Autor Thema: Blade Runner 2049  (Gelesen 20460 mal)

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Offline TheOzz

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #100 am: 19.10.2017 | 22:39 »
@Kowalski: Ohne jetzt auch alles mögliche zu zitieren.

Wo ist der Mehrwert des Films? Was will er uns rein emotional weiter erzählen? Haben Replikanten Gefühle die menschlich sind? Wo ist der Unterschied zwischen Replikanten und Maschinen, dann? Was macht uns überhaupt menschlich? Reicht es Geboren worden zu sein? Reicht es "echte" Träume und Erinnerungen zu haben? Wird aus einem künstlich nicht etwas lebendes, wenn es anhand seiner Erfahrungen eigenverantwortlich denkt und handelt?

Hätte sich herausgestellt das Deckard ein Replikant ist, wäre der gesamte Film obsolet, denn dann hätten wir schon alles soweit gehabt. Bis auf die Geburt. Die so ungeklärt ist, das ich da saß und dachte, blöder MacGuffin.

Und wo bitte versteh ich K nicht, mein zweiter Post spricht doch genau das Thema an? Ich glaube eher, du hast meinen Vergleich mit Roy Batty nicht verstanden. Batty war ein Kriegsreplikant, gebaut und designt zu töten. Was tut er aber in der Szene, als er den Mörder seiner Familie und Freunde hat? Richtig, er lässt ihn leben, da er ihm dadurch beweist, das er keine Maschine ist, die nur programmiert wurde. Der Mord an seinen Vater überhöht er sein Dasein und wird endgültig Mensch. Warum er nun den anderen Typen getötet hat... Vermutlich um raus zu kommen, war aber leider ein Offscreen-Tod, was unbefriedigend ist.
 
Jetzt im Vergleich mit K, der ein Blade Runner ist. Als die Chance besteht, das er das geborene Kind ist, bricht er aus seiner Rolle und rebelliert. Zugegeben Joi sagt ihm schon vorher es sei Besonders und gibt ihm einen Namen Joe (Anm. von mir Joe Average), aber sie bleibt in ihrer Programmierung. K ist allein und einsam und wird gehasst und angefeindet, hatte ich oben schon erwähnt. Sein Weg raus, ist Joi. Das ist seine Ablenkung, um ein wenig Normalität wie Nähe zu haben, das er nun emotional daran hängt, okay... das ist menschlich, unabhängig von der Rolle die Joi einnimmt, also als Ks Freundin.
Stell dir vor, jetzt mal ganz platt, er hätte sich eine/n Hund/Katze geleistet. Vom verschwendeten Potential einen künstlichen Partners mal abgesehen, hätte es einen ähnlichen Effekt. Wir haben hier einen der emotional nieder gemacht wird, Tag um Tag und sich deswegen eine Ablenkung kauft, die ihn aufbaut und motiviert. Menschlicher als ein Mensch.

Jupp, hatten wir im erster Teil, als Rachel hört, das sie ein Replikant ist, ist sie weg gelaufen, zu dem Typen, dem sie beweisen will, ein Mensch zu sein. Und als ihr dann der Boden unter den Füßen weggezogen wird, das sie sich nicht auf ihre Träume, oder Erinnerungen verlassen kann, das alles nur ein Konstrukt ist, um sie gefügig zu halten, verhält sie sich auch irrational menschlich und hat ab, wohl wissend, was mit abtrünnigen Replikanten passiert.

Es ist meckern auf hohem Niveau, die Bilder waren cool, der Cast gut, aber mir fielen zu viele konstruierte Dinge auf. Vorfall im LAPD Hauptquartier, das Deckard aus der Zentrale von Walace überführt wird, die vielen sehr alten Replikanten, die Kinderreplikanten, der Kampf zwischen Kay und Sapper, genauso wie der Kampf zwischen Kay und Luv(würgen? ertränken?)

Um noch einmal genauer zu sagen, was mein Standpunkt ist. Es braucht den Film nicht, hätte man den Finalcut als erstes im Kino gehabt, wo Deckard eindeutig ein Replikant ist und ferner bin ich der Meinung, das ohne diese Festlegung der Film nicht funktioniert.
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Offline Turning Wheel

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #101 am: 19.10.2017 | 22:48 »
Bladerunner ist auf meiner Top-Filmliste (solange ich sie habe) schon immer auf Platz 1 gewesen.
Jetzt habe ich mich, als ich aus Bladerunner 2049 rausgekommen bin, sagen hören, dass ich ihn besser fand als den alten Film.
Ich bin verwirrt. Wurde Platz 1 meiner Liste seit ihrem Bestehen tatsächlich jetzt zum ersten Mal abgelöst?!
Ich hatte schon Zeit zum Nachdenken, aber ich glaube das wars. Fällt jemand ein Grund ein, warum das nicht so sein sollte?
Ich bin auf sehr vielen Ebenen ganz schön beeindruckt von diesem Film!

Der einzige Punkt, den ich halb negativ bewerte, ist die im Film gezeigte Werbung.
Als inzwischen alteingesessener Werber, der tagtäglich Werbung beurteilt, würde ich sagen, dass die gesamte im Film gezeigte Werbung
von recht hoher Qualität ist und (zumindest bei mir) als außerordentlich realistisch durchgeht. So ein Film hat natürlich nicht den Etat von mehreren
großen Konzernen, die sich ihren Auftritt eine ganze Menge kosten lassen, aber der Film hält in diesem Punkt ziemlich gut mit.
Mir fällt im Augenblick kein anderer SF-Film ein, in dem Werbung so eine zentrale Rolle spielt und so gut umgesetzt wurde. Nicht mal in Children of Men.
Was mich allerdings gestört hat, war die nahezu ausschließliche Ausrichtung der gezeigten Werbung auf eine männliche Zielgruppe.
Das ist für mich, im Hinblick auf eine zunehmend sexuell gleichberechtigte Gesellschaft, nicht so richtig nachvollziehbar.
Aber ich gehe einfach mal davon aus, dass diese Entscheidung vor allem wegen vom Film anvisierten männlichen Zielgruppe getroffen wurde.
Eine nachvollziehbare Meta-Entscheidung. Was denkt ihr darüber?
« Letzte Änderung: 19.10.2017 | 22:59 von Turning Wheel »

alexandro

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #102 am: 19.10.2017 | 23:48 »
Es braucht den Film nicht, hätte man den Finalcut als erstes im Kino gehabt, wo Deckard eindeutig ein Replikant ist und ferner bin ich der Meinung, das ohne diese Festlegung der Film nicht funktioniert.

Der erste Film hat wunderbar ohne diese Festlegung funktioniert. Final Cut ist nett, aber nicht die beste Fassung.

Und der einzige Unterschied für 2049 wäre der, dass nicht Mensch+Replikant ein Kind hatten, sondern Replikant+Replikant. Wo ist der Unterschied?
« Letzte Änderung: 20.10.2017 | 00:00 von alexandro »

Offline Blizzard

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #103 am: 20.10.2017 | 00:28 »
Ich war vorhin mit einem sehr guten Freund im Kino. Wir sind beide Fans des ersten Teils (ich als Rollenspieler sowieso). Nach den ganzen ultra positiven Kritiken, Reviews und Rezensionen, die wir im Vorfeld dazu mitbekommen hatten, gingen wir in den Film mit der Fragestellung, ob der Film diesen Vorschusslorbeeren gerecht wird.
Extrem gut gefallen haben uns das Setting bzw. die Effekte-einfach nur cool! Und der Soundtrack dazu ist super, ich glaube, den hole ich mir auf CD und nutze ihn für meine Endzeit&Near Future-Runden. Im Kino war mir der Sound allerdings zu laut (eingestellt), an einigen Stellen fand ich ihn einfach nur aufdringlich. Und die Charaktere fanden wir auch ziemlich gut gelungen.

Was uns beiden negativ aufgefallen ist: Der Film ist zu lang(atmig) bzw. hat einfach zu viele langatmige Szenen. Nichts gegen eine längere Szene, um den Aspekt der Emotionalität stärker zu betonen. Aber Blade Runner 2049 hat einfach zu viele davon. Wie sagte mein Freund angesichts der Rettungsaktion von Deckard: " An einigen Stellen plätschert der Film so vor sich hin".  Mir persönlich hat zudem ein bisschen die Action gefehlt, mir waren zu wenig Kämpfe drin.  Da hätte man lieber ein paar Szenen etwas kürzen und dafür noch mit etwas anderem, spannenden füttern sollen.

In der Summe-da waren wir uns einig-ist Blade Runner 2049  eine insgesamt würdige Fortsetzung. Absolut sehenswert und auch das Eintrittsgeld wert. Und wir würden ihn wohl auch nochmal anschauen im Kino, wenn andere fragen würden, ob wir den Film mit ihnen anschauen wollen.  Er konnte allerdings die Erwartungen, die wir an den Film hatten, nicht oder zumindest nicht ganz erfüllen. Es ist -keine Frage- ein guter Film. Aber kein " Film des Jahrhunderts" oder die "beste Fortsetzung aller Zeiten", wie er schon zuvor von mancher Seite betitelt worden war.

Eine Sache noch zum Schluss: Lieber Blade Runner 2049, du hast ein soooo cooles Setting! 8) Du hast es nicht nötig, dass jede zweite Leuchtreklame in der Stadt aus (halb)nackten Frauen besteht. Mehr Titten machen aus dir keinen besseren Film. Im Gegenteil.
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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #104 am: 20.10.2017 | 00:45 »
Jetzt im Vergleich mit K, der ein Blade Runner ist. Als die Chance besteht, das er das geborene Kind ist, bricht er aus seiner Rolle und rebelliert. Zugegeben Joi sagt ihm schon vorher es sei Besonders und gibt ihm einen Namen Joe (Anm. von mir Joe Average),
Nicht eher "Josef K"?
Mein ja nur... die Namenskombination ist sicher nicht zufällig. :)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

alexandro

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #105 am: 20.10.2017 | 00:50 »
Was uns beiden negativ aufgefallen ist: Der Film ist zu lang(atmig) bzw. hat einfach zu viele langatmige Szenen. Nichts gegen eine längere Szene, um den Aspekt der Emotionalität stärker zu betonen. Aber Blade Runner 2049 hat einfach zu viele davon. Wie sagte mein Freund angesichts der Rettungsaktion von Deckard: " An einigen Stellen plätschert der Film so vor sich hin".  Mir persönlich hat zudem ein bisschen die Action gefehlt, mir waren zu wenig Kämpfe drin.  Da hätte man lieber ein paar Szenen etwas kürzen und dafür noch mit etwas anderem, spannenden füttern sollen.

Bin ich ähnlicher Meinung (was die Länge angeht, nicht wegen der Kämpfe - die haben für ein Noir-Setting vollkommen ausgereicht und ich war froh, dass sie keinen Actionfilm draus gemacht haben). Ich habe mich zwar nicht gelangweilt und die fast frei Stunden kaum gemerkt (am Ende dachte ich "Oh, schon vorbei?"), aber durch die langen Einstellungen werden einige Dinge in den Fokus gerückt, die dem Zuschauer möglicherweise nicht aufgefallen wären, wenn sie nicht so endlos ausgewalzt besprochen würden. Dadurch werden teilweise ein paar der "Twists" des Films schon lange vorher telegrafiert, was diesen streckenweise etwas vorhersehbar macht.

Offline Turning Wheel

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #106 am: 20.10.2017 | 01:05 »
Ich habe die Länge des Films auch ausgesprochen genossen. Kürzer hätte mir nicht so gut gefallen.
Und die Gewalt fand ich genau richtig. Mehr hätte es nach meinem Geschmack nicht sein dürfen, eher weniger.
Vor allem fand ich die konsequente Anwendung von Gewalt in dem Film sehr passend. Also Gewalt um etwas zu
erreichen, und nicht um ihrer optischen oder emotionalen Wirkung willen.

"Joseph K." wäre mir nicht aufgefallen. Aber ja, jetzt wo du es sagst: das könnte dahinterstecken!

Offline nikol ogg

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #107 am: 20.10.2017 | 01:11 »
ach naja.

Er wird von seiner Freundin nicht "Joseph" getauft, sondern "Joe (Sixpack)".
Also Otto Normalverbraucher, 08/15, austauschbar mit anderen. Ich weiss nicht, wer diesen bemühten Kafka-Vergleich im Feuilleton hochgezogen hat.

Offline Kowalski

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #108 am: 20.10.2017 | 01:23 »
@TheOzz:

In BR1 waren Replikanten Monster die menschliche Regungen zeigen.
Und mit Rachael und ggf. Deckard (aber es funktioniert mit und ohne Deckard als Replikant) gibt es Replikanten, neuer VErsionen, die im Grunde von einem Menschen nicht zu unterscheiden sind. Und wenn im Moment noch dann irgendwann nicht mehr.
Wenn es so denkt wie ein Mensch, so fühlt und handelt wie ein Mensch, muss man es nicht wie ein Mensch behandeln?
In gewissem Sinne ist die Menschlichkeit der Replikanten da nur eine Option, keine zwingende Entwicklung und erst die Implantierung von Erinnerungen an eine Jugend ergibt sich das Potential für ein Wesen dem man Menschenrechte zubilligen muss.
BR1 ist ein Cyberpunk Movie wo der Blade Runner mehrere Modelle eines außer Kontrolle geratenes Konzernproduktes außer Dienst stellen soll.


In BR2049 ist man weiter. Die Replikanten sind jetzt langlebiger und dank implantierter Erinnerungen stabiler. Aber noch in einem psychopathischen/maschinenähnlichen Zustand gehalten. Bis auf die, die aus dieser Gehirnwäsche ausbrechen.
Und wenn man sich die Handlungen von K anschaut, dann habe ich nicht das Gefühl jemandem zuzuschauen der Spaß daran hat andere zu quälen. Das war bei Roy Batty überhaupt nicht der Fall. Der war ein Psychopath der, vielleicht weil er überzeugt war das Deckard auch ein Replikant ist (hält mehr aus wie ein Mensch...) diesem am Ende die Frage nach dem Unterschied zwischen Replikant und Mensch stellte. (Meine Antwort wäre, das Menschen in der Regel nicht solche Sadisten wie er es ist sind). In BR 2049 sind die Replikanten soweit entwickelt das sie nicht mehr zwingend einen an der Klatsche haben. Der Unterschied Mensch zu Replikant ist hier nicht mehr als Frage da, der ist eigentlich weg. Bis auf Geburt, aber das ist hier wieder aus BR1 rührend beantwortet, die Möglichkeit besteht.
BR 2049 ist ein Transhumanismus Movie wo Replikanten zum Teil menschlicher als Menschen agieren und selbst KIs anstalten machen Bewußtsein zu entwickeln (oder eine Simulation davon. Wenn der Turing Test erst mal geschafft ist, und sich die KI wie eine Person verhält, ist sie dann nicht eine Person? Ein Gelähmter der nur Reden kann ist doch auch ein Mensch, eine funktionierenden Körper braucht es zur Menschlichkeit nicht.

Zu Roy Batty, wenn Deckard Replikant ist, dann will er einem Mitreplikanten zeigen das er gleichwertig oder sogar höherwertig als ein Mensch ist.
Und die Einhornszene ist ein guter Hinweis darauf das Deckard ein Replikant ist. Wieso sollte der Mord am Vater einen überhöhen? Versteh ich nicht. Sich von jemandem emanzipieren, dazu ist ein Mord unnötig. Musste auch Khan nicht bei Admiral Marcus machen. Damit zeigt Roy zwar das er Kraft hat, und Wut, aber nicht das er einen Verstand hat der über diese Wut hinausreicht. Mit dem Mord an Tyrell und dem Gentechniker zeigt er nur seine wahre Natur als Monster. Selbst wenn man ihm theoretisch Menschenrechte zubilligen müßte negiert er das indem er sich von einer brutalen, psychopathischen Seite zeigt. Da folgt er vielleicht sogar wieder einer seiner Programmierungen. Da ist selbst Quasimodo und Frankensteins Monster menschlicher als Roy Batty an dieser Stelle. Nur wenn er gegen seine Programmierung Tyrell laufen gelassen hätte (was dieser hoffte, nicht aus Überlebenswillen sondern weil er davon ausging das Roy zu höherem föhig ist), hätte er seine Vergangenheit hinter sich gelassen. Hier war aber wieder Schema F, Gewalt im Spiel. Wie doof ist das denn? Ich war damals sowohl geschockt wie enttäuscht von Roy. Aber das ist man von Psychopathen wohl häufiger. J.F. Sebastian hat er getötet weil er es konnte und einfach so.

Der eigentliche Clou ist ja dann Dr. Ana Stelline die quasi als neuer Mensch Erinnerungen für die neuen Replikanten schafft und diese auch menschlicher macht.

Beide Filme erzählen eine durchaus andere Geschichte, miteinander verknüpft aber während Blade Runner die Geschichte eines potentiellen Niedergangs der Menschen ist, ist BR 2049 die Geschichte vom neuen Menschen. Und der wird Replikant sein.

Eine mögliche Deutung ist das 1978 das erste Retortenbaby geboren wurde und manche da Horrorszenarien aufbauten. Jetzt, 39 Jahre später sind die wenigsten Befürchtungen eingetreten und es gibt Menschen mit Eingriff am Erbgut. Das was uns 1982 Angst gemacht hat, ist heute alltag und normal.

In beiden Filmen geht es um verantwortliches Handeln gegenüber fühlenden Kreaturen. Das wir uns genau überlegen sollten was wir anderen antun und das wir das nicht sorglos und technikgläubig oder aus Gier tun sollten.

BR 2049 erzählt auch deshalb eine andere Geschichte weil unsere Zeit anders ist als 1982
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Offline Kowalski

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #109 am: 20.10.2017 | 01:39 »
Eine Sache noch zum Schluss: Lieber Blade Runner 2049, du hast ein soooo cooles Setting! 8) Du hast es nicht nötig, dass jede zweite Leuchtreklame in der Stadt aus (halb)nackten Frauen besteht. Mehr Titten machen aus dir keinen besseren Film. Im Gegenteil.

Hmm. Fand ich nicht. Gerade der Umstand das sich K Joi (und er selbst ist Joe, das ist sowohl "Joe Normal" als auch nur einen Buchstaben Joi entfernt, es hat beide Bedeutungen, für ihn und Joi eher den letzteren) nicht ausgezogen präsentieren ließ zeigt den Unterschied im Anspruch den K hat.
Und da wir die Welt aus Joes Augen sehen, sehen wir auch die Leuchtreklame als zu nackt, zu aufdringlich.

Genau wie Deckard die neue Rachael ableht, genau so lehnt K die Leuchtreklame ab. Es ist eben nicht "seine" Joi, sondern nur ein sexualisierter Zerrbild, eine Monstrosität.
Beide, K und Deckard sind für einen Moment versucht aber stellen fest das es nur eine leere Hülle ohne Inhalt ist.
Also genau anders, als es Mariette darstellt als sie zu Joi sagt, "Ich war in Dir und da ist nicht viel."

Klar ist das auch ein Seiten hieb auf unsere sexualisierte Gesellschaft.
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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #110 am: 20.10.2017 | 09:47 »
Hmm. Fand ich nicht. Gerade der Umstand das sich K Joi (und er selbst ist Joe, das ist sowohl "Joe Normal" als auch nur einen Buchstaben Joi entfernt, es hat beide Bedeutungen, für ihn und Joi eher den letzteren) nicht ausgezogen präsentieren ließ zeigt den Unterschied im Anspruch den K hat.
Und da wir die Welt aus Joes Augen sehen, sehen wir auch die Leuchtreklame als zu nackt, zu aufdringlich.

Genau wie Deckard die neue Rachael ableht, genau so lehnt K die Leuchtreklame ab. Es ist eben nicht "seine" Joi, sondern nur ein sexualisierter Zerrbild, eine Monstrosität.
Beide, K und Deckard sind für einen Moment versucht aber stellen fest das es nur eine leere Hülle ohne Inhalt ist.
Also genau anders, als es Mariette darstellt als sie zu Joi sagt, "Ich war in Dir und da ist nicht viel."

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+1, wollte ich auch drauf hinweisen. Das sind keine HBO-Brüste in Bladerunner 2049.
Und ebenso braucht der Film auch keine weiteren Gewaltorgien, glaube ich. Das ist eher ein Ausdruck von Erwartungen an ein Genre dessen Etikett sich der Film mit keinem Deut anklebt.
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Offline Turning Wheel

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #111 am: 20.10.2017 | 10:07 »
Und ebenso braucht der Film auch keine weiteren Gewaltorgien, glaube ich.

Ganz Recht. Da ist zum Beispiel die Szene wo der Pathologe mit einem Schlag in den Nacken erledigt wird.
Von Orgie kann gar keine Rede sein. Das ist realistisch dargestellte Gewalt ohne sie filmisch zu zelebrieren.
Kein Machtgehabe. Keine dramatische Zurschaustellung. Aber es wird mit der Szene etwas klar gemacht.

Offline TheOzz

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #112 am: 20.10.2017 | 10:32 »
Es ist schon ein Unterschied, ob Tyrell "nur" eine funktionierende Gebärmaschine erschaffen hat, oder zwei reproduzierbare Replikanten. Ersteres wäre nur eine weitere Funktion, zweites wäre der Beginn eines echten Problem für die Menschheit.

Bei Roy Batty habe ich eine eher philosophische Meinung, er tötet seinen Erschaffer und stellt sich auf eine Stufe mit ihm, losgelöst seiner Fäden so zu sagen. Hier gestehe ich ein, das ich es vielleicht zu kompliziert sehe. Kann auch sein, das er ihn tötet, nachdem Batty sah, das nutzlos ist. Aber das passt nicht ganz in meine Roy Batty Schablone.

Im Grunde ist also der Mehrwert nicht nur die Geburt, sondern auch, das eine Replikantin anderen Replikanten einen Geist gibt und damit ein Stück von sich selbst. Im übertragenem Sinne gibt sie den Replikanten eine Art "Seele".
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Offline KhornedBeef

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #113 am: 20.10.2017 | 10:36 »
[...]
Im Grunde ist also der Mehrwert nicht nur die Geburt, sondern auch, das eine Replikantin anderen Replikanten einen Geist gibt und damit ein Stück von sich selbst. Im übertragenem Sinne gibt sie den Replikanten eine Art "Seele".
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alexandro

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #114 am: 20.10.2017 | 10:43 »
Es ist schon ein Unterschied, ob Tyrell "nur" eine funktionierende Gebärmaschine erschaffen hat, oder zwei reproduzierbare Replikanten. Ersteres wäre nur eine weitere Funktion, zweites wäre der Beginn eines echten Problem für die Menschheit.

Nicht wirklich. Beides würde effektiv die Grenze Mensch-Replikant auflösen (die Kinder haben ja keine Seriennummern und keine künstlichen Erinnerungen, würden also den Test mühelos bestehen). Man könnte nicht mehr mit Sicherheit sagen, wer Mensch und wer Replikant ist und eigentlich wäre es ab diesem Punkt auch egal, weil funktional kein Unterschied zum Menschen mehr besteht - die beiden "Spezies" würden sich perfekt vermischen und der "Stammbaum" von Personen (homo sapiens oder homo replicantis) hätte keine Bedeutung - der Film ist quasi schon eine "Vorschau" auf diesen Zustand, wenn Wallace die Frage nach Deckards Natur stellt.

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #115 am: 20.10.2017 | 10:46 »
Zur "Langatmigkeit" wollte ich nur sagen, dass mir das sehr gut gefallen hat: Für mich eine Dramaturgie, die es geschafft hat, sich sehr von anderen Filmen - vor allem im doch sehr Action-Dramaturgie-geprägten SF&Phantastik-Bereich - abzuheben, und mir trotzdem oder gerade wegen diesen gedehntern Szenen und Einstellungen viel Spaß gemacht hat.

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Ich will gar nicht interpretieren, warum das gemacht wird (ich habe da Vermutungen, finde die zu explizite Interpretation von Kunst/Medien oft aber einfach nicht erquickend); insgesamt ist genau das aber eine dieser Entscheidungen, die den Film für mich so "rund" machen.

 Ich hab während dem Film kein einziges mal auf die Uhr geschaut, was relativ selten passiert.
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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #116 am: 20.10.2017 | 12:35 »
Und da wir die Welt aus Joes Augen sehen, sehen wir auch die Leuchtreklame als zu nackt, zu aufdringlich.

Vielleicht ist die Werbung ja auf das Geschlecht des Empfängers zugeschnitten, heißt: Da Joe ein Mann ist, sieht er nackte Frauen. Ein weiblicher PoV-Charakter hätte da möglicherweise was anderes gesehen. ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Kowalski

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #117 am: 20.10.2017 | 12:35 »
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Auf jeden Fall sehenswert:

The Years Between (Official Shortfilms).
Erklären so ein wenig Wallace.
« Letzte Änderung: 20.10.2017 | 13:12 von Kowalski »
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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #118 am: 20.10.2017 | 21:33 »
ach naja.

Er wird von seiner Freundin nicht "Joseph" getauft, sondern "Joe (Sixpack)".
Also Otto Normalverbraucher, 08/15, austauschbar mit anderen. Ich weiss nicht, wer diesen bemühten Kafka-Vergleich im Feuilleton hochgezogen hat.

Joe ist nun einmal die Kurzform von Joseph. Insofern so abwegig nicht. Vor allem ist es ja auch nicht verboten, dass man mit einem Namen gleich mehrere Assoziationen weckt.  ;)

Dann könnte man nämlich auch noch darauf hinweisen, dass im Alten Testament Joseph ein Sohn von Rachel war (von der man
lange glaubte, dass sie keine Kinder bekommen könnte).  :)
"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

alexandro

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #119 am: 22.10.2017 | 00:14 »
Hab jetzt auch die Kurzfilme gesehen.

Nexus Dawn: Der schwächste der drei. Wallace redet vor einem Ausschuss über seine Replikanten, geriert sich in bester "wahnsinniger Wissenschaftler"-Manier und irgendwie denken sich die Entscheider "Oh, lasst uns diesem Typen richtig viel Macht geben - was soll schon schiefgehen". Stupid Evil in Reinkultur.

Blackout 2022: Der längste Film (15 Minuten) der Reihe, und animiert. Erzählt, wie die Menschheit sich gegen die Replikanten auflehnt (wo sind die Blade Runner bei all dem?) und Lynchjustiz durchführt. Die Methode der Replikanten, um das zu verhindern: mit einem EMP in der oberen Atmosphäre alle Datenbanken grillen und gleichzeitig alle Backup-Vaults sprengen - dann wissen die Menschen nicht mehr, wer Mensch und wer Replikant ist (irgendwie ist der unorganisierte Mob an die Datenbanken gekommen) und die Verfolgung hört auf (ohja, nach einer solchen Tat ist bestimmt Ruhe). Prinzipiell gute Ideen, aber leider merkt man hier auch wieder sehr deutlich, dass es offensichtlich keinen Konsens unter den verschiedenen Regisseuren darüber gibt, wie Replikanten jetzt eigentlich funktionieren. Nach diesem Film lassen sie sich ganz einfach über eine Seriennummer im rechten Auge identifizieren (wozu braucht man den Voigt-Kampf-Test nochmal?) und die Replikanten sind im wesentlichen Superhelden, welche durch Kugelhagel spazieren und, nachdem sie im Zentrum einer Explosion waren, die eine riesige Anlage geplättet hat, unbeschadet da raus spazieren. In BR hatte ich den Eindruck, dass Replikanten zwar furchtlos und kampferfahren sind, aber nicht stärker als ein ordentlich trainierter Mensch. Zwar konnte in 2049 Kay durch Wände gehen, aber diese Modelle gab es 2022 noch nicht, daher...

Nowhere to Run: Der Film spielt 2048 und handelt davon, wie Sapper Morton (David Bautista) - nach jahrelangem Verstecken - einen Fehler macht, welcher letztendlich dazu führt, dass die Blade Runner auf seine Spur kommen. Meiner Meinung nach der beste Film der Reihe, wenn auch sehr kurz und nicht wirklich überraschend - es ist im wesentlichen zusätzliche Charakterisierung einer Figur, welche in 2049 ohne viel Federlesens stirbt.

Offline Turning Wheel

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #120 am: 22.10.2017 | 01:44 »
Ich hatte das ganz vergessen, die zu schauen und hab das jetzt nachgeholt.
Zum Glück erst jetzt!
Tatsächlich bin ich auch der Meinung, dass die beiden ersten ziemlich doff sind.
Der Dritte ist ganz gut. Hätte auch vor den Vorspann gepasst, aber tatsächlich
nimmt er (und auch die anderen beiden) mehr vorweg, als ich vor einem Film
weg genommen bekommen will. Ich finde die alle drei nicht empfehlenswert.

Heute schaue ich mir den Film ein zweites Mal im Kino an.
Und das ist das erste Mal, dass ich so etwas mache.
Ich hab noch nie so kurz danach einen Film ein zweites Mal geschaut - schon gar nicht im Kino!

Und: Wer Bladerunner 2049 langatmig findet, ist höchstwahrscheinlich ein Replikant. :)
« Letzte Änderung: 22.10.2017 | 02:47 von Turning Wheel »

Offline Kowalski

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #121 am: 22.10.2017 | 03:35 »
Hab jetzt auch die Kurzfilme gesehen.

Nexus Dawn: Der schwächste der drei. Wallace redet vor einem Ausschuss über seine Replikanten, geriert sich in bester "wahnsinniger Wissenschaftler"-Manier und irgendwie denken sich die Entscheider "Oh, lasst uns diesem Typen richtig viel Macht geben - was soll schon schiefgehen". Stupid Evil in Reinkultur.

Umm. Nein. Nach dem Blackout hat man ja das Erschaffen von Replikanten verboten. Und, soweit ich mir das zusammenreime, man denkt das man alle erwischt hat und Ruhe ist.
Das Problem dabei ist wohl das viele der Tätigkeiten, also z.B. Minenarbeiten von den wesentlich robusteren Replikanten besser gemacht werden.
Während in BR1 die Welt am Abgrund war ist sie in Blade Runner 2036 ein oder zwei Schritte weiter.
Und wie ein Ertrinkender greifen die nach einem Strohhalm.
Dabei ist das Sichern der eigenen Macht und das sichern des Reichtums (oder das wiedererlangen verlorener Größe) ein weiterer Faktor warum das Wallace erlaubt wird.
Und, seien wir ehrlich, es funktioniert ja auch weitestgehend zwischen 2036 und 2049.
Gäbe es Ana Stelline und Sapper nicht würde das sicher noch viel länger so laufen können.

Blackout 2022: Der längste Film (15 Minuten) der Reihe, und animiert. Erzählt, wie die Menschheit sich gegen die Replikanten auflehnt (wo sind die Blade Runner bei all dem?) und Lynchjustiz durchführt. Die Methode der Replikanten, um das zu verhindern: mit einem EMP in der oberen Atmosphäre alle Datenbanken grillen und gleichzeitig alle Backup-Vaults sprengen - dann wissen die Menschen nicht mehr, wer Mensch und wer Replikant ist (irgendwie ist der unorganisierte Mob an die Datenbanken gekommen) und die Verfolgung hört auf (ohja, nach einer solchen Tat ist bestimmt Ruhe).

Autokennzeichen sollten ja auch "geheim" sein. Ein Anruf beim Schadensservice der Versicherungen oder ein Kontakt bei der Zulassungsstelle und man hat die Informationen. Wenn man die Primärdaten löscht, muss man aber auch die Backups löschen, sonst nutzt das nix. Ganz blöd sind Replikanten auch nicht.

Wenn man in den Wirren irgendwo unterkommt und unauffällig ist, dann fällt man ja auch nicht auf.
Sapper schafft das lockere 16 Jahre lang.

Prinzipiell gute Ideen, aber leider merkt man hier auch wieder sehr deutlich, dass es offensichtlich keinen Konsens unter den verschiedenen Regisseuren darüber gibt, wie Replikanten jetzt eigentlich funktionieren.


Wieso?
Es gibt ja unterschiedliche Modelle, die können verschiedenes. Die Sex-Dolls sind halt akrobatischer als die Militärversionen. Sie sind gut, aber nicht kugelfest.


Nach diesem Film lassen sie sich ganz einfach über eine Seriennummer im rechten Auge identifizieren

So eine Tätowierung könnte man auch einem Menschen geben und den danach entsorgen lassen.
Ob wirklich alle eine Seriennummer haben wird nicht definiert.
Einige, die so eine Seriennummer haben, opfern auch ihr rechtes Auge damit diese Identifizierungsmethode wegfällt.
Bei Infiltrationsreplikanten wäre das jedenfalls sehr verräterisch. Und auch bei den Sex-Dolls könnten Leute sauer werden.

(wozu braucht man den Voigt-Kampf-Test nochmal?) und die Replikanten sind im wesentlichen Superhelden, welche durch Kugelhagel spazieren und, nachdem sie im Zentrum einer Explosion waren, die eine riesige Anlage geplättet hat, unbeschadet da raus spazieren.


Eine Mischung aus SAS und Batman, ja. Wenn man eine Anlage hochjagt muß man ja nicht in der Explosion sitzen. Dann durch die rauchenden Trümmer zu düsen, das schafft auch Khan.
Es sind keine Selbstmordattentäter, zumindest nicht absichtlich. Also nein, das die in der Mitte der Explosion immer waren das nehme ich weder dem Video noch Dir ab. Sorry.

In BR hatte ich den Eindruck, dass Replikanten zwar furchtlos und kampferfahren sind, aber nicht stärker als ein ordentlich trainierter Mensch. Zwar konnte in 2049 Kay durch Wände gehen, aber diese Modelle gab es 2022 noch nicht, daher...

Dein Vergleich ist Rick Deckard. Und der ist selbst ein Replikant.
Deutlich robuster als Menschen.
Furchtlos? Nein. Aber ihre Furcht besser kontrollierend. Roy Batty hat Angst um seine Freundin z.B.
In einer Szene greift ein Replikant in BR in kochendes Wasser. In einer anderen Szene in eine Kühlfüssigleit. In beiden Fällen ist es, wenn auch ggf,. schmerzhaft doch, soweit man das sehen konnte, folgenlos für die Funktion der jeweiligen Hände.
Denk Dir einen Space Marine.

Das K durch eine Wand laufen kann, ja das war überraschend.
Das ist neu und ggf. für Kay und Luv (die schien ähnlich hart im nehmen) einzigartig (11te  Kay und 12te Generation, Luv, ???)

Erinnert das nicht so ein wenig an Hard Boiled?
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Offline KhornedBeef

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #122 am: 22.10.2017 | 12:47 »
Zitat
Denk dir einen Space Marine
Du vergleichst die Stümpereien eines Ketzers mit dem geheiligten Werk des Imperators?! ;)

Es wird in BR2049 klar, dass die aktuellen Replikanten robuster und stärker sind als Menschen. Und vermutlich auch als alte Baureihen, wenn man sieht, dass jemand mit Goslings Statur jemanden mit Bautistas verhauen kann. Auf der anderen Seite wird das nicht quantifiziert. Muss es auch, um den vage verunsichernden Eindruck zu erreichen, das "sie" einfach besser sind als "wir".
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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #123 am: 22.10.2017 | 23:23 »
Ich finde, dass die im neuen Film gezeigte Physis ziemlich unrealistisch ist.
Das beißt sich etwas mit dem sonst recht überzeugend dargestellten Universum.
Abgesehen auch mal vom Jahr, in dem es spielt.

Offline KhornedBeef

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Re: Blade Runner 2049
« Antwort #124 am: 22.10.2017 | 23:28 »
Jahr Schmahr, man baut halt auf einem alten Setting auf, das erfordert immer Verrenkung *hustShadowrun*.
Aber "unrealistisch " erfordert ja gewisse Gegenargumente, die ich nicht umgehend parat habe. Was spricht dagegen? Er rennt ja nicht durch eine tragende Ziegelwand.
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