Autor Thema: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen  (Gelesen 42636 mal)

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Offline Irian

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #150 am: 7.01.2018 | 22:13 »
"Lasst LGBT-NSCs in Abenteuern auftauchen und stellt nicht ihre sexuelle Orientierung in den Vordergrund" zeigt schon den inkohärenten Irrsinn. Wenn die Orientierung nicht in den Vordergrund gezerrt wird, dann ist sie einfach nicht erkennbar und unbekannt.

Das halte ich gerade bei Rollenspielerin für eine ziemlich kreativitätsfreie Einstellung. Klar, bei den vielen NSCs wird schlicht absolut nicht thematisiert, welche sexuelle Orientierung da vorherrscht, stimmt. Aber es GIBT welche, bei denen es thematisiert wird. Nicht, indem es in den Vordergrund gezerrt wird, nicht, indem der NSC offensichtlich rumbaggert o.ä. Nein, in vielen Fällen auf eine sehr einfache Art und Weise: Indem Paare gezeigt werden. Der Wirt und seine Frau, zum Beispiel. Wenn der Wirt schwul und verheiratet ist, kann man das problemlos auftauchen lassen und völlig unaufgeregt nebenbei als ein Detail von vielen erwähnen, wenn es sich ergibt. Und genauso kann man in entsprechenden Settings auch sicher noch diverse andere Arten finden, wo man das, wenn es passt und Abwechslung bringt, einstreut. Nicht als wichtiges Element, sondern halt als EIN Element, wie die Haarfarbe.

Persönlich würde ich das aber auch niemals als "lehrreich" ansehen wollen. Dafür ist Rollenspiel, zumindest für mich, idR nicht da (außer alle wollen es so sehen, dann viel Spaß) und Oberlehrer braucht echt keiner. Ich würde es anbringen, wenn es Teil des Settings ist, eben um das Setting in all seinen Facetten zu beschreiben und nicht immer nur die gleichen Facetten. Einfach um die Welt etwas bunter und interessanter darzustellen, effektiv der gleiche Grund, warum nicht alle Wirte dick sein müssen - wäre ja langweilig.
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #151 am: 7.01.2018 | 22:15 »
Lebst du nicht in Deutschland? Ernstgemeinte Frage. Wo wurde nach 1945 hier jemand wegen seiner Hautfarbe verfolgt/unterdrückt? Na gut ... vorher eigentlich auch nicht, außer im Imperialsimus und da wurde er nicht verfolgt, sondern ... bevormundet. Wegen der Religion?
Ich habe mich mal für eine Zufallstabelle mit der Bevölkerung in meinem Wohnort beschäftigt und realisiert, dass 18% hier Türkischstämmig sind. Und sie werden diskriminiert, wegen Hautfarbe und Religion. Ein Freund von mir hat nur etwas dunklere Hautfarbe und hatte schon dadurch immer mal wieder Probleme - einfach weil er ein bisschen Türkisch aussieht.

Ich habe die dann nicht veröffentlicht, weil ich keine Lust auf die zu erwartenden rassistischen Kommentare hatte.
« Letzte Änderung: 7.01.2018 | 22:18 von ArneBab »
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Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #152 am: 7.01.2018 | 22:17 »
Wie ist das bei euch so? Kennt ihr viele Menschen, deren Rechte auf erhötes Auftreten im Spiel hier gerade erstritten werden sollen und wenn ja: bemängeln die eigentlich den "Ist"-zustand, oder ist das denen eher bums?
Viele ist relativ. Verglichen zur Anzahl der aktiven Rollenspieler und Rollenspielerinnen, mit denen ich schon in der gleichen Runde gespielt habe, würde ich von etwa 5-10% L, G oder Bi ausgehen (von denen ich das weiß!). Offene Transgender-Rollenspieler*innen (Stern mit Absicht gewählt, weil hier definitiv angebracht) kenne ich keine, allerdings drei von einer Musik-Con, auf die ich regelmäßig gehe (ich weiß nicht, ob sie auch Rollenspiele spielen).

Ob ihnen das bums ist kann ich dir nicht sagen. Ich bin mir recht sicher, dass es ihnen nicht bums wäre, wenn ich "Sexuelle Orientierung" auf das Charakterblatt aufnehmen würde und es da nur die Kategorie "hetero" gäbe. Ich kenne zwei Rollenspieler, mit dem ich schon in Runden gespielt habe, bei denen ich davon ausgehe, dass es für sie ein Problem wäre, einen Schwulen zu spielen.
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Luxferre

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #153 am: 7.01.2018 | 22:18 »
Kleiner Hinweis: Wenn der Thread zu sehr in Richtung Speakers Corner driftet, wandert er genau da hin...
Derzeit mangelt es an Rollenspielbezug...

Zu das  :d

Ich lese nichts von: so wünsche ich mir Diversität und Antidiskriminierung in Rollenspielen.
Alle, selbst meine Posts sind SC.
Der passiv-aggressive Tonfall vieler Leute (inkl. Startpost) tut sein Übriges.

Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #154 am: 7.01.2018 | 22:19 »
Ich lese nichts von: so wünsche ich mir Diversität und Antidiskriminierung in Rollenspielen.
Was ist mit meinen "DSA macht das schon erstaunlich richtig"-Beiträgen?

Oder meinen "wir machen das so"-Beiträgen?

Oder dem "in Monsterhearts sind alle implizit bi"-Beitrag?
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Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #155 am: 7.01.2018 | 22:20 »
Du, ich weiß da einen Trick. Ist gar nicht so schwer. Pass mal auf...

@Aendymion: Wie würdest du das machen?

Ganz einfach. Klassischer, 0-8-15-Fantasy-Plot: Die SCs bekommen vom Dorfältesten eines kleinen Örtchens den Auftrag, einen angeblich verfluchten Schrein im nahen Gebirge zu untersuchen. Eine Woche vorher ist der Ehemann des Dorfältesten, ein ehemaliger Lehrer einer Kriegerakademie im Ruhestand verschollen, als er den Schrein untersuchen wollte. Das erzählt er den SCs natürlich, denn er macht sich Sorgen.

Hier steht der Plot (was ist mit dem Schrein, lebt der Verschollene noch, was hat er entdeckt?), nicht die Sexualität des Auftraggebers im Vordergrund. Sie ist sozusagen Beiwerk, gibt mir aber vielleicht das Gefühl, dass die Spielwelt bunt und vielleicht sogar realistisch und nachvollziehbar ist.

EDIT: Auch Irians Beispiele sind genau das, was ich meine: Das schwule Wirtspaar, die Schmiedin, der dunkelhäutige Hauptmann der Stadtwache. Die Funktion steht im Vordergrund, das diskriminierte Merkmal ist EIN Aspekt und führt nicht zu mit Vourteilen verknüpften Eigenschaften.
« Letzte Änderung: 7.01.2018 | 22:26 von Aendymion »

Offline Der Nârr

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #156 am: 7.01.2018 | 22:21 »
Nur noch in gesellschaftlichen Utopien zu spielen würde wohl 99% der Rollenspielsettings zu Papiermüll machen - irgendwie keine schöne Vorstellung.

In DSA findet man ja schon sehr viele Abbildungen von "starken Frauen", also Ritterinnen, Schmiedinnen usw., auch bei den Geweihten wird doch immer drauf geachtet (Kriegsgöttin ist eine Frau). Ich finde komisch, dass es immer nur in diese Richtung geht und ja auch nur in dieser Richtung vom OP gefordert wird.

Ich würde mir auch mehr männliche Hebammen, männliche Grundschullehrerinnen oder männliche Waschweiber wünschen.

Aber ich versteh schon, als Mann werde ich ja nicht diskriminiert, ich darf ja schon der große starke Krieger sein und habe daher nichts zu meckern :Ironie:.

P.S.: Als SL schlüpfe ich ständig in andere Geschlechter, Hautfarben, Kulturen, sexuelle Ausrichtungen und sogar Spezies.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
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Offline Ludovico

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #157 am: 7.01.2018 | 22:21 »
Wer ist "wir"?

Im Vergleich mit meinen anderen Hobbies (und Nachbar-Hobbies, in die ich Einblicke habe) ist mein Rollenspieler-Dunstkreis nicht auffällig mehr oder weniger heterogen. Und mir ist jetzt auch nicht aufgefallen, dass die Anwesenheit der "Farbigen" sich irgend wie besonders auswirkt. Ich hatte auch schon Runden komplett mit weißen, heterosexuellen Biodeutschen - qualitativ ist da kein Unterschied spürbar gewesen.

Ich hab bislang so gut wie keine nichtweissen Spieler getroffen in all den Jahren - sei es in Spielrunden oder auf Cons.
Deshalb gehe ich davon aus, dass überwiegend Weisse RPG betreiben.

Wenn das in Deinen Runden anders läuft, find ich das gut.

Ich glaube auch nicht, dass nichtweisse Spieler besser sind, sondern fände es generell besser, wenn wir so mehr Spieler hätten.

Und bei meinen Runden sind halt auch die SCs meist weiss gewesen. Deshalb auch meine Vermutung, dass nichtweisse Spieler eher nichtweisse Charaktere spielen.

Luxferre

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #158 am: 7.01.2018 | 22:22 »
Was ist mit meinen "DSA macht das schon erstaunlich richtig"-Beiträgen?

Oder meinen "wir machen das so"-Beiträgen?

Oder dem "in Monsterhearts sind alle implizit bi"-Beitrag?

Ja, Du hast Recht. Es gibt vereinzelt gute Posts. Die wollte ich nicht unter den Teppich kehren.

Offline Chruschtschow

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #159 am: 7.01.2018 | 22:25 »
Ich wäre ja schon froh, wenn Cross Gender Play kein Thema mehr im Rollenspiel wäre, das noch regelmäßig als diskussionswürdig erachtet wird. ::)
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Bad Horse

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #160 am: 7.01.2018 | 22:25 »
Ich wäre ja schon froh, wenn Cross Gender Play kein Thema mehr im Rollenspiel wäre, das noch regelmäßig als diskussionswürdig erachtet wird. ::)

Ja, absolut!  :d
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline felixs

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #161 am: 7.01.2018 | 22:26 »
Alles was ich hier schreiben könnte, wäre völlig ausschließlich politisch und hätte mit Rollenspiel nichts mehr zu tun. (Was nicht bedeuten soll, dass es nicht eine Überschneidungssumme geben könnte).

Das bringt uns alles überhaupt nicht weiter und ich wäre dringed dafür, dass das beendet wird.
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Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #162 am: 7.01.2018 | 22:34 »
Wie wärs denn dann, wenn wir diesen Thread wieder in ne aus meiner Sicht produktive Richtung lenken:

Lasst uns Beispiele für Diversität zu sammeln. Welche Produkte kennt ihr (neben den bisher genannten), in denen eurer Meinung nach bekannte Klischees bewusst vermieden und inklusiv mit oft zu Diskriminierung führenden Merkmalen (Hautfarbe, Geschlecht, Sexualität, etc.) umgegangen wird?

Sammeln wir noch mehr Beispiele, wie man diskriminierende Klischees im Spiel brechen kann (ein paar Beispiele hab’s ja schon).

Wen es nicht interessiert oder es nicht für notwendig hält: Gute Nacht und viel Spaß mit anderen Themen im Forum!


Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #163 am: 7.01.2018 | 22:36 »
Ganz einfach. Klassischer, 0-8-15-Fantasy-Plot: Die SCs bekommen vom Dorfältesten eines kleinen Örtchens den Auftrag, einen angeblich verfluchten Schrein im nahen Gebirge zu untersuchen. Eine Woche vorher ist der Ehemann des Dorfältesten, ein ehemaliger Lehrer einer Kriegerakademie im Ruhestand verschollen, als er den Schrein untersuchen wollte. Das erzählt er den SCs natürlich, denn er macht sich Sorgen.

Hier steht der Plot (was ist mit dem Schrein, lebt der Verschollene noch, was hat er entdeckt?), nicht die Sexualität des Auftraggebers im Vordergrund. Sie ist sozusagen Beiwerk, gibt mir aber vielleicht das Gefühl, dass die Spielwelt bunt und vielleicht sogar realistisch und nachvollziehbar ist.
Für sowas wären Zufallstabellen perfekt geeignet. Wir haben hier doch eine nicht zu vernachlässigende Gruppe von Leuten, die gerne Zufallstabellen nutzt. Eine kleine Tabelle zum Beziehungsstatus, die gleichzeitig die Verteilung der sexuellen Orientierung in der entsprechenden Region korrekt repräsentiert, würde das vollständig abdecken.

Beziehungsstatus wäre z.B. mal ohne statistische Korrektheit (Zahlen für D wären toll):
- 10% Jungfrau/-mann,
- 10% Single (immernoch verliebt),
- 10% Single (sucht hetero Partner),
- 5% Single (sucht homo Partner),
- 10% Single (will keine Beziehung),
- 30% Ehe (W6-1 Kinder),
- 20% Geschieden (W6-1 Kinder),
- 5% Ehe (homo, W3-1 Kinder).

Zu transsexuellen brauchen wir eine Tabelle, die auch sehr seltene Fälle erfasst: Trans-Ident e.V. spricht von 0,01413% der Bevölkerung. Das würde ich allerdings nur in einer Kampagne machen, in dem Transsexualität Thema der Kampagne ist.
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Offline Chiarina

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #164 am: 7.01.2018 | 22:38 »
Wie bei vielen aktuellen Themen nehme ich mir die Freiheit, die Dinge mal von der Seite, mal von der anderen Seite zu betrachten. Daher gibt´s für mich auch zwei Antworten hier in diesem Strang.

Antwort 1 überlasse ich jemandem, der mit solchen komplexen Themen besser umgehen kann als ich:
Funny Van Dannen: lesbische schwarze Behinderte

Antwort 2 überlasse ich auch jemandem, der mit solchen komplexen Themen besser umgehen kann als ich. Ich verweise auf die Antwort Nr. 2 von Ucalegon, der dort einen in meinen Augen lesenswerten Artikel verlinkt hat. Das ist kein Kampfpamphlet und kein Aufruf. Der Text will auch gar nicht, dass jemand im Alter von 50 Jahren nach 30 Jahren Rollenspiel plötzlich erkennt, dass er sich mit seinem Hobby seine Vorurteile wegtherapieren lassen kann. Der Artikel erzählt einfach nur die Geschichte von ein paar kleinen Spielen, in denen von den Spielern ganz unterschiedliche Minoritäten dargestellt werden. In mir hat genau dieser von Ucalegon verlinkte Artikel einen Denkprozess ausgelöst (aber ich werde mich nicht entblöden und den hier breittreten).
« Letzte Änderung: 7.01.2018 | 22:54 von Chiarina »
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Luxferre

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #165 am: 7.01.2018 | 22:50 »
Ganz einfach. Klassischer, 0-8-15-Fantasy-Plot: Die SCs bekommen vom Dorfältesten eines kleinen Örtchens den Auftrag, einen angeblich verfluchten Schrein im nahen Gebirge zu untersuchen. Eine Woche vorher ist der Ehemann des Dorfältesten, ein ehemaliger Lehrer einer Kriegerakademie im Ruhestand verschollen, als er den Schrein untersuchen wollte. Das erzählt er den SCs natürlich, denn er macht sich Sorgen.

Hier steht der Plot (was ist mit dem Schrein, lebt der Verschollene noch, was hat er entdeckt?), nicht die Sexualität des Auftraggebers im Vordergrund. Sie ist sozusagen Beiwerk, gibt mir aber vielleicht das Gefühl, dass die Spielwelt bunt und vielleicht sogar realistisch und nachvollziehbar ist.

EDIT: Auch Irians Beispiele sind genau das, was ich meine: Das schwule Wirtspaar, die Schmiedin, der dunkelhäutige Hauptmann der Stadtwache. Die Funktion steht im Vordergrund, das diskriminierte Merkmal ist EIN Aspekt und führt nicht zu mit Vourteilen verknüpften Eigenschaften.

Und das ist alles besser, als der weiße hetero Wirt, der blonde Wikingersheriff, der Zwergenschmied?
Was macht es besser?
Warum sollte ich krampfhaft Dinge implementieren, die vielleicht gar nicht passen oder existieren?

Pyromancer

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #166 am: 7.01.2018 | 22:52 »
Ich hab bislang so gut wie keine nichtweissen Spieler getroffen in all den Jahren - sei es in Spielrunden oder auf Cons.
Deshalb gehe ich davon aus, dass überwiegend Weisse RPG betreiben.

Die Bevölkerung in Deutschland ist überwiegend "weiß", deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn in nicht-hautfarben-spezifischen Hobbies in Deutschland überwiegend "Weiße" tätig sind. Das ist im Schützen-, Gesangs- und Sportverein so, in der Kletterhalle und in der Oper sehe ich auch fast nur "Weiße", und beim Rollenspiel eben auch. Das liegt aber nicht daran, dass "Farbige" diskriminiert werden oder man die rausekelt oder gar nicht einlädt, sondern schlicht daran, dass es insgesamt weniger davon gibt. 0%-20% halt, je nach Gegend.

Und die "Farbigen", die spielen, halten sich wahrscheinlich von Runden fern, in denen sie auf ihre Hautfarbe reduziert werden ("Ich wünsche mir mehr Farbige in meiner Spielrunde.") sondern spielen da, wo sie einfach Mensch/Kollege/Mitspieler/Spielleiter sind.

Offline Edwin

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #167 am: 7.01.2018 | 22:56 »
Ich hatte mal ein ganz positives Erlebnis mit der Thematik im Rollenspiel.

Unsere Gruppe hatte herausgefunden, dass zwei Anführer von eigentlich verfeindeten Fraktionen kooperierten.
Wir haben länger gebraucht, um herauszufinden, dass diese heimlich eine Beziehung hatten.

Ich fand das in diesem Moment sehr angenehem eingebaut, weil die Beziehung somit einen natürlichen Platz in der Geschichte bekam und ganz nebenbei auch ein schlauer Kniff war um die Sache etwas rätselhafter zu gestalten - auf eine heterosexuelle Romanze wären wir nämlich garantiert schneller gekommen.
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline Ludovico

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #168 am: 7.01.2018 | 23:25 »
Die Bevölkerung in Deutschland ist überwiegend "weiß", deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn in nicht-hautfarben-spezifischen Hobbies in Deutschland überwiegend "Weiße" tätig sind. Das ist im Schützen-, Gesangs- und Sportverein so, in der Kletterhalle und in der Oper sehe ich auch fast nur "Weiße", und beim Rollenspiel eben auch. Das liegt aber nicht daran, dass "Farbige" diskriminiert werden oder man die rausekelt oder gar nicht einlädt, sondern schlicht daran, dass es insgesamt weniger davon gibt. 0%-20% halt, je nach Gegend.

Und die "Farbigen", die spielen, halten sich wahrscheinlich von Runden fern, in denen sie auf ihre Hautfarbe reduziert werden ("Ich wünsche mir mehr Farbige in meiner Spielrunde.") sondern spielen da, wo sie einfach Mensch/Kollege/Mitspieler/Spielleiter sind.

Wie bereits erwähnt, hab ich auch praktisch keine oder kaum nichtweisse Leute auf Cons gesehen, die in Städten oft stattfinden, wo der Anteil an nichtweissen Leuten größer ist als auf dem Land.

Dass sich solche Leute entsprechende Runden suchen von Kumpels etc., in denen sie ganz normal behandelt werden, ist ja das normale Vorgehen.

Hey, könnte das der Grund sein, weshalb man solche Spieler auch kaum auf Cons findet - aus Angst vor einer Sonderbehandlung?

Anekdote übrigens: Ich war in Kapstadt 2007 auf einer Von. Auch dort waren es fast ausschließlich Weisse, die dort gespielt haben.

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #169 am: 7.01.2018 | 23:28 »
Edwins Beispiel zeigt ja sogar auch mal, was für „Nicht-Betroffene“ rausspringen kann.  :d

Hab noch ein aktuelles Produkt-Beispiel: das PbtA-Spiel „City of Mist“ hat in den letzten Tagen ein Playbook veröffentlich, mit dem man eine lesbische junge Frau spielt, die nach den Entführern ihrer Partnerin sucht und dazu in die Rolle einer lautlosen, gefährlichen Jägerin schlüpft.

Offline Chruschtschow

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #170 am: 7.01.2018 | 23:44 »
Hey, könnte das der Grund sein, weshalb man solche Spieler auch kaum auf Cons findet - aus Angst vor einer Sonderbehandlung?

Anekdote übrigens: Ich war in Kapstadt 2007 auf einer Von. Auch dort waren es fast ausschließlich Weisse, die dort gespielt haben.

Wenn du der Schwarze auf einer Con voller Weißer bist? Der einzige Mann auf der Fortbildung? der einzige Naturwissenschaftler zwischen den ganzen Geisteswissenschaftlern? Der einzige Deutsche zwischen den Italienern? Hey, das ist immer irgendwie mulmig. Entsprechend sieht die Einstiegsschwelle aus.

Tipp: Einfach mal "Sonderbehandlung" googlen. Ist'n riesiges Fettnäpfchen, insbesondere in dem Kontext.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Archoangel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #171 am: 8.01.2018 | 00:10 »
Ich hatte mal ein ganz positives Erlebnis mit der Thematik im Rollenspiel.

Unsere Gruppe hatte herausgefunden, dass zwei Anführer von eigentlich verfeindeten Fraktionen kooperierten.
Wir haben länger gebraucht, um herauszufinden, dass diese heimlich eine Beziehung hatten.

Ich fand das in diesem Moment sehr angenehem eingebaut, weil die Beziehung somit einen natürlichen Platz in der Geschichte bekam und ganz nebenbei auch ein schlauer Kniff war um die Sache etwas rätselhafter zu gestalten - auf eine heterosexuelle Romanze wären wir nämlich garantiert schneller gekommen.

Das ist ja nun wiederum nichts wirklich neues. Denke ich zumindest. In meiner Star Wars Runde gab es einen schwulen Modeschöpfer, der gefühlt in jedem zweiten Abenteuer eine wichtige Rolle spielte. Mein letzter Vampire:live Character war schwul (Malkavianer-Primogen) und hatte eine Beziehung mit dem Toreador-Primogen (auch SL) ... war für uns beide sehr praktisch: wir konnten uns In-Play zurückziehen um unserer SL-Absprache nachzugehen, ohne dass es irgendwie komisch aussah.
In einem anderen D&D-Abenteuer hat der Elfenfürst zunächst versucht die beiden Mädels zu verführen, hat das aber vergeigt. Daraufhin ging er zum Menschen-Krieger, der seinen Char spontan als "Bi" definierte - wahrscheinlich auch um die Mädels zu ärgern und hatte dann `ne schöne Zeit ... und einen wertvollen Verbündeten fürs Leben.
Auf einer CON (6 erinnerst du dich noch?) haben wir mal zu dritt ein und denselben Char gespielt - mit Persönlichkeitsstörung. Eine Persönlichkeit war ein männlicher CN-Krieger, die andere eine weibliche LN-Zauberin und die dritte das geschlechtsneutrale intelligente Schwert. Nach bestimmten - von  uns abgesprochenen - Schlüsselworten wurde die dominante Persönlichkeit gewechselt. War sehr witzig. Also für uns. Charakter wurde recht androgyn beschrieben, weshalb es auch für den rest der Spieler nicht eben leicht war herauszufinden war er/sie/es nun eigentlich war.
In Vampire musste ein Char, der diableriert wurde feststellen, dass seine Persönlichkeit die dominate war. Fortan lebte er im Körper einer Frau.

Als GM spiele ich - wie andere bereits erwähnt haben - ständig alles. Da sind Rassen, Geschlechter, sexuelle Präferenzen usw. eh irrelevant. Ich wüsste jetzt allerdings nicht zu sagen weshalb man für dieses, normale Spiel die Systeme/Regelwerke/Settingbände ändern müsste. Das ist Standard.
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Offline Archoangel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #172 am: 8.01.2018 | 00:21 »
@Aendymion: Ich verstehe, dass du als "betroffene Person" natürlich den Wunsch hast, dass da mehr gemacht wird, aber ... das dürfte nicht so einfach sein: am sinnvollsten dürfte es sein selbst aktiv zu werden, also entsprechende Settings zu schreiben und diese dann über entsprechende Platformen zu vertreiben, oder den Versuch eines Kickstarters zu wagen. Eine Forderung an die Verlage dürfte wenig bis gar nichts bringen, da ein Wirtschaftsunternehmen in der Regeln nicht nach politischer Erwünschtheit handelt, sondern nach den Gesetzen des Marktes. Will sagen: wenn die der Meinung wären, dass sich das nicht-weiße Setting mit hoher LGBT-Dichte gut verkaufen würde, hätten wir es schon längst auf dem Markt. Vermutlich sehen sie da aber recht wenig Land in Sicht: das Produkt soll sich ja nicht nur irgendwie tragen, sondern auch Gewinn generieren. Und aktuell dürfte die zahlungswilligste Kundschaft wohl eher aus meinesgleichen bestehen ... zumindest vermute ich das aufgrund der Zeit vor ein paar Jahren, als ich noch seeeeehr genaue Einblicke in die Laufkundschaft eines großen RPG-Ladens hatte.

Mit einer höheren Akzeptanz für LGBT-Menschen dank größerer Präsenz in Rollenspielprodukten würde ich generell nicht rechnen. Das Hobby ist schlicht zu klein und unbedeutend. Überleg mal wie viele Menschen in Deutschland das Rollenspiel direkt ernährt. Würde mich stark wundern, wenn das zwei Dutzend wären. Sehr stark.
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Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #173 am: 8.01.2018 | 00:30 »
Interessanter Gedanke: Könnte es sein, dass eine Gruppe von Menschen nicht an etwas teilnehmen, weil sie nicht in ausreichender Zahl in der Bevölkerung vorhanden sind oder vielleicht, weil sie sich bei dieser Tätigkeit unterrepräsentiert fühlen?

Ucalegon hatte ja ganz zu Beginn der Diskussion einen Artikel verlinkt, den ich hier gerne nochmal zitieren will, weil er eigentlich die Grundaussage und das, was ich mit meinem Post ausdrücken wollte, sehr schön (und etwas unaufgeregter  ;)) zusammenfasst.

https://www.tor.com/2015/04/27/why-minority-settings-in-rpgs-matter/

Offline Archoangel

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #174 am: 8.01.2018 | 00:43 »
Interessanter Gedanke: Könnte es sein, dass eine Gruppe von Menschen nicht an etwas teilnehmen, weil sie nicht in ausreichender Zahl in der Bevölkerung vorhanden sind oder vielleicht, weil sie sich bei dieser Tätigkeit unterrepräsentiert fühlen?

Ucalegon hatte ja ganz zu Beginn der Diskussion einen Artikel verlinkt, den ich hier gerne nochmal zitieren will, weil er eigentlich die Grundaussage und das, was ich mit meinem Post ausdrücken wollte, sehr schön (und etwas unaufgeregter  ;)) zusammenfasst.

https://www.tor.com/2015/04/27/why-minority-settings-in-rpgs-matter/

Halte ich für eine gewagte These. Mitte der 80er war die Zahl der rollenspielenden Türken in D vermutlich gegen Null. Nach dieser These müsste die Zahl immer noch gegen Null liegen, da ich nicht wüsste wie sie sich mittlerweile repräsentierter fühlen dürfte als damals.

Anderes Beispiel: ich bin ein "missionierender" Rollenspieler, d.h. ich habe in meinem Leben bisher erstaunlich viele Leute an das Hobby herangeführt und tue das immer noch. Ich kenne - dank meines Freundes - eine erstaunliche Anzahl von Lesben und Schwulen, also erstaunlich für einen Hetero würde ich mal vermuten. Natürlich habe ich auch bei denen das Hobby missioniert, da aber erstaunlich wenig Erfolg gehabt. Von den paar, die sich mal dazu überreden liesen das Ganze auszuprobieren ist tatsächlich einer halbherzig daran hängen geblieben. Und ich glaube nicht, dass das der Fall ist, weil in den Produkten so wenige Homos drinn vorkommen.

Andere Baustelle: mittlerweile gibt es ja einige Quer-Verlage, die LGBT-Literatur produzieren. Da eine gute Freundin einen solchen Verlag leitet und einem Bekannten einer gehört, kenne ich mich zufällig ein wenig da aus: die suchen akribisch (seit Jahren) leute die entsprechende Fantasy-Literatur schreiben würden und finden kaum jemanden. Allerdings ist auch die Nachfrage nach entsprechenden Büchern eher sehr gering, also geringer prozentual gesehen (Hetero-Bevölkerung zu verkauften Fantasybüchern im Verhältnis LGBT-Personen zu verkauften entsprechenden Fantasy-Büchern). nach deiner Logik müsste der LGBT-Fantasy-Markt ja unglaublich boomen - tut er aber nicht. mittlerweile habe ich mich ja schon gefragt, ob ich nicht eine Gay-Romance im Fanatsy-Setting schreiben sollte ... irgendwie juckt es mich ja schon. Nicht weil ich glaube das besonders gut zu können, aber ich glaube das ein Fantasy-Buch aus meiner Feder bei einem "normalen" Verlag so richtig gar keine Chance hätte gedruckt zu werden, da aber schon.
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