Die Frage macht schon Sinn. Ich warte auf die Antwort.
Nö, macht sie nicht.
Da schallmeien die Narren, es feixen die Kobolde, man beschwichtigt weinerliche Trolle, Hexen beschmieren ihre Besen, der Thorwaler ist allzeit beim saufen und alle Welt wünscht mir die "Zwölfe zum Gruße"...
Das sind einfach Settingelemente, die man nun mehr oder weniger kindisch finden kann. Wobei ich es in der gehäuften Form halt nicht kenne. Ich kann mich in 10 Jahren DSA vielleicht an 3 Kobolde und 3-5 Trolle erinnern, die mal in nem Abenteuer vorkamen. Und die Thorwaler sind halt auch mehr als stetig besoffene Deppen, wenn man sich den entsprechenden Regionalband durchliest. (Ja ja, die Thorwaler sind viel netter als die irdischen Wikinger, aber das Fass möchte ich jetzt nicht auch noch aufmachen.)
Aber das ist ja eigentlich das schöne an DSA - wenn man auf dieses märchenhafte Zeug steht, kann man ganz viele Kobolde und Feen und zuckerliebende Brückentrolle einbauen und findet sogar noch ganze 3 Abenteueranthologien, die so märchenhafte Stories anbieten.
Und wenn man das doof findet, kann mans auch komplett weglassen, denn auch in Aventurien trifft man nicht an jeder Ecke Trolle oder Kobolde. Oder Feen. Noch nicht mal Elfen oder Orks.
Insofern ist die Aussage, dass es in Aventurien *immer* so märchenhaft zugehen würde, halt Unsinn. Das liegt an an der Abenteuerauswahl oder am SL. Aber das hab ich ja vorhin schon geschrieben.
Aber bitte, um deine Frage auch noch zu beantworten:
Wie viel Geld den SC zur Verfügung steht, wie sehr diese "Helden" sind und wie oft SC sterben - alles Fragen, die quas zum ungeschriebenen Gruppenvertrag gehören, den jede Gruppe irgendwo hat. Völlig wumpe, ob man DSA, D&D, Shadowrun oder sonstwas spielt.
Ich weiß, vermutlich läuft das eh wieder drauf hinaus, das gute alte "DSA-Spieler sind alle Märchenerzähler, die immer strahlende weiße Ritter spielen, vom Meister finanziell kleingehalten werden und gar noch verdeckt würfeln, was ja sowieso der echte Rollenspieler (TM) nicht tut"-Klischee auszupacken.
In meinen Runden:
Heldensterblichkeit - in meiner ehemaligen Runde kam das öfter vor (grad von nem Freund gehört, dass neulich da bis auf einen SC die gesamte Gruppe verreckt ist), da wird auch immer offen gewürfelt. Einer der Gründe, wieso ich da nicht mehr oft mitspiele. In meiner jetzigen Runde gab es schon tote SC, aber recht selten und dann auch abgesprochen. Und der SL würfelt da verdeckt und kein SC stirbt an Würfelpech und wird von nem Ork mit nem rostigen Säbel erschlagen. Und ich finde das großartig, weil ich vor allem spiele, um meine Charaktere weiterzuentwickeln und ich abkotzen würde, wenn die Geschichte, die für sie noch angedacht ist, durch Würfelpech jäh zerstört und beendet wird.
(So, jetzt nimmt mich hier von den truen Offenwürflern eh keiner mehr ernst, aber nachdem ich mich nu schon als DSA-Spieler geoutet hab, isses auch eh wurscht...)
Geld - eigentlich alle meiner SC besitzen mehrere Dutzend mit etliche tausend Dukaten. In längeren Kampagnen werden kleinere Ausgaben komplett über die Regeln zu Einkünften und Lebensstil abgehandelt und nur größere Anschaffungen extra berechnet.
"böse sein" - mal davon abgesehen, wie abgedroschen der Begriff ist - kein Mensch ist nur böse oder nur gut, und da ich keine Klischee-Abziehbildchen spielen möchte, sondern versuche, alle meine Charaktere mit unterschiedlichen Motivationen, Wünschen, Zielen, Ängsten usw. auszustatten, kann ich mit "böse" auch nicht viel anfangen. In meiner Runde wurden schon Dämonen beschworen, Leute gemeuchelt, Gefangene gefoltert, Gift verwendet, Städte überfallen, Leute grausam zu Tode gehetzt, etc. Je nach SC halt.