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Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
Greifenklause:
--- Zitat von: Pyromancer am 20.07.2017 | 18:00 ---Das ist ja auch ein ganz anderes Fass, das man an beiden Enden aufmachen kann. Da muss nämlich auch die SL die Gegner so spielen, dass sie sich ergeben, und darf die Spieler nicht reinreiten, wenn sie Gegner verschonen.
In unserer Ars-Magica-Kampagne hatten wir "neulich" mal den Fall, dass wir gegen einen Ritter samt Gefolge kämpfen mussten. Der hat sich am Ende ergeben, und dem wurden von meinem SC - ebenfalls Ritter - nachdem die Lage gesichert war gegen Ehrenwort, dass er nicht flieht oder sonstigen Unsinn anstellt, die Fesseln gelöst und sein Schwert zurück gegeben. UND ES IST NICHTS SCHLIMMES PASSIERT! Der hat sich an sein Ehrenwort gehalten, uns nicht betrogen, ist brav geblieben, und am Ende haben wir mit seinem Lehnsherren einen Deal gemacht und ihn freigelassen. Alles gut! So etwas setzt einen Präzedenzfall.
--- Ende Zitat ---
Bei mir machen Räuber folgendes:
-- In zahlenmäßiger Überlegenheit die Reisegruppe bedrohen
-- überrascht sein, dass sich diese nicht ergibt
-- teilweise aus dem Hinterhalt angreifen
-- überrascht sein, dass die gegnerische Kampfkraft das aushält
-- etwas brutaler kämpfen
-- fliehen oder sich ergeben
-- teilweise hingerichtet werden, laufen gelassen, so oder so um sein Überleben verhandeln.*
* Der geschickteste Räuberhauptmann ist jetzt Gärtner im Perainekloster (Getreide und Heilgottheit). Hat sein Leid und seine Armut geklagt und dass er viel lieber Gärtner werden wollte. Ich ging nicht davon aus, dass das klappt und der Räuberhauptmann wohl auch nicht. Nur verhandelte der gerade mit dem gruppeninternen Phexpriester (Diebe und Handel), der ihm das Kloster dann per Eid abnahm.
Irgendwer meinte "Der hält sich doch eh nicht dran". Naja, es war ein Eid, die Bande eh zerschlagen und der Räuber irgendwie erleichtert, also doch, er ist jetzt Gärtner und versorgt die SC hinundwieder mit Informationen.
-- Bis zum letzten Mann kämpfen nur Idioten oder Vollprofis
-- Ein Feuerstrahl schlägt bei mir viele Gegner in die Flucht, magische Welt hin oder her, die wenigsten brennen gerne...
-- Kämpft ein Gegner bis zum Tode, ahnen meine Spieler meist, dass dieser
a) mit Dämonen im Bunde
b) wirklich verzweifelt ist
c) Im Hintergrund irgendwie erpresst wird
DENN es ist eher die Ausnahme.
Was für menschliche Gegner gilt, gilt für die meisten Tiere in abgewandelter Form auch. Dass ein Rudel Wölfe die Abenteurer angreift ist komisch, kommt aber mal vor. Sei es, weil sie ausgehungert sind oder die Fantasy-Version einfach schlauer ist oder "Düstre Zeiten, Sternbild Oger, blah...",
aber spätestens wenn die alle bis zum letzten Atemzug kämpfen (und eben nicht abhauen, wenn sie schwer verletzt sind**), ahnt die Gruppe "Da ist Magie im Spiel, da stimmt was nicht)
** Manchmal lasse ich auch Tiere nach dem allerersten Treffer fliehen. Die Spieler sind erst überrascht, aber dann erfolgt ein "Ja, ist logisch"-Effekt.
Aufgrund dieser in meinen Augen authentischeren Leitweise kommt es per se schon zu weniger drohenden Charaktertoden.
Im Vergleich zu vorgestern ist mein Problem damit also vielleicht eher akademisch.... hm...
Evil Batwolf:
--- Zitat von: Auribiel am 20.07.2017 | 18:43 ---...ich brauch ehrlich gesagt gar keinen Tod und kann damit trotzdem gut leben...
--- Ende Zitat ---
Das taugt schon fast als Signatur ;).
Issi:
Ich bin mir manchmal nicht sicher um was Spieler eigentlich mehr trauern: Um ihren Charakter? Oder um die Macht, das Ansehen und die tollen Gegenstände die er errungen hat?
Wenn ich jetzt (aus welchen Gründen auch immer), nicht wollen würde, dass mein Charakter stirbt, dann hätte ich auch nichts dagegen, dass er bei der Wiederbelebung ein Stück dieser Macht einbüßt.
Das wäre mir völlig egal-hauptsache er wäre noch da.
Ich habe allerdings auch schon Spieler erlebt, die mehr um verlorene magische Gegenstände trauern, als um eine Figur. Das tolle magische Spielzeug ist weg aber die Figur lebt noch.
Die Trauer ist trotzdem so groß, dass man darüber die Lust an der Figur verliert. Und überlegt eine andere zu spielen. Weil sie ja jetzt einfach nicht mehr so gut ist.
Für die Story und Charakterentwicklung sind doch gerade solche Rückschläge interessant. Außerdem hat so die Figur einen Anreiz ihre Macht zurück zu gewinnen.
Wenn es wirklich darum geht, einen Helden weiterzuentwickeln, kann ich die Angst vor dem Heldentod eher verstehen, als wenn es sich nur um einen Mangel an Frustrationstoleranz oder eine Angst vor möglichem Machtverlust handelt. :)
KhornedBeef:
Fairerweise gessagt: Es gibt Systeme, in denen deine Möglichkeiten, den Spielverlauf mitzugestalten, durch Ausrüstungs- oder Levelverlust massiv verringert werden. Einfluss zu nehmen ist aber fast ein Grundbedürfnis des Rollenspiels. Wenn man das Gefühl hat, praktisch zu einem Anhängsel zu werden, egal wie toll man etwas ausspielt, macht das halt nicht jedem Spaß. Typisch finde ich das jetzt bei D&D3.5, was sowohl kampfbetont, als auch stark von Level und Ausrüstung abhängig ist.
felixs:
--- Zitat von: Issi am 21.07.2017 | 08:54 ---Ich habe allerdings auch schon Spieler erlebt, die mehr um verlorene magische Gegenstände trauern, als um eine Figur. Das tolle magische Spielzeug ist weg aber die Figur lebt noch.
Die Trauer ist trotzdem so groß, dass man darüber die Lust an der Figur verliert. Und überlegt eine andere zu spielen. Weil sie ja jetzt einfach nicht mehr so gut ist.
--- Ende Zitat ---
Habe ich auch schon erlebt.
Ich frage mich dann immer, warum die Leute nicht Computerspiele spielen. (Wobei ich mich das bei Spielern, die hauptsächlich an Powergaming interessiert sind, ohnehin frage).
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