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Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...

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Nebula:
und natürlich ändert das Sterben oder Nichtsterben das Spielgefühl

wenn ich jetzt einen Larp oder auch z.b. World of Darkness einen Vampir spiele, und ich habe 2 Sessions mit je einem anderen SL

der eine SL sagt: hello kitty, easy, jede gefailte Probe ist ein Minimum Erfolg und keiner Stirbt hier, selbst wenn er nackt in einen Vulkan springt, wenn der Prinz der Stadt euch dumm kommt, lacht ihn aus, beleidigt ihn, kein Stress, danach müsst ihr halt umziehen, aber sonst hat es kaum Konsequenzen

der andere SL sagt: wer dumm ohne Kletterseil ne Steilwand hochklettert und oben den letzten Würfelwurf failt, der ist halt nach 50m Sturz tot. Auch kann jeder Gegner/Elder/was auch immer einfach platt machen, also seid vorsichtig, nicht jeder schaut gefährlich aus und kann euch einfach wegmachen...
Aber wenn ihr vorsichtig seid, könnt ihr viele Gefahren umschiffen

das sind natürlich zwei extreme voneinander abweichende Spielerfahrungen

Der Läuterer:

--- Zitat von: Koronus am  3.08.2017 | 01:17 ---Vielleicht bin ich da der Träumer [...]
--- Ende Zitat ---
Du bist mit Sicherheit ein Träumer. Und das ist auch gut so. Mach Dir nichts draus. Ich mag Leute Deines Schlages.

Viele Rollenspieler sind Träumer. Und vielleicht ist ein Träumer zu sein genau das, was überhaupt erst gutes und intensives Rollenspiel möglich macht.

Trennungen, Abschiede, Scheidungen.
So etwas ist beschissen. Und ich kann das absolut nachvollziehen.

Brauche ich also so etwas im Spiel, wenn es in der realen Welt bereits oft genug passiert?
Ein ganz klares JA hierzu. Es gehört einfach dazu.

Aber ebenso sollte es so selten wie möglich geschehen.
Die Sterblichkeitsrate unserer Gruppe liegt bei etwa einem Char-Tod pro Jahr.



--- Zitat von: Weltengeist am  3.08.2017 | 10:49 ---Wir reden hier noch immer von den Leuten, die behaupten, dass es ihnen vor allem um den Plot und ihre charakterliche Entwicklung ginge (also um storylastiges Spiel). Und die erzählen mir dann, dass sie sich nach reiflicher Prüfung der Alternativen dafür entschieden hätten, dass kein System so gut zu ihren Vorlieben passt wie DSA, Splittermond oder Pathfinder?
--- Ende Zitat ---
Vollste Zustimmung zu allen was Du schreibst.

Charakterspiel bedeutet nicht, einen extra Zettel zu haben, auf dem die Hits abgestrichen werden, oder eine Tabelle zu führen, auf der alle gelooteten Magic Items aufgelistet werden.

Charakterspiel bedeutet aber auch nicht, sich im Barbie Spiel zu suhlen.

Pyromancer:

--- Zitat von: Feuersänger am  3.08.2017 | 14:27 ---Der vielbeschworene "Stoff aus dem die Legenden sind" jedoch, etwa vom tragischen Helden der sich heroisch opfert um seine Gefährten zu retten oder dergleichen, eben ein so epischer Charaktertod dass sich die Spieler noch Jahre später mit glänzenden Augen davon erzählen, den hab ich im Rollenspiel schlicht noch NIE erlebt. Nicht ansatzweise. In egal welchem System.

Von daher kaufe ich diesen Mythos vom "epischen Charaktertod" inzwischen nicht mehr.

--- Ende Zitat ---

Ich hatte einen epischen Charaktertod: Da ist in einer Cthulhu-Kampagne mein Charakter von einem anderen SC wegen eines Buches erschossen worden. Das war eine sehr krasse und auch sehr passende Aktion. Ich wollte nicht, dass der Charakter stirbt, und hätte den anderen SC auch in Notwehr erschossen, aber die Würfel wollten es halt anders. Da erzähl ich heute noch gerne davon.

Eine andere, aber auch coole Aktion war in einer Warhammer-Kampagne, wo wir in der Kanalisation ein Skaven-Nest aufgestöbert hatten. Beim Rückzug blieb dann mein Charakter als Nachhut in einer Engstelle stehen und rief: "Flieht, ich halte sie auf!" Das war auch spannend, weil es gar nicht klar war, OB mein Charakter die Skaven überhaupt so lange aufhalten kann. Eine "dramatische" Runde hätte da wahrscheinlich einfach so entschieden: Ok, heroisches Opfer, Charakter tot, Rest entkommt, und dass dann ein bisschen blumig-episch ausgeschmückt. In der Runde wurde offen gewürfelt, und hätte mein Charakter nach einer Runde ins Gras gebissen wäre das ganze "heroische Opfer" für die Katz gewesen. Und DESWEGEN hatte diese Situation so eine krasse Wirkung: Weil der Charakter mit dem ultimativen Einsatz gespielt hat, ohne Gewinn-Garantie.
In der Runde sind aber etliche Charaktere (auch nicht total viele, vielleicht 5-6 in 50 Sessions) gestorben, an deren Tod ich mich nur sehr vage oder gar nicht erinnern kann.

Und damit sind wir auch beim Knackpunkt: Es muss für mich beim Rollenspiel um etwas gehen, das MIR ALS SPIELER wichtig ist. Wenn mir das Weiterleben meines Charakters nicht wichtig ist, dann brauch ich auch keinen Charaktertod. Und damit widerspreche ich ausdrücklich der Fraktion hier, die behauptet, aus der Möglichkeit des Charaktertodes folge sofort, dass dann der Charakter nur als Spielpöppel fugiere, an dem keine Emotionen hängen. Genau das GEGENTEIL ist der Fall.

Andererseits brauch ich, auch wenn mir das Weiterleben meines Charakters wichtig ist, nicht unbedingt den Charaktertod als Option, wenn es um andere WICHTIGE Dinge geht. In unserer Ars-Magica-Kampagne ging es in den letzten wichtigen Wegpunkten nicht (direkt) um Leben und Tod, sondern um Macht, Einfluss, politische Mitgestaltung und die Zukunft des Ordens des Hermes. Unsere Charaktere hätten so oder so überlebt (ohne, dass ihnen jemand ein Haar gekrümmt hätte), und hatten sogar schon den Plan B in der Tasche. Spannend war's trotzdem.

Issi:

--- Zitat ---Aber ebenso sollte es so selten wie möglich geschehen.
Die Sterblichkeitsrate unserer Gruppe liegt bei etwa einem Char-Tod pro Jahr.
--- Ende Zitat ---
So hoch kommen wir nicht mal, seit zwei Jahren, (ohne jede Wiederbelebung) obwohl es den Tod gibt. ;)

Wenn über Jahre keiner stirbt, ist das auch Ok. Mir gehts da um keine Quote, nur um die Möglichkeit.
Denn das verändert mMn. auch das Spielgefühl.

.....Wenn Figuren ständig sterben.....kann es tatsächlich passieren, dass die Identifaktion mit den SC irgendwann nachlässt.
Aber das liegt dann meist entweder am zu harten Spielleiter oder am zu tötlichen System.
Und das finde ich z.B. ebenso wenig konstruktiv wie wenn die Figuren alles tun dürfen, egal was, und sicher nicht draufgehen.
Extreme sind mMn. nie gut.
Für die Diskussion, finde ich, auch nicht. ;)

Edit. Was gut spielbar ist, liegt vermutlich irgendwo dazwischen.
Und wenn die Figuren tatsächlich nicht sterben sollen, dann brauche ich stattdessen etwas was dem Spieler auch wehtut.
(Verlust von magischen Gegenständen, Besonderer Ausrüstung, Fähigkeiten etc.)
Es kann mMn. nicht das Ziel sein, jede Niederlage zu vermeiden, zumindest nicht in einem Spiel.
Oder auf "Scheinniederlagen" zu bauen, die in Wirklichkeit ja eigentlich doch ganz cool sind.
Alla...hey ich hab da jetzt eine schicke Narbe über der Schläfe. Aber sonst habe ich nix verloren...... ~;D

Der Läuterer:

--- Zitat von: Issi am  3.08.2017 | 19:29 ---
So hoch kommen wir nicht mal, seit zwei Jahren, (ohne jede Wiederbelebung) obwohl es den Tod gibt.
--- Ende Zitat ---
Kommt Eure Truppe auch auf etwa 25-30 Sessions pro Jahr?
Vielleicht relativiert sich meine Aussage dann etwas.

Ansonsten stimme ich Deinen Ansichten absolut zu.

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