Nun verwirrt ich bin.
Weiter oben wurde mir gesagt, es gibt bei Splittermond keine Klassen/Berufe und somit auch keine "Kämpfer". Nun wird doch wieder, um die Meisterschaftenflut irgendwie zu rechtfertigen, doch darauf verwiesen, dass es Klassen gibt, die sich um Meisterschaften anderer Ebenen nicht kümmern müssen?
Du hast keine Klassen, aber du hast Konzepte. Innerhalb dieser Konzepte kannst du normalerweise alle wichtigen Sachen steigern, aber nicht stark in andere Bereiche investieren ohne Abstriche zu machen. Das ist über die EP geregelt - du kannst einfach nicht als Vollblut-Kämpfer noch fett Punkte in soziale Sachen stecken. Wenn du das doch tust, dann hast du irgendwo im Kämpfer-Bereich Abstriche gemacht (bspw. Akrobatik oder Zähigkeit nicht gesteigert oder nur eine Kampffertigkeit gesteigert).
So oder so hast du immer grob (!) die gleiche Anzahl Fertigkeiten, die du hochsteigern kannst. Ein reiner Kämpfer halt in seinem "Bereich". Ein Hybrid in mehreren ein bisschen. Und so weiter.
Meisterschaften kannst du aber ja erst wählen, wenn du 6 / 9 / 12 / 15 Fertigkeitspunkte in einer Fertigkeit hast (je nach Schwelle). Ergo: Der Kämpfer kann die sozialen Sachen ignorieren, da er da vermutlich keine 6 Fertigkeitspunkte hat.
Hat er das doch (denn die Option hat er natürlich, da es keine Klassen gibt), dann kann er halt andere Bereiche ignorieren, die eher zur "Kämpfersphäre" zählen.
So klarer?
Das ist nicht so, wenn ich an das beschriebene Problem denke, dass etwas "improvisiert" wird, was dann später als Meisterschaft irgendwo auftaucht. Ich als Spieler würde dann dem SL erwidern, dass ich die hart erarbeiteten EP nicht für diese Meisterschaft verschwende, da es vor 2 Sitzungen improvisiert wurde und ganz gut so ging.
Was aber kein Problem ist, wenn man sich an die Regeln hält und die "regeltreuen Improvisationen" wie "Taktischer Vorteil schaffen" nimmt.
Ich habe schon mit sehr vielen Leuten Splittermond gespielt (inkl. bei verschiedenen SL) und das Problem trat noch nie auf.
Wenn man jetzt selbst sehr oft improvisiert und versucht, nicht in den Regeln stehende Sachen zu emulieren, dann kann es vllt auftreten. Aber im Regelsystem ist es eben nicht vorgesehen, dass du abseits der "Bordmittel" improvisierst. Dafür gibt es ja so Sachen wie den Taktischen Vorteil extra.
Auch wenn ich nicht angesprochen wurde: Für mich sind es auch zu viele Meisterschaften. Für 7 von 8 meiner Spieler sind es zu viele Meisterschaften/Waffeneigenschaften etc. Wobei der Achte nur nach Schnellstartregeln spielen möchte.
Natürlich ist auch mir bewusst, dass es genug Spieler/Spielleiter da draußen gibt, das das top finden. Das ist doch auch gut so.
Und Splittermond ist definitiv nicht für Leute gemacht, die es regelleichter oder mit möglichst wenig Komplexität wollen. Wir behaupten ja auch gar nicht, dass das Spiel etwas für jeden ist.
Aber ich erkläre gerne auch hier immer wieder, warum wir uns bei so ziemlich allem eben doch Gedanken gemacht haben, die wir für sinnvoll halten. Gerade wenn aus der "Außenperspektive" etwas als komplizierter (oder gar problematisch) gesehen wird, was es aber tatsächlich nicht ist (immer natürlich mit dem Caveat: sofern die Komplexität für den persönlichen Geschmack nicht sowieso zu hoch ist - dann ist es ja egal, ob es innerhalb der Parameter gut funktioniert oder nicht).
Zum Betreff: Warum bezieht sich das Thema nur auf den Kampf? Es gibt 568 Meisterschaften und davon sicherlich viele, viele die nicht den Kampf betreffen...
Zum einen vermutlich, weil der Kampf von vielen immer als einer der wichtigsten Regelbereiche in jedem RPG angesehen wird und man sich da die Regeln auch sonst immer sehr genau anschaut.
Aber vermutlich auch, da sich das Thema eigentlich immer an einem halben Dutzend Meisterschaften aufhängt, bei denen die Leute besonders gerne die Option hätten, es ohne Meisterschaft zu versuchen (Umreißen, Entwaffnen, Abdrängen, Vorstürmen). Ich hab auch im Kampf noch nie jemanden mitgekriegt, der gerne ohne Meisterschaft jemanden Benommen (im Sinne des Zustands) machen, jemanden mit einer Kettenwaffe fesseln oder jemanden Lahm machen wollte. Wären die oben genannten Meisterschaften stattdessen freie Manöver, gäbe es die Diskussion vllt gar nicht. Von den knapp 60 Kampfmeisterschaften wird über nicht mal 10% in der Art diskutiert.
Generell sind Meisterschaften fast nie für den "Standardfall" nötig, egal ob im Kampf oder abseits (wobei im Kampf eben "Angreifen" als Standardfall betrachtet wird, nicht "Angreifen und dabei Zusatzeffekt wie Umreißen auslösen"). Du brauchst keine Meisterschaften um jemanden zu verzaubern. Du brauchst keine Meisterschaften, um jemanden zu überreden. Du brauchst keine Meisterschaft um eine Mauer hochzuklettern.
Meisterschaften erlauben dir aber besondere Einsätze von Fertigkeiten. Mit Meisterschaften kannst du via Redegewandtheit jemanden aus dem Konzept bringen, so dass er Mali auf bestimmte Aktionen hält. Mit Meisterschaften kannst du passive Boni auf verwandte Fertigkeiten kriegen (Synergien). Mit Meisterschaften kannst du bestimmte Sachen schneller oder besser machen. Vermutlich taucht das Thema anderswo nicht auf, da dort es weniger als "Aber das muss doch jeder versuchen können!" wahrgenommen wird als beim Paradebeispiel Umreißen.