Autor Thema: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel  (Gelesen 53162 mal)

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Offline bobibob bobsen

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #75 am: 4.08.2016 | 14:41 »
Ich kann zwar nicht für Deep One sprechen aber bei mir macht es keinen Unterschied ob ich Improvisiere oder Vorbereite ein Abenteuer kann immer klappen oder es geht was schief.
Wenn Spieler angebotene Fäden nicht annehmen sollte man vielleicht abklären in welche Richtung es denn gehen soll bzw. was die SC denn statt dessen machen. (Normalerweise kennt man ja seine Mitspieler und so was sollte nicht vorkomme)

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #76 am: 4.08.2016 | 14:43 »
Ich kann zwar nicht für Deep One sprechen aber bei mir macht es keinen Unterschied ob ich Improvisiere oder Vorbereite ein Abenteuer kann immer klappen oder es geht was schief.

Improvisation und Vorbereitung widersprechen sich nicht. Um genau zu sein, ist Improvisation über einem gut vorbereiteten Hintergrund deutlich einfacher.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #77 am: 4.08.2016 | 14:45 »
Wenn ich als SL einen Plot oder eine Szene gerne unbedingt bespielt haben möchte, bereite ich sie in letzter Zeit meist in verschiedenen Varianten vor. Halt mehrere Seiten einer Medaille. Je nachdem wie die Spieler dann "in Plotnähe" handeln, zeige ich ihnen dann die eine oder die andere oder die ganz andere Seite.

Ich bin dann glücklich, dass sich meine Arbeit gelohnt hat und die Spieler haben keine Beule vom Zaunpfahl oder langweilen sich
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Online Isegrim

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #78 am: 4.08.2016 | 15:06 »
Ich kann zwar nicht für Deep One sprechen aber bei mir macht es keinen Unterschied ob ich Improvisiere oder Vorbereite ein Abenteuer kann immer klappen oder es geht was schief. 

"Klappen oder nicht klappen" ist hier mE gar nicht so die Frage. Mir ging es eher darum, ob man den Drachen, seine Höhle, das Dorf nebenan und die zu opfernde Jungfrau vorher in petto hat/haben sollte, auch wenn die Chance recht groß ist, dass sich die Gruppe dann in eine andere Richtung wendet. Oder ob es auf eine ungefähre Idee hinausläuft, die man erst dann konkretisiert, wenn die Spieler diesen Köder geschluckt haben.

Ich improvisier recht viel als SL (und hab das letzte mal doch ein explizites Lob für meine gute Vorbereitung erhalten, weil der gesamt Hintergrund gut ausgearbeitet war und saß, da hat Crimson King absolut recht). Dennoch läuft  so ein "Haupt-Encounter" meiner Erfahrung nach meist besser bzw befriedigender für alle ab, wenn er nicht "on the fly" entsteht.
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Offline KhornedBeef

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #79 am: 4.08.2016 | 15:12 »
Improvisation und Vorbereitung widersprechen sich nicht. Um genau zu sein, ist Improvisation über einem gut vorbereiteten Hintergrund deutlich einfacher.
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Ganz meine Meinung
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #80 am: 4.08.2016 | 15:20 »
Man sollte die Werkzeuge, die man verwenden will, schon bereit liegen haben.
Ohne Bagger und Schäufelchen geht ja auch kein Kind in die Sandbox.
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Offline KhornedBeef

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #81 am: 4.08.2016 | 15:25 »
Man sollte die Werkzeuge, die man verwenden will, schon bereit liegen haben.
Ohne Bagger und Schäufelchen geht ja auch kein Kind in die Sandbox.
Nein nein, die sind für die Spieler, was du meinst sind Schaufelradbagger, Werkbank, Sandsieb und der Spielzeugladen zum Preppen :)
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #82 am: 4.08.2016 | 15:33 »
Nein nein, die sind für die Spieler, was du meinst sind Schaufelradbagger, Werkbank, Sandsieb und der Spielzeugladen zum Preppen :)

Also in meiner Sprache: Schaukel, Rutsche und gelegentliche Sandsäuberung von Katzenkacke.
OK, verstehe.

Und die Spieler frage ich dann:
A) Ihr könnt auf die Rutsche
B) oder Klettern
B1) oder von der Kletterwand rüber wechseln zur Rutsche
C) oder ihr holt Förmchen und Schäufelchen raus und beschäftigt euch mit dem "freien Sand"
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Offline KhornedBeef

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #83 am: 4.08.2016 | 15:57 »
*backt schon längst Sandkuchen....und fährt dann mit dem Bagger drüber*
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Offline bobibob bobsen

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #84 am: 4.08.2016 | 16:01 »
Zitat
Ich improvisier recht viel als SL (und hab das letzte mal doch ein explizites Lob für meine gute Vorbereitung erhalten, weil der gesamt Hintergrund gut ausgearbeitet war und saß, da hat Crimson King absolut recht). Dennoch läuft  so ein "Haupt-Encounter" meiner Erfahrung nach meist besser bzw befriedigender für alle ab, wenn er nicht "on the fly" entsteht.

Mein schlüssel Erlebnis war vor ca. 20 Jahren als mir alle Spieler einer Runde die ich geleitet habe das gleiche gesagt haben, nur hatte ich gar nichts vorbereitet. Ich habe sie aber in dem Glauben gelassen.

Offline Blizzard

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #85 am: 4.08.2016 | 16:03 »
Man sollte die Werkzeuge, die man verwenden will, schon bereit liegen haben.
Stimmt, das macht gewisse Dinge einfacher.

Zitat
Ohne Bagger und Schäufelchen geht ja auch kein Kind in die Sandbox.
Stimmt nicht. Es gibt auch Kinder, die gehen ohne technischen Schnickschnack in die Sandbox und graben halt erstmal (mit den bloßen) Händen im Sand.
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Swafnir

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #86 am: 4.08.2016 | 16:03 »
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass viele Spieler mit Freiheit wirklich nichts anfangen können. Für mich bedeutet "Sandbox" daher langsam, dass ich Spielern die Wahl gebe welchen Faden sie aufnehmen wollen und dann irgendwann nachzuhelfen, wenn sich gar nichts tut.
« Letzte Änderung: 4.08.2016 | 16:18 von Swafnir »

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #87 am: 4.08.2016 | 16:13 »
Wie Swafnir sagt. Exakt das ist auch meine Methode derzeit.
Irgendwie fühlen sich meine Spieler da gut aufgehoben:
Haben immer was zu tun und das ohne (sichtbare) Leine.
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Offline Der Läuterer

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #88 am: 4.08.2016 | 16:21 »

Die Erfahrung, dass nur wenige Spieler mit 'Freiheit im Spiel' umgehen können, kann ich nur unterschreiben.
Entweder sind die Spieler völlig überfordert und erstarren, wie ein Reh im Scheinwerfer.
Oder sie übertreiben es, nutzen ihre Freiheiten aus, um gegen den SL zu spielen und führen damit diese Freiheit ad absurdum, wie ein Affe auf Extasy.
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Offline bobibob bobsen

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #89 am: 4.08.2016 | 16:27 »
Zitat
Die Erfahrung, dass nur wenige Spieler mit 'Freiheit im Spiel' umgehen können, kann ich nur unterschreiben.
Entweder sind die Spieler völlig überfordert und erstarren, wie ein Reh im Scheinwerfer.
Oder sie übertreiben es, nutzen ihre Freiheiten aus, um gegen den SL zu spielen und führen damit diese Freiheit ad absurdum, wie ein Affe auf Extasy.

Mindestens genau so Häufig habe ich SL erlebt die jegliche Freiheit im Spiel abblocken obwohl die Ansage war das man möglichst "frei "spielen will.

Offline Der Läuterer

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #90 am: 4.08.2016 | 16:32 »
Das ist allerdings auch richtig.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #91 am: 4.08.2016 | 16:37 »
Das "nicht mit Freiheit umgehen können" ist eben auch die Folge von schlechten Erfahrungen, wenn man vorher oder anderswo dafür dann abgestraft wurde - und der Vorwurf damit auch ein gutes Stück unredlich: (Guck mal - keiner geht aus dem Käfig, obwohl das Tor offen ist (und bisher jeder der den Käfig verlassen wollte die Peitsche zu spüren bekam)!
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #92 am: 4.08.2016 | 16:39 »
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass viele Spieler mit Freiheit wirklich nichts anfangen können. Für mich bedeutet "Sandbox" daher langsam, dass ich Spielern die Wahl gebe welchen Faden sie aufnehmen wollen und dann irgendwann nachzuhelfen, wenn sich gar nichts tut.
Yupp. " So eng wie nötig; so frei wie möglich" ist da mein Motto schon seit Jahren -in Bezug auf die (Handlungs-)Freiheit der Charaktere. Meine Spieler schätzen das bzw. wissen das zu schätzen.

Die Erfahrung, dass nur wenige Spieler mit 'Freiheit im Spiel' umgehen können, kann ich nur unterschreiben.
Entweder sind die Spieler völlig überfordert und erstarren, wie ein Reh im Scheinwerfer.
Oder sie übertreiben es, nutzen ihre Freiheiten aus, um gegen den SL zu spielen und führen damit diese Freiheit ad absurdum, wie ein Affe auf Extasy.
Kann ich so ebenfalls unterschreiben, alles in den über 10 Jahren, seit ich jetzt SL bin, schon erlebt. Sandbox ist einfach nicht für jeden Spieler(typ) was oder geeignet. Das ist was für Spieler, die zu einem eher narrativ und/oder eher cinematisch veranlagt sind vom Spielertyp bzw. Spielstil her. Und für Spieler, die eher oder auch mal selbst die Iniatitive ergreifen, so frei nach dem Motto "Spieler gestalten das Abenteuer bzw. Spieler gestalten den Plot". Das fordert (und fördert) Spieler, die von sich aus agieren und die Iniatitive ergreifen. Für die ist das was und mit solchen Leuten geht das auch richtig gut-aber für SIMulanten beispielsweise  ist das nix. Es soll ja auch Spieler geben, die lieber (nur) reagieren als von sich aus mal die Ini zu ergreifen.
Im Grunde genommen ist Sandbox(ing), wie jemand schon zuvor völlig richtig bemerkte, einfach nur ein Werkzeug oder ein Spielstil-der aber einfach eben nicht mit jedem Spielertypus kompatibel ist. Ich glaube der (Haupt)Fehler bei der Sandbox liegt darin, dass angenommen wird, dass totale Handlungsfreiheit das Non-Plus-Ultra für die Charaktere ist-in jedweder Hinsicht. So nach dem StarTrek-Motto: "Unendliche Welten, die noch nie zuvor ein Mensch betreten hat..." und da kann man machen, was man will. Wenn man denn weiß, was man da alles machen kann bzw. wenn der Charakter auch wirklich etwas mit dieser totalen Handlungsfreiheit anfangen kann. Einige in den Untiefen des WWW denken sich halt: "Ok, ich mache einfach mal eine Sandbox, ich lass die Charaktere einfach mal machen." Kann man machen, aber dann muss man als SL gut improvisieren können und vor allen Dingen braucht man als SL einen Plan B, falls es nicht funktioniert oder wie man den Charakteren notfalls unter die Arme greifen kann, damit sie sich in dieser grenzenlosen Freiheit nicht völlig alleine, hilflos und verlassen vorkommen. Nur haben eben viele SLs, so mein Eindruck, die Sandbox(ing) als Non-Plus-Ultra betrachten, ähnlich wie Udo Lindenberg, keinen Plan B.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #93 am: 4.08.2016 | 16:46 »
Das ist was für Spieler, die zu einem eher narrativ und/oder eher cinematisch veranlagt sind vom Spielertyp bzw. Spielstil her. Und für Spieler, die eher oder auch mal selbst die Iniatitive ergreifen, so frei nach dem Motto "Spieler gestalten das Abenteuer bzw. Spieler gestalten den Plot". Das fordert (und fördert) Spieler, die von sich aus agieren und die Iniatitive ergreifen. Für die ist das was und mit solchen Leuten geht das auch richtig gut-aber für SIMulanten beispielsweise  ist das nix. ...
Wie kommst du darauf?
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #94 am: 4.08.2016 | 16:55 »
Wie kommst du darauf?
Persönliche Erfahrung?!
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #95 am: 4.08.2016 | 17:00 »
Persönliche Erfahrung?!

Ok, was hat dann deiner Erfahrung nach für SIM-Spieler bei der Sandbox nicht funktioniert?

Weil meine Erfahrung ist eher umgekehrt.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #96 am: 4.08.2016 | 17:01 »
Persönliche Erfahrung?!
Um Schubladendenken zu vermeiden: Wäre die Beschreibung “Es gibt Leute, für die ein Sandkasten nicht funktioniert” auch ausreichend?
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #97 am: 4.08.2016 | 17:02 »
Um Schubladendenken zu vermeiden: Wäre die Beschreibung “Es gibt Leute, für die ein Sandkasten nicht funktioniert” auch ausreichend?

Es geht ja darum zu verstehen warum es nicht klappt und ob es Abhilfemöglichkeiten gibt.
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Offline Der Läuterer

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #98 am: 4.08.2016 | 17:06 »
Also m.M.n. ist Sandboxing (vielleicht können wir es auch als Open World Scenario bezeichnen?) nichts für Combat lastiges Spiel, sondern passt viel mehr zum narrativen Spiel.
Dungeonbrawl könnte ich mir nicht in einer Sandbox vorstellen. Andere Ansichten?
« Letzte Änderung: 4.08.2016 | 17:20 von Der Läuterer »
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #99 am: 4.08.2016 | 17:18 »
Ja.

Sandboxing ist im Kern eine Simulation. Diese lässt sich rein simulationistisch oder mit Blick auf die in Setting gegebenen Herausforderungen durchführen. Ein Narrativ ergibt sich beim Rollenspiel zwangsläufig aus der Retrospektive. Im Gegensatz zum Storygaming gibt es in der Sandbox aber keine Prämisse, die es zu erforschen gilt.

Ob das Spiel nun kampflastig ist oder nicht, dürfte eher durch die Spielregeln und das Setting definiert werden. Wenn Gewalt als Konfliktlösungsstragie im Setting üblich ist, wird man sich darauf einstellen müssen, sie selbst anzuwenden, und sei es lediglich, um sich zur Wehr zu setzen. Wenn die Regeln Gewalteinsatz belohnen, werden Spieler eher Gewalt anwenden, um ihre Ziele zu erreichen.
« Letzte Änderung: 4.08.2016 | 17:20 von Crimson King »
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