Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
Spielabende ohne Schadenswürfe
Archoangel:
Finde ich jetzt nicht unbedingt ungewöhnlich: D&D ist ja - anders als viele denken - nicht einfach nur ein hirnloses Dungeongekloppe. Mein Ziel als GM ist es eigentlich immer wenigstens einen spannenden Kampf pro Abend zu bringen, aber ich denke mal auch, dass selbst dieses Minimum so jeden 3. oder 4. Abend wegfallen dürfte.
Krasser finde ich dann eher die Abende ohne Würfelwurf, die eben auch so 2-3 Mal pro Jahr stattfinden.
Und bisher zweimal in meiner über 30-jährigen GM-Karriere: ein Spielabend an dem ich als GM kein einziges Wort Wort verloren habe. Das ist ein irgendwie unbeschreibliches Gefühl, wenn der ganze Abend eigentlich nur aus dem Rollenspiel der Charaktere untereinander, ohne NPCs und ohne Nachfragen an meine Wenigkeit abläuft - aber unglaublich unterhaltsam. Und beides Mal ist mir das nicht etwa mit Storryteller-System oder Fate passiert, sondern eben mit D&D. Schon krass irgendwie ...
Arldwulf:
--- Zitat von: Wellentänzer am 25.06.2017 | 21:06 ---Find ich nicht. D&D wurde spezifisch für gamistische Spielvorlieben designt. Wer unbedingt anders spielen möchte, dem würde ich zu anderen Systemen raten.
--- Ende Zitat ---
Ganz so absolut würde ich dies gar nicht sagen, denn in den meisten Editionen sprechen die Designer für ihre Spielziele ja auch andere Dinge an.
Aber unabhängig davon:
Gamistisch zu spielen hat doch erst einmal nichts damit zu tun Monster zu verhauen, Herausforderungen können doch genauso auch aus anderen Dingen bestehen.
Tintenteufel:
Weil ich gerade noch mal die Einführung des deutschen 5E-PHB lese:
Die drei Säulen eines D&D-Abenteuers sind ja (in der 5E) Erkundung, soziale Interaktion und Kampf. Spontan würde ich dazu sagen, ja jedes Abenteuer sollte diese Aspekte beinhalten, aber nicht unbedingt jede einzelne Spielsitzung die es braucht um das Abenteuer abzuschließen.
Es war igrendwann gegen Stufe 8 in PotA, da wurde auch das an sich spassige Monster- bzw. Kultistenkloppen, während der Erkundung uralter Ruinen langweilig. Keine ernsthafte Interaktion mit NSCs.
Das ging ein paar Abende, aber dann wurde es zäh wie Kaugummi. War also auch nicht erfüllend.
Vielleicht sollte man doch jeden Spielabend auf allen drei Säulen aufbauen, nur eben unterschiedlich gewichten.
Es muss nicht immer der Kampf gegen den... Balor auf der Brücke, in der Zwergenmine sein. Vielleicht nur eine kleine Begegnung von der passenden Tabelle für den Ort gefischt.
Es müssen nicht immer komplexeste Intrigen an externaren Königshöfen sein, die das Schicksal des gesamten Multiversums bestimmen werden. Vielleicht nur ein Heiltrank-Händler, der sich mit dem Standardpreis nicht begnügen möchte.
Es muss nicht immer die nie betretene Stadt der toten Götter sein, sondern vielleicht wird mal ein Geheimgang im Tavernenkeller erkundet.
Einfach mehr Pizza Quat... Tre Stagioni auf den Küchentisch! Da ist dann auch für jeden was dabei.
Bildpunkt:
Danke für die friedenstiftende Pizzaanalogie! Wie gesagt wir vom Wohnmobil-Rennclub machen halt nur zur Hälfte Kapern+3 drauf und dafür mehr Sardellen aus LaberIen, die Kapern möchte trotzdem niemand missen. Am besten ist meist eh der Teig.
Und jetzt hab ich Hunger auf Pizza
Arldwulf:
Ist eine schöne Analogie. Aber um bei der zu bleiben...praktischerweise sollten natürlich alle Teile auf der Pizza heiß gemacht werden.
Das wäre was mir dort wichtig ist, es reicht nicht nur alles irgendwie mit ins Spiel zu bringen sondern man muss Mittel anbieten um solche Situationen außerhalb der Kämpfe genauso spannend, gefährlich und interessant zu gestalten wie den nächsten Kampf.
Sehr wichtig würde ich auch eine Verzahnung dieser Elemente ansehen. Und ich denke an dieser Stelle kann ein Regelwerk dem Spielleiter auch am meisten Hilfestellung leisten, Ideen liefern wie man möglichst das Spiel wirklich auf alle Säulen stellen kann.
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