Autor Thema: Wortfindungsprobleme während des Leitens  (Gelesen 6161 mal)

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Offline LordBorsti

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #25 am: 3.11.2017 | 09:13 »
@Derjayger

Müde Spieler wieder mit schönen Beschreibungen und guten Formulierungen wach zu kriegen ist nicht so einfach bzw. vielleicht auch die falsche Technik.

Ich denke viel entscheidender ist der Klang und Rhythmus deiner Stimme.

Wenn du ruhig, recht monoton und tief sprichst kannst du deine Spieler sprichwörtlich in den Schlaf erzählen, hab ich schon ein paar mal hinbekommen  :D.

Propier mal auf Abwechslung zu achten, also mal tief mal hoch, schnell und langsam, flüssig und abgehackt zu sprechen. Wenn du deine Stimme als ein Instrument betrachtest, kannst du Spannung bzw. Entspannung viel besser vermitteln. Inhalt ist sekundär, solange alle einigermaßen verstehen, was du da erzählst.
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Offline Greifenklause

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #26 am: 3.11.2017 | 09:18 »
Wenn du einen tattrigen zerstreuten Meistermagus darstellst, wende mal Sprichwörter falsch an. Ist ganz einfach: Nimm einfach die, die du selbst nicht ganz beherrschst. Die Aufmerksamkeit der Grammatiknazis in der Runde hast du sofort.
Sobald es albern wird, kann man es wieder zurückfahren.
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Offline KhornedBeef

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #27 am: 3.11.2017 | 09:22 »
Wenn du einen tattrigen zerstreuten Meistermagus darstellst, wende mal Sprichwörter falsch an. Ist ganz einfach: Nimm einfach die, die du selbst nicht ganz beherrschst. Die Aufmerksamkeit der Grammatiknazis in der Runde hast du sofort.
Sobald es albern wird, kann man es wieder zurückfahren.
Das erinnert mich an das wunderbare Büchlein "Hand aufs Hemd" mit authentischen Sprachperlen  :)
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Offline Greifenklause

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #28 am: 3.11.2017 | 09:26 »
Ohja:
Mein einer Mitspieler hörte äußerst konzentriert zu, was der Magier so zu erzählen hatte.
Die Kerninformationen waren so besser gespeichert. Auch wenn er etwas aus den Ohren blutete.
Da beißt sich die Katze halt in den Sack.
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Offline Moonmoth

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #29 am: 3.11.2017 | 10:13 »
Ich muss schon rein beruflich des Öfteren Sachen vortragen und da kommt man schon mal in diese Situationen, die du beschreibst - das passiert mir aber auch beim leiten schon mal.
Ein paar Sachen, die mir geholfen haben (in Ergänzung zu den vorgenannten):
  • Benutze keinen Volltext als Vorlage! Nichts ist schwerer, als nach einer Unterbrechung - Spieler neigen ja zu so etwas, die Schurken! -  wieder Anschluss an einen schön formulierten langen Satz zu finden. Mach dir Stichpunkte (keine ganzen Sätze!!), schreib dir die Schlagworte auf! Eine Mindmap hilft vielen, mir nicht ... so richtig.
  • So wenig erzählen wie möglich, so viel erzählen wie nötig! Das entspricht dem KIS Prinzip, das schon genannt wurde. Die Spieler brauchen ja nur einem Eindruck vom Ort, sie werden neugierig genug sein, um ggf. nachzufragen. Je weniger du monologisieren musst, desto flüssiger ist das Ganze, desto mehr involviert ist die Runde.
  • Timing ist alles! Lass dir Zeit beim sprechen, werde ruhig mal gaaanz langsam und mache Pausen, werde vielleicht auch mal leiser. Das gibt dir nicht nur Denkpausen, sondern das erhöht auch die Spannung und fordert die Aufmerksamkeit der Spieler. Achte mal darauf, wie professionelle Vorleser (oder auch Redner…) ihren Sätzen Zeit zum Atmen geben.
  • Rede mit deiner natürlichen Stimme! Vielen Leuten fällt es schon schwer genug, vor einer Gruppe mit ein wenig Selbstbewusstsein zu sprechen, ohne die Stimme zu verstellen (ich hasse es… tue es aber immer noch fast automatisch manchmal selbst ::)) oder z.B. einen Akzent zu imitieren, der nicht 100% beherrscht wird.
  • Das Wasserglas ist deine Rettung! Nicht nur hilft es, die Stimmbänder zu befeuchten um nicht heiser zu werden - man hat auch einen Moment Zeit um sich zu sammeln und auf seine Notizen zu schauen, während man einen Schluck nimmt.
« Letzte Änderung: 3.11.2017 | 10:16 von Moonmoth »
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Offline Issi

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #30 am: 3.11.2017 | 11:22 »
Zitat
  • Benutze keinen Volltext als Vorlage! Nichts ist schwerer, als nach einer Unterbrechung - Spieler neigen ja zu so etwas, die Schurken! -  wieder Anschluss an einen schön formulierten langen Satz zu finden. Mach dir Stichpunkte (keine ganzen Sätze!!), schreib dir die Schlagworte auf! Eine Mindmap hilft vielen, mir nicht ... so richtig.
ja, Stichpunkte sind gut. Bilder sind noch besser.
Wenn Du ein Bild zu deinem NSC hast, prägt sich das viel besser ein.
Zitat
  • So wenig erzählen wie möglich, so viel erzählen wie nötig! Das entspricht dem KIS Prinzip, das schon genannt wurde. Die Spieler brauchen ja nur einem Eindruck vom Ort, sie werden neugierig genug sein, um ggf. nachzufragen. Je weniger du monologisieren musst, desto flüssiger ist das Ganze, desto mehr involviert ist die Runde.
Natürlich bleiben. -Das Beschreiben, was Du , wenn Du selbst dort wärst,  mit deinen fünf Sinnen wahrnehmen könntest.
Zitat
  • Timing ist alles! Lass dir Zeit beim sprechen, werde ruhig mal gaaanz langsam und mache Pausen, werde vielleicht auch mal leiser. Das gibt dir nicht nur Denkpausen, sondern das erhöht auch die Spannung und fordert die Aufmerksamkeit der Spieler. Achte mal darauf, wie professionelle Vorleser (oder auch Redner…) ihren Sätzen Zeit zum Atmen geben.
Gechillt bleiben ja. Wenn man mit Freunden spielt, sollte man auch keinen Grund haben aufgeregt zu sein.
Zitat
  • Rede mit deiner natürlichen Stimme! Vielen Leuten fällt es schon schwer genug, vor einer Gruppe mit ein wenig Selbstbewusstsein zu sprechen, ohne die Stimme zu verstellen (ich hasse es… tue es aber immer noch fast automatisch manchmal selbst ::)) oder z.B. einen Akzent zu imitieren, der nicht 100% beherrscht wird.
NSC würde ich schon eine eigene Stimme geben. Und eine eigene Persönlichkeit.
Und wenn möglich auch ein Bild oder eine Bildhafte Beschreibung.
« Letzte Änderung: 3.11.2017 | 11:24 von Issi »

Offline LordBorsti

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #31 am: 3.11.2017 | 12:13 »
Wenn man mit Freunden spielt, sollte man auch keinen Grund haben aufgeregt zu sein.

Bin auch nach 15 Jahren Spielleiter-Erfahrung vor jeder Runde nervös, wie ein Rennpferd  ;D. So eine Mischung aus Vorfreude mit einem schüsschen Adrenalin.
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Offline Greifenklause

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #32 am: 3.11.2017 | 12:16 »
@ Lord Borsti
+1 Jupp.
Und anschließend sind sie dann sooo zufrieden, gerade weil vielleicht vorher mehr Riffe wahrgenommen hat als ohne die Nervosität.
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Offline Issi

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #33 am: 3.11.2017 | 12:25 »
Bin auch nach 15 Jahren Spielleiter-Erfahrung vor jeder Runde nervös, wie ein Rennpferd  ;D. So eine Mischung aus Vorfreude mit einem schüsschen Adrenalin.
Vorfreude kenne ich auch.
Und den Wunsch, dass es hinhaut.
 "Angst" oder "Lampenfieber" hätte ich eher vor Leuten, die ich nicht kenne.
Aber bei meinen Homies nicht so. Wozu auch? - Wir wissen, dass es uns Spaß macht.
Ohne Angst spielen zu können, ist ein schönes Gefühl.
Und es bedeutet auch nicht, dass man sich weniger Mühe gibt, im Gegenteil. :)

Edit. Ich gebe mir ja nicht deshalb Mühe, weil ich Angst habe, meine Mitspieler finden mich sonst blöd.
oder weil ich mir damit selbst oder anderen irgendwas beweisen muß.
Ich gebe mir deshalb Mühe, weil ich selbst Spaß daran habe und weil ich diesen Spaß mit meinen Mitspielern teilen möchte.
« Letzte Änderung: 3.11.2017 | 12:48 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #34 am: 3.11.2017 | 14:14 »
Ich gebe mir Mühe, weil ich will, dass alle Spaß haben und deshalb bin ich nervös!
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Offline Issi

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #35 am: 3.11.2017 | 14:25 »
Ich gebe mir Mühe, weil ich will, dass alle Spaß haben und deshalb bin ich nervös!
Hey Klause, ich weiß, aber "Spaß ist ansteckend."
Wenn Du selbst entspannt bist und Spaß hast, dann kriegen das auch deine Spieler mit.
Und meist wirkt sich das positiv auf das gesammte Spiel aus.

Mehr kann keiner erwarten und auch leisten.
Du hast extra für sie gekocht und servierst ihnen ein warmes Gericht.
Appetit haben müssen sie schon selber.  ;)

Offline Greifenklause

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #36 am: 3.11.2017 | 14:28 »
Dankeschön!

Aber das muss man erstmal in die Birne bekommen.
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Offline ElvisLiving

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #37 am: 3.11.2017 | 15:11 »
Übersieht mich einfach, ich bin Gesprächsforscher und werde jetzt etwas über Kommunikation schreiben... Wenn ihr mich doch nicht übersieht... Vielleicht hilft es euch ja?

Wozu reden wir überhaupt?
Wir sind alleine in unseren Köpfen und unseren Gedanken.
Wir sprechen, um so zu tun, als seien wir das nicht. Aber wir können niemals sicher wissen, ob wir so verstanden werden, wie wir etwas gemeint haben.
Sprechen wir, übersetzen wir unsere Innenwelt in Sprache, welche von unseren Gesprächspartnern interpretiert werden.
Entgegnen sie daraufhin etwas, dass zu dem passt, was wir sagten, denken wir, sie haben uns verstanden.
Und wenn wir daraufhin mit unserem dritten Redezug etwas entgegnen, was wiederum anschlussfähig an die Antwort unseres Gesprächspartners ist, dann denkt auch dieser, dass seine Interpretation von dem, was wir sagten, korrekt ist.

Beispiel:
"Wie geht es dir?"
"Mir geht es gut."
"Das freut mich."

Bestimmte Arten von Gesprächen haben wir besonders oft geführt, weshalb es uns leicht fällt, die Redezüge  unserer Gesprächspartner zu verstehen und anschlussfähig zu reagieren (Wir wissen alle, wie "Untericht", wie "Tischgespräch", wie "Gesundheit wünschen" geht). Andere sind schwieriger für uns, weil wir nicht so routinisert in ihnen sind (Flirts, Bewerbungen, Referat... Rollenspiele spielen). Hier fällt es uns schwerer, die Redezüge unserer Gesprächspartner zu verstehen und anschlussfähig zu antworten.


Rollenspiele sind eine Form von Gespräch
Das mag erst einmal trivial klingen, viele Regelwerke erkennen diese simple Wahrheit jedoch nicht (Positivbeispiel: Apocalypse World).

Anstatt den an dem Gespräch beteiligten Personen Regeln zu geben, wie man miteinander reden muss, geben sie uns Regeln für den Teil unseres Gesprächs, der nicht beobachtbar ist: (Reichweiten, Trefferpunkte etc.)

Sprache ist spezifisch vage

Jeder, der schon einmal etwas programmiert hat, weiß, wie schwer es ist, sich so verständlich zu machen, dass sein Text 100% eindeutig ist...
Zum Glück funktionieren Menschen besser im Verstehen von Sprache als Computer. Sie können den diffusen "Code" unserer Sprache interpretieren. Lücken werden gefüllt, ausgeschmückt. Nachfragen werden gestellt.

Bis man sich so gut vortäuscht, man würde sich verstehen, dass es unproblematisch ist.

Es geht nicht darum, verstanden zu werden, sondern das alle DENKEN sie würden verstanden werden

Eine unglaublich detaillierte Beschreibung des "Vorstellungsraums", der Spielwelt wird dafür sorgen, dass wenig Nachfragen seitens der Spieler gestellt werden.
Aber es ist vielleicht auch eine ineffiziente Lösung für das Problem: Wir wollen ein Rollenspiel spielen.

Detaillierte Beschreibung:
"Die Bedienung kommt zu euch. Sie hat aschblondes Haar, dass durch eine schlichte Holzspange zusammengehalten wird. Auf ihrer Nase ist eine schwarzerahmige großgläsrige Brille zu sehen. Sie wirkt jung, ihr Gesicht ist faltenlos und ihre blauen Augen blitzen schlau. Sie trägt ein..."

versus:
"Eine studentenhafte Bedienung tritt auf euch zu: 'Was darf ich euch bringen?'"

Natürlich werden sich die Vorstellungen im zweiten Fall unterscheiden, aber solange niemand ihr aussehen wichtig macht ("Wie sieht sie denn aus?"), genügt eine solche Beschreibung um weiter zu spielen.

Krisen im Rollenspiel entstehen erst, wenn man aufhört, das Spiel zu spielen.


Anstatt über die Spiel zu sprechen, diskutiert man über Regeln, über Plausibilität o.ä. DIES sind die wahren Krisen, die es zu vermeiden gibt. Solange jedoch jeder anschlussfähige Beiträge zum Spielgeschehen beiträgt, entsteht keine Krise.

"Ihr geht einen dunklen Tunnel entlang und hört ein tiefes grollen. Was tut ihr?"
"Ich bleibe stehen und lausche. Was höre ich?"
"Nun, das weiß ich nicht, mach mal eine probe auf 'was höre ich?'"

usw.

Wortfindungschwierigkeiten sind kein Problem: Oft ist es nicht wichtig, wie die Bedienung in deinem Kopf aussieht, oder der Kampfplatz genau aufgebaut ist, solange das Gespräch am Laufen bleibt.

Wenn dir keine guten Wörter einfallen, nimm ein einfaches. Die Bedienung ist nicht studentenhaft. Sie ist jung und nett.

Die anderen Mitspieler werden schon die Lücken füllen und damit weiter spielen.

Ende des soziologischen Rumgeblubbers. :)

Offline achlys

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #38 am: 3.11.2017 | 16:49 »
Großartig! Vielen Dank für den Beitrag.


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Offline Issi

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #39 am: 3.11.2017 | 17:04 »
Zitat
Jeder, der schon einmal etwas programmiert hat, weiß, wie schwer es ist, sich so verständlich zu machen, dass sein Text 100% eindeutig ist...
Zum Glück funktionieren Menschen besser im Verstehen von Sprache als Computer. Sie können den diffusen "Code" unserer Sprache interpretieren. Lücken werden gefüllt, ausgeschmückt. Nachfragen werden gestellt.
Woran das wohl liegt?
Ich nehme an, weil Menschen eben zum Glück keine Computer sind (Den Vergleich finde ich äußerst unglücklich),
sondern fühlende Wesen.
Man kann übrigens "nicht nicht kommunizieren."
Selbst wenn nicht gesprochen wird, kommunizieren Menschen-z.B. über Ausdruck, Mimik und Körpersprache.
Der Mensch ist nicht nur an den Worten seines Gegenübers interessiert, sondern genauso an dessen Empfindungen.
Und er ist auch fähig das "Nicht Gesprochene" zu deuten. Es ist oft wesentlich aussagekrätiger als das gesprochene.
Die Täuschung des gesprochnen Wortes funktioniert deshalb nur bedingt.

Und der Mensch möchte sich natürlich verstanden fühlen, nicht nur verbal sondern vor Allem emotional.
Ich kann natürlich versuchen durch Sprache vorzutäuschen, dass mir die Empfingungen meines Gegenübers nicht gleichgültig sind,
aber das ist nicht das Selbe. Und es wird sensiblen Menschen auffallen. ;)
Zitat
Es geht nicht darum, verstanden zu werden, sondern das alle DENKEN sie würden verstanden werden
Selten sowas gruseliges gelesen.

Kommunikation auf die Ebene der Verbalen Sprache zu beschränken, im Kontext Rollenspiel, finde ich äußerst beschränkt, sorry.
Da muß es gerade auch auf den anderen Ebenen funktionieren, damit der Laden läuft.
Wenn der Draht zu den Spielern da ist, kann ich "Bilder" wesentlich schneller und effizienter transportieren und zudem noch darauf Acht geben, dass ich mein Gegenüber durch meine Beschreibungen weder verstöre noch schockiere. Eine Gefahr, die bei Gewaltszenen immer besteht.
« Letzte Änderung: 3.11.2017 | 17:27 von Issi »

Offline ElvisLiving

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #40 am: 3.11.2017 | 17:21 »
Woran das wohl liegt?
Ich nehme an, weil Menschen eben zum Glück keine Computer sind (Den Vergleich finde ich äußerst unglücklich),
sondern fühlende Wesen.
Man kann übrigens "nicht nicht kommunizieren."
Selbst wenn nicht gesprochen wird, kommunizieren Menschen-z.B. über Ausdruck, Mimik und Körpersprache.
Der Mensch ist nicht nur an den Worten seines Gegenübers interessiert, sondern genauso an dessen Empfindungen.
Und er ist auch fähig das "Nicht Gesprochene" zu deuten. Es ist oft wesentlich aussagekrätiger als das gesprochene.
Die Täuschung des gesprochnen Wortes funktioniert deshalb nur bedingt.

Und der Mensch möchte sich natürlich verstanden fühlen, nicht nur verbal sondern vor Allem emotional.
Ich kann natürlich versuchen durch Sprache vorzutäuschen, dass mir die Empfingungen meines Gegenübers nicht gleichgültig sind,
aber das ist nicht das Selbe. Und es wird sensiblen Menschen auffallen. ;)

Ich stimme dir in allen Punkten zu:

Dass Menschen denkende und fühlende Wesen: Genau das meinte ich, wenn ich schrieb, das Menschen "Lücken" schließen können (Was Computer, weil sie eben nicht so sind, nicht können).

Und wenn ich "Täuschungen" schrieb, dann meine ich damit nicht, dass man sein Gegenüber anlügt, sondern sich alle Mühe gibt es zu verstehen (auch wenn man sich niemals wirklich sicher sein kann, dass man das tatsächlich tut - die Reaktion auf meine Reaktion, die meinen Erwartungen entspricht (Dritter Redezug s.o.) gibt uns aber das Gefühl der Sicherheit, sein Gegenüber verstanden zu haben und wiederum verstanden zu werden). Der Begriff der Ethnomethodologie dafür ist "accountable": Also etwas "anzeigen". Den hätte ich der Eindeutigkeit halber auch besser nutzen sollen.

Und natürlich ist nicht nur das gesprochene Wort eine mögliche Entgegnung. Zu weinen, wenn man gefragt wird, wie es einem geht, spricht größere Bände, als es ein "nicht so gut" könnte.

@ Edit: Ich meinte keineswegs, das Sprache nur etwas verbales ist.
« Letzte Änderung: 3.11.2017 | 17:30 von ElvisLiving »

Offline Issi

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #41 am: 3.11.2017 | 17:36 »
Zitat
Und wenn ich "Täuschungen" schrieb, dann meine ich damit nicht, dass man sein Gegenüber anlügt, sondern sich alle Mühe gibt es zu verstehen (auch wenn man sich niemals wirklich sicher sein kann, dass man das tatsächlich tut - die Reaktion auf meine Reaktion, die meinen Erwartungen entspricht (Dritter Redezug s.o.) gibt uns aber das Gefühl der Sicherheit, sein Gegenüber verstanden zu haben und wiederum verstanden zu werden). Der Begriff der Ethnomethodologie dafür ist "accountable": Also etwas "anzeigen". Den hätte ich der Eindeutigkeit halber auch besser nutzen sollen.
Klar stecke ich nicht im Körper des anderen, beziehungsweise, laufe ich nicht in seinen Schuhen. 
Aber je besser der Draht. -Oder je besser ich seine Reaktionen deuten kann, und nachfühlen kann, desto besser lerne ich auch tatsächlich ihn zu verstehen.

Das man sich mal verschätzen kann- ja da stimme ich zu, das kann auch passieren.
Dass es grundsätzlich unsicher ist, ob man den anderen versteht, und, dass man sich deshalb nicht auf seine eigene Wahrnehmung verlassen sollte- nein.
Ich denke schon, dass man seinem ersten Verständnis trauen sollte. Und auch versuchen sollte den anderen zu deuten bzw. ihn auf der nonverbalen Ebene zu verstehen.
Finde ich super wichtig.
Sprache ist mMn. kein guter Ersatz für Empathie.
Man kann mit Sprache sowohl wahre als auch falsche Informationen über Wahrnehmung und Gefühle transportieren. Der Körper jedoch lügt nie.
Bzw. er hat es viel schwerer. (Beispiel Lügendetektor)
« Letzte Änderung: 3.11.2017 | 17:38 von Issi »

Offline Chicken

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #42 am: 3.11.2017 | 17:52 »
Wie der Titel sagt, fallen mir beim Leiten die passenden Worte nicht ein. Alleine/vorher schon eher. Vielleicht aus Nervosität oder selbstauferlegtem Zeitdruck.

Das nervt, weil schöne Beschreibungen oder gar NPC-Vertonung nicht gehen.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und Tipps parat?

Achja, ich improvisiere nach vorbereiteten Skizzen.
Sich selbst keinen Druck machen. Ausweichen auf andere Themen/Dinge die man easy beschreiben kann. Sich selbst zu trauen: es kommt schon und wenn dann halt was anderes. Viele Notizen machen, Notebook etc mit Ideen füllen.
Beschreibung ist überbewertet. "Ihr betretet eine Gaststätte" ist meist genug, der Film läuft dann von selbst bei deinen Spielern ab. Du kannst beschreiben was dir gerade einfällt, einen Jongleur dem alle Äpfel herunter fallen oder die brünette Bedienung oder oder oder. Es ist egal. Das Wichtigste :

HAVE FUN
Booook-bok-bok

Offline ElvisLiving

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #43 am: 3.11.2017 | 17:56 »
Klar stecke ich nicht im Körper des anderen, beziehungsweise, laufe ich nicht in seinen Schuhen. 
Aber je besser der Draht. -Oder je besser ich seine Reaktionen deuten kann, und nachfühlen kann, desto besser lerne ich auch tatsächlich ihn zu verstehen.

Das man sich mal verschätzen kann- ja da stimme ich zu, das kann auch passieren.
Dass es grundsätzlich unsicher ist, ob man den anderen versteht, und, dass man sich deshalb nicht auf seine eigene Wahrnehmung verlassen sollte- nein.
Ich denke schon, dass man seinem ersten Verständnis trauen sollte. Und auch versuchen sollte den anderen zu deuten bzw. ihn auf der nonverbalen Ebene zu verstehen.
Finde ich super wichtig.

Auch da gebe ich dir wieder Recht.

Verzeih mir den Vergleich: Aber ich schrieb ja, dass in bekannten Situationen sicherer agieren kann.

Natürlich gilt das auch für Menschen (Situationen bestehen ja hauptsächlich aus Menschen und Dingen). Bekannte/Freunde/Familie versteht man, auf Grund der geteilten Erfahrungen tendenziell besser als Fremde (was sich in einer geteilten Sprache, z.B. Insiderwitzen, oder dem geteilten Wissen darüber, was ein D20 ist zeigt). Das erzeugt Vertrauen.

Rollenspiele mit Fremden sind mehr ungeheurer als Rollenspiele mit meinen Freunden. Da weiß ich besser, worauf ich mich einlasse und weiß ziemlich genau, was von mir erwartet wird und ich erwarten kann.

Sprache ist mMn. kein guter Ersatz für Empathie.
Man kann mit Sprache sowohl wahre als auch falsche Informationen über Wahrnehmung und Gefühle transportieren. Der Körper jedoch lügt nie.
Bzw. er hat es viel schwerer. (Beispiel Lügendetektor)

Genau. Empathie ermöglicht Sprache erst - sonst wären wir ja Computer und müssten in allem absolut eindeutig sein.



Mein Argument sollte nicht sein, dass man seinen Mitspielern und seinem Bauchgefühl misstrauen solle.
Im Gegenteil:
Man soll seinen Mitspielern und sich vertrauen, dass man nicht hundert Prozent in allem eindeutig sein muss (perfekte Beschreibungen). Die anderen Spielteilnehmer werden schon irgendwie verstehen, was man gemeint hatte und damit einfach weiter spielen. 'Krisen' entstehen erst, wenn es beim Rollenspielen nicht mehr ums Rollenspielen geht (So eine 'Krise' kann auch total toll sein: Wenn etwas lustiges passiert ist, alle lachen und sich in Anekdoten verlieren, anstatt weiter zu spielen)


@ Chicken: Danke - genau das schrieb ich in mehr Zeilen.

Offline Chicken

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #44 am: 3.11.2017 | 18:07 »
Auch da gebe ich dir wieder Recht.

Verzeih mir den Vergleich: Aber ich schrieb ja, dass in bekannten Situationen sicherer agieren kann.

Natürlich gilt das auch für Menschen (Situationen bestehen ja hauptsächlich aus Menschen und Dingen). Bekannte/Freunde/Familie versteht man, auf Grund der geteilten Erfahrungen tendenziell besser als Fremde (was sich in einer geteilten Sprache, z.B. Insiderwitzen, oder dem geteilten Wissen darüber, was ein D20 ist zeigt). Das erzeugt Vertrauen.

Rollenspiele mit Fremden sind mehr ungeheurer als Rollenspiele mit meinen Freunden. Da weiß ich besser, worauf ich mich einlasse und weiß ziemlich genau, was von mir erwartet wird und ich erwarten kann.

@ Chicken: Danke - genau das schrieb ich in mehr Zeilen.
You are most welcome Sir ::) was ich noch schreiben wollte, wenn man sich alleine leichter tut und im (bestimmter) Gesellschaft Schwierigkeit mit dem Beschreiben hat, ist das ein Zeichen, dass man Druck hat und eine gewisse Erwartungshaltung zu erfüllen meint zu müssen. Das ist nicht so leicht abzulegen wie man meint aber es hilft auf wenige Dinge zu fokussieren die einerseits eben Spass machen und b) vertraut sind. Also Dinge die man aus der Vergangenheit kennt seis aus Filmen Büchern RL oder was immer recyeln und eben nur die Sachen bringen die dir Spass machen.

Das Abenteuer als Knetmasse verwenden und damit spielen. Mal auch die Spieler PAUSEN in der Beschreibung akzeptieren lassen weil sie es müssen denn du bist am Drücker.

Schlicht Spass haben
Booook-bok-bok

Offline Issi

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #45 am: 3.11.2017 | 18:09 »
Zitat
Mein Argument sollte nicht sein, dass man seinen Mitspielern und seinem Bauchgefühl misstrauen solle.
Im Gegenteil:
Man soll seinen Mitspielern und sich vertrauen, dass man nicht hundert Prozent in allem eindeutig sein muss (perfekte Beschreibungen). Die anderen Spielteilnehmer werden schon irgendwie verstehen, was man gemeint hatte und damit einfach weiter spielen. 'Krisen' entstehen erst, wenn es beim Rollenspielen nicht mehr ums Rollenspielen geht (So eine 'Krise' kann auch total toll sein: Wenn etwas lustiges passiert ist, alle lachen und sich in Anekdoten verlieren, anstatt weiter zu spielen)
Ok, gut zu wissen.
Man kann Leute, wenn man das denn wollte, nämlich auch sehr gut durch Sprache manipulieren. Gibt dazu ja unzählige Seminare. Doch wie gesagt ,das Bauchgefühl bleibt.
Aber auch das schließt die Möglichkeit der Täuschung nicht aus.
Von daher wollte ich diese wichtigen Dinge einfach nochmal ansprechen.

Ich verstehe zgg. noch nicht ganz, was Du unter Krisen verstehst.
Wenn der Spielfluss, bzw. Wortfluss, durch was auch immer unterbrochen wird?
Der rote Faden abreißt?
Das sehe ich zumindest nicht ganz so dramatisch, solange man weiß wo man ihn aufheben muss.
Da hilft es manchmal einfach so sagen: "Ok Du bist gerade da- .....und dann passiert das."
Oder einfach : "und würfel mal was jetzt passiert" um die Aufmerksamkeit der Spieler zurück zu bringen.

Edit. Eine "Krise" die es unmöglich gemacht hat, wieder in den Spielfluss zu kommen, habe ich bis jetzt noch nicht erlebt.
Lag vielleicht auch an meinen Spielleitern. Und auch Mitspielern die irgendwann weiterspielen wollten.

Zitat
Schlicht Spass haben
Ja, das haben wir dem Strang Ersteller auch auf Seite 1 empfohlen.
Und es hat augenscheinlich bereits Wirkung gezeigt.
 :D

Ich glaube auch es ist keine Schande vor ungewohnten Situation oder Personen aufgeregt zu sein. Die Frage ist, wie schnell man es schafft sich selbst wieder zu beruhigen und zu einer Art  Routine zu finden in der man sich wohl fühlt. "Du darfst jetzt nicht......aufgeregt sein", funktioniert sowieso nicht.
Wahrnehmen,akzeptieren und weiter machen, klappt ,denke ich, besser als sich darüber zu ärgern.
« Letzte Änderung: 3.11.2017 | 18:32 von Issi »

Offline ElvisLiving

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #46 am: 3.11.2017 | 18:32 »
Mein Tipp:

Wenn du nicht weiter weißt: Stell den Spielern eine Frage über das Spiel und nutze die Antwort. (Keep it going)

"Ich stehle mir das Buch des Zauberers. Was steht drin"

Oh Shit... Keine Ahnung... Darauf bin ich nicht vorbereitet...

"Weiß ich nicht. Aber Gandalf, du spielst doch einen Zauberer. Was steht denn in dem Buch?"

"Darin ist die Beschwörung eines Balrogs beschrieben."

Alles klar... Irgendwo hier könnte also eine Balrogbeschwörung statt gefunden haben... Vielleicht ist der nächste Raum ja etwas angekokelt von dem gescheiterten versuch ihn zu beschwören? Oder war er sogar erfolgreich und hier IST noch ein Balrog?


@ Was ist eine Krise: Alltagssprachlich besteht eine Krise darin, dass etwas schlimmes passiert.

Im soziologischen Sinne besteht eine Krise dann, wenn die Interaktion "abbricht" bzw. zu einer anderen Art von Interaktion wird - das Thema der Unterhaltung ändert sich. Ein Streit, indem ordentlich die Fetzen fliegen ist keine "Krise" in diesem Sinne - so funktionieren nunmal Streitsituationen.

Störende Krisen des Rollenspiels sind zum Beispiel:
Wenn Regeln diskutiert werden (man "spielt" nicht mehr, man "diskutiert")
Wenn man ausgelacht wird (man spielt nicht mehr, man wird ausgelacht),
Wenn zwei anfangen über etwas anderes zu reden (man spielt nicht mehr "zusammen")
Wenn etwas "doofes" im Spiel passiert und man das doof findet (man spielt nicht mehr, man zeigt z.B. an das man beleidigt/unzufrieden ist.

Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten mit solchen Krisen umzugehen:
Wenn jemand seine Cola vergießt, kann man es taktvoll übersehen (dann "tun" alle so, als sei nichts passiert und "spielen weiter" - Krise abgewendet - bei nicht so schlimmen Krisen (Handy klingelt u.ä. ist sowas normal und ethisch nicht fragwürdig - bei großen Krisen (Jemanden ist das Spiel zu krass), sollte man das nicht machen!)

Oder  man kann das Thema auf die Krise lenken (oft ist das das Richtige): "Alles in Ordnung bei dir?", "Ich hol mal eben nen Lappen.", "Ich möchte, dass es fair zugeht. Lass uns eben in den Regeln nachschlagen..."

Möchten aber alle Rollenspiele spielen, gilt es Krisen zu vermeiden (Stichwort Gruppenvertrag (egal ob auf Grund von gemeinsamen Erfahrungen, oder mündlich/schriftlich festgehaltenen Vereinbarungen) und wenn sie auftreten, mit ihnen angemessen umzugehen:

Lass die beiden doch einen Moment lang miteinander quatschen... Wenn sie gleich immer noch nicht wieder bei "allen" sind, spiel sie doch an,. anstatt dich darüber zu beschweren, wie unhöflich sie sind...
Conan setzt sich auf einen Stuhl? Ich habe doch gar keinen Stuhl beschrieben... nagut. Jetzt ist da eben einer.
Usw.

Offline Derjayger

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #47 am: 5.11.2017 | 20:46 »
Eben lief's wieder sehr schön. Habe dauernd an den Tipp gedacht, dass wir (Kumpels) uns eigentlich nur nett unterhalten. Ich war richtig locker und konnte dadurch gut improvisieren. Danke nochmal dafür!

Die neuen Beiträge habe ich noch nicht gelesen.
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline Greifenklause

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #48 am: 14.11.2017 | 08:23 »
Kleiner Tip (denn den Fehler habe ich gestern gemacht):
Versuch nicht aus der Mimik deiner Mitspieler ein Feedback abzulesen.

In meinem Madmaxsetting durften die Abenteurer sich an einen Pflanzenparasiten anschließen, um Indiana Jones aus einer Traumwelt zu befreien. Anschließend spielten wir viele Miniszenen aus der Tempelszene ganz am Anfang. Aus der Mimik las ich ab:
-- UU zu viel Realbezug
-- "Man wann geht es endlich weiter?"
-- "eine Filmszene 1:1, jetzt echt?"
Ich war auf dem Holzweg, alle waren begeistert...
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Klingenbrecher

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Re: Wortfindungsprobleme während des Leitens
« Antwort #49 am: 27.12.2017 | 05:32 »
"Wie heißt es noch gleich?"
"Ähhh, öööhmm, jaaa"

In dieser Situation hat sich bestimmt jeder schon mal befunden. Was die Füllwörter betrifft, "ääähs und ööööhms", habe ich diese schon mal aus dem Wortschatz gestrichen und schweige lieber kurz die Spieler/innen an. Das ist jedenfalls besser als ein offener Mund der wie ein Staubsauger klingt, "ÖÖÖÖÖÖHHHH"

Mir zeigte sich das es besser ist kurz die Spieler/innen zu informieren den Faden verloren  zu haben oder ein Wort nicht finden zu können als Semioptimal was zurecht zu stammeln.