Pen & Paper - Spielsysteme > OD&D/AD&D/Klone & OSR
"Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
korknadel:
--- Zitat von: Wellentänzer am 6.08.2018 | 17:47 ---Naja, Du selbst bist in meinen Augen beispielsweise ein Hipster im positivsten aller möglichen Sinne. Wenn Du diese Wahrnehmung nicht teilst, wird's in der Tat schwierig.
--- Ende Zitat ---
:-*
Hach, so was Schönes lese ich nicht alle Tage ...
--- Zitat von: Rumpel am 6.08.2018 | 11:58 ---Mal sehen, was jetzt mit der 90er-Nostalgiewelle (Unknown Armies, On the Edge, Reign, Vampire 5th) passiert und ob das den Status Quo noch mal aufwirbelt.
--- Ende Zitat ---
Ich weiß auch nicht, ob ich das wirklich eine 90er-Renaissance analog zur OSR nennen würde. Freilich, ein paar dieser Spiele werden jetzt wieder neu aufgelegt, aber viele Spiele der 90er (und von den von Dir genannten zum Beispiel UA und Vampire) waren nie so sehr in der Versenkung verschwunden wie es das Ur-D&D und der damit verbundene Spielstil seit den 90ern war. Die 90er-Spielweise setzte sich doch einigermaßen bruchlos bis heute fort, auch durch verschiedene Regeleditionen einiger Spiele hindurch (Shadowrun, DSA, WoD, Cthulhu ...). Wurde dann eben durch den Einfluss von Indiespielen und dann auch der OSR wieder neu befruchtet, aber ich sehe da eine sehr große Kontinuität, während D&D1 und DSA1 in den 90ern und frühen 2000ern fast durchgängig verpönt waren. Wenn es heißt, lass uns mal wieder spielen wie in den 70ern, dann ist das für mich eine viel griffigere und weitreichendere Aussage, als wenn jemand sagen würde, lass uns mal wieder spielen wie in den 90ern, denn da sind die Unterschiede zur heutigen Mainstreamrollenspielpraxis doch gar nicht so groß.
Faras Damion:
--- Zitat von: korknadel am 7.08.2018 | 06:54 ---(...) Wenn es heißt, lass uns mal wieder spielen wie in den 70ern, dann ist das für mich eine viel griffigere und weitreichendere Aussage, als wenn jemand sagen würde, lass uns mal wieder spielen wie in den 90ern, denn da sind die Unterschiede zur heutigen Mainstreamrollenspielpraxis doch gar nicht so groß.
--- Ende Zitat ---
Ich könnte mir vorstellen, dass es weniger um die Regeln als um Settings geht. Die Dorp entwickelt ja das "Secret of Mana"-Rpg. Warum kein Gummibärenbande- oder Alf-Rollenspiel?
Oder sowas wie Tales from the Loop für Kinder der 90iger mit Gameboy, Tamagotchis, Batik, Kuschelrock und RTL Samstag Nacht.
Rhylthar:
Ich kann ja auch nur meine ganz subjektive Sichtweise (bzw. wie ich es von außen erlebt habe) wiedergeben. Ein großer Unterschied zu manchen Revivals jetzt ist/sind der/die Grund/Gründe, warum es aufkommt/aufkam.
Nahezu alle OSRler, die ich kennengelernt habe, sind in den 2000ern zu Beginn auf den D&D 3.X-Zug aufgesprungen. Nur ganz wenige haben damals schon gesagt: "Neumodischer Kram, ich bleibe bei AD&D (und Konsorten)". Die meisten fanden es zu Beginn auch gut, bis es dann losging, dass es ausuferte. Ich erinnere mich noch gut an eine Aussage eines SL: "Wenn ich als SL für jede Sache von einem Spieler die entsprechende Regelpassage vor die Nase gehalten bekomme bzw. ich einfach nicht mehr nachkomme, alle Regeln nachzuhalten und der Optimierungswahn mich dazu zwingt, immer länger zur Abenteuererstellung zu brauchen...dann ist das nicht das Spiel, das ich haben will."
Ich würde die Anfänge nicht zwingend als Protestbewegung beschreiben, aber doch mit einer gewissen Unzufriedenheit mit dem D&D, das damals eben angesagt war und das war d20. Und weil man sich eben an die "guten alten Zeiten" erinnerte, machte man den Schritt zurück (wertneutral gemeint).
Und ich finde es gut. Bin wahrlich kein OSRler, ich werde mir Pathfinder 2 sehr sicher zulegen (quasi das Gegenstück zu OSR). Trotzdem hat die OSR über die vereinfachten Regeln, der gesamten Simplizität (wertneutral) und natürlich den teilweise "Gonzo"-Faktor einen festen Platz in der Rollenspiellandschaft, eine eigene Nische.
Das werden irgendwelche Revivals imho eher nicht schaffen.
Rorschachhamster:
Hmm. Ich glaube nicht, das es je eine OSR-Welle gab. OSR ist eine sehr heterogene Geschichte, mit allen möglichen Leuten und Persönlichkeiten, aber ja, die große Stärke kommt von der fast universellen Kompatibilität. Und dadurch gibt es für jeden inzwischen fast beliebig viele Möglichkeiten, sein OSR zu gestalten. Und die regelleichte Interpretation von jedwedem Konzept paßt immer noch in das Regelwerk, welches auch immer. Wenn überhaupt gab es viele OSR-Wellen, die sich gegenseitig aufgetürmt haben. und selbst wenn diese Synergieeffekte nicht mehr so sichtbar sind im Moment, heißt das nicht, das die einzelnen Wellen schwächer geworden sind.
Settembrini:
Euch zuzulesen ist genauso, wie wenn ein deutscher Stammtisch über die Zuschauerentwicklung beim Baseball redet. Genau so.
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