Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen
Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
Boba Fett:
No risk, no fun!
Ich möchte als Spieler sicher sein, dass meine Figur im Spielgeschehen sterben kann.
Und ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn sie das dann auch machen.
Natürlich gebe ich den Figuren einen gewissen Selbsterhaltungstrieb mit ins Spiel, aber ich spiele auch immer so, dass Konfliktpotential aufgebaut wird.
Ob Kampagne oder Oneshot macht für mich keinen Unterschied.
Sowohl was Immersion angeht, wie auch Entwicklungspotential - wenn sich eine Figur für mich gut spielen läßt, dann mache ich das mit Freude, egal, ob das nur einen Abend oder eine lange Kampagne über.
Und dann gebe ich auch möglichst Gas - ich bremse doch nicht künstlich runter und spiele vorsichtiger, nur weil ich die Rolle gerne spiele.
Und ich erwarte auch vom Spielleiter, daß er das nicht macht!
Letztendlich ist Rollenspiel an sich doch schon das "Sicherheitsnetz", weil wir nicht selber das Risiko eingehen, sondern so tun als ob und es unsere Figuren übernehmen lassen.
Dann will ich doch das genießen und nicht noch künstlich Sicherheiten einbauen, damit einem virtuellen Konstrukt nichts passiert.
Es ist virtuell und nicht real und dient als Mittel zum Zweck.
Abgesehen davon gibt es in den Rollenspielen, die ich gerne spiele meistens so viel Potential für Rollen, die mich interessieren, dass ich kein Problem habe, sofort etwas neues, anderes zu spielen.
Das mag daran liegen, dass ich viel spielleitere und die NSC auch schnell weg von der Bühne sind - da gewöhnt man sich daran, dass man sich schnell für neue Rollen begeistern muß.
Und durch gespielte One-Shots auf den Tanelorn-Treffen, von denen viele darauf ausgelegt sind, ein möglichst intensives Spielerlebnis zu erlauben, wird die Begeisterung schnell mal für kurze Zeit in eine Rolle zu springen ja auch verstärkt.
Wie gesagt: no risk - no fun!
Weltengeist:
@Boba: +1 zu allem.
Und sehr schöne Beobachtung, dass das Rollenspielen selbst schon das Sicherheitsnetz ist!
alexandro:
--- Zitat von: Der Läuterer am 19.07.2017 | 07:34 ---Wirft man als SL die Chars in eine tödliche Situation nach der anderen, dann schmelzen diese Punkte dahin wie Eis in der Sonne. Sind diese Situationen aber von vorn herein weniger tödlich, bzw. bietet man den Spielern andere Möglichkeiten abseits eines Kampfes, dann benötigt auch niemand irgendwelche Fate Punkte.
--- Ende Zitat ---
Da vergleichst du aber Äpfel mit Birnen.
--- Zitat ---Wie man als SL mit Char Fehlentscheidungen umgeht, ist SL immanent.
Man kann sie dafür über die Klinge springen lassen, oder eben nicht. Alles eine Frage des eigenen Stils - nicht der Regeln.
--- Ende Zitat ---
Sehe ich nicht so. Hat etwas von "die Charaktere sterben nur, wenn sie etwas 'dummes' tun" und solche wertenden SL-Calls versuche ich nach Möglichkeit zu vermeiden.
Wenn die Charakter etwas "Falsches" (hint: es gibt nichts wirklich Falsches, nur Konsequenzen, welche vielleicht nicht beabsichtigt waren) machen, dann aber gut genug würfeln, so dass sie diese misslichen Lage einigermaßen glimpflich (oder sogar sehr gut) rauskommen, dann ist das vollkommen OK für mich.
Kaskantor:
@ Boba +1
Ich sehe das ganz genau so, sowohl aus SL- wie auch aus Spielersicht.
Leider teilt sich da das Lager aber schon in unserer heimischen Gruppe.
Noir:
Ich bin da auch ganz bei Boba. War ich schon immer. Und mein Spielstil hat vor allem in meiner Jugend viele meiner Charaktere hops gehen lassen.
Aber ich brauche das auch einfach. So etwas macht für mich die Spannung aus. Was interessiert mich der Zombie, der Ork, der Vampir, das gigantische Tentakelmonster oder die Armee des finsteren Barons, wenn ich nur dann sterben kann, wenn ich es will. Das ist imho kein Rollenspiel. Das ist "Wir erzählen zusammen eine Geschichte." - was auch Spaß machen kann. Aber wenn ich so etwas tun will, erlebe ich den Abend völlig anders. Bei einem Rollenspiel fiebere ich mit ... wie bei einem Film. Ich weiß nicht was als nächstes passiert. Alles ist möglich. Klar kann ich mit dem Zwergenkrieger auf die Armee Orks zustürmen. Das kann extrem episch sein. Aber ich werde es nicht überleben. Und vielleicht stirbt der Charakter sogar, bevor er die Reihen der Orks erreicht. Nicht so episch. Ist aber möglich. Und das ist für mich ein essentieller Teil der Spannung.
Ich habe in unserer aktiven Cthulhu Zeit viele Abenteuer lang den selben Charakter gespielt. Es gab sowohl wertetechnisch als auch "charaktertechnisch" eine sehr krasse und persönliche Entwicklung. Und dieser Charakter ist dann durch einen dummen Würfelwurf leider in eine Shub-Niggurath Amöbe gefallen und wurde zersetzt. Bitter. Aber gleichzeitig genial. Dieser Charakter, der mir so ans Herz gewachsen ist, ist mir "genommen worden" ... und das völlig unerwartet. Die Situation war urplötzlich eine andere. Ich fands geil.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln