Thema: Empfehlt mir Weltenwechsel-RPGs

[kandor]

Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem Spiel, das es erlaubt in einem Spiel von durch ein Multiversum zu reisen und somit immer neue Welten bzw. alternative Versionen der bereisten Welten zu sehen.
Dabei sollte das System auch einen weltenübergreifenden Hintergrund bereitstellen, der das Herumreisen für die Spieler erforderlich oder doch attraktiv macht. Das Multiversum als Selbstzweck reicht mir nicht.

Systeme, die mir aufgefallen sind:

Lords of Gossamer and Shadow
GURPS Infinite Worlds
Spherechild

Wie gut funktionieren diese Spiele, hat da jemand Erfahrung?
Könnt ihr mir noch ander gute Spiele empfehlen?

[ManuFS]

The Strange (Cypher System Regeln) erfüllt diese Kriterien: http://thestrangerpg.com/

Beneath the orbits and atoms of our natural universe lies a network of dark energy. Those who have learned to access and navigate this chaotic sea have discovered an almost endless set of “recursions” in the shoals of our Earth: Worlds with their own laws of reality, reflected from human experience or imagination, given form in the swirling Chaosphere of the Strange. Worlds teeming with life, with discovery, with incredible treasures, and with sudden death.
Worlds sometimes jealous of our own.
Into-the-Strange-final
The secret plunder of these worlds draws the brave, the daring, and the unscrupulous—and it draws dangerous enemies from these recursions back to our Earth.
And slowly but inexorably, it draws the attention of beings from beyond Earth’s shoals—beings of unfathomable power and evil from the unknown reaches of. . .
The Strange

[aikar]

Ich würde mal einen Blick auf The Strange werfen.
Ich habs selber noch nicht gespielt aber ausgiebig gelesen und kenne und schätze die Regelmechanik (Cypher-System) von Numenera.

The Strange geht davon aus, dass es eine Dimension gibt, in der alles was die Menschheit (und andere Spezies) sich jemals ausgedacht haben, in Form von (meist eingeschränkten) Welten Gestalt angenommen hat.
Die Spielercharaktere sind im Normalfall Agenten einer Behörde, die diese Welten besuchen, auf Gefahren für die Menschheit überprüfen und diese eliminieren. Dabei möglichst auch noch Verbündete und neue Resourcen erschließen.

Die Gruppe kann also bei einem Auftrag in Raumägern durch ein Star-Wars-artiges Universum düsen, im nächsten mit Schwertern in der Hand vor Drachen stehen und im darauffolgenden in einer apokalypstischen Landschaft vor Zombies fliehen (oder sie mit Kettensägen angreifen).

Dabei bleibt der "Kern" der Charaktere immer erhalten, aber ihr Fokus, ihre besonderen Fähigkeiten, wechseln von Welt zu Welt.
So könnte ein Charakter auf der Erde ein harter Cop sein und in einer Fantasy-Welt ein Paladin eines Licht-Gottes.

Ansonsten würden mir noch Torg und Feng Shui einfallen, aber da habe ich keine Erfahrung.

[Deep_Impact]

The Strange gibt es noch, das basiert auf dem Cypher System. Dann natürlich die Sachen von Primeaval und Dr. Who. beide von Cubicle 7 - glaube ich.
Und natürlich den Klassiker nicht vergessen: RIFTS^®.

Mit der Psionik-Erweiterung geht das übrigens sogar mit Traveller....

[Alex]

Hier ein paar Infos zu Spherechild .
Die reinen Regeln (ohne Weltbeschreibungen) gibt es hier unter der CC-Lizenz.
Für mehr Details gerne mich fragen.

Ich gebe Einführungsrunden auf dem FeenCon und dem DreieichCon dazu, falls es dich interessiert.

[Achamanian]

Mir fallen noch ein:

Luther Arkwright (http://www.thedesignmechanism.com/news/luther-arkwright-preview) für Runequest 6
(Besitze ich, noch nicht gespielt, macht einen sehr 70er-Jahre-New-Wave-SF-Moorcock-mäßigen Eindruck, gefällt mir insgesamt sehr gut)

Broken Rooms (http://www.brokenrooms.com/)
(eigenständig, nur Rezis drüber gelesen, klingt aber sehr interessant und ist von den Leuten, die das sehr gute Fantasy-Setting Desolation gemacht haben)

[Boba Fett]

Amber,
D&D Planescape

[eldaen]

The Strange (Cypher System Regeln) erfüllt diese Kriterien: http://thestrangerpg.com/

Ich würde mal einen Blick auf The Strange werfen.

The Strange gibt es noch, das basiert auf dem Cypher System.

Hey, wie wäre es denn mit The Strange...? 

[LushWoods]

The Strange würde in die Richtung gehen ...


Aber ernsthaft: Mit den neuen und geplanten Erweiterungen könnte man Numenera auch fast gelten lassen.

[Tyloniakles]

Aber ernsthaft: Mit den neuen und geplanten Erweiterungen könnte man Numenera auch fast gelten lassen.

Und das gefällt mir persönlich besser. The Strange ist irgendwie nicht rund für mich, zumindest mit dem Basisbuch.
Die Rekursionen könnte man imho auch teilweise in Numenera verbauen.

[aikar]

The Strange gewinnt imho sehr durch Worlds Numberless and Strange. Außerdem kann man praktisch aus jedem Rollenspiel-Setting eine Rekursion machen.

Ich liebe Numenera, aber es ist kein Weltensprung-Setting, sondern nur ein sehr vielfältiges.
Numenera - Into the Night bietet einige sehr interessante Planeten zu besuchen, aber letztendlich zieht es den Numenera-Stil durch, während Settings wie The Strange oder Infinite Worlds deutlich stärker mit verschiedenen Genres spielen.
Ich würde eher die Welten aus Into the Night nehmen und sie in The Strange inkludieren als umgekehrt.

[Imion]

GURPS ist darauf ausgelegt von der Steinzeit bis in die ferne Zukunft alle möglichen Settings abzudecken, ob mit Magie/Psi/Superkräften oder ohne. Hierzu basieren die Regeln auf simplen Grundmechaniken die je nach Erfordernissen und persönlichem Geschmack mit zig komplett optionalen zusätzlichen Regelblöcken erweitert werden können (zB Verschiedene Magiesysteme, 'realistischere' aber auch 'cinematischere' Kampfsysteme).

Infinite Worlds bietet als Grundprämisse den Konflikt zwischen verschiedenen Akteuren die die Möglichkeit zu parachronischem Reisen (dh zwischen den verschiedenen Parallelwelten) besitzen bzw kurz davor stehen selbige zu entwickeln. So versuchen beispielsweise Homeline ('unsere' Welt) und Centrum (stark zentralisiertes und meritokratisches Equivalent) sich gegenseitig Welten abzujagen in dem sie versuchen durch gezielte Manipulation der Geschehnisse in den oft als Alternate History bzw Echos (welche sich von unserer Welt nur in unwesentlichen Details unterscheiden) angelegten Parallelen diese auf eine Energiebene (Quantum) zu ziehen, die leichter für sie zu erreichen ist.
Die Art des Reisens ist vielfältig und reicht von Technologie über diverse Artefakte (ua eine transdimensionale Stadt oder Feenportale) bis hin zu Magie oder anderen 'Superkräften'. Ebenso vielfältig sind die Parallelen an sich, man kann also das Regelsystem ausreizen. (Magie/Sci-Fi/etc/pp.)

GURPS 'funktionert' relativ problemlos ist allerdings mit etwas Arbeit seitens des SL verbunden, die aber zum grössten Teil auf den Bereich vor dem eigentlichen Spiel konzentriert ist (Frontloading).

[Selganor [n/a]]

GURPS ist darauf ausgelegt von der Steinzeit bis in die ferne Zukunft alle möglichen Settings abzudecken, ob mit Magie/Psi/Superkräften oder ohne. Hierzu basieren die Regeln auf simplen Grundmechaniken die je nach Erfordernissen und persönlichem Geschmack mit zig komplett optionalen zusätzlichen Regelblöcken erweitert werden können (zB Verschiedene Magiesysteme, 'realistischere' aber auch 'cinematischere' Kampfsysteme).

Allerdings unterstuetzt es irgendwelche "Weltenwechsel" vom System her erstmal nicht mit besonderen Mechanismen.
Ich hatte da ein "traumatisches" Erlebnis als ein Hi-Tech-Einbrecher aus dem Ende des 20. Jahrhunderts (mit massenweise Punkten in "Technikskills" fuer Elektronik, Computer, ...) gleich im ersten Abenteuer in dem er gespielt wurde in eine Fantasywelt transportiert wurde in der er einen guten Teil seiner fuer Skills ausgegebenen Punkte einfach mal so "in die Tonne treten" konnte.
Klar war das auch die Schuld des SL der da vielleicht mal fuer die Charaktererschaffung (die direkt vor dem 1. Abenteuer stattgefunden hat) Hinweise haette geben sollen, aber so ein Effekt wie bei "The Strange" wo Charaktere im Spiel je nach Welt in der sie sind nochmal leicht "umgebaut" werden wird von GURPS "by the book" nicht geliefert (ist dazu im "Infinite Worlds" was gesagt?)


Dann mal hier was zum Eingangsposting in Bezug auf Lords of Gossamer and Shadow:

LoGaS ist erstmal ein recht eigenes System. Komplett wuerfellos, im Normalfall gewinnt der einen Konflikt zwischen zwei Leuten der den hoeheren Wert hat.
Die Werte kennt allerdings nur der SL (nichtmal unbedingt die anderen Spieler), wobei Modifikatoren durch Taktiken, Umstaende, ... den Ausgang dann doch mal veraendern koennen.
LoGaS baut auf dem System des Amber Diceless RPG auf, durfte aber aus Lizenzgruenden keinerlei Content aus dieser Romanreihe verwenden.
Das hat dem Setting aber eher genutzt als geschadet, da das Setting schon sehr auf "Player versus Player" ausgerichtet war, LoGaS allerdings durchaus auch Moeglichkeiten bietet bei denen eine Gruppe von Spielern mal "miteinander" und nicht gegeneinander spielt.

[Kardinal]

GURPS IW kann ich nur empfehlen, u.a. nach 2 langjährigen Kampagnen.

[aikar]

Was man halt bei GURPS dazusagen muss ist, dass das Kampfsystem (Besonders das Schadenssystem) vergleichsweise komplex ist und leider einer der wenigen Bereiche, die sich nicht auf eine simple Basis reduzieren sondern nur noch weiter aufblähen lassen.
Ist natürlich wie so vieles Geschmackssache, meine Gruppe hat es wieder von GURPS weggetrieben.

Infinite Worlds ist ein gutes Setting, ließe sich aber auch mit einem anderen System wie Fate oder dem Cypher System (Womit wir wieder bei The Strange wären) bespielen.

[Imion]

Was man halt bei GURPS dazusagen muss ist, dass das Kampfsystem (Besonders das Schadenssystem) vergleichsweise komplex ist und leider einer der wenigen Bereiche, die sich nicht auf eine simple Basis reduzieren sondern nur noch weiter aufblähen lassen.
(...)

Persönlich kann ich das jetzt nicht unbedingt nachvollziehen, aber möglicherweise bin ich da etwas betriebsblind.

Zum Glück können sich Interessierte ja ein eigenes Bild machen.

http://www.sjgames.com/gurps/lite/

[YY]

Was man halt bei GURPS dazusagen muss ist, dass das Kampfsystem (Besonders das Schadenssystem) vergleichsweise komplex ist und leider einer der wenigen Bereiche, die sich nicht auf eine simple Basis reduzieren sondern nur noch weiter aufblähen lassen.

Klar lässt sich das reduzieren - dann geht aber eben ggf. auch ordentlich was an "Leistung" verloren. Bei Lite wäre mir z.B. schon viel zu viel abgespeckt, aber wenn man sich erst mal eingelesen hat, erkennt man mMn ganz gut, was man wie weglassen kann.
Der Knackpunkt ist, bei einer Vereinfachung alle betroffenen Teilbereiche mit zu reduzieren, sonst wird es seltsam.



Zum Thema:
Meiner Erfahrung nach sind die ganzen Weltenhopper-/Multiversum-Geschichten entweder ziemlich banales Hintergrundrauschen oder regeltechnische Mogelpackungen.

Spielen kann man so ein "Setting" mit fast jedem System, wenn es ein paar kleinere Voraussetzungen erfüllt.
Ich würde mich für so ein Projekt jedenfalls nicht auf die üblichen Verdächtigen beschränken, die damit "offiziell" hausieren gehen.

Da ist für mich ganz klar Mut zum Selbermachen angesagt.

[fivebucks]

TORG ermöglicht ebenfalls Dimensionsreisen.
Allerdings wechselt man dort zwischen "Realitäten" das heißt das sich auch die Naturgesetze verändern, je nach dem wo man sich gerade auf hält.

Mich würde noch interessieren welche Art von Welten du bespielen möchtest - Wie viele, und worin sie sich unterscheiden

[Little Indian #5]

Mmmmmmmmmh, TORG!

[Alex]

Mir sind nur drei Regelwerke bekannt, die Weltenwechsel mir Regeln unterstützen:
Torg: Man spielt nur einen Charakter und wechselt physisch. Man kann die Realität ein wenig "dehnen" und Gegenstände mit in eine andere Realität/Dimension nehmen. Es sind mW sieben Realms.
Tri: Man spielt nur einen Charakter und wechselt physisch. Meines Wissen kann man keine Gegenstände mitnehmen. Es gibt drei Welten
Spherechild: Man spielt auf jeder Welt einen Charakter, die miteinander verbunden sind. Man wechselt nicht physisch und kann keine Gegenstände tauschen. Es gibt drei Welten, aber der Anschluss von mehr ist leicht möglich. Die Abenteuer spielen meist auf zwei Welten, so dass beide Gruppen/Charaktere zusammenarbeiten müssen, um zum Ziel zu gelangen. In dem Zusammenhang entstehen die Weltenwechsel.

GURPS IW muss ich mir noch ansehen ...

[kandor]

Vielen Dank für die vielen Hinweise.
Meine Eindrücke:

The Strange scheint ja ziemlich beliebt zu sein, das werde ich mir mal genauer anschauen.

GURPS Infinite: Ich habe keine Erfahrung mit GURPS, braucht man da außer dem IW-Buch noch viele andere Bücher? Das würde mich abschrecken.

Broken Rooms: Viel zu düster. Ich suche kein Horrorsetting.

Lords of Gossamer: Irgendwie verwirrt mich das System nach etwas recherchieren immer mehr. Man spielt praktisch Götter? Und es gibt keine Zufallselemente?

Spherechild: Klingt gut, kann mich aber nicht packen. Ich weiß aber nicht, woran es liegt.

Man kann das mit jedem System machen: Ja, aber das ist mir zuviel Arbeit.

Wie viele Welten und wie sollen sie sich unterscheiden: Ich brauche voraussichtlich ein halbes bis ein Dutzend Welten, die sich allerdings stark, auch gerne in Naturgesetzen und ähnlichem, unterscheiden sollen. Die Charaktere sollen etwa jede Spielrunde eine neue Welt besuchen und "bewältigen" können.

[Imion]

(...)
ist dazu im "Infinite Worlds" was gesagt?
(...)

Nope, Chars verändern sich beim Übergang nicht.

(...)
GURPS Infinite: Ich habe keine Erfahrung mit GURPS, braucht man da außer dem IW-Buch noch viele andere Bücher? Das würde mich abschrecken.
(...)

Wirklich nötig ist nur das Basic Set (Characters und Campaigns). Man könnte auch alleine mit Lite spielen aber das wäre dann schon ziemlich bare bones.

(...)
Man kann das mit jedem System machen: Ja, aber das ist mir zuviel Arbeit.

Wie viele Welten und wie sollen sie sich unterscheiden: Ich brauche voraussichtlich ein halbes bis ein Dutzend Welten, die sich allerdings stark, auch gerne in Naturgesetzen und ähnlichem, unterscheiden sollen. Die Charaktere sollen etwa jede Spielrunde eine neue Welt besuchen und "bewältigen" können.

In Infinite Worlds selbst sind die einzelnen Parallelen nur ziemlich kurz angerissen, dh Arbeit wirst du investieren müssen.

[Selganor [n/a]]

Lords of Gossamer: Irgendwie verwirrt mich das System nach etwas recherchieren immer mehr. Man spielt praktisch Götter? Und es gibt keine Zufallselemente?

Nicht unbedingt Goetter (das war Amber, da war iirc der "SC-Durchschnitt" schon 100x so gut wie der normale Mensch), aber schon sehr faehige Leute (zum Vergleich: ohne auch nur einen Punkt in Attribute gesetzt zu haben ist man schon besser als der beste "normale" Mensch sein kann (allerdings nichtmal doppelt so gut, so dass schon 3-4 "gute" Leute reichen um einen doch ueberwaeltigen zu koennen)

Kernelement bei LoGaS ist aber wohl eher das "was wuerde ich machen wenn ich koennte wie ich wollte?" als "ueberlebe ich die naechste Welt die ich finde?"

[Waylander]

Auf Basis der Slay-Engine lassen sich auch verschiedene Welten bespielen.

http://www.dungeonslayers.net/2015/12/05/tuer-5-weltenlink/

[D. Athair]

Das (auch heute noch) innovative Everway (Review) wäre auch eine Empfehlung.
Das größte Problem an dem Spiel dürfte jedoch seine Verfügbarkeit sein.