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Wann lohnt sich Weltenbau?

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Luxferre:

--- Zitat von: hanky-panky am  6.11.2017 | 14:23 ---Wer betreibt denn heute noch Weltenbau wie die Altvorderen, die nur mit einer Schreibmaschine und einem Stift bewaffnet eine Welt gänzlich aus sich selbst erschaffen MÜSSEN?

Weltenbau ist doch eigentlich eher Kompilieren von Recherchematerial anderer Weltenbauer

--- Ende Zitat ---

Ich. Einige Namen mögen entlehnt sein, der Rest entspringt meiner Feder.

DaveInc:

--- Zitat von: hanky-panky am  6.11.2017 | 14:23 ---Wer betreibt denn heute noch Weltenbau wie die Altvorderen, die nur mit einer Schreibmaschine und einem Stift bewaffnet eine Welt gänzlich aus sich selbst erschaffen MÜSSEN?

--- Ende Zitat ---

Ach, würde ich nicht sagen. Es kann auch unheimlich Spaß machen, diesen Old-School-Schuh zu fahren. Allerdings ist er enorm aufwendig und damit im besten Sinne ein ganz eigenes Hobby. Auf der anderen Seite schrieb Bertolt Brecht einst:

--- Zitat von: Bertolt_Brecht ---»Heute«, beklagte sich Herr K., »gibt es Unzählige, die sich öffentlich rühmen, ganz allein große Bücher verfassen zu können, und dies wird allgemein gebilligt. Der chinesische Philosoph Dschuang Dsi verfaßte noch im Mannesalter ein Buch von hunderttausend Wörtern, das zu neun Zehnteln aus Zitaten bestand. Solche Bücher können bei uns nicht mehr geschrieben werden, da der Geist fehlt. Infolgedessen werden Gedanken nur in eigner Werkstatt hergestellt, indem sich der faul vorkommt, der nicht genug davon fertigbringt. Freilich gibt es dann auch keinen Gedanken, der übernommen werden, und auch keine Formulierung eines Gedankens, die zitiert werden könnte. Wie wenig brauchen diese alle zu ihrer Tätigkeit! Ein Federhalter und etwas Papier ist das einzige, was sie vorzeigen können! Und ohne jede Hilfe, nur mit dem kümmerlichen Material, das ein einzelner auf seinen Armen herbeischaffen kann, errichten sie ihre Hütten! Größere Gebäude kennen sie nicht als solche, die ein einziger zu bauen imstande ist!«
--- Ende Zitat ---

Aber das Zitat, bzw. diese Kalendergeschichte des Herrn Keuner hinkt natürlich, wenn es auf so ein frivoles und eskapistisches Hobby, wie das Rollenspiel angewandt wird ... Auf der Seite eine formidable Rechtfertigung eine Welt auf Grundlage anderer Welten zu schreiben ^^

Tintenteufel:

--- Zitat von: Anro am  6.11.2017 | 12:58 ---Lass mich mal eben ein paar Punkte für beide Weltenarten überlegen...

Vorteile: Kaufwelt

* Zeitersparnis(!)
* Den Spielern bekannt (Götter, Lebensweise, Technologien, Spirituelles)(aka 'Bei Odin, ich werde Dir' "Moment, Odin ist Unfug, der heißt hier Nido und ist weiblich und so.")
* Die Geographie ist meist besser und professioneller ausgeschmückt (Karten, Städte usw.)
* Oft sind keine zu großen Ungereimtheiten in Geschichte, Wirtschaft usw. vorhanden
* Romane und andere cross-Medien machen die Immersion oft leichter
* Spontane Inspirationen durch Beschreibungen (Choice paralysis ist geringer, wenn man sich in einem Rahmen bewegt)
* Zuberhörapps und Programme.(Von Charaktergeneratoren (eher System, aber vielleicht sind da regionale Besonderheiten irgendwie schon eingebaut (?)) über Begegnungstabellen der Region zu Dorfgeneratoren und Namenslisten.)
* Systemverbundenheit (Teilweise machen Systeme einfach mit den mitgelieferten Welten mehr "Sinn" als bei eigenen Welten.)
Eigenes System

* Verantwortung(!) (Etwas macht keinen Sinn? - Deine Schuld)
* Tolles Hobby/Zeitver(sch)wendung
* Eigene Couleur in grundlegenden Pfeilern der Welt. (Level der Verrücktheit, Gefühl der Götter und Gesellschaft so wie es einem am Meisten Spaß macht.)
* Kontrolle über die Geographie (Ich weiß auch nicht, warum so viele Wasserfälle in meiner Welt sind :-) )
* Besonderheiten können im Geiste Wellen auf die Gestaltung der Welt machen. (Und das kann SEHR befriedigend sein - wenn es klappt.)
* Die Welt muss sich nicht an Regeln halten, die einem Kanon entsprechen, die Welt kann sich verändern, umgeworfen werden und sich entwickeln, mit vollem Einfluss der Gruppe.(Keine Publikationen, die Handlungen negieren)
* Komplette, spontane Freiheit über große Dinge. Wenn man seine Welt innerhalb einer Sitzung anpassen will, so kann man das, solange die Änderungen passen und Glaubwürdig sind.
* Kumulative/Iterative Gestaltung ist möglich. Die Spieler würden allerdings teilweise ihre Erinnerungen redconnen müssen. (Hier ist eine Ziegen, keine Schafregion mehr, das heißt, der Schafeintopf von vor zwei Wochen war nie wirklich da... Oder sowas.)
Kleiner Disclaimer noch, wenn man goofy-mindfuck-twisted-comical Welten bauen will, dann mag das alles anders sein. Wenn man mit mehreren Leuten gestaltet ebenfalls. Man opfert einige Dinge, gewinnt andere und es ist ein deutlich anderes Thema, um das es nicht geht, soweit ich das bisher verstehe.
--- Ende Zitat ---

Danke, Anro. Kommt meiner Liste die ich mir gemacht hatte um das Thema zu entscheiden schon sehr ähnlich.

Tintenteufel:

--- Zitat von: hanky-panky am  6.11.2017 | 14:23 ---Wer betreibt denn heute noch Weltenbau wie die Altvorderen, die nur mit einer Schreibmaschine und einem Stift bewaffnet eine Welt gänzlich aus sich selbst erschaffen MÜSSEN?

Weltenbau ist doch eigentlich eher Kompilieren von Recherchematerial anderer Weltenbauer
--- Ende Zitat ---

Denke in mir steckt von beidem etwas. Aber ich tendiere auch eher zu ersterem.

YY:

--- Zitat von: hanky-panky am  6.11.2017 | 14:23 ---Weltenbau ist doch eigentlich eher Kompilieren von Recherchematerial anderer Weltenbauer

--- Ende Zitat ---

Meine Hauptmotivation zum Weltenbau bw. -skizzieren ist die Unzufriedenheit mit den verfügbaren Alternativen.

Da geht es dann aber auch selten um historische Timelines und Kartenmaterial - das auf der anderen Seite oft genug gerade von den Altvorderen derart mit der heißen Nadel hingewutzt wurde, dass man es auch schamlos selbst machen kann.
Da ist das einzige Mehr an Existenzberechtigung Verbreitung und Gewohnheit.

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