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Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...

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Greifenklause:
@ Blizzard und Felixs
Die Frage kam auf, ob ich einen "Zinker" oder Falschwürfler rausschmeißen würde.
Wenn da Absicht dahinter steckt bzw auch eine Ermahnung nichts hilft: Ja, wahrscheinlich schon.
Dann wurde die Frage gestellt, was denn sei, wenn der Zinker, Falschwürfler absichtlich schlecht würfelt.
Ja, da würde ich genauso verfahren.
Dass mal jemand Regelauslegungen und Modifikatoren im Stressfall zu positiv oder zu negativ auslegt,
als er es täte, wenn er mal ruhig in sich ginge, kann maaaal vorkommen.
Sobald das überhand nimmt, ist ein Gespräch nötig.
Kommt es weiter zu Problemen, folgt der Rausschmiss.
Das gilt auch für "kreatives Würfeln".
Wie ich darauf kam? Es wird mit sturer Regelmäßigkeit in den Foren immer mal wieder das Klischee "Manche haben mehr Würfelglück als andere" präsentiert. Nur werden da zwei vollkommen verschiedene Aspekte drunter subsumiert.

1.) "Statistisches 'Glück'"
unpersönlich/mathematisch/wissenschaftlich
Es kann durchaus mal passieren, dass man mehrere "1en" (whatever) hintereinander würfelt. Aber das wird immer unwahrscheinlicher. Solange sowas mal dem einen oder mal dem anderen oder mal an einem Tag, aber nicht an jedem passiert, ist das kein Problem

2.) "WürfelGlück"
Persönliches Glück
Eine esoterische Auffassung, die ich nicht teile. Glaubensgrundsätze haben für mich am Spieltisch nichts verloren.
Sofern es nicht unter 1 (s.o.) fällt, ist es eh nur Tarnung (sei es bewusst oder unbewusst) für "Kreatives Würfeln" oder das Verwenden "schlecht ausgewuchteter Würfel".
Wenn mir also jemand ins Gesicht sagt "Dieser Würfel würfelt besser!", dann sage ich ihm "Dann tausch ihn gefälligst aus, schmeiß ihn am Besten weg!"
Könnt ihr euch noch an alte DSA1-3-Zeiten erinnern, wo gefühlt 5/6 der Gruppe STETS mit überdurchschnittlich ausgewürfelten  Startwerten ankamen?
Da ginge mir heutzutage der Hut hoch und ich würde sofort ein ernstes Gespräch führen.

----
BTT:
Bei ausgewuchteten Würfeln und ehrlichen Würflern geht man erstmal intuitiv davon aus, dass hier Gerechtigkeit herrschte.
Tut es aber nicht. Bis es zum Würfelwurf kommt, gibt es so viele Rädchen, die besser oder schlechter geölt wurden von Seiten der Mitspieler und SL, dass der Würfelwurf "im Ergebnis ungerecht sein kann" (auch wenn der Würfelwurf für sich allein betrachtet es nicht ist.
Ich könnte daher einem Charaktertod aufgrund logischen annähernd berechenbaren Folgen was abgewinnen.
A führte zu B, führte zu C=Tod, Spieler betrachtet den SL, sagt "Ja, du hast alles richtig gemacht!"
Oder aus aus Sicht des Spielers(!) dramaturgisch passenden Gründen.
"Nachdem ich jetzt 3 kritische Treffer gelandet habe, wäre es cool, wenn meine Figur jetzt im Patronenhagel untergeht" bzw "Da ich mich äußerst heroisch darstellen konnte, macht es mir nichts aus, währenddessenim Kugelhagel untergegangen zu sein".

Aber einem Charaktertod "weil schlecht gewürfelt, ist halt so" kann ich nichts abgewinnen.

Nebula:
wer hat denn eigentlich geschrieben:

omg ein Char darf niemals sterben, das gehört garnicht in unseren Gruppenvertrag. Wir müssen immer überleben und niemals nie nicht Gefahr laufen, doch mal den Löffel abzugeben?

Greifenklause:
@ Farnsworth
Es kann doch immer was passieren:
-- Verlust an Geld und Gegenständen
-- Finden toller Schätze
-- Knüpfen neuer Kontakte
-- Aufgrund eines Fehlers von den Orks durch halb Moria gejagt.
-- Sterben eines liebgewonnen NSCs
-- Schnellere Charakterentwicklung
-- Ein dreckige Folgestory statt einem Monat Urlaub.

Der Charaktertod ist nur ein Aspekt unter vielen.

Nimm eine kostenlose Lotterie. Jetzt nicht son reiner Werbekillefit.
Auch wenn du NICHTS eingesetzt hast, freust du dich doch, wenn du nen großen Gewinn statt nem kleinen eingesetzt hast.

Achja: Zeit, Grips, Kreativität hast du beim Rollenspiel immer eingesetzt.
Da muss ich nicht noch das Leben meines Charakters setzen.
Kann ein zusätzlicher Reiz sein, keine Frage... aber eben nur ein zusätzlicher.... und manchmal mindert er die anderen Reize.
Alles schon gesehen...

Ucalegon:

--- Zitat von: Professor Farnsworth am 20.07.2017 | 09:42 ---Für mich (!!!) ist es unverständlich, wie man sich stundenlang gemeinsam an einen Tisch setzen kann und jeder am Tisch schiebt seinen Charakter von A nach B und niemandem kann irgendetwas passieren.

--- Ende Zitat ---

Dir kann da jede Menge passieren. Nicht nur ein erwartet unerwarteter Tod als Folge eines Kampsystems. Das ist irgendwie der Punkt dabei. In einem Rollenspiel wie Fiasco hin und wieder ein früher Tod, (un)erwiderte Liebe in Rollenspielen wie Kagematsu oder Alienor, divergierende Erinnerungen in Ben Lehmans Rollenspiel Island in a Sea of Solitude, Unsicherheit mit was du es zu tun hast im "Stealing Cthulhu-Rollenspiel" Lovecraftesque.

Nebula:

--- Zitat von: Boba Fett am 20.07.2017 | 09:02 ---Aber, und das ist der Unterschied (!) - das wäre für mich kein 'Spiel' mehr, sondern eine Zeitinvestition, bei der man möglicherweise was geschenkt bekommt.

--- Ende Zitat ---

das klingt jetzt für mich dann fast nach Arbeit. Ich investiere Zeit X um danach Geld Y oder Anerkennung Z zu erhalten. Das hat nix mehr mit Spaß zu tun.


--- Zitat von: Professor Farnsworth am 20.07.2017 | 09:42 ---Ich ziehe meine Spannung aus der Gefahr. Und da vor allem aus der Gefahr, die meinem Charakter direkt droht.

Es ist für mich absolut nicht zu sehen, wo die Spannung herkommen soll, wenn ich letzten Endes doch eh alles überleben werde. Wenn meinem Charakter bis auf ein paar Narben ohnehin nichts zustoßen wird ... warum sollte ich das dann SPIELEN? Dann kann ich mich auch hinsetzen und ein Buch schreiben und alles selbst festlegen. Das hat für mich (!) nichts mehr mit einem Spiel zu tun.

Für mich (!!!) ist es unverständlich, wie man sich stundenlang gemeinsam an einen Tisch setzen kann und jeder am Tisch schiebt seinen Charakter von A nach B und niemandem kann irgendetwas passieren. Das empfände ich auf Dauer vermutlich sogar als sehr langweilig. Für einen Abend mal vielleicht ganz witzig ... aber das wäre niemals ein Konzept, mit dem ich dauerhaft glücklich und letztlich einverstanden wäre.

--- Ende Zitat ---

ich glaube es hat niemand geschrieben, daß bei ihm ein Spieler niemals sterben darf oder?

Wir alle gehen in einen RPG Kampf und mit der Gefahr im Hinterkopf, daß es der letzte sein könnte und man deswegen das beste gibt?

Eine Gruppe welche einen Kampf startet und der SL vorher frägt: wer will den Endboss killen? Wer will anderweitig glänzen? und dann erzählt er nur noch wie heroisch die Gruppe war und das Dorf gerettet hat und tonnen an Schätzen heimträgt? Weil würfeln ohne sterben oder gefahr ist ja sinnbefreit! Verzögert ja nur die Show danach wie toll man war?

zu deinem Argument: lieber Geschichte schreiben
was tust du denn in einer Session anderes als GEMEINSAM eine Geschichte schreiben und weiterentwickeln? Alleine Rollenspielen kann ja jeder aber auch die Sichtweisen anderer einfließen zu lassen ist die Kunst ^^

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