Autor Thema: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel  (Gelesen 53186 mal)

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Offline Antariuk

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #100 am: 4.08.2016 | 17:19 »
Also m.M.n. ist Sandboxing (vielleicht können wir es auch als Open World Scenario bezeichnen?) nichts für Combat lastiges Spiel, sonder passt viel mehr zum narrativen Spiel.
Dungeonbrawl könnte ich mir nicht in einer Sandbox vorstellen. Andere Ansichten?

Dungeons & Dragons disagrees with your statement.

Nee, im Ernst, natürlich kann man kamfplastige Sachen gut als Sandbox spielen. Ich würde sogar sagen viel besser als narrative Sachen weil man ja nie genau weiß wie ein Kampf ausgeht und daher von Haus aus immer neue, ungeplante Ausgänge einer Situation geliefert bekommt.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #101 am: 4.08.2016 | 17:39 »
Wenn ich das so lese, freue ich mich für Euch, dass das tatsächlich auch bei D&D funzelt, stelle aber auch mal wieder völlig überrascht fest, wie unterschiedlich man doch unser gemeinsames Hobby sehen, spielen und beurteilen kann.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #102 am: 4.08.2016 | 17:43 »
Nach meiner Ansicht hängt das sehr vom jeweiligen D&D ab. Frühe Inkarnationen? Sicher.  D&D 3.5 bzw. Pathfinder? Nein danke. Bei dem einen dauert der ganze Kampf so lang,  wie ich für das Lesen eines Stat-Blocks und Nachschlagen all der Sonderfähigkeiten eines etwas komplizierteren Monsters beim anderen brauche. ;)
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #103 am: 4.08.2016 | 17:45 »
Mindestens genau so Häufig habe ich SL erlebt die jegliche Freiheit im Spiel abblocken obwohl die Ansage war das man möglichst "frei "spielen will.
mir wird der Meister  immer in Erinnerung bleiben,  der jede Eigeninitiative  abblockte  und  sich dann über den Mangel an Eigeninitiative beschwte
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #104 am: 4.08.2016 | 18:04 »
Es geht ja darum zu verstehen warum es nicht klappt und ob es Abhilfemöglichkeiten gibt.
Ich vermute, dass dafür die klassischen Spielertypen und Spielstile nicht wirklich taugen.

Wir hatten hier schon:

  • Sandkasten geht besser narrativ,
  • Sandkasten geht besser mit Kampf und
  • Sandkasten geht besser mit Simulation.


Das klingt danach, als wären narrativ/Kampf/Simulation nicht die richtigen Kriterien, um die Frage zu beantworten, wann ein Sandkasten funktioniert.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #105 am: 4.08.2016 | 18:10 »
Ach so, ja klar. Daran muss es liegen. Dass ich darauf nicht selbst gekommen bin. ::)
Genau deswegen sagen wir es Dir. ;)
Aber jetzt mal im Ernst: Ich glaube Pyro hatte dazu schon ne Menge (samt neuen Thread) geschrieben. Viel mehr kann ich da auch nicht beitragen.
Vielleicht noch das: Ich finde mittlerweile die Analogie zum Kindergartensandkasten mit seinen Förmchen usw sehr missverständlich und schief. Eher passt da die Analogie zum Sandkasten der im 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhundert in Militärakademien verwendet wurde, um Kampfsituationen zu simulieren (a ka Kriegsspiel).
Zitat

Klar, eine Sandbox kann sehr verschiedene Gestalten haben. Es gibt ja Leute, die bezeichnen den klassischen Dungeon als Urform der Sandbox, weil man da frei entscheiden kann, ob man links oder rechts abbiegen will.
Sorry, aber die Leute haben dann auch keine Ahnung. Der klassische Dungeon ist deswegen eine Urform der Sandbox, weil dort in einem relativ abgegrenzten Gebiet eine Sandbox mit Kreaturenökologie, NSCs mit Agenda usw. aufgebaut werden kann, mit denen sich die Charaktere auseinandersetzen müssen.

Zum Rest hatte ja schon Pyro ne Menge geschrieben. Von daher bin ich jetzt mal faul und verweise auf seine Postings und seinem hervorragenden Thread. :)
« Letzte Änderung: 4.08.2016 | 18:12 von 6 »
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #106 am: 4.08.2016 | 18:16 »
Aber jetzt mal im Ernst: Ich glaube Pyro hatte dazu schon ne Menge (samt neuen Thread) geschrieben. Viel mehr kann ich da auch nicht beitragen.

Dann sage ich hier auch nicht mehr viel dazu außer: Alle Punkte - restlos jeden einzelnen - den Pyromancer in besagtem Thread für gutes Sandbox-Spiel empfiehlt, haben wir umgesetzt. Es funktioniert aber trotzdem nicht. Und ich hab offen gestanden null Lust, mich auf das Diskussionsniveau "Du weißt halt nicht was eine Echte SandboxTM" oder "Dann bist du halt zu doof und solltest deinen Spielleiterhut zurückgeben" runterzubegeben.

Vielleicht nehmt ihr einfach mal die vielen, vielen Rückmeldungen hier im Thread von Leuten, die ähnliche Probleme erlebt haben, als Indiz dafür, dass es so einfach möglicherweise doch nicht ist. Mir ist die Lust an der Diskussion jedenfalls vergangen.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #107 am: 4.08.2016 | 18:23 »
1.) Das war ein Rant. Zu deutsch: "Schimpftirade". Also nicht über mangelndes Diskussionsniveau beschweren. Deine Vorlage besagt also schon: es darf giftig werden.

2.) Vielleicht sind deine Runde und du einfach nicht die Typen für Sandboxen und mögt was anderes lieber. Dann isses halt so. Das ist keine Aussage über die Qualität des Rollenspiels, nur über den gespielten Typ. Aber damit den Sandboxen ihre Existenzberechtigung abzusprechen ... Deja vu ... ach, doch nicht, das war der Heldenreise-Thread.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #108 am: 4.08.2016 | 18:32 »
Dann sage ich hier auch nicht mehr viel dazu außer: Alle Punkte - restlos jeden einzelnen - den Pyromancer in besagtem Thread für gutes Sandbox-Spiel empfiehlt, haben wir umgesetzt. Es funktioniert aber trotzdem nicht.
Well. Das bedeutet dann nur, dass ne Sandbox nichts für Euch ist. Mich kannste mit Lamm jagen (sowohl mit dem Fleisch als auch mit dem Käse). Heisst das, dass ich ein Kostverächter bin? Nee. Nur dass ich halt mit Lamm nichts anfangen kann.
Ihr könnt dafür im Gegenzug nichts mit Sandboxen anfangen. Das hat aber keine Auswirkungen auf Euer Rollenspiel. Ausser vielleicht, dass Ihr keine Sandbox spielen solltet.
Ich setze jetzt noch einen drauf: Ich mag Sandboxen, kann sie recht gut leiten und bezeichne mich selber als schlechten Rollenspieler (Schauspiel ist echt nicht so mein Ding. Da hapert es regelmässig bei mir).
Zitat
Und ich hab offen gestanden null Lust, mich auf das Diskussionsniveau "Du weißt halt nicht was eine Echte SandboxTM" oder "Dann bist du halt zu doof und solltest deinen Spielleiterhut zurückgeben" runterzubegeben.
*lol*
Okay. Das hast Du in den falschen Hals bekommen.
Zum Ersten: Sorry, aber Dein Anfangsposting hat sich für mich so gelesen, dass Du nicht weisst, wie eine Sandbox aufgebaut ist. (siehe Pyros Liste der Missverständnisse)
Zum Zweiten: Extra Credits - Fail Faster!
« Letzte Änderung: 4.08.2016 | 18:35 von 6 »
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Samael

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #109 am: 4.08.2016 | 18:47 »
Ich sehe das ebenfalls völlig anders als du, Weltengeist. Ich finde eine Sandbox nicht einmal besonders schwierig zu leiten, nur vergleichsweise vorbereitungsintensiv. Man darf außerdem keine Angst haben den Spielern zu sagen: ja, könnt ihr machen - aber bitte nächste (übernächste etc.) Sitzung ich habe das nicht ausreichend ausgearbeitet.

Offline 1of3

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #110 am: 4.08.2016 | 19:17 »
Wie? Warum Vorbereitung? Wo kommt die denn her?

Samael

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #111 am: 4.08.2016 | 19:21 »
Wie? Warum Vorbereitung? Wo kommt die denn her?

Ich wüsste nicht wie es ohne gehen sollte. Ich leite seit ca. 2 Jahren eine sporadische aber intensive SB - Kampagne und habe selten so viel Vorbereitung in eine Runde gesteckt. Wobei zugegebenermaßen die Hintergrundwelt auch homebrew ist (was es aber oft auch leichter macht).

Offline Arkam

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #112 am: 4.08.2016 | 20:55 »
Hallo zusammen,

kann es sein das eher ein paar andere Hindernisse einer Sandbox im Wege stehen können?

Es fehlen Regel Bestandteile. Bei vielen Systemen fehlen etwa Regelungen für Intrigen, Expeditionen und Wirtschaft.Die Themen Erkunden, erreichen einer Position oder auch der Aufbau eines Handelsimperiums sind aber gerne genommene Ansätze für den Charakter. Da ist man dann vom Spielleiter abhängig der sich dann schnell überfordert fühlt und entsprechende Aktionen eher blockt, verzögert oder irgendwann genervt aufgibt und die Schienen rausholt.
Für die Spieler sind häufig die Konsequenzen schlecht abzuschätzen. Im Kampf geht das ja meistens noch. Erststüfler greifen keine uralten Drachen an und epische Charaktere haben mit Orks keine Probleme mehr. Aber schon wenn es bei Shadowrun darum geht welche Möglichkeiten der Absicherung ein Konzern hätte oder welche Ermittlungsmöglichkeiten ein privater Polizeidienst hat gibt es starke Unsicherheiten. Im fertigen Abenteuer geht man davon aus das sich darum der Autor gekümmert hat in der Sandbox kennt man entweder seinen Spielleiter sehr gut oder man wartet darauf das der Spielleiter eine Aktion abnickt.
Dazu kommt noch das man ja als Gruppe spielen möchte die Ziele der Charaktere, wenn sie eben das komplette Spiel tragen sollen, meistens aber sehr unterschiedlich sind.

Ach ja der zweite Thread entstand ja weil ein Mitposter in einem Rant nicht ernsthaft diskutieren wollte. Ich glaube auch das man beide Threads zusammen fassen kann.

Gruß Jochen
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #113 am: 4.08.2016 | 23:41 »
Dem Titel kann ich mich anschließen, den Inhalten hingegen weniger. Meiner Meinung nach werden beim Sandboxen in der öffentlichen Diskussion die Nachteile tendentiell kleingeredet. Als da.wären: Mehr Leerlauf und Orientierungslosigkeit, enorm starke Abhängigkeit vom Spielleiter in jeglicher Hinsicht etc. Das kann man alles auffangen durch clevere Zufallstabellen, Bass Playing etc. Aber auflösen lässt sich das halt naturgemäß weniger gut als in stärker durch den SL geführten Konstellationen. Sandboxing, oder allgemeiner: komplett freies Spiel kommt halt ebenso sehr mit Risiken und Nebenwirkungen daher wie jede andere Spielform und ist genauso akzeptabel wie der Rest.

Letztlich sind die Nachteile des freien Spiels ja überhaupt der Grund, weshalb die große Mehrheit der Gruppen da draußen und auch hier im Thread sich nach meinem Eindruck für Mischformen aus freiem und geführtemit Spiel entscheiden - je nach situativem Gefühl des SL.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #114 am: 4.08.2016 | 23:58 »
@Arkam

Das Problem  ist also die Skalierung?

 Seltsam, beim Railroading  auch.

Ein Teil des Problems  scheint zu sein,  das man ans Sandboxint absurde Ansprüche stellt.

A la aus dem Limbus ode4 direkt dem Hirn des Sls  die Infos rausziehen, Kiesow laestt grüßen,  irgendwelche  tollen Szenen abspulen zu können, geht nicht sonst wäre  es keine  Sandbox ....



Ge
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Offline Eismann

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #115 am: 5.08.2016 | 03:04 »
Ein Problem der Sandbox kann (muss aber nicht) sein, dass sie eben nicht mit einem hübschen Spannungsbogen läuft, wenn die Spieler diesen nicht gezielt fördern. Dann läuft das im besten Falle eher wie bei den meisten Aufbaustrategiespielen: Es gibt in der Mitte des Spiels einen Break Even, und ab dann spielt man es nur noch runter, bis die Opposition toast ist.

Offline Greifenklaue

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #116 am: 5.08.2016 | 07:31 »
Dungeonbrawl könnte ich mir nicht in einer Sandbox vorstellen. Andere Ansichten?
Im Gegenteil, eine Sandbox im Dungeon funktioniert (imho) besonders gut, weil die örtliche Begrenzung es erlaubt, die Freiheiten auch gezielt zu nutzen.

Dazu muss es im Dungeon natürlich unterschiedliche Wege, Fraktionen etc. geben.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Scurlock

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #117 am: 5.08.2016 | 08:37 »
Es fehlen Regel Bestandteile. Bei vielen Systemen fehlen etwa Regelungen für Intrigen, Expeditionen und Wirtschaft.Die Themen Erkunden, erreichen einer Position oder auch der Aufbau eines Handelsimperiums sind aber gerne genommene Ansätze für den Charakter. Da ist man dann vom Spielleiter abhängig der sich dann schnell überfordert fühlt und entsprechende Aktionen eher blockt, verzögert oder irgendwann genervt aufgibt und die Schienen rausholt.
Für die Spieler sind häufig die Konsequenzen schlecht abzuschätzen. Im Kampf geht das ja meistens noch. Erststüfler greifen keine uralten Drachen an und epische Charaktere haben mit Orks keine Probleme mehr. Aber schon wenn es bei Shadowrun darum geht welche Möglichkeiten der Absicherung ein Konzern hätte oder welche Ermittlungsmöglichkeiten ein privater Polizeidienst hat gibt es starke Unsicherheiten. Im fertigen Abenteuer geht man davon aus das sich darum der Autor gekümmert hat in der Sandbox kennt man entweder seinen Spielleiter sehr gut oder man wartet darauf das der Spielleiter eine Aktion abnickt.
Dazu kommt noch das man ja als Gruppe spielen möchte die Ziele der Charaktere, wenn sie eben das komplette Spiel tragen sollen, meistens aber sehr unterschiedlich sind.
Für eine Sandbox braucht man nicht wirklich Regeln für Intrigen, Expedition und Wirtschaft. Es gibt Leitfäden und grobe Richtlinien, die den SL bei der Gestaltung unterstützen (können), aber eine komplette Verregelung wird nicht wirklich zu einer besseren Sandbox führen. Sie kann die Ausgestaltung sogar behindern und unnötig kompliziert machen. Grundsätzlich reicht der GMV des Spielleiters vollkommen aus, um die von Dir genannten Teilaspekte beurteilen und auch leiten zu können. Allerdings setzt das natürlich eine gewisse Sicherheit des SL's voraus. Die Spieler müssen natürlich auch dem SL vertrauen (können).
Auch unterschiedliche Ziele der Charaktere müssen nicht zwangsweise hinderlich sein, sondern können gerade eine Sandbox bereichern. Eine Sandbox lebt vor allem von den Konsequenzen der Entscheidungen der Spieler. Das kann zwar sehr schnell zu Chaos in der Spielwelt führen, wenn jeder Charakter seine eigene Agenda hat und diese auch durchdrücken will. Das kann aber gerade den Reiz des Spiels ausmachen. Voraussetzung ist aber, dass sich die Spieler dieser Konsequenzen bewusst sind und auch Lust haben, diese Art von Spiel zu spielen. Eine Sandbox ist eben nicht für jeden etwas. Aber wenn man sich darauf einlassen kann und will, braucht man auch keine weiteren Verregelungen.
Ich sehe das ebenfalls völlig anders als du, Weltengeist. Ich finde eine Sandbox nicht einmal besonders schwierig zu leiten, nur vergleichsweise vorbereitungsintensiv. Man darf außerdem keine Angst haben den Spielern zu sagen: ja, könnt ihr machen - aber bitte nächste (übernächste etc.) Sitzung ich habe das nicht ausreichend ausgearbeitet.
Eine Sandbox ist nicht vorbereitungsintensiver als andere Spielformen, ein Abenteuer by the book leiten mal ausgenommen. Mit den richtigen Werkzeugen (Zufallstabellen, kleinere Dungeons, Mindmaps für NSCs und Fraktionen) kann ein SL recht problemlos und ohne weitere Vorbereitung eine Sandbox leiten. Improvisationstalent ist hier gefragt, keine intensive Ausarbeitung.

Eine Sandbox zu spielen/leiten heißt nicht automatisch, dass man die Charaktere in ein Setting schmeißt und ihnen die nächsten Hexfelder zeigt. Das funktioniert in den wenigsten Fällen. Die Charaktere sollten durchaus in dem Setting verwurzelt sein, einen eigenen, möglichst konfliktreichen, Hintergrund mit passender Agenda mitbringen. Das ist vielleicht bei einer Sandbox noch wichtiger als bei anderen Spielformen. 
 

Samael

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #118 am: 5.08.2016 | 08:53 »
Ich würde das nicht generalisieren mit der Ausarbeitung. Mir hilft es ungemein NSC, Orte mit Karten, Strukturen, Organisationen, Beziehungsnetze etc. detaillierter auszusrbeiten. Improvisieren muss ich trotzdem noch genug... Vielleicht können andere SL plausible und interessante Zusammenhänge, Orte und Personen aus dem Ärmel schütteln und gleichzeitig kreativ und fair auf die Spieleraktionen reagieren - ich bin damit überfordert. Ganz zu schweigen vom Problem der Dokumentation und späteren Nachvollziehbarkeit.
« Letzte Änderung: 5.08.2016 | 09:18 von Samael »

Offline ArneBab

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #119 am: 5.08.2016 | 08:56 »
Das Problem  ist also die Skalierung?

 Seltsam, beim Railroading  auch.
Soweit ich es verstanden habe ist bei Skalierung der Sandbox das Problem, dass sie gleichzeitig für verschiedene Machtstufen funktionieren soll. Beim Railroading kannst du sicher sein, dass der Drache die SCs nicht töten wird. Wenn dagegen in einem Sandkasten ein Drache existiert, können die Charaktere auf ihn treffen und ausgelöscht werden. Um das zu vermeiden, müssten die Sandkästen eng nach Stärke begrenzt sein: „das hier ist der Sandkasten für Stufe 1-3. Wenn ihr stärker werdet, müsst ihr in den Sandkasten Stufe 3-6 wechseln“. So wie es Dungeons wirklich machen (⇒ es gibt Sandkästen, die das schon tun).
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #120 am: 5.08.2016 | 09:22 »
Soweit ich es verstanden habe ist bei Skalierung der Sandbox das Problem, dass sie gleichzeitig für verschiedene Machtstufen funktionieren soll. Beim Railroading kannst du sicher sein, dass der Drache die SCs nicht töten wird. Wenn dagegen in einem Sandkasten ein Drache existiert, können die Charaktere auf ihn treffen und ausgelöscht werden. Um das zu vermeiden, müssten die Sandkästen eng nach Stärke begrenzt sein: „das hier ist der Sandkasten für Stufe 1-3. Wenn ihr stärker werdet, müsst ihr in den Sandkasten Stufe 3-6 wechseln“. So wie es Dungeons wirklich machen (⇒ es gibt Sandkästen, die das schon tun).

Die Skalierung kann auch über GMV (von Seiten der Spieler und des SL) und Berechenbarkeit (des SL) erfolgen.
Ist nicht 100%ig, reicht aber in den meisten Fällen.

Wir legen uns nicht mit einem ausgewachsenen Drachen nicht an, weil wir seine Werte kennen, sondern schlicht, weil es ein ausgewachsener Drache ist.

Ist allerdings ne Sache gegenseitigen Vertrauens.
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #121 am: 5.08.2016 | 09:31 »
Soweit ich es verstanden habe ist bei Skalierung der Sandbox das Problem, dass sie gleichzeitig für verschiedene Machtstufen funktionieren soll.
Nein, eine Sandbox muss nicht für verschiedene Machtstufen funktionieren. Eine Sandbox funktioniert häufig als Welt, nicht charakterzentriert. In der Stadt ist es (relativ) sicher, aber dort, wo die Männer des Königs nicht mehr patrouillieren, lauern Orks, Kannibalen und sogar Drachen. Was Du skizzierst, kann man machen (als Dungeon), aber ist absolut nicht notwendig. Viele Sandboxen berücksichtigen nicht die Stufen der Charaktere.
Ich würde das nicht generalisieren mit der Ausarbeitung. Mir hilft es ungemein NSC, Orte mit Karten, Strukturen, Organisationen, Beziehungsnetze etc. detaillierter auszusrbeiten. Improvisieren muss ich trotzdem noch genug... Vielleicht können andere plausible und interessante Zusammenhänge, Orte und Personen aus dem Ärmel schütteln und gleichzeitig kreativ und fair auf die Spieleraktionen reagieren - ich bin damit überfordert. Ganz zu schweigen vom Problem der Dokumentation und späteren Nachvollziehbarkeit.

Der Arbeitsaufwand und das Maß der Vorbereitungszeit hängt bei einer Sandbox aber eher vom SL ab. Seine Ansprüche, seine Erfahrungen, seine Stärken und Schwächen sind hier die bestimmenden Faktoren. Nur je mehr der SL Dinge für eine Sandbox ausarbeitet, desto größer ist die Neigung, die Charaktere eben dorthin zu "leiten".
 

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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #122 am: 5.08.2016 | 09:53 »
@ArneBab

Nein, gemeint  war die Skalierung  der Kampagne bzw. der SC Optionen,  Serenity oder Rags to Mover and Shakers.
Questing Helden der Tafelrunde  oder  Markgraf der Orkmark,  Marschall des Reiches,  Bischof  von Orkentrutz?
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #123 am: 5.08.2016 | 09:57 »
Nachdem ich in den drei Threads die unterschiedlichen Meinungen und Ausführungen zum und über das Sandboxing gelesen und mich dazu auch geäussert habe, stelle ich für MICH fest, dass ich das Wort i.B.a. meine Kampagne wohl nicht mehr benutzen werde.

Ich finde das Thema absolut interessant, dennoch geht es mir persönlich zu weit. Manches liesst sich i.B.a. Sandboxing, als müsste man, um so zu spielen Doktorarbeiten bez. der Spielwelt schreiben, zumindest in den Bereichen Gesellschaftsstruktur und Ökonomie.

Das erinnert mich persönlich an uralte D&D Zeiten, als ein Spieler unserer High-End Kampagne damals sämtliche +1 Schwerter einsammelte, die er fand und jene dann an seine eigenen Truppen verteilte. Und er lösste eine schwere Krise in der Welt aus, nachdem er festgestellt hatte, dass Rohkupfer wertvoller war als die daraus geprägten Münzen und Leute durch das Land schickte, die für ihn sämtliche Kupfermünzen einsammelten, derer sie habhaft werden konnten. Aufgrund der Not strömten die Soldaten der Nachbarländer zu ihm und er erweiterte stetig seinen Machtbereich...

Das ist jetzt knapp 25 Jahre her und war mir ehrlich gesagt schon damals too much. Sorry.

Das mag ja alles absolut logisch, gradlinig und realistisch sein, aber wenn ich Realismus haben möchte, dann gehe ich zur Arbeit und sammele dort Erfahrungspunkte.
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« Letzte Änderung: 5.08.2016 | 10:00 von Der Läuterer »
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Re: (Rant) Sandboxen - die größte Lüge im Rollenspiel
« Antwort #124 am: 5.08.2016 | 09:58 »
Wenn dagegen in einem Sandkasten ein Drache existiert, können die Charaktere auf ihn treffen und ausgelöscht werden. Um das zu vermeiden, müssten die Sandkästen eng nach Stärke begrenzt sein: [..]
Man kann in einem Sandkasten auch damit leben das die Charaktere, wenn sie Drachen erschlagen wollen, auf Stufe 1 bis 5 halt umkommen. Anstelle so Schwimmflügel das alles was sie sehen auch ihrer Stufe entspricht.
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