Autor Thema: Magie?  (Gelesen 14465 mal)

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Pyromancer

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Re: Magie?
« Antwort #75 am: 30.05.2015 | 12:02 »
Vielleicht hilft es aber, bei dem Problem nur das Setting im Auge zu behalten und den ganzen Midgard-Crunch zu ignorieren. Ich will also die Welt Midgard bespielen. Alles andere ist mir egal.

Das ist ein Problem, dass ich bei meiner Konvertierung von Midgard auf Savage Worlds auch hatte: Die Sprüche sind Teil des Settings!

Mein persönlicher Ansatz zur Umsetzung der Midgard-Magie mit den Turbo-Fate-Regeln wäre aber auch minimalistisch: Mit passendem Konzept-Aspekt ("Magier der Gilde des blauen Vogels", "Mokatischer Khalidan", "Valianischer Seemeister") kann man das machen, was ein entsprechender Midgard-Charakter auch könnte. Viele Zaubersprüche sind ja ikonisch: EdWdD/EdA, Heranholen, goldener Panzer, die arschlahme Feuerkugel, Austreibung des Bösen, ...
Regeltechnisch sind das alles Standard-Aktionen, die ganz normal gewürfelt werden. In der Hardcore-Variante würde ich da tatsächlich eine Spruchliste auf der Rückseite des Charakterblattes notieren, und der Charakter darf nach eigenem Ermessen gelegentlich ein paar Sprüche hinzufügen. In der Light-Variante orientiert man sich halt an den ikonischen Sprüchen und extrapoliert nach Bedarf weitere Sprüche, die sich wie Midgard anfühlen, ohne, dass sich der Zauberer vorher festlegt. Dafür muss man halt mit Midgard so weit vertraut sein, dass man das kann.

Offline Skyclad

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Re: Magie?
« Antwort #76 am: 30.05.2015 | 12:15 »
Aber wozu die Spruchliste? Welches Ziel wird damit verfolgt? Bei Freeport habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass das Designziel "D&D aber in cool" sein soll. Da gehört die Zauberliste explizit zu, nicht weil in der Piratenstadt Magie nun ein Mal so und so funktioniert, sondern weil "Magic Missile" explizit zum Spielgefühl für den D&D-Liebhaber gehört.

Das bringt aber dem Nicht-D&D-Spieler wenig. Letztlich sind zum Beispiel Magic Missile, Scorching Ray und Power Word Kill nur Einträge auf einer Ausrüstungsliste, die bei Fate zum Beispiel mit Schießen auf Durchschnittlich (+1), Gut (+3) und Fantastisch (+6) korrespondieren. Nun unterscheidet Fate allerdings auch nicht zwischen Kieselstein, Langbogen und Thermonuklearen Hochelfenbogen der Allumfassenden Vernichtung +37. Das ist nur die bunte Farbe auf der Fertigkeit Schießen1. Warum bei der Magie damit anfangen?

Wie man vielleicht merkt, bin ich kein allzu großer Fan von Spruchlisten. ;)

1)  ...solange ich nicht bestimmte wichtige Gegenstände durch Aspekte oder Extras besonders hervorheben will, wie im Falle von Elric von Melnibone und Sturmbringer, Arthus und Excalibur.

Das hat nichts mit D&D zu tun. Es ist eine Eigenheit des Settings.

Klar, das System gibt Dir als Spieler die Freiheit jeden Effekt den Du Dir nur vorstellen kannst enfach und schnell in einen Zauberspruch zu formulieren. Und das passt ganz grossartig in ein Setting mit freier Magie. In einem jedoch, in dem geniale Magier in ihren Türmen jahrelang an einem neuen Spruch tüfteln und der einfache Zauberer auf der Strasse nur Sprüche kennt, die er aus Büchern und von Anderen lernt, in einem solchen Setting muss sich der Spieler einfach einmal zusammenreissen und NICHT die Freiheiten, die das System bietet bis an die Grenzen ausschöpfen.

Offline Chruschtschow

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Re: Magie?
« Antwort #77 am: 30.05.2015 | 12:36 »
@Skyclad:
Dieses "Zusammenreissen" ist Teil des Genres und muss mit einer einigermaßen brauchbaren Gruppe nicht durch Regeln erzwungen werden. Genauso wie ich mit einem Kungfumeister sehr unterschiedliche Dinge tun kann, abhängig davon ob ich All-Out-Crazy-Wuxia-Wandhochlaufundkilometerweitspring-Action oder eben nur den handelsüblichen Mr.-Miagi-Handkantenschlag1 haben will. Bei einem Samurai erwarte ich kein Bastardschwert, beim französischen Ritter kein Katana, auch wenn beides von Fate nicht geregelt wird. Bei Magie fehlt natürlich der realweltliche Bezug, weil es keine Magie gibt. Da kann ich nicht auf einen gemeinsamen Erfahrungsschatz mangels Zauberer in der Gesellschaft hoffen.

Pyromancer beschreibt ja recht gut die Alternative: die Regeln sind für alle die gleichen, nur macht ein valianischer Seemeister halt sicher einiges anders als ein Zauberer aus Nahuatlan. Dass hier die Spruchliste Orientierung bietet, ist eine Rückkopplung der Weltenerschaffung. Die Macher haben sich eine Welt gedacht. Auf dieser Basis haben sie Kulturen entwickelt. Auf dieser Basis wiederum haben sie sich überlegt, die zu den Kulturen passen. Die Spieler lernen die Kulturen und ihre Magier unter anderem wieder durch die Spruchlisten kennen.2

Die Spruchliste ist nur ein Ersatz für das Gespräch vorher, welche Fähigkeiten Magie hat. Dass eine Spruchliste aber notwendig ist, ist ein Zirkelschluss.


1) Ja, ich weiß, dass Mr. Miagi Karateka ist, nicht Kungfumeister. Der ist halt einfach nur einigermaßen normal stark.
2) Nein, ich war nicht dabei, als das gemacht wurde, aber ist die einzige einigermaßen sinnvolle Reihenfolge. Niemand wird gesagt haben: langsame Feuerkugel! Jetzt brauchen wir noch eine Kultur dazu.
« Letzte Änderung: 30.05.2015 | 12:39 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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ChaosAmSpieltisch

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Re: Magie?
« Antwort #78 am: 30.05.2015 | 12:52 »
Ich finde gerade dieses Zusammenreißen bei FATE sehr reizvoll.  Man bringt sich selbst durch die Einschränkung Herausforderungen dazu, und gibt dem SL auch eine Richtung, in die man selbst möchte.

Offline Haukrinn

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Re: Magie?
« Antwort #79 am: 30.05.2015 | 13:39 »
Die Spruchliste ist nur ein Ersatz für das Gespräch vorher, welche Fähigkeiten Magie hat. Dass eine Spruchliste aber notwendig ist, ist ein Zirkelschluss.

Sehe ich ähnlich. Es sei denn Magie steht im absoluten Mittelpunkt der ganzen Geschichte. Dann darf die auch komplex sein. Allerdings stellt sich auch da die Frage inwiefern dann Spruchlisten noch angebracht seind...  ;)

Ich hab ja selber eine recht crunchige Shadowrunumsetzung gemacht und habe selbst da gut die Hälfte der Zaubersprüche aus den Listen gestrichen weil sie für FATE total redundant waren.
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Offline Dragon

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Re: Magie?
« Antwort #80 am: 2.06.2015 | 08:43 »
Ich finde gerade dieses Zusammenreißen bei FATE sehr reizvoll.  Man bringt sich selbst durch die Einschränkung Herausforderungen dazu, und gibt dem SL auch eine Richtung, in die man selbst möchte.
Genau das ist doch das spannende bei Fate, dass man eben NICHT versucht power zu gamen^^ (und wenn: dann sollten es alle am Tisch tun ;) ), sondern gemeinsam eine Geschichte zu erzählen und da gehören Einschränkungen der eigenen Figur eben dazu, weil sie die Story interessanter machen und nicht als Gängelung gedacht sind. Deswegen ist es so wichtig sich vorher zu einigen, was man zusammen spielen möchte.

Offline Abaton23

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Re: Magie?
« Antwort #81 am: 2.06.2015 | 11:14 »
@Skyclad:
Dieses "Zusammenreissen" ist Teil des Genres und muss mit einer einigermaßen brauchbaren Gruppe nicht durch Regeln erzwungen werden. ...........
Bei Magie fehlt natürlich der realweltliche Bezug, weil es keine Magie gibt. Da kann ich nicht auf einen gemeinsamen Erfahrungsschatz mangels Zauberer in der Gesellschaft hoffen.

Pyromancer beschreibt ja recht gut die Alternative: die Regeln sind für alle die gleichen, nur macht ein valianischer Seemeister halt sicher einiges anders als ein Zauberer aus Nahuatlan. Dass hier die Spruchliste Orientierung bietet, ist eine Rückkopplung der Weltenerschaffung. Die Macher haben sich eine Welt gedacht. Auf dieser Basis haben sie Kulturen entwickelt. Auf dieser Basis wiederum haben sie sich überlegt, die zu den Kulturen passen. Die Spieler lernen die Kulturen und ihre Magier unter anderem wieder durch die Spruchlisten kennen.2

Die Spruchliste ist nur ein Ersatz für das Gespräch vorher, welche Fähigkeiten Magie hat. Dass eine Spruchliste aber notwendig ist, ist ein Zirkelschluss.


1) Ja, ich weiß, dass Mr. Miagi Karateka ist, nicht Kungfumeister. Der ist halt einfach nur einigermaßen normal stark.
2) Nein, ich war nicht dabei, als das gemacht wurde, aber ist die einzige einigermaßen sinnvolle Reihenfolge. Niemand wird gesagt haben: langsame Feuerkugel! Jetzt brauchen wir noch eine Kultur dazu.

Ich hake mich mal bei dem Bezug der Magie auf die genannte Hintergrundwelt ein (valianischer Seemeister und Zauberer aus Nahuatlan kommen ja aus dem Midgard-Setting) Tatsächlich machten wir hier ernste Überlegungen, wie man Fate mit dieser Welt verknüpfen könnte. Der Rahmen sollte ein Sandboxing zu einem bestehenden Städtequellband sein. Das "Zusammenreissen" unserer Gruppe muss ich leider verneinen. Ich habe hier 1-2 Spieler, welche bekannt sind, Regellücken gnadenlos zu nutzen, um zu powern. Vorgeschlagene Begrenzungen der Magie (z.B. Bezug zu bestehenden Spruchlisten der Welt oder Abhandlung durch Stunts) werden schon im Vorfeld abgelehnt. Es wird darauf gedrückt, Sprüche als freie Fähigkeiten zu definieren. Lediglich der Aspekt "Bin Feuermagier" soll z.B. bei jedem Spruch dienen, gerade erfundene Magie mit dem SL zu auszuschachern. Dabei will man aber beim zaubern nicht den Fate-Punkt als Standard zahlen, sondern nur dann, wenn der Zauber über bereits bestehende Fertigkeiten hinausgeht.

Ich habe das Projekt jetzt beerdigt, da ich mich außerstande sehe, jeden Spieltag mit meinem Veto Plotkiller zu stoppen. Dazu ständiges diskutieren am Tisch?

Derzeit sehe ich das so: Magie funktioniert in FATE :
- ENTWEDER durch verantwortungsvolles Behandeln aller Mitspieler mit Fairness
- ODER mit weiter ordnenden Hausregeln, die im Vorfeld auch durch alle Spieler akzeptiert werden sollten

Wird keine dieser Konzepte von den Spielern geschlossen akzeptiert, so reichen nach meinem Ermessen die derzeitigen FATE-Regeln leider nicht für ein geordnetes Spiel. Dann wäre man mit einem anderen System wohl sicherer. Oder seht Ihr eine Lösung, die ich übersehen habe?
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Offline Blechpirat

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Re: Magie?
« Antwort #82 am: 2.06.2015 | 11:23 »
Ehrlich gesagt: Ich kann mir nicht vorstellen, mit dem von dir geschilderten Spielertypus irgendein Rollenspiel zu spielen. Diese Herangehensweise passt m.E. besser zu Brettspielen.

Kein Regelwerk kann so detailiert sein, dass ein aggressiv vorgehender, auf Regellückennutzung fokussierter und auch noch an ständigen Regeldiskussionen interessierter Spieler das nicht kaputtgeredet bekommt.

Bei Fate kannst du es so hinbekommen, dass die "Erfolge" dieses Spielertyps so nutzlos sind (es gibt +2 gegen Fatepunkt), dass er keinen Spaß dran hat. Aber dann hat er auch keine Spaß am Spiel mehr.
« Letzte Änderung: 2.06.2015 | 11:32 von Blechpirat »

Offline Selganor [n/a]

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Re: Magie?
« Antwort #83 am: 2.06.2015 | 11:50 »
Besonders mit diesen Spielern sollte dann doch besser VORHER geklaert sein was/wo/wie die Eckdaten der magischen Faehigkeiten sind. Wenn auch die damit zufrieden sind kommen wenigstens im Spiel keine weiteren Diskussionen ueber das "was kann denn Magie?" auf.
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Offline aikar

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Re: Magie?
« Antwort #84 am: 2.06.2015 | 11:53 »
Einerseits muss man sagen, dass Fate meiner Meinung nach praktisch keine Lücken bietet, die Powergamer ausnutzen könnten.
Im Umkehrschluss lässt es aber auch positives Powergaming (Also Spaß durch Optimierung des Charakters) nicht zu, dafür ist es einfach nicht ausgelegt.
Wenn das also den Spielern wichtig ist, ist es das falsche System.

"Powergaming", das bei Fate möglich ist, ist , wie du ohnehin schon erkannt hast, Diskuttieren über die Anwendbarkeit von Aspekten (und evtl. Stunts).
Da Aspekte oft sehr vage sind, können Spieler manchmal auf sehr harstreubende Interpretationen kommen, in welcher Situation sie anwendbar sind.
Das ist jetzt von der Balance her nicht ungedingt schlimm (da sie ja ohnehin Fate-Punkte kosten), kann aber den Spielfluss und die gemeinsame Vorstellung stark strapazieren.

Der dritte Punkt, der mir schon untergekommen ist, sind Spieler, die nicht akzeptieren wollen, dass Aspekte keine Boni bringen, wenn sie nicht mit einem Fate-Punkt bezahlt werden. "Aber es ist doch dunkel, der KANN mich gar nicht so einfach sehen". Dieses Fixe-Modifikatoren-Denken kriegt man bei erfahrenen Spielern klassischer Systeme nur nur sehr schwer weg (Bei Anfängern funktioniert das interessanterweise meist viel einfacher). Fate arbeitet einfach auf einer Metaebene und nicht nur auf der Perspektive des einzelnen Charakters, das ist wahrscheinlich die am schwersten zu verstehende Besonderheit des Systems (und auch der Ursprung der Probleme mit der Funktionsweise von Magie bei Fate, die hier diskuttiert wurden)

Dabei will man aber beim zaubern nicht den Fate-Punkt als Standard zahlen, sondern nur dann, wenn der Zauber über bereits bestehende Fertigkeiten hinausgeht.
Hier verstehe ich allerdings nicht ganz dein Problem.Die Beschreibung klingt für mich genauso, wie Fate funktioniert.
Wenn sie einen Feuerstrahl werfen, der nicht mehr anrichtet als ein normaler Fernkampfangriff, dann ist das nur ein Wurf auf Schießen, da ist dann auch kein Fate-Punkt nötig. Oder verstehe ich da jetzt deinen Einwand falsch?
Natürlich könnte man settingspezifisch festlegen, dass Magie seltener, aber dann mächtiger ist und IMMER in Kombination mit dem Aspekt (Also Fatepunkt und +2 Bonus) ausgeführt werden muss, einfach weil es nicht zum Stil der Welt passt, dass ständig (wenn auch nur im kleineren Maße) mit Feuer um sich geworfen wird.

« Letzte Änderung: 2.06.2015 | 11:56 von aikar »
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Offline Abaton23

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Re: Magie?
« Antwort #85 am: 2.06.2015 | 12:28 »
Besonders mit diesen Spielern sollte dann doch besser VORHER geklaert sein was/wo/wie die Eckdaten der magischen Faehigkeiten sind. Wenn auch die damit zufrieden sind kommen wenigstens im Spiel keine weiteren Diskussionen ueber das "was kann denn Magie?" auf.

Nun, genau solche Eckdaten werden schon im Vorfeld abgelehnt. Es soll nur die Beschreibung des Aspekts zur Magie dienen. Man fordert, dass die Definition der Magie dann in der jeweiligen Szene frei erfunden werden darf, sofern sie der Aspektbeschreibung nicht widerspricht.

Das heißt: Wenn Magie mit einer allgemeinen Fähigkeit verglichen werden kann, so soll es keinen Fate-Punkt kosten dürfen. Der Feuerball ist ein Fernkampfangriff des Feuermagiers, somit kann er ihn 5.000 Mal ohne Einsatz von Recourcen vom Turm feuern. Will er aber die gesamte Burg abfackeln, so kann das nicht mit der Fertigkeit abgehandelt werden. Dann schmeißt er nen Fate-Punkt und fackelt trotzdem die Burg ab. Stunts soll er genauso wie Nichtmagier noch obendrauf kriegen, damit er ja nie Nachteile hat, sondern stets mehr als ein Nichtmagier kann.

Das finde ich gegenüber Nichtmagiern als sehr unfair. Was soll denn der als Trost kriegen? Ne andere Aspektbeschreibung? Damit komm ich als SL nicht klar.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Magie?
« Antwort #86 am: 2.06.2015 | 12:39 »
Klingt nach klarem Fall von: Gruppe (in dem Fall: SL und Powergamer) kann sich nicht auf ein Setting einigen -> entweder nachverhandeln bis doch eine Einigung passiert oder mit anderem System probieren.

Klingt zwar hart, ist aber bei Fate nicht selten.

Wenn die Gruppe da unterschiedliche Vorstellungen hat wird das einfach nix.
Mal so als Extrembeispiel:
Geplant ist eine "Polizeiserie"
SL hat "The Wire" oder "The Shield" im Kopf.
S1: "Polizei-Inspektion 1"
S2: "Sledge Hammer"
S3: "beliebiger Skandinavien-Krimi"
das wird einfach nix... oder zumindest nix bei dem alle Spass haben werden.
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Daheon

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Re: Magie?
« Antwort #87 am: 2.06.2015 | 12:54 »
Ich sehe ehrlich gesagt das Problem nicht.
Der Magier zaubert mit Fertigkeit Schießen oder Zaubern oder Gezielte Sprüche und erzeugt eine Anzahl Steigerungen.
Wenn er angreifen wollte, erzeugt er den entsprechenden Schaden.
Wenn er damit einen Vorteil schaffen wollte (Die Hütte brennt), dann erzeugt er den Vorteil.
Die allgemeinen Fateregeln gelten ja auch für zaubernde Charaktere. Insofern hat ein Zauberer die selben Möglichkeiten wie ein Krieger.
Wenn man also eine zu erstürmende Burg nach Fatemanier als Charakter mit Stress und Konsequenzen darstellt, dann haben im Endeffekt beide Spieler die selben Möglichkeiten. Und ein Zauberer, der die Burg mit einem Wurf abfackeln will, muss schon seeehr gut würfeln.

Wenn die Spieler allerdings glauben, dass ein Aspekt ihnen erlaubt, den Regeln des Spiels nicht folgen zu müssen, dann hat das auch nichts mehr mit Regelausnutzung zu tun.

Andererseits, wenn ich mich recht entsinne, hat die Beispielrunde aus Fate Core für Magie auch nur einen Aspekt und Fertigkeitsstufen in Wissen genutzt, um den Zauberer darzustellen. Das schien auch nicht zu einem Ungleichgewicht zu führen.

« Letzte Änderung: 2.06.2015 | 13:22 von Daheon »

Offline Abaton23

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Re: Magie?
« Antwort #88 am: 2.06.2015 | 14:17 »
Das Problem besteht damit, dass der Spieler sich alle Optionen offenhalten will und im Gegenzug auf rein garnichts verzichten will. Nicht einen einzigen Stuntverbrauch, keine noch so geringe Änderung der bestehenden Fertigkeiten. Wählt er den einzigen Aspekt "Magier der Kristallkugel", ohne dass Magie vorher im Detail geklärt wird, kann er jetzt ständig Plotkiller beantragen. "Hey, ich guck in die Vergangenheit und will Infos." "Hey, wer ist der Mörder?" "Wo finde ich den?" Klar hab ich als SL ein Veto. Nur leg ich das dreimal ein, dann hab ich einen Typ am Tisch, der "Spielleiterwillkür" schreit und die Stimmung vermiest. Deshalb will ich vorher ne Klärung, um diese Sinnlos-Diskussionen am Tisch zu verhindern.

Vor Allem will der Magier all diese Möglichkeiten mit einem einzigen Aspekt kriegen. Der Nichtmagier soll nicht einmal den geringsten Fussel als Ausgleich kriegen. Was soll ich den anderen Spielern sagen?

Bei meinen derzeitigen Spielern ist mir FATE einfach viel zu schwammig. Entweder, wir definieren Magie im Vorfeld durch erläuternde Hausregeln. Wenn das ein Einzelner nicht akzeptieren will, ist mir FATE zu riskant.
« Letzte Änderung: 2.06.2015 | 14:23 von Abaton23 »
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Offline aikar

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Re: Magie?
« Antwort #89 am: 2.06.2015 | 14:20 »
Das ist natürlich Blödsinn. Fate erlaubt sehr viele Freiheiten in der Anwendung der Regeln, aber die Grundlage ist, dass das Setting (und damit die Optionen, die jemand im Setting hat) geklärt ist.
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Offline Chiarina

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Re: Magie?
« Antwort #90 am: 2.06.2015 | 14:24 »
Ich schlage vor, einmal genau so zu leiten, wie sich der Spieler das wünscht: Was der Magier auch tut, es wird ihm alles problemlos gelingen. Wenn er einen Plotkiller verwendet, dann ist der Plot eben gelöst. Mal sehen, ob der Spieler den nächsten Plot von selber findet. Nach dem Spiel muss man dann ein Gespräch darüber führen, ob das jetzt für längere Zeit Spaß macht oder nicht.
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Offline aikar

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Re: Magie?
« Antwort #91 am: 2.06.2015 | 14:26 »
hmm, dabei riskierst du, dass die Gruppe einen falschen Eindruck von Fate bekommt ("Das ist ein unfaires System, das wollen wir nie wieder spielen!")
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Offline Chiarina

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Re: Magie?
« Antwort #92 am: 2.06.2015 | 14:30 »
Es sieht ja sowieso nicht so aus, als sei das das geeignete System für diese Gruppe. Wenn hier aber irgendetwas ungerecht ist, dann doch höchstens die von der Gruppe selbst gewählten Settingbedingungen. Das sollte in einem Gespräch auch deutlich werden. Und genau diese Erkenntnis ist ja die einzige Chance, die Sturköppe zum Umlenken zu bewegen.
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Daheon

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Re: Magie?
« Antwort #93 am: 2.06.2015 | 14:58 »
Spielt nach den Vorgaben, und ihr werdet feststellen, dass Fate nicht ungerecht ist.

Ein Magier tut nichts anderes als "normale" Charaktere. Er erschafft Vorteile, überwindet Hindernisse, macht Schaden, oder verteidigt sich.
Dafür hat er Aspekte, Fertigkeiten und Stunts zur Verfügung.

Die SL legt fest, ob einfache Proben, Herausforderungen, Wettstreite oder Konflikte durchgeführt werden und ebenso die Schwierigkeit.

Ein Spieler, der lediglich einen ziemlich lahmen Aspekt wie Magier der Kristallkugel als Grundlage seines Charakters benutzt, wird schnell feststellen, dass Spieler mit coolen Aspekten und Stunts viel mehr zur Geschichte beizutragen haben.

Und darum geht es ja schließlich: gemeinsam eine Geschichte zu erzählen. Im Grunde kann der Spieler den Plot gar nicht killen, da ihr ihn ja gemeinsam erschafft. Wenn der Spieler mittels seiner Magie herausfindet, wer der Mörder war, macht das doch gar nichts, wenn der Mörder ein hohes Tier mit Verbindungen ist. Zwar dreht sich der Plot dann nicht mehr darum, den Mörder zu finden, aber darum, ihn zu überführen und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Ist doch mindestens ebenso spannend.
« Letzte Änderung: 2.06.2015 | 15:20 von Daheon »

Pyromancer

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Re: Magie?
« Antwort #94 am: 2.06.2015 | 15:05 »
Vor Allem will der Magier all diese Möglichkeiten mit einem einzigen Aspekt kriegen. Der Nichtmagier soll nicht einmal den geringsten Fussel als Ausgleich kriegen. Was soll ich den anderen Spielern sagen?

Der Nichtmagier nimmt einen Aspekt wie "unbesiegbarer Superkämpfer", und da Aspekte immer wahr sind kann er jede Kampfszene rocken, ohne überhaupt würfeln zu müssen - von Fate-Punkte ausgeben ganz zu schweigen.

Mein Rat an dich: Lass es sein. Man kann nicht jedes System mit jeder Gruppe spielen. Und wenn du als SL schon vor Spielbeginn unglücklich bist, dann wird das höchstwahrscheinlich eh nix.

Offline Abaton23

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Re: Magie?
« Antwort #95 am: 2.06.2015 | 15:15 »
..... Wenn hier aber irgendetwas ungerecht ist, dann doch höchstens die von der Gruppe selbst gewählten Settingbedingungen. Das sollte in einem Gespräch auch deutlich werden. Und genau diese Erkenntnis ist ja die einzige Chance, die Sturköppe zum Umlenken zu bewegen.

Das hätte ich jetzt genauer erklärt, da es nach einer pauschalierten Erklärung klingt, die Restspieler sind Schuld, da der Buchstabenreiter des FATE-PDF nix falsch machen kann.

Tatsächlich ist sich die Mehrzahl der Gruppe einig, welche Umwelt sie wollen. Das sind DSA-Veteranen und wollen etwas in der Stimmung und Power vergleichbares wie dort. Nur einer träumt von einem Superhelden in epischer Übergröße, nämlich genau der Diskutierende. Beispiel: Er veranschaulichte vor einigen Tagen FATE so: Wenn ICH den Aspekt "Letzter Drachenreiter der roten Berge" wähle, dann habe ICH Fakten geschaffen, denn Aspekte sind in FATE IMMER wahr. Ich habe somit definiert, dass ich:
a) auf dem Rücken eines Drachen reite
b) der letzte meiner Art bin
c) ich von den roten Bergen komme

Darf ich bei freier Magie jetzt das Pendant einer Atombombe über Gareth erwarten? FATE hat in seinen PDFs in der Beziehung keine Bremse definiert. Ich darf aber keine Verhausregelung vorschlagen. Drum hab ich jetzt den Notfallschirm gezogen und bin ausgestiegen.

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Offline aikar

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Re: Magie?
« Antwort #96 am: 2.06.2015 | 15:26 »
Wenn ICH den Aspekt "Letzter Drachenreiter der roten Berge" wähle, dann habe ICH Fakten geschaffen, denn Aspekte sind in FATE IMMER wahr. Ich habe somit definiert, dass ich:
a) auf dem Rücken eines Drachen reite
b) der letzte meiner Art bin
c) ich von den roten Bergen komme
Nein, hat er nicht.
Punkt 2 & 3 kann man so stehen lassen, die sind ja auch nicht das Problem.
Punkt 1 ist aber durch den Aspekt nicht definiert.

Ich würde da einen Charakter sehen, der aus einer alten Blutlinie von Drachenreitern kommt und das Potential hat, einen Drachen zu zähmen. Das heißt noch nicht, dass er zu Spielbeginn einen Drachen zur Verfügung hat.
Die Suche nach dem Drachen, für den er bestimmt ist, gibt aber sicher tolles Abenteuermaterial vor und deutet ein episches Kampagnenfinale an.

Und selbst wenn jemand den Aspekt "Ich reite den Drachen Myrantir" hat, heißt das noch lange nicht, dass der Drache jedesmal zur Verfügung steht. Sowas wäre nämlich regeltechnisch ein Extra und würde über Stunts abgebildet (btw, du könntest dir evtl. mal Jadepunk ansehen, das hat einen ziemlich coolen Baukasten für Begleiter und besondere Geräte in Fate).

Das steht glaub ich sogar irgendwo in den Grundregeln so, dass Aspekte wie "Größter Schwertkämpfer aller Zeiten" Blödsinn sind.

Aber allgemeine Frage: Wenn der Großteil der Gruppe mit deinem Spielstil konform geht und ein Spieler nicht, warum spielst du dann nicht einfach mit dem Rest der Gruppe?
Ich weiß, manchmal will man jemanden nicht ausschließen, einfach weil er ein Freund ist, vor dem Problem stand ich auch schon. Aber warum sollte die ganze Gruppe sich von einem einzelnen das Spiel ruinieren lassen, nur weil er auf ebenjenes Spiel keine Lust hat?
« Letzte Änderung: 2.06.2015 | 15:29 von aikar »
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Magie?
« Antwort #97 am: 2.06.2015 | 15:29 »
Nur einer träumt von einem Superhelden in epischer Übergröße, nämlich genau der Diskutierende. Beispiel: Er veranschaulichte vor einigen Tagen FATE so: Wenn ICH den Aspekt "Letzter Drachenreiter der roten Berge" wähle, dann habe ICH Fakten geschaffen, denn Aspekte sind in FATE IMMER wahr. Ich habe somit definiert, dass ich:
a) auf dem Rücken eines Drachen reite
b) der letzte meiner Art bin
c) ich von den roten Bergen komme

Damit hat er auch Recht, bis auf a)

Bloss weil jemand "Drachenreiter" heisst ist damit nicht automatisch gesichert, dass er auf einem Drachen reitet (der "normale" Ritter "darf" ja auch mal vom Pferd absteigen ;) ).
Wie stark die Drachen auf dieser Welt sind (und ob es ueberhaupt noch Drachen auf dieser Welt gibt) ist nur durch diesen Aspekt noch nicht festgelegt.

Das klaert man fuer gewoehnlich zusammen. Aber da dieser Spieler ja seine Meinung ueber die aller anderen stellen will bringt es vermutlich nix das mit ihm zu probieren solange er diese Einstellung nicht aendert.
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Daheon

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Re: Magie?
« Antwort #98 am: 2.06.2015 | 15:34 »
Wäre es nicht einfacher, mit den Leuten zu spielen, die sich auf den Ton des Settings einigen können und den einzigen, der es nicht kann zu bitten, sich andere Mitspieler zu suchen?  ;)

Und nein, du musst keine Atombombe über Gareth erwarten. Siehe oben. Fate hat Regeln.

Zum Thema Fakten schaffen durch Aspekte: Die Fakten werden geschaffen, indem die Spieler ihre Aspekte absprechen. WIR schaffen also Fakten, nicht ICH. Wenn drei von vier Spielern Schwierigkeiten mit einem Aspekt haben, dann sollte man sich auf etwas anderes einigen können. Wenn nicht, sollten vielleicht wirklich nur die drei spielen.


Offline SeldomFound

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Re: Magie?
« Antwort #99 am: 2.06.2015 | 15:46 »
Das hätte ich jetzt genauer erklärt, da es nach einer pauschalierten Erklärung klingt, die Restspieler sind Schuld, da der Buchstabenreiter des FATE-PDF nix falsch machen kann.

Tatsächlich ist sich die Mehrzahl der Gruppe einig, welche Umwelt sie wollen. Das sind DSA-Veteranen und wollen etwas in der Stimmung und Power vergleichbares wie dort. Nur einer träumt von einem Superhelden in epischer Übergröße, nämlich genau der Diskutierende. Beispiel: Er veranschaulichte vor einigen Tagen FATE so: Wenn ICH den Aspekt "Letzter Drachenreiter der roten Berge" wähle, dann habe ICH Fakten geschaffen, denn Aspekte sind in FATE IMMER wahr. Ich habe somit definiert, dass ich:
a) auf dem Rücken eines Drachen reite
b) der letzte meiner Art bin
c) ich von den roten Bergen komme

Darf ich bei freier Magie jetzt das Pendant einer Atombombe über Gareth erwarten? FATE hat in seinen PDFs in der Beziehung keine Bremse definiert. Ich darf aber keine Verhausregelung vorschlagen. Drum hab ich jetzt den Notfallschirm gezogen und bin ausgestiegen.

Du als Spielleiter und auch die anderen Spieler haben ein Veto-Recht! Ihr könnt also immer einwenden, dass dies nicht das Power Level ist, mit dem ihr in dieser Gruppe spielen wollt. Dann kann der Spieler entweder seinen Vorschlag entsprechend anpassen ("Dann wäre ich gerne der "Letzte Ritter des Ordens der Bratpfanne"), die Gruppe davon überzeugen, dass es doch eigentlich viel cooler wäre, wenn man etwas richtig abgedrehtes spielt, oder gehen.

Ihr habt genauso eure Recht darauf, beim Spielen Spaß zu haben, wie dieser Spieler und da braucht ihr euch nicht mir irgendwelchen Regeln zu verteidigen. Der Grund, warum FATE da keine Bremse definiert, ist schlicht und ergreifend, weil so etwas Blödsinn ist. Hier spielt nicht "Feuermagier zerstören die Welt", sondern "DSA mit den Regeln von Fate-Core". Und in DSA gibt es eben keine Feuermagier, die ganz Gareth ohne Magnus Opum in Schutt und Asche legen können.


Das Problem besteht damit, dass der Spieler sich alle Optionen offenhalten will und im Gegenzug auf rein garnichts verzichten will. Nicht einen einzigen Stuntverbrauch, keine noch so geringe Änderung der bestehenden Fertigkeiten. Wählt er den einzigen Aspekt "Magier der Kristallkugel", ohne dass Magie vorher im Detail geklärt wird, kann er jetzt ständig Plotkiller beantragen. "Hey, ich guck in die Vergangenheit und will Infos." "Hey, wer ist der Mörder?" "Wo finde ich den?" Klar hab ich als SL ein Veto. Nur leg ich das dreimal ein, dann hab ich einen Typ am Tisch, der "Spielleiterwillkür" schreit und die Stimmung vermiest. Deshalb will ich vorher ne Klärung, um diese Sinnlos-Diskussionen am Tisch zu verhindern.

Vor Allem will der Magier all diese Möglichkeiten mit einem einzigen Aspekt kriegen. Der Nichtmagier soll nicht einmal den geringsten Fussel als Ausgleich kriegen. Was soll ich den anderen Spielern sagen?

Bei meinen derzeitigen Spielern ist mir FATE einfach viel zu schwammig. Entweder, wir definieren Magie im Vorfeld durch erläuternde Hausregeln. Wenn das ein Einzelner nicht akzeptieren will, ist mir FATE zu riskant.

Ich möchte in diesem Falle wirklich die Frage stellen, warum du mit einem solchen Tyrannen zusammenspielst. Den interessiert, so wie du es schilderst, nur, dass du ihm seine Erfolgserlebnisse gibst, aber im Gegenzug erhältst du von ihm scheinbar rein gar nichts. Nehmen und Geben ist ein Grundvorraussetzung für jede Form von konstruktiver menschlicher Interaktion, egal ob im Rollenspiel oder sonst wo.
« Letzte Änderung: 2.06.2015 | 15:51 von SeldomFound »