Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen
Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
Ucalegon:
--- Zitat von: Evil Batwolf am 20.07.2017 | 11:35 ---Ist das Ganze vielleicht eine Problemstellung vorwiegend des Storyspiels?
--- Ende Zitat ---
Im Gegenteil: Ohne Kampfsystem, SL und mit Figuren-Pools hast du das Problem wie gesagt gar nicht erst. Rollenspiele wie Fiasco, Dog Eat Dog, The Final Girl, Remember Tomorrow et cetera. Und in Freiform-Rollenspiel wie Archipelago ohnehin nicht. Wenn du mit "Storyspiel" allerdings Eisenbahn- bzw. Sightseeing-Plots wie in DSA und Cthulhu meinst, dann vielleicht eher? Kann ich aber nichts zu sagen, sowas spiele ich nicht.
Greifenklause:
@Issi
--- Zitat von: Issi am 20.07.2017 | 13:45 ---@ Greifenklause
Nicht alle Charakter Tode sind im Moment für den Spieler witzig. Oder müssen es unbedingt sein.
Aber dafür manchmal hinterher umso mehr. ;)
Es ist doch nur ein Spiel.
--- Ende Zitat ---
Es ist ein Spiel, es soll Spaß machen!
Der Tod macht mir meist wenig bis negativen Spaß!
@ Ucalegon
Hat nichts mit Eisenbahn zu tun. Echt nicht. Das ist ein ganz anderes Problemfeld.
Grob kann man vielleicht sagen, dass Spieler, die mit irgendeiner Art von Wettbewerbsgedanken ins Spiel gehen, aber gut Verlierer sind,
mit Charaktertoden sehr gut klar kommen. Solche Spieler, denen es eher um die Geschichte und die Dramaturgie uU gut oder nicht. Sind es gleichzeitig Barbiespieler sicher nicht. Und ganz hinten stehen die Wettbewerbsspieler, die nicht gut verlieren können.
Das sind aber nicht zwangsweise Misanthropen oder Idioten.
Viele suchen im Rollenspiel was anderes, das kann sogar Tagesform sein.
Manchmal gehe ich zum Rollenspiel, um in die Fresse zu kriegen.
Manchmal gehe ich nach einem anstrengenden Tag zum Rollenspiel, und will einfach nur einer schönen Bahnfahrt beiwohnen.
Manchmal gehe ich zum Rollenspiel, um meiner Barbie neue Kleider zu zeigen.
Und manchmal schleuder ich voller Wucht Matchboxautos durch die Luft, gerade weil ich weiß, dass die nicht kaputt gehen.
Im Rollenspiel fühlt sich sowohl der Dichter, der Literat in mir wohl als auch der Mathematiker
als auch das 5jährige Kind, dass die bunte große Welt für sich entdeckt.
Die "Das ist anspruchsvolles Rollenspiel(tm)"-Zeiten alter Tage habe ich hinter mir gelassen.
Seitdem ich weniger verbissen und gleichzeitig ehrlicher mit mir selbst und als Folge dessen auch diplomatischer mit meinen Mitspielern bin, ist es witzigerweise sogar anspruchsvoller geworden.
Evil Batwolf:
--- Zitat von: Greifenklause am 20.07.2017 | 12:39 ---
...Ich sage, "wenn diese Konsequenzen kaum im Verantwortungsbereich des Spielers liegen und der finale Würfelwurf die Folge daraus ist, empfände ich den Charaktertod als Bestrafung...
--- Ende Zitat ---
Genau da liegt m. E. der Lösungsansatz => Informierte Entscheidungen mit entsprechenden Konsequenzen für die Spieler.
Das ist manchmal anstrengend, weil es nicht in den vorgefertigten Plot passen könnte, was entschieden wird.
Aber es verbindet die "Spannung durch Gefahr" mit der "Vermeidung von willkürlichen Charaktertoden".
Lyonesse:
--- Zitat von: Boba Fett am 20.07.2017 | 11:14 ---Und: Die Leute sind ja auch von Games of Thrones begeistert, obwohl dort unverhofft oft die Protagonisten sterben, mit denen man sich identifizierte.
--- Ende Zitat ---
Interessanter Punkt, aber so sehr ich GoT auch mag, genau das ist da nicht wirklich der Fall. Ja, es sterben massenhaft Leute oder
ihnen passiert etwas schlimmes, aber es ist praktisch keiner dabei mit dem man sich ernsthaft identifiziert. Da sind sehr
interessante Charaktere abgenippelt, denen man gerne zusah, aber doch nicht wirklich storyrelevante Leute. Wenn sie Jon Snow,
Tyrian, Daenerys oder Arya ins Jenseits befördert hätten, ja dann, aber so. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass in der Serie übelst
gehackt wird und so etwas wie die Bluthochzeit ein echter Burner war, aber potentielle ''Spielercharaktere'' sind doch bisher weitgehend
unangetastet geblieben - jedenfalls aus meiner Sicht.
Greifenklause:
--- Zitat von: Evil Batwolf am 20.07.2017 | 14:15 ---Genau da liegt m. E. der Lösungsansatz => Informierte Entscheidungen mit entsprechenden Konsequenzen für die Spieler.
Das ist manchmal anstrengend, weil es nicht in den vorgefertigten Plot passen könnte, was entschieden wird.
Aber es verbindet die "Spannung durch Gefahr" mit der "Vermeidung von willkürlichen Charaktertoden".
--- Ende Zitat ---
Sicher!
Aber bis ich mir sicher bin, dieser geniale SL zu sein, halte ich Charaktertode kurz!
Und das stört mich hier in dem Thread ein bisschen. Man unterstellt hier diese Kompetenz des SLs.
In anderen Themen (Railroading und artverwandte Themen) geht man aber erst mal grundsätzlich von einem potentiell fehlerhaften SL aus.
Das passt doch nicht zusammen!
Ich kann doch nicht hinsichtlich Charaktertoden sagen "Ich vertraue darauf, dass der SL genau das passende Maß an Gegnerstärke und Informiertheit gefunden hat, mithin Charaktertode nicht willkürlich sein können" und bei unüblichen Plots/Leitansätzen/Würfeldrehen etc "Ich traue dem SL nicht die nötige Empathie zu zu wissen, was in der Situation gut für uns ist/ Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ohne ausdrückliche Absprache der ungewöhnliche Plot/Stil zum Erfolg führt".
Auch wenn die SVe nicht 1:1 vergleichbar sind, beißt sich da was.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln