Autor Thema: Attribute mit Subattributen oder Attributsspezialisierungen  (Gelesen 1316 mal)

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Offline thestor

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Für ein eigenes System grübele ich zur Zeit, wie ich die Attribute handhaben soll. Grundsätzlich bin ich eher ein Fan weniger Attribute, halte das für handlicher und schöner, zudem braucht es bei der Charaktererschaffung weniger Punkte für Attribute. Allerdings sehe ich durchaus einen Bedarf für Variation, das clevere Straßenkind und der brillante Professor sind oft auf verschiedenen Arten intelligent.

Daher spiele ich mit zwei Variationen desselben Gedankens. Zunächst gibt es als Attribute die Klassiker „Stärke“, „Gewandtheit“, „Intelligenz“ und „Persönlichkeit“. Okay, das letzte ist nicht so klassisch, aber folgend sollte schnell klar werden was es ist.

In Variante Nummer Eins wird jedes Attribut in drei Unterattribute aufgeteilt, welches man optional (!) separat nochmal erhöhen kann:
Stärke: Schlagkraft (zum zuschlagen), Tragkraft (viel und schwer tragen oder festhalten), Konstitution (Ausdauer und Zähigkeit sowie Widerstandskraft)
Gewandtheit: Koordination (Hand-Augen Koordination, hauptsächlich zum schießen), Geschicklichkeit (Grobmotorik, Körperbeherrschung, für athletisches hauptsächlich), Fingerfertigkeit (Feinmotorik, wenn Millimeterarbeit gefragt ist)
Intelligenz: Bildung (wie viel der Charakter einfach weiß), Logik (logische Schlüsse ziehen, Dinge konsequent durchdenken), Aufmerksamkeit (Auge für Details, es fällt einem schneller auf wenn etwas nicht stimmt oder fehl am Platze ist)
Persönlichkeit: Auftreten (andere beeinflussen und für sich einnehmen), Empathie (andere verstehen und durchschauen), Willenskraft (Einflüsterungen widerstehen)

Mit der Aufteilung von Persönlichkeit bin ich sehr zufrieden, war schon länger mein Ziel, Charisma mit Willenskraft zu vereinen um ersteren weniger zu einem Dumpstat zu machen. Bei Intelligenz bin ich auch zufrieden, so sollten sich die Spielarten des Attributes abbilden lassen. Es sind passenderweise die körperlichen Attribute mit denen ich unglücklich bin, insbesondere Gewandtheit. Das Ziel wäre es abbildbar zu machen, das ein Meisterschütze, ein Safeknacker und ein Akrobat zwar alle auf Ihre Art gewandt sind, aber nicht unbedingt gut veranlagt für die Metiers der anderen sind, ich meine aber, hierfür bessere Unterattribute finden können zu müssen.

In Variante Nummer Zwei gibt es statt der Unterteilung in Unterattribute die Möglichkeit Attribute zu spezialisieren, ähnlich wie Fertigkeiten und als Spezialisierungen kämen die oben genannten Unterattribute in Frage, wobei hier natürlich auch weitere Variationen machbar wären.

Wie üblich bin ich gespannt was die Forenmitglieder hier zu diesen Überlegungen zu sagen haben. Der größte Kritikpunkt dürfte wohl die Komplexität sein, das man durch die Hintertür statt vier zwölf Attribute hat. Bei Variante zwei würde man das drastisch eindampfen, maximal eine Extrawurst pro Attribut und man könnte auch weiter gehen und maximal ein oder zwei Attributsspezialiserungen gestattten.

P.S.: Ich neige deutlich zu Variante zwei, sie wirkt deutlich einfacher und flexibler. Auf diese Variante kam ich aber erst während ich das hier geschrieben habe. Allein schon durch die Vorbereitung der Präsentation meiner Gedanken bin ich also zu neuen Erkenntnissen gekommen, dieses Forum hat mir geholfen bevor ich gepostet habe, vielen Dank an alle und besonders die Moderatoren, die dafür sorgen, dass es Tanelorn hoffentlich noch lange gibt.

Offline 1of3

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Re: Attribute mit Subattributen oder Attributsspezialisierungen
« Antwort #1 am: 28.05.2016 | 19:35 »
Was tun denn Fertigkeiten?

Und ja, eher Variante 2.

Eulenspiegel

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Re: Attribute mit Subattributen oder Attributsspezialisierungen
« Antwort #2 am: 28.05.2016 | 20:07 »
Wo ist der Unterschied zwischen Variante 1 und Variante 2.

Ob du das Verfahren nun "Unter-Attribute" oder "Attributs-Spezialisierung" nennst, ist ja erstmal nur ein Name.

Eine weitere Variante:
Man kann die Punkte beliebig auf die Unter-Attribute verteilen. Einzige Bedingung: Der Durchschnitt der Unter-Attribute muss der Durchschnitt des dazugehörigen Attributs sein.

Beispiel: Wenn du das Attribut auf 3 hast, könnten die Werte für die Unterattribute wie folgt aussehen:
a) 3, 3, 3
b) 4, 3, 2
c) 5, 3, 1
d) 5, 2, 2
e) 6, 2, 1
f) 7, 2, 0
g) 7, 1, 1
h) 8, 1, 0
i) 9, 0, 0

Wenn man bei den Unterattributen nichts einträgt, hat man alle Unterattribute auf den gleichen Wert wie das Attribut.

Offline thestor

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Re: Attribute mit Subattributen oder Attributsspezialisierungen
« Antwort #3 am: 28.05.2016 | 23:44 »
@1of3: Stimmt, die Unterattribute liegen irgendo irgendwie Erdogan zwischen Attributen und Fertigkeiten. Also lieber Attribute und Fertigkeiten ausweiten bis nichts mehr dazwischen ist, guter Punkt.

@Eulenspiegel: Variante 1 ist deutlich starrer als die 2, bei 1 wird jedes Attribut nochmals aufgefasert und 3 Unterattribute, bei 2 hat man ganz flexibal die Option das Attribut etwas zu verfeinern. Bei der Pukteverteilung auf Durchschnitt habe ich sorgen wegen dem Handling, der Gedanke war, das man sein Basisattribut hat und eventuell noch einen Bonus auf bestimmte Aspekte diesen Attributes um das ganze eher einfach zu halten, aber Variante 1 ist schon eher das Gegenteil von einfach.

@myself: Variante 1 killen und begraben, Variante 2 im Hinterkopf behalten als Option.

Offline Sid

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Vielleicht als Gedanke sinnvoll:

Welchem Zweck dienen eigentlich Attribute?
Sie bilden einen irgendgearteten Ausgangs- und Referenzwert für weitere Werte, zB Fähigkeiten oder Metawerte wie Lebenspunkte.
Sie bilden eine Fallbacklösung für Spielteilnehmer, falls Fähigkeiten oder andere Werte gefühlt nicht passen um Konflikte zu entscheiden --> "Würfel mal auf Stärke".

Mir scheint mit dem Versuch der Ausdifferenzierung der Attribute etwas erreicht werden zu wollen, was in anderen Systemen Talente (SW) oder Aspekten & Stunts (Fate) ermöglichen ...

... narativ die Frage zu beantworten:
OK, ich bin laut Hintergrundgeschichte ungeschickter Stubenhocker, Bücherwurm und leidenschaftlicher Hobbyzauberer. Wie bilde ich jetzt die Hobbyzauberei in meinen Werten ab?
Das System hat keine Fähigkeit "Hobbyzauberei" aber dennoch ist der ansonsten in den Themen "Geschicklichkeit" mit wenig Talent ausgestattete Charakter bei Situationen in denen Hobbyzauberei angewendet werden kann mit einem Bonus auf seinen Wurf auszustatten, zB Kartenspielertricks beim Glücksspiel, Ablenkungsmanöver in sozialen Situationen, generell abzuleitendes Geschick im Umgang mit seinen Fingern?

Ergo einen situativen Bonus mechanisch zu verankern.

Hobbyzauberer:
Immer wenn aus der Hobbyzauberei sinnvoll ein Bonus abgeleitet werden kann, dann Bonus.

oder klassisch:

ausgebildeter Axtkämpfer:
Der Charakter erhält einen festen Bonus im Umgang mit Äxten.
Ich putz hier nur.
Freunde des Sandmanns

Offline Der Tod

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Fantasy Age z.B. löst es ja auch so, dass es Attribute gibt, denen unter Umständen Spezialisierungen zugewiesen werden können, die dann nochmals in dieser spezifischen Nutzunge Boni bringen.
Also z.B. Wahrnehmung 12, aber +2 auf Empathie.
Man muss keine solche Spezialisierungen haben, aber es ist mMn ein eleganter Weg, Unterschiede ohne viel Ballast eben (nur) da deutlich zu machen, wo man sie haben will.

Offline charapo

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Das Game of Thrones Rollenspiel löst es in dem Fall auch wie Fantasy AGE