Aussagen widersprechen sich. Annahmen sind deskriptiv und nicht normativ. Und als deskriptives Konzept ist es völlig berechtigt, da die meisten Menschen in Partnerschaft einen Partner des anderen Geschlechts haben. Als deskriptive Aussage ist es aber auch nicht anders als die Annahmen: "Die meisten Menschen sind Rechtshänder." oder "Bei Chinesen sollte ich davon ausgehen, dass sie keine Laktose vertragen, und das Essen, das ich ihnen anbiete, daran anpassen."
Nicht-Ausgrenzung von Linkshändern ist nicht dasselbe wie zu leugnen, dass Linkshänder inhärent eine Minderheit bilden.

Achamanian

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #43 am: 26.03.2015 | 10:23 »
Weiterer Tanz am Abgrund des Speakers Corner:

Die beiden fett gesetzten Aussagen widersprechen sich. Annahmen sind deskriptiv und nicht normativ. Und als deskriptives Konzept ist es völlig berechtigt, da die meisten Menschen in Partnerschaft einen Partner des anderen Geschlechts haben. Als deskriptive Aussage ist es aber auch nicht anders als die Annahmen: "Die meisten Menschen sind Rechtshänder." oder "Bei Chinesen sollte ich davon ausgehen, dass sie keine Laktose vertragen, und das Essen, das ich ihnen anbiete, daran anpassen."
Nicht-Ausgrenzung von Linkshändern ist nicht dasselbe wie zu leugnen, dass Linkshänder inhärent eine Minderheit bilden.

Auch, wenn das vielleicht zu Speaker's Corner-mäßig ist: Natürlich haben Annahmen oft auch eine normative Wirkung haben. Wenn ich stillschweigend davon ausgehe, dass jeder in meinem Dorf Christ ist (und mich entsprechend verhalte, indem ich z.B. sage: "wir sehen uns dann Sonntag in der Kirche"), dann beteilige ich mich damit (möglicherweise unbewusst) eventuell daran, einen kollektiven Druck aufzubauen, der Erwartung zu gehorchen.
Und wenn ich zu einem Mann mit Ehering sage: "Wäre ja nett, wenn ich auch mal deine Frau kennenlerne", dann gründet das auf einer deskriptiven Annahme ("Verheiratete Männer sind mit Frauen verheiratet"), aber die Anwendung auf das Individuum ist normativ ("Da du ein verheirateter Mann bist, erwarte ich von dir, dass du mit einer Frau verheiratet bist.")

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #44 am: 26.03.2015 | 10:41 »
Mal abseits der politischen Agenda des Systems: Wie ist Blue Rose als Setting so? Dominiert die politische Agenda sehr stark, oder ist das Setting als solches gut spielbar? Die Kritik des Pundit hat sich sehr vernichtend angehört.
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #45 am: 26.03.2015 | 13:52 »
Hab mich mal weiter mit dem Setting beschäftigt.

Die Kritik des Pundit hat sich sehr vernichtend angehört.
Vieles davon ist persönliche Lesart der Inhalte durch den Blogger. Die Kritikpunkte sind nicht völlig von der Hand zu weisen. Genausowenig sind sie aber zutreffend.

Inwiefern ist die Ehe als Norm in Blue Rose präsent?
Das kann ich jetzt selbst beantworten ...
Meine momentane Antwort wäre: Stark! Romantische Liebesbeziehungen sind ein wichtiges Thema. Die Ehe (zwischen 2 - jeden Geschlechts oder als polygames Geflecht) wird in Aldis als entsprechende Lebensform angesehen. "Single-Dasein" (alleinlebend oder als Kommune) wie zölibatäres Lebens (alleinlebend oder in Gemeinschaft) scheint keine Alternative zur Ehe zu sein. Schade.

Mit der "Theocracy of Jarzon" gibt es eine Nation, die den Inklusions-Gedanken vermissen lässt und die sich (mindestens im Unterton) auf anti-religiöse Ressentiments stützt.

Mein Zwischenfazit: Gute Ansätze. Mancherlei Mängel. Ohne Nachbesserungen glaube ich nicht, dass das Setting nachhaltig zu Veränderungen beitragen kann.

Zur Spielbarkeit: Momentan braucht es private Anpassungen.
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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #46 am: 26.03.2015 | 14:34 »
Mal abseits der politischen Agenda des Systems: Wie ist Blue Rose als Setting so? Dominiert die politische Agenda sehr stark, oder ist das Setting als solches gut spielbar? Die Kritik des Pundit hat sich sehr vernichtend angehört.

Nein, die politische Agenda dominiert nicht so stark. Es ist halt ein Setting, in dem beim Hauptland erst mal davon ausgegangen wird, dass die meisten Leute tendenziell zu Altruismus und Toleranz tendieren und man als Spielercharaktere auch "die Guten" nimmt. Da sollte man Lust drauf haben. Aber ich kann mir in einer Blue Rose-Runde vom "Atoner" über den Vorbild-Ritter und den vorsichtigen Gelehrten bis zum naiven Optimisten viel vorstellen. Man spielt eher eine Superheldentruppe als die Dungeoncrawlenden Glücksritter.

Das Grundsetting geht in Richtung einer Hippie-Artus-Sage - eine gute Königin wird magisch bestimmt und dazu kommt noch Multi-Kulti und die Möglichkeit, die typischen Romanzen Geschlechter- und Speziesübergreifend auszuleben.
Genau wie in der Artus-Sage kann das aber auch schief gehen. Wenn zum Beispiel die Mehrheit sagt: "Was soll ich eine Gesellschaftsform akzeptieren, die darauf basiert, dass einem irgendsoein Hirsch auf die Stirn patscht und man dann Herrscher wird!" oder ein König später verrückt/böse wird. Alles schon da gewesen.

Was mir nicht so gut gefällt ist einerseits das Gesinnungssystem. Es passt einerseits zu dem leicht Märchenhaften (man hat ein "gutes Herz"), ist aber natürlich etwas naiv. Ich bin mir nicht sicher, ob das System drin bleibt oder ob das noch ein Restposten des DnD-Erbes war. Das nennt der Pundit "Gedankenpolizei", aber so richtig passend finde ich das nicht. Dennoch, ein messbares Gesinnungssystem ist generell etwas seltsam.

Und wie gesagt, die Gegner außerhalb des Landes fand ich jetzt nicht sooo kreativ. Böse Nekromanten sind halt... böse. Die fundamentalistische Kirche könnte etwas differenzierter sein, aber das weiß ich nicht mehr so genau.
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Offline Lichtbringer

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #47 am: 26.03.2015 | 22:14 »
Irgendwie finde ich die Kritik des Pundits seltsam. Einerseits stimme ich ihm zu, dass diese Ursurpation der Geek-Szene durch geldgeile Pseudo-Social-Justice-Warriors passiert. (Das meinte ich oben mit Vorschusslorbeeren.)

Aber andererseits finde ich es echt seltsam, wenn sich jemand beschwert, dass eine Rollenspielwelt keine Idealwelt sei. In einer perfekten Welt gibt es keinen Anreiz, irgendetwas zu tun und daher auch keine Abenteuer. Worüber beschwert man sich da also?

Achamanian

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #48 am: 26.03.2015 | 22:33 »
Uff.
Irgendwie kotzt es mich ein bisschen an, so was Hasserfülltes und Widerwärtiges wie diese Pundit-Rezi per Tanelorn-Link zu finden und dann nicht hier darauf reagieren zu können, weil politische Diskussionen gegen die Forenregeln verstoßen.

Ich weiß schon, was diese Regel soll und will mich auch gar nicht drüber beschweren. Aber es ist halt echt ... übel, so was unwidersprochen stehen lassen zu müssen.

Offline ElfenLied

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Re: Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)
« Antwort #49 am: 26.03.2015 | 22:40 »
Uff.
Irgendwie kotzt es mich ein bisschen an, so was Hasserfülltes und Widerwärtiges wie diese Pundit-Rezi per Tanelorn-Link zu finden und dann nicht hier darauf reagieren zu können, weil politische Diskussionen gegen die Forenregeln verstoßen.

Ich weiß schon, was diese Regel soll und will mich auch gar nicht drüber beschweren. Aber es ist halt echt ... übel, so was unwidersprochen stehen lassen zu müssen.

Mich haben seine Punkte zum nachdenken angeregt, was eine gute Kritik auch soll.

Ich werde mal versuchen, ein altes Exemplar von Blue Rose aufzutreiben und mir das mal ansehen. Ich hoffe, dass im neuen Blue Rose Kickstarter keine SJW Propaganda drin ist.
The belief that a cosmic Jewish Zombie who was his own father can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree... yeah, makes perfect sense.