Autor Thema: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber  (Gelesen 43543 mal)

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Offline Adanos

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #275 am: 16.01.2019 | 19:31 »
Ja sorry! in DSA5 gibt es bisher nur wenige Regional Spielhilfen, so dass man da noch nicht zu viel zu sagen kann. Ich denke aber man wird der Erkenntnis treu bleiben, dass super mächtige autarke Staatsmächte nice für Romane und Drehbücher, nicht aber für RollenSPIELE sind.

Und nichts gegen die Vinsalter Heilmagier  :D Die sind am ehesten das, was einem Renaissance Anatomen wie da Vinci nahekommt.  :d



Die einzige Neuerung von DSA5, die mir einfällt, ist die Aussage der Redaktion, dass sie nicht mehr versuchen Regionen gegeneinander zu balancen. Sie versuchen also Thorwal und das Horasreich jeweils stimmig zu beschreiben, aber ignorieren die Frage, warum das eine das andere nicht einfach erobert oder warum Fortschritte nicht übernommen werden.


Ooooch mennnoooo, und ich wollte schon meine geniale Ingametheorie der ymraischen Schicksalsfäden der seitwärtsfließenden Zeit an die Redax schicken, die erklärt warum das ingame so gehen kann  ~;D

Und bitte nicht beim Versionsvergleich hier aufgeben! ich finde deine Analyse sehr gut bisher  :d


Das stimmt. Das hat mich immer schon an manchen Rollenspielen gestört. Hier sah ich immer den Vorteil von Prioritätensystemen oder Klassensystemen und guckte neidisch rüber zu D&D3, bis ich erfahren habe, dass es Prestigeklassen gibt und eigentlich da alles noch viel schlimmer ist. :D

Was mir an DSA3 als Stufensystem gefallen hat, war das eigentlich Raum für beides da war. Man hat pro Stufe so und so viel Talente steigern können. Da gab es die wichtigen Pflichttalente Waffenfertigkeit, waffenlos, Sinnenschärfe, Selbstbeherrschung, Körperbeherrschung, etc. Und dann hatte man noch Punkte übrig, dem Charakter durch Talentwerte Tiefe zu geben.

DSA4 machte fast alles besser. Aber es fehlten immer Abenteuerpunkte für wichtige Sachen und daher fehlten sie erst recht für Zuckerbackhandwerkstalent. Es sei denn, es war einem eben sehr wichtig.

Das gefiel mir auch immer an den Shadowrunwissenstalenten, dass die einfach kostenlos waren.

Das stimmt tatsächlich. DSA3 zwang dich quasi mit seinen 30 Würfen pro Stufe und der Limitierung der Steierung pro Stufe auch "sinnlose" Talente mal hochzusetzen. DSA4 legte diese Verantwortung vollkommen in die Hand des SL und zwar ohne ihn darauf hinzuweisen! Jetzt musste der arme Kerl neben Abenteuervorbereitung darauf achten, dass sich seine Spieler gegenseitig nicht die Nischen abgraben.
« Letzte Änderung: 16.01.2019 | 19:42 von Adanos »

Offline YY

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #276 am: 16.01.2019 | 20:47 »
Es geht dabei ja nicht nur um die Nischen.
In DSA3 hat man das charakterabhängige "Pflichtprogramm" abgearbeitet und dann meist noch so viel übrig gehabt, dass man ein paar Sachen steigern konnte, die letztlich nur Fluff waren. Das war wohl eher ein Nebeneffekt als wirklich Absicht, aber es hat funktioniert.

Ab DSA4 hat man wie in jedem ähnlichen System einen Riesenanreiz, lieber zu sparen und die Kernfähigkeiten noch weiter zu steigern. Der einzige "versehentliche" Weg, das zu begrenzen, wären so steil ansteigende Kosten und so große Belohnungen in Abenteuern für hohe Stufen/viele Gesamt-AP, dass man sich denkt: da kann ich ja auch mal ein paar Krümel für Kleinkram ausgeben.
Will man das mit Absicht machen, braucht man getrennte Töpfe, aus denen wichtige und unwichtige Dinge jeweils bezahlt werden.
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Offline Skyrock

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #277 am: 16.01.2019 | 20:50 »
Oder als Nostria entwitzkot wurde, damit man dort endlich genauso ernsthaft und exakt so spielen konnte, wie in 10 anderen Regionen.
Wer das Witzko'sche Nostria nicht mehr miterlebt hat, weiß nicht wie süß das Aventurien-Setting sein kann.
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Offline AlucartDante

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #278 am: 16.01.2019 | 21:05 »
Wie war das Witzko'sche Nostria denn jetzt, wenn ihr schon alle darüber redet?

Offline tartex

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #279 am: 16.01.2019 | 21:11 »
Wie war das Witzko'sche Nostria denn jetzt, wenn ihr schon alle darüber redet?

Witzig.  8]
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Offline Adanos

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #280 am: 16.01.2019 | 21:17 »
@ YY:

Das ist richtig. Dieser Fluff musste wenn überhaupt vom Meister gesteuert werden. Problematisch werden konnte es aber für den Gruppenfrieden durchaus, wenn der Kriegerspieler vom Gladiator-Bergmann überflügelt werden konnte. Dazu hat sich das Regelwerk nicht ausgesprochen, insofern war DSA3 tatsächlich besser, weil du gleichmäßiger Steigern musstest.
Dass dort wiederum die Klassen sehr unterschiedlich sinnvoll waren steht auf einem anderen Blatt.

Und getrennte Töpfe habe ich schon seit 2003 oder so propagiert und entsetztes Augenrollen von den Simulierern geerntet. Denen war es offenbar wichtig, dass der Elf einen Stimmungszauber machen kann, mit dem er seine Flöte bei der Heimatsippe erklingen lassen kann. Oder dass man mit Galanterie Feste ausrichten kann oder der Koscher Krieger Ackerbau hat. Oder oder oder. Aber alles musste bitte mit denselben AP bezahlt werden, weil sonst PG und so. Aber gut, das ist ja jetzt nicht mehr so stark ausgeprägt.

@ Nostria:

Es war früher als Operettenstaat mit absurder Komik beschrieben. Dazu kann ich dir folgenden Thread empfehlen:
https://dsaforum.de/viewtopic.php?p=121174#p121174

Witzkos Humor war gekennzeichnet durch Wortwitze oder die Absurdität, die entsteht, wenn man Bezeichnungen aus anderen Sprachen stumpf ins Deutsche übersetzt. Zudem mochte er es Begriffe zu karikieren. Beispiele dafür findest du im Thread, zusammen mit der Erkenntnis, dass den Humor nur wenige verstanden haben. Die "Bombasten" zB...Da ging es Witzko eher darum, dass es in Nostria normal ist, dass Adlige sich mit obskuren und absurd klingenden Rängen versuchen zu übertrumpfen...daher läuft da ein Bombast neben einer Enormität und einem Deichgraf herum, während die Fürstedle vorbeireitet.

Der Hintergrund der Änderung dürfte eine Mischung aus "This is a serious game" und Uneinigkeit über Urheberrechte gewesen sein. Bei letzterem würde ich Fanpro keinen professionellen Umgang attestieren wollen.


Offline YY

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #281 am: 16.01.2019 | 21:41 »
Aber alles musste bitte mit denselben AP bezahlt werden, weil sonst PG und so.

Jo, eben gerade nicht.
Wenn es mit denselben AP bezahlt wird, bestehen doch erst Anreize, den unwichtigeren Kram nicht zu kaufen.
Aber ja, dass die Hardcore-Simulierer und/oder Stimmungsspieler nicht aus der gamistischen Perspektive an so was herangehen, ist klar. Wobei es zumindest den Stimmungsspielern ja egal sein könnte, ob sie im Zweifelsfall gamistisch gelungene oder nicht gelungene Regeln ignorieren  ~;D

Und die DSA-Simulationisten sind ein recht eigenes Völkchen...da kann ich vieles nicht nachvollziehen.
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Offline Adanos

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #282 am: 16.01.2019 | 21:51 »
so meinte ich es ja auch: Wenn man unwichtiges weglässt oder mit Fluff-AP kaufen kann ist es PG oder so.  ;D

Offline YY

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #283 am: 16.01.2019 | 22:00 »
Ja, da gibts ja dann was für nichts oder fast nichts...geht halt nicht :P ;)

Und komplett verzweifelt wären da wohl manche, wenn man mit dem Konzept um die Ecke kommt, dass für unterschiedliche Gruppen und Kampagnen unterschiedliche Sachen wichtig oder unwichtig sind und entsprechend einsortiert werden.
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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #284 am: 16.01.2019 | 22:05 »
Naja, da sollte die Richtschnur halt immer noch das offizielle DSA Abenteuer sein. Da kann man sich dann schnell ausrechnen, dass man Klettern und Körperbeherrschung häufiger braucht, Tanzen und Singen dagegen so gut wie nie. Oder gar Kapellmeister...

Insofern ist es ja durchaus gut, dass DSA5 so etwas teilweise binär als SF anbietet. Wobei Grinder da insofern schon recht hat, dass künstliche Verknappung und Verteilung von selbstverständlichen Fertigkeiten auf x SF nicht zielführend ist.

Offline AlucartDante

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #285 am: 16.01.2019 | 22:10 »
Naja das ist ja ein größeres Problem. Die Frage ist zum einen:

1. Soll es eine freie Charaktererschaffung geben, wo man sich nach Punkten den Charakter selbst zusammenkauft?

2. Soll die Charaktererschaffung nicht ganz frei sein und es extra Fluffpunkte geben?

3. Soll es ein Prioritäten- oder Klassensystem sein, bei der es Fluff dazu gibt?

Zum anderen:

4. Wie unterscheidet man dann zwischen Flufftalenten und wichtigen Talenten? Magietheorie in Shadowrun nur ein Wissenstalent, aber sinnvoll. Waffenfertigkeit, Körperbeherrschung, Tanzen, Rechtskunde.

Ich bin ja Fan von Prioritätensystemen und fand es nur immer unfair, dass Prioritätensysteme oft schlecht waren, während Pointbuysysteme besser durchdacht waren.

Offline Adanos

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #286 am: 16.01.2019 | 22:23 »
Und ergänzend: Woran misst man die Kosten für das Talent? Hier hat DSA 4 und 5 ja schon nach "Nützlichkeit" differenziert. Kampftalente waren mindestens Spalte C, in der Regel D bis E in 4.0, Körpertalente D und  Wissentalente und Handwerk durch die Bank B. Das führte dann zu komischen Effekten, wie Tanzen teuer, da Körper, Magiekunde billig da Wissen. Sprachen sogar sehr billig auf A zu haben.

Insofern macht das DSA5 schon besser, da es für jedes Talent individuell bewertet wird ob es Steigerungsfaktor A-D hat (und die Tabelle ist endlich auch linear und nicht mehr exponentiell btw). Dann ist Körperberherrschung, was man immer braucht eben D und Reiten nur B. Brettspiel A und Magiekunde C. Heilkunde Wunden D und Heilkunde Seele B. Musizieren A und Schlösser knacken C.

Das haut sicherlich nicht immer 100%ig hin, gibt doch aber eine Tendenz vor: Die typischen Dungeoneering Fertigkeiten sind am meisten verlangt und daher eher teuer.

Von den Kosten her ist ein D-Talent 4x so teuer wie ein A-Talent.


Offline YY

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #287 am: 16.01.2019 | 23:08 »
Naja, da sollte die Richtschnur halt immer noch das offizielle DSA Abenteuer sein.

Wenn man damit was anfangen kann, ja.
Komisch wirds vor Allem da, wo man in der Hinsicht sein eigenes Ding macht, sich aber kostenmäßig noch an die offizielle Vorgabe hält.

4. Wie unterscheidet man dann zwischen Flufftalenten und wichtigen Talenten? Magietheorie in Shadowrun nur ein Wissenstalent, aber sinnvoll.

Bei Shadowrun sind die Wissenstalente im Grunde genau das, wogegen die oben angesprochenen DSA-ler Bedenken angemeldet hatten: Kostenlos, aber doch nützlich...das ist designmäßig mMn schon nicht ganz so gelungen und wird hauptsächlich dadurch eingebremst, dass man sie am Anfang von den geschenkten Punkten holt und dann i.d.R. nie wieder was dran macht.
Sollte aber eigentlich anders sein - wenn es nützlich ist, darf/soll es kosten und wenn nicht, dann möge es geschenkt sein, aber dann wird auch nicht drauf gewürfelt. Und dann braucht es auch gar keine Fertigkeit sein...und im nächsten Schritt gar nicht auf dem Charakterblatt stehen ;)
Ich weiß ja als Spieler eh, welche Randerscheinungen den Charakter feiner darstellen.

Die typischen Dungeoneering Fertigkeiten sind am meisten verlangt und daher eher teuer.

Das ist ein bisschen Philosophiefrage.
Ich könnte ebenso sagen: Es wird oft gebraucht und keiner soll auf die Schnauze fallen, weil er es nicht hat - also mache ich die grundlegenden Sachen billig und nur die Spezialisierungen oder sonstige Dinge mit signifikantem Zusatznutzen teu(r)er.
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Offline korknadel

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #288 am: 17.01.2019 | 09:04 »
Klar in der 2. und 3. Edition gab es keine Zuckerbäcker, aber den Abenteurer, der irgendwie auch in die Richtung ging. Zudem konnnte ein Stufe 1 Zuckerbäcker der 4. Edition mehr drauf haben, als ein Abenteurer Stufe 1 der 2. Edition.

In der 3. konnte man Chars aber auch noch, wenn ich mich recht entsinne, auswürfeln, das hat eben ohnehin alles relativiert, weil man dadurch eben auch einen miesen Rondrageweihten bekommen konnte, während der Zuckerbäcker mit etwas Glück genauso hohe AT-/PA-Basiswerte "erwürfeln" konnte. Bei zufälliger Chargenerierung ist Balancing viel weniger ein Thema. Wir haben damals auch mit den optionalen Talentsteigerungen gespielt (die ja bei Runequest abgeguckt waren), und auch dadurch ergab sich manche (De)Balancingdynamik auch von selbst, denn hatte man mal eine Talentprobe in einem vom Char bisher vernachlässigten, aus irgendeinem Grund aber doch im Abenteuergeschehen relevanten Talent geschafft, bekam man dafür einen Steigerungsversuch. Dadurch haben sich Figuren auch bunter, unvorhergesehener ausgeskillt bzw -geflufft als bei einem Kaufsystem, wo man natürlich viel eher das Naheliegende "einkauft".

Auch bei den Abenteuern gab es immer beides: Die Abenteuer des weggelaufenen Kindes, dass einsam im Wald auf einen wartete und zum Glück gab es dort nur Dachse und Füchse. Als auch die Abenteuer a la Borbaradkampagne.

Hm, eigentlich habe ich es nicht so erlebt, als wären die Unterschiede so groß gewesen zwischen den weggelaufenen Kindern und den wiederkehrenden Dämonenmeistern, außer dass die "Helden" bei den Abenteuern in Gradnochsjepengurken eher was reißen, eher powergamen konnten als bei den großen Epen. Freilich sollten die Chars in der G7 keine Zuckerbäcker (mehr) sein, aber es ging in dieser wie in den meisten anderen großen Kampagnen weniger um Herausforderungen und Risiken, sondern um das möglichst immersive Nacherleben aventurischer geschichtlicher Ereignisse. Dass es etwas zu gewinnen oder zu verlieren gäbe, war eine (nur allzu leicht zu durchschauende) Illusion. Im Grunde waren ein Großteil der G7-Abenteuer nur Alibis, um einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen, wenn irgendwelche krassen Sachen passiert sind. Dass die Helden diese Dinge verhindern, war in den allermeisten Fällen nicht vorgesehen, und man erwartete von ihnen in erster Linie, möglichst authentisch "aventurisch" darauf zu reagieren. Zumal die Gezeichneten bekamen ihre Rolle hübsch übergestülpt. Insofern sehe ich tatsächlich keinen Unterschied zwischen den Zuckerbäckern, die sich um weggelaufene Kinder kümmern, und den Gezeichneten, die wie bei einem Spaziergang durch die Nationalgalerie die Ereignisse rund um Borbarad bestaunen und "in ihrem Herzen bewegen". Von daher nimmt es mich Wunder über Wunder, weshalb, obwohl die Abenteuer eigentlich eine ganz andere Sprache sprachen, es bei DSA4 so sehr zur Verregelung von Kampf und Magie/Karmawirken in all seiner powergamistischen Glorie kam, denn genau damit konnte man in Gradnochsjepengurken genauso wenig etwas anfangen wie an der Trollpforte.
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Offline tartex

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #289 am: 17.01.2019 | 09:27 »
Und dann braucht es auch gar keine Fertigkeit sein...und im nächsten Schritt gar nicht auf dem Charakterblatt stehen ;)
Ich weiß ja als Spieler eh, welche Randerscheinungen den Charakter feiner darstellen.

Tja, aus DSA-Spielerlogik kann man mit DSA1 ja keine komplexen Charaktere spielen, weil da fast nichts am Charakterblatt steht. Aber früher haben wir...  ;D
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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #290 am: 17.01.2019 | 09:36 »
Ja, da ist eben die Frage, was man überhaupt in irgendeiner Form mechanisiert sehen will.
Die DSA4-Antwort ist: Alles :P ;)

In der 3. konnte man Chars aber auch noch, wenn ich mich recht entsinne, auswürfeln, das hat eben ohnehin alles relativiert, weil man dadurch eben auch einen miesen Rondrageweihten bekommen konnte, während der Zuckerbäcker mit etwas Glück genauso hohe AT-/PA-Basiswerte "erwürfeln" konnte.

Jein.
Die Talentwerte waren je nach "Klasse" fix und der Zuckerbäcker konnte so den Vorsprung eines Kriegers oder eines Rondrageweihten bei den Waffentalenten kaum aufholen.
Da war ein eventueller Unterschied in den Basiswerten nicht so relevant - das wird ja i.d.R. nur ein Punkt.

Die Attribute Guten Eigenschaften haben sich nach oben raus angeglichen, weil man da zwar einen Vorsprung haben kann, der aber über den einzigen Steigerungswurf eher verschwindet als die Waffentalente, die man eher "mit Gewalt" steigern kann.
Und der Rondrageweihte hat recht knackige Eigenschaftsvoraussetzungen für sein Kompetenzgebiet, so dass der nicht wirklich mies sein kann. Da sind ja IIRC zumindest MU und KK zwingend nahe am Startmaximum und GE auch nicht grad niedrig. Der Zuckerbäcker zieht da höchstens gleich, aber nicht gnadenlos davon.
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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #291 am: 17.01.2019 | 09:46 »
Den Zuckerbäcker gab es bei DSA 3 ja auch noch nicht. Der - am Dungeoneering gemessene - schwächste Charakter war vermutlich der Medicus. Ich als Powergamer (und damals wohl auch noch Munchkin) habe es nie verstanden, warum man so einen langweiligen Nixkönner da zur Auswahl gestellt hatte. Und dann kam DSA 4 mit Bernsteinsammlern um die Ecke  >;D

Die Schere zwischen einem Nichtskönner und einem sehr effektiven SC war definitiv bei DSA 4.1 größer.

Aber wie gesagt, ich glaube kaum, dass das allein ein Problem für die meisten Gruppen war. Das Problem war eher die oben schon genannte nicht auf einen Blick erkennbare Schere zwischen Ineffektivität und Effektivität innerhalb einer Profession oder Professionsgruppe. Man konnte sich eben viel leichter verskillen.

Bei DSA 3 war für die Stimmungs- und Barbiespielerspieler - vielleicht sogar für alle - das Begleitheft zu MSZ ziemlich nützlich, dass den aventurischen Alltag beschrieb. Auch wenn ich damals kaum auf Aventurien geleitet habe, fand ich das durchaus interessant. Das kam ja mit so einem Art Lifepath daher, den man auswürfeln konnte.
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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #292 am: 17.01.2019 | 09:59 »
Aber den Bürger gabs doch irgendwo, oder?
Wobei der AFAIK nur als Beispiel drin war, um die Relationen zur Normalbevölkerung klarer zu machen - was natürlich einige nicht davon abgehalten hat, einen zu spielen... ;D
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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #293 am: 17.01.2019 | 10:00 »
Anderes Thema:

Meines Wissens sind DSA5-Abenteuer bisher konsequent nur nach Grundregeln designt. Im (wirklich seltenen) Fall, dass Fokusregeln verwendet werden sollen, sind diese mit abgedruckt.

Da bin ich mir noch unsicher, wie ich das finde.

Es wird gesagt, dass es tatsächlich funktioniert, Fokusregeln nur bei einzelnen SCs zu verwenden und bei anderen SCs und NSCs nicht, Z.B, wenn sich ein Kämpfer erweiterte SF kauft, ein anderer Kämpfer nicht und der Meister das auch nicht bei Gegnern berücksichtigen muss. Ich bin da skeptisch, habe es aber noch nicht getestet und etwas von Pathfinder traumatisiert.  ::)
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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #294 am: 17.01.2019 | 10:06 »
Das würde mich auch mal interessieren - müsste ja spielmechanisch ein kleines Kunstwerk sein.
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Offline Hotzenplot

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #295 am: 17.01.2019 | 10:09 »
Aber den Bürger gabs doch irgendwo, oder?
Wobei der AFAIK nur als Beispiel drin war, um die Relationen zur Normalbevölkerung klarer zu machen - was natürlich einige nicht davon abgehalten hat, einen zu spielen... ;D

Ja, den gab es. Und natürlich hatte sich einer von uns mal einen Bürger erstellt. Völlig unerwartet und unabsichtlich verblich der gute am ersten Spieltag.  8]
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Offline Koronus

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #296 am: 17.01.2019 | 13:13 »
Da ja in DSA 4 durch die Spieler ganz Aventurien mit Thorwalern zugescheißt wurde habe ich nun gelesen, dass in Mit Mantel, Schwert & Zauberstab, auch Krieger, Magier und andere Thorwaler sein konnten und dafür andere Werte hatten. Wie verbreitet war es zu DSA 3 eigentlich Thorwaler auf alles zu haben?
« Letzte Änderung: 17.01.2019 | 13:16 von Koronus »
"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #297 am: 17.01.2019 | 13:15 »
Es gab Thorwaler Kolonien bzw Nachfahren in Albernia, Al Anfa, den Tulamiden
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline YY

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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #298 am: 17.01.2019 | 13:17 »
Bei DSA3 war der Thorwaler ja eine eigene "Klasse".
Wer keinen Bock auf Klischee-Wikinger hatte, hat also keinen Thorwaler gespielt und dementsprechend gab es zwar immer wieder welche, aber keine Schwemme aus spielmechanischen Überlegungen heraus.
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Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
« Antwort #299 am: 17.01.2019 | 13:18 »
Ja aber ich habe auch gelesen, dass es schon damals ermöglicht hat Thorwaler mit anderen Klassen zu kombinieren.
"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."