Autor Thema: Opium im viktorianischen England  (Gelesen 754 mal)

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Opium im viktorianischen England
« am: 17.06.2016 | 15:52 »
In einem Setting auf dem Techlevel der Mitte/Ende 1800er, wie muss man sich da vorstellen, wie in einer klischeehaften, verrauchten, chinesischen Opium-Bar in London das Zeug gelagert wird? Ist das ein Pulver? Oder ist das ähnlich getrocknetes Harz was klebriges/festes? Von der Menge her, wieviel braucht da ein Schuppen? Ist eine "Kiste" oder gar "Wagenladung" in einer Woche verheizt, oder reicht das für Jahre? Wieviel hat ein Schuppen realistisch vor Ort gelagert - und wenn das sehr wertvoll ist, muss das dann in einen Safe, oder wird das im bewachten Hinterzimmer aufbewahrt?
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Offline Blanchett

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Re: Opium im viktorianischen England
« Antwort #1 am: 17.06.2016 | 16:12 »
Ich kann dir deine Fragen zwar nicht wirklich beantworten, weiss aber, das die das "Zeug" damals massig zu sich genommen haben, weil einfach die Nebenwirkungen oft nicht bekannt waren oder unterschätzt wurden.

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Re: Opium im viktorianischen England
« Antwort #2 am: 17.06.2016 | 16:13 »
Macht halt einen Unterschied, ob man da eine Messerspitze oder einen Schöpflöffel pro Kunde vorrätig haben muss...
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Offline Nocturama

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Re: Opium im viktorianischen England
« Antwort #3 am: 17.06.2016 | 16:26 »
Kurzer Einwurf: Sehr wahrscheinlich gab es in England (anders als in China, den USA oder Frankreich) so gut wie keine Opiumhöhlen. Das war ein rassistisches Klischee der Zeit, das natürlich auch gerne von Krimi-Schriftstellern übernommen wurde, womit leider Vorurteile angeheizt wurden, die dann auch zu Ausschreitungen gegenüber chinesischen Einwanderern führten.

Das rauchbare Opium ist so eine Art Teigball, der in der Pfeife verdampft, nicht verbrannt wird (deshalb sehen Opiumpfeifen auch anders aus als Tabakpfeifen und brauchen noch andere Dinge zum Funktionieren, wie die Opiumlampe). Rohopium sieht eher aus wie Harz oder Weihrauch, k.A. in welcher Form das importiert wurde.

Klischeemäßig werden die Pfeifen nicht von Raucher selbst, sondern von Prostituierten vorbereitet.

Bei der Menge bin ich überfragt - ich schätze, eine Kiste Opium ist schon recht viel. Ich habe gerade mal nachgeschlagen und kurz vor dem 1. Opiumkrieg (also 1839) hat China ca. 40.000 Kisten Opium importiert. Wikipedia sagt, dass 4500 Kisten um 1800 nach China importiert wurden. Ich denke also, man sollte die Menge nicht zu hoch ansetzen.
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Offline Orok

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Re: Opium im viktorianischen England
« Antwort #4 am: 17.06.2016 | 16:31 »
Es waren klebrige harzige Kugeln, circa erbsengroß. Davon wurden dann so 20-40 pro Person und Tag geraucht. Da das ganze ja aus Übersee kommt, glaube ich ein größerer Vorrat wird vorhanden gewesen sein, mehr als in einen Safe geht. Außerdem muss ja noch eine größere Menge Geld vorhanden sein (Einnahmen). Von daher setze ich auf ein bewachtes Hinterzimmer.
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Offline Orok

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Re: Opium im viktorianischen England
« Antwort #5 am: 17.06.2016 | 16:35 »
So wertvoll scheint Opium auch nicht gewesen zu sein, wenn Hauptsächlich Arbeiter und Seeleute die Kunden waren. War halt damals noch legal, und von daher vergleichsweise billig zu bekommen.
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Offline Nordwaldwolf

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Re: Opium im viktorianischen England
« Antwort #6 am: 21.06.2016 | 21:23 »
Bei größeren Mengen würde ich für Transport und Lagerung auf sogenannte Opiumbrote tippen. Also das harzartige, braune in Brotlaibform geknetete Rohopium.