Autor Thema: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...  (Gelesen 16190 mal)

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Luxferre

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Der User Alexander Kalinowski hat demnächst sein eigenes System am Start: Knights of the Black Lily  :d

Ich würde gern einiges dazu erfahren und gleich auch diskutieren.

Systemfrage:
Was hat es mit dem "Bell Curved D100" auf sich?

Zitat
The Bell-Curved D100

The core mechanic of Knights of The Black Lily is what we call the Bell-Curved D100. Combining the simplicity of the D100 with the gently rolling distribution curve of multi-die mechanics (e.g., 3d6) in one, it is ideal for producing both easily understood success chances and plausible test results.

For example, a masterly-forged sword (+1 bonus) will not do very much for someone entirely unskilled nor for a swordmaster – while giving quite a decent bonus to most other combattants. A beginner will do poorly with any sword just as the swordmaster is likely to hit with or without. However, the swordmaster might find it easier to bypass the enemy’s parries with such a magnificent blade!

IMPORTANT! This bell curve is already baked into the game’s mechanics: no complicated mathematics required for play. (In fact, the Bell-Curved D100 makes the math simpler as all modifiers will be comfortably in the single digits.)

Ein D100 hat ja keine Glockenkurve  8] 2D10 hingegen schon. Vermute ich richtig, dass es sich um ein 2D10 System handelt?



Wie funktioniert Magie?
Welche Schulen/Arten der Magie wird es geben?
Verleihen die Dunklen Götter Macht?



Ich würde mich über Antworten wirklich freuen und wünsche viel Erfolg mit dem Projekt!
« Letzte Änderung: 22.01.2019 | 07:38 von Luxferre »

Offline Hotzenplot

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #1 am: 22.01.2019 | 07:41 »
Ich wäre auch sehr interessiert, obwohl ich mir eigentlich ja lieber deutsche Regelwerke kaufe. Das Artwork auf der Homepage ist jedenfalls toll.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #2 am: 22.01.2019 | 12:20 »
Der User Alexander Kalinowski hat demnächst sein eigenes System am Start: Knights of the Black Lily  :d

Ich würde gern einiges dazu erfahren und gleich auch diskutieren.

Systemfrage:
Was hat es mit dem "Bell Curved D100" auf sich?

Ein D100 hat ja keine Glockenkurve  8] 2D10 hingegen schon. Vermute ich richtig, dass es sich um ein 2D10 System handelt?

Nein, man würfelt zwar zwei d10, aber das macht man nur, weil man halt einen d100 würfelt. ;)
DISCLAIMER: Es ist ein ganz klar simulationistisches System. Von der Komplexität her zwischen D&D 5E und D&D 3.x.

Ich wollte beim Entwurf zwei Dinge:
  • eine Glockenkurve wie bei GURPS und
  • die einfach ablesbaren Wahrscheinlichkeiten eines d100.
Beides zusammen geht nicht ohne... Tabelle. (Ansonsten ist es übrigens kein sonderlich tabellenlastiges Spiel, wie gesagt zwischen 3.x und 5E.)



Das ist natürlich für manche Spieler vorhersehbarerweise ein Abtörner, war auch zuletzt Ende der 80er/Anfang der 90er modern, ABER:

  • Der Bell-curved d100 hat einige sehr angenehme Eigenschaften:


    Das ist mir besonders wichtig. Neben ALLEM ANDEREN, löst der Bell-curved d100 das Problem von Gruppenwürfen für mich. Ich kann damit relativ gut einschätzen wie schwierig es ist, dass ALLE Charaktere ihren Schleichenwurf schaffen oder wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass MINDESTENS EIN PC seinen Wahrnehmnungswurf schafft. Nicht nur dass: Wenn die Gruppe zB versucht den König zu beschwichtigen, dann ist es so, dass, wenn mehrere Charaktere mit guten Rhetorikwerten quasseln, die sich gegenseitig in der Tat unterstützen. Kommt aber ein PC dazu, der eine Rhetorikniete ist, dann zieht der alle runter - von der Gesamtwahrscheinlichkeit her. Vor allem ist es hier beim Assistieren von Skills am Ende klar, wer den König bequatscht hat (da alle Beteiligten würfeln) oder die Mechanik repariert hat. (Im Gegensatz zu Assistenz-Mechaniken bei denen nur der mit dem höchsten Skill würfelt und lediglich einen Bonus durch Unterstützer bekommt.) Das ist ziemlich cool, wenn die Experten alle scheitern und der Anfänger (der es sehr schwer hat im Verbund mit den anderen) eben einen rhetorischen Zufallstreffer landet.

    Bei Bedarf kann ich mal ein Rechenbeispiel dazu liefern.

  • Es geht zur Not auch ohne, wenn einem der Rest gefällt! Ich nenne das mittlerweile "Straight KotBL", weil das dann mit einem ganz normalem d100-Wurf gespielt wird. Siehe auch hier links im Bild (rechts eine kurze Hintergrundinfo zum Schadenssystem):


Und letztlich hat die Tabelle noch einen interessanten psychologischen Faktor: Die steht da so vor einem (auf jedem Charakterbogen) und es juckt einem einfach in den Fingern, weil man endlich mal auf den höheren Spalten würfeln möchte.  :D Das ist natürlich ein wenig subjektiv, aber meiner Erfahrung nach nicht zu unterschätzen. Im Englischen sagt man wohl "a constant tease" dazu. ;)

Wie man beim Kampfsystem sehen wird, lohnt es sich mMn manchmal aufgegebene Konzepte neu zu verfolgen - zum Beispiel Attackenserien.
Mehr später.

Ich wäre auch sehr interessiert, obwohl ich mir eigentlich ja lieber deutsche Regelwerke kaufe. Das Artwork auf der Homepage ist jedenfalls toll.

Deutsche Übersetzung ist für dieses Jahr geplant. Ich müsste damit eigentlich schon mal anfangen und immer so'n bisschen nebenei übersetzen.
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Luxferre

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #3 am: 22.01.2019 | 17:29 »
1) Bei Bedarf kann ich mal ein Rechenbeispiel dazu liefern.

2) Mehr später.

3) Deutsche Übersetzung ist für dieses Jahr geplant. Ich müsste damit eigentlich schon mal anfangen und immer so'n bisschen nebenei übersetzen.

1) ja, bitte  :d

2) unbedingt ;)

3) das wäre klasse. Ich bin sehr interessiert!

Offline Karnage

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #4 am: 22.01.2019 | 18:17 »
Sieht wirklich sehr sehr interessant aus!

Gibt es schon einen konkreten Release-Termin für die engl. Version?

---------------------------

Dieses Bild ist einfach nur Wow:


Offline LushWoods

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #5 am: 22.01.2019 | 19:17 »
Interessant. Und danke für das gute Englisch.

Offline Alexander Kalinowski

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #6 am: 23.01.2019 | 13:54 »
Das Bild ist übrigens von Ninjatic. Ich mag subvertierte Märchen - das ist fantasy-kompatibel. :D
Was das Englische angeht: Das Lektorat wurde (zum Teil) von T.R. Knight gemacht, der vor einiger Zeit ja auch Editor vom Genesys Core war. Guter Typ, professionell und bezahlbar. Kann ich nur empfehlen.

So, Name Dropping erledigt - zur Sache:

(Achtung, Mathematik! Wenn die Rechnungen nicht nachvollziehbar sind, einfach unten schauen welche Wahrscheinlichkeiten in welcher Situation herauskommen. Oder fragen.)

  • Angenommen ich entwerfe ein Abenteuer und will das eine durchschnittlich begabte Party (Wahrnehmung Competency Level 5, siehe Tabelle oben) zu ca. 40% bemerkt, dass unter dem Tisch ein winziger Hinweis liegt. 40% ist ungefähr CL 4. Also müsste ein einzelner Charakter einen -1 CL Test machen. Wenn ich aber von einer 4er-Gruppe mit CL 5 ausgehe, dann muss der Test nach der Daumenregel aus dem Bild oben eben auch noch um 4 (Anzahl der Spieler) schwieriger sein. Ich sehe im Abenteuer also einen -5 CL für alle vor. Bei CL 0 (ein kalkulatorischer Wert, btw) hat man immerhin noch eine 13% Chance (nicht abgebildet). Rechnen wir mal die Gesamtchance für eine Durchschnittsgruppe aus (4x CL 5): Gesamtfehlwahrscheinlichkeit ist Einzelfehlwahrscheinichkeit (0,87) hoch 4 = 0,572. Also man tatsächlich ungefähr 40% Gesamtchance, dass mindestens ein PC den Wurf schafft.

    Wenn in einer konkreten 4er-Gruppe jetzt Wahrnehmungswerte von 5, 5, 7, 7 hat, dann hat man für diese etwas überdurchschnittlicher Gruppe natürlich eine überdürchschnittliche Gesamtchance: 0,87*0,87*0,75*0,75=0,425. Also eine 57,5% dass mindestens ein PC den Wurf schafft.

    Ähnlich ist es wenn ALLE PCs den Wurf schaffen müssen (Vorbeischleichen?), nur dann zieht man als Daumenregel die Anzahl der PCs nicht ab, sondern addiert sie.

    Und so etwas KANN man, wenn man will, natürlich nicht nur zur Abenteuerentwurfszeit verwenden, sondern auch während des Abenteuers, ganz spontan. Die Rechnung ist ja super einfach. (Übrigens ist es damit auch leicht für den GM den Schwierigkeitsgrad einer Probe anzupassen, die auf eine andere Standard-Partygröße ausgelegt wurde. Wenn er denn will.)

  • Man kann das auch für Teilgruppen verwenden: Angenommen man hat 5 Spieler, die gerade mit dem König über ihre Begnadigung verhandeln. In der ausgespielten Szene bringen sich 3 Spieler aktiv in die Verhandlungen ein. Am Ende ist der SL nicht sicher, ob die Verhandlung erfolgreich waren und der König überzeugt wurde - also lässt er würfeln. Was für Varianten hat man in anderen Systemen? Alle würfeln? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass mindestens einer die Probe schafft. Nur einer würfelt? Dann tragen die anderen de facto nichts zum Erfolg bei. Einer würfelt aber mit einem Assistenzbonus? Schon besser, aber es ist letztlich immer noch der eine Spieler, der es schafft oder nicht.

    Mit dem obigen System würde der SL die Spieler, die sich aktiv beteiligt haben würfeln, lassen. Und da deren 3 sind, -3 auf den Test draufschlagen. Jeder Beteiligte darf nun würfeln, ob er/sie der/diejenige ist, der/die es schafft den König unzustimmen. Und die Erfolgswahrscheinlichkeit?
    Ein PC mit CL 5 hätte eine 50/50-Chance. 3 PCs mit je CL 5 (effektiv 5-3=2) hätten: (1-0,25) hoch 3 Fehlschlagschance. Also, eine ca. 57% Erfolgschance. Eine leichte Verbesserung gegenüber dem Einzelnen, die Charaktere können sich ergänzen.
    Hätten die 3 PCs die Werte 5, 5 und 3, dann wäre die Wahrscheinlichkeit bestimmt durch 0,75*0,75*0,87. Das entspricht einer ca. 51% Erfolgschance. Der Spieler der Rhetorikniete (CL 3 ist ziemlich mies) hätte sich im Gespräch vielleicht etwas zurückhalten sollen. (Oder Charisma nicht als Dumpstat nutzen sollen. ;) )
    Wären die Werte stattdessen 5, 6, 7, dann ergibt sich eine fast 69,5% Erfolgschance. Hält der Typ mit CL 5 auch noch die Klappe, dann gibt's nur -2 für die anderen beiden. Im Ergebnis eine 70,5% Erfolgschance. Das ist praktisch keine Verbesserung, der Typ hätte also ruhig weiterplappern können, das braucht man nicht zu optimieren aus Spielersicht.


Also eine relativ elegante mathematische Lösung, wenn's einen nicht stört ab und an auf eine zentrale Tabelle auf dem Charakterbogen zu blicken.

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Offline Hotzenplot

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #7 am: 23.01.2019 | 14:18 »
Verstehe ich das richtig, dass die SC in dem Setting selten verletzt werden?

Deutsche Übersetzung ist für dieses Jahr geplant. Ich müsste damit eigentlich schon mal anfangen und immer so'n bisschen nebenei übersetzen.

Schön, das freut mich. Dann warte ich darauf mal ganz gespannt.

Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, vorab so eine Art Essenz des Spieles auf deutsch zu veröffentlichen, damit Interessenten wie ich, deren englisch nicht gerade das allerbeste ist, sich ein besseres Bild machen können. Grundsätzlich lese ich zwar auch englische Regelwerke, aber nur, wenn es sein muss. ;)
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #8 am: 23.01.2019 | 15:14 »
Das
Verstehe ich das richtig, dass die SC in dem Setting selten verletzt werden?

Per default erst einmal ja, aber das kommt total drauf an wie die Encounter vom GM gestaltet werden. Die Spieler haben eine eng begrenzte Anzahl von Fortune Points als Gruppenressource - von denen sie eigentlich keine einzigen ausgeben wollen. Und dann einen Challenge Pool der Gratis-FPs pro Challenge/Encounter darstellt. Hat man einen Challenge Pool von 0, dann kann's auch schnell unangenehm werden. Dann heißt es nämlich: Wunde jetzt nehmen oder später als Gruppe einen Preis bezahlen. Will ich eine düstere, blutige, tödliche Kampagne, dann mache ich einen CP von 0 zum Regelfall. Will ich, dass die PCs Helden wie bei Herr der Ringe, nur halt in einer bereits verlorenen Welt, darstellen, dann eher als rare Ausnahme.
Der Challenge Pool ist damit zentrales Mittel um den Schwierigkeitsgrad einer Herausforderung anzupassen.

Ein einzelner Wundpunkt in KotBl entspricht übrigens vielleicht einer mittelschweren bis schweren Wunde bei Shadowrun und da hat man ja auch den "Todesspiraleneffekt". Eine schwere Wunde hier ist wie eine schwere Wunde im Film: man ist auch als Held erst einmal ganz schön bedient. Deswegen: eher rar, es sei denn die Kampagne ist völlig auf gritty/grimdark angelegt. (Was auch zum düsteren Setting passen würde, aber nicht unbedingt jedermanns Geschmack ist. Einige der wichtigsten "Viewpoint-Charaktere" im brutalen A Song of Ice and Fire sind ja auch bemerkenswert überlebensfähig.)

Schön, das freut mich. Dann warte ich darauf mal ganz gespannt.

Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, vorab so eine Art Essenz des Spieles auf deutsch zu veröffentlichen, damit Interessenten wie ich, deren englisch nicht gerade das allerbeste ist, sich ein besseres Bild machen können. Grundsätzlich lese ich zwar auch englische Regelwerke, aber nur, wenn es sein muss. ;)

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Offline LushWoods

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #9 am: 23.01.2019 | 15:36 »
Interessant. Und danke für das gute Englisch.

Die Seite zu lesen und zu wissen das der Text bzw. das Spiel von einem Non-Native kommt, war eine wirklich erholsame Abwechslung zu all den miesen Übersetzungen/englischen Texten von Non-Natives, die ich in letzter Zeit im RPG-Bereich gelesen habe.
Ich bleib hier mal gespannt am Ball.   :d

Offline Hotzenplot

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #10 am: 23.01.2019 | 15:40 »
Das
[...]

Hört sich schon mal sehr gut an, danke.

in KotBl
Pro-Tipp: Zumindest auf deutsch eine andere Abkürzung überlegen.  ~;D

"Und, wie war dein Abend?"
"Also erst bisschen SM und dann KotBl"
"Ihh"
"Hä, was ist an Splittermond verkehrt?"
 ~;D

Die Quickstart-Regeln sind bereits die Essenz des Spiels. ;)

Perfekt.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #11 am: 24.01.2019 | 08:10 »
Womit sich ein SC denn die Zeit? Also was ist die Core Story des Spiels? Einfach nur EDO-Fantasy in grimdark wäre ja etwas zu wenig.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #12 am: 24.01.2019 | 12:31 »
Womit sich ein SC denn die Zeit? Also was ist die Core Story des Spiels? Einfach nur EDO-Fantasy in grimdark wäre ja etwas zu wenig.

Also ich muss als Erstes mal zugeben: Ich bin bekennender EDOnist, auch wenn's ein bisschen schmutzig wird.  ;D
Will sagen: Ich achte sehr darauf, dass Gamer, die das wollen, aber ein anderes System als die gängigen Regelwerke suchen, generische Fantasy möglichst ohne großen Aufwand in KotBL spielen können. Nur so als Vorbemerkung.

Darüberhinaus:
  • Für mich persönlich als Entwickler ist der Aspekt der "Keine guten Götter" am faszinierendsten - so als psychologisch-philosophische Frage: Was macht das? Wie wirkt sich das aus? Spielen die Spieler alle nur als Schurken? Oder spielen die Spieler lieber als die letzten tapferen Recken, die an das Gute glauben - auch wenn die Götter sie nicht erhören? Oder vielleicht was ganz anderes, ganz unerwartet? Das wird man sehen, wenn mal mehr Leute ihre eigenen Charaktere spielen.
  • Für die typischen PCs gibt's das, was man im Englischen einen "Double Whammy" nennt: Nicht nur spielen sie in einer Welt in der die bösen Götter bereits gewonnen habem, schlimmer noch - sie gehören einer Klasse/Kaste von totalen Außenseitern an, die auch noch ziemlich willkürlich definiert ist. Normale Leute wollen mit denen möglichst wenig zu tun haben (weil sie das Auge der dunklen Götter mit sich bringen, so heißt es), da aber ständig und überall Fehde und Krieg und Bürgerkrieg herrschen, gibt's trotzdem kein Mangel an Beschäftigung für PCs mit entsprechenden Talenten.
  • Dass die bösen Götter gewonnen haben, heißt übrigens nicht, dass ewige Nacht herrscht und überall dunkle Overlords in schwarzen Stachelrüstungen rumlaufen. Die mag's zwar auch geben (was wäre Dark Fantasy schon ohne Edgelords?), aber das ist nicht der Punkt der dunklen Götter. Um Shakespeare zu zitieren: "As flies to wanton boys are we to th' gods, They kill us for their sport."  ;D

Das Thema Magie habe ich nicht vergessen.

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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #13 am: 24.01.2019 | 12:43 »
Danke für die Antwort, die gibt einen interessanten Einblick in das Setting. Aber was machen die SC? Wollen sie das Gute auslöschen oder dem Bösen zum Sieg verhelfen oder das Chaos aufhalten?
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #14 am: 24.01.2019 | 12:51 »
Macht einen sehr reizvollen Eindruck, auch auf mich als Nicht-so-EDO-Fan. Und wenn eine der vorgefertigten SC aussieht wie Ziggy Stardust, bin ich eh dabei!

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #15 am: 26.01.2019 | 16:07 »
Gibt es irgendetwas, weiß nicht, eine Serie oder Buchreihe oder einen Film, den man nennen könnte, um eine genauere Vorstellung zu bekommen?
Fiebere schon dem Schnellstarter entgegen, finde alles, was ich bisher gesehen habe, klasse, und trotzdem merke ich, dass ich so gar keine konkrete vorstellung habe 😉
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #16 am: 26.01.2019 | 16:46 »
Kein Twitteraccount!  :(

Obwohl das mit den gewaehlten sozialen Netzwerken ganz konform mit der Spielwelt geht  ;)
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 16:47 von Bildpunktlanze »
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #17 am: 28.01.2019 | 17:44 »
Das man keine konkrete Vorstellung hat, liegt auch ein bisschen daran, dass das Setting selbst ja noch im Aufbau begriffen ist. Ich muss es vorerst wie GRRM beim Schreiben von Game of Thrones machen und ein bisschen eine vollständige Welt vortäuschen. Das heisst nicht, dass ich keine gute Vorstellung von der Welt habe - im Gegenteil, ich habe eine Grundvision und eine Fülle von Vorstellungen hier und da. Aber ein Teil der Fertigstellung eines vollständigen Grundregelwerks wird eben auch sein, diese Puzzleteile zusammenzubauen und zu einem vollständigen Bild zu ergänzen. Ich glaube auch, dass da mehr Illustrationen helfen werden.

Welche Welt kommt dem am nächsten? Schwer zu sagen. Game of Thrones goes Gothic? Nee, GoT hat kein HEDO, die Guten (Jon Snow?) haben die Hoffnung, dass am Ende das Gute gewinnt. Das mit der Tragik passt aber schon und das mit den Kriegswirren auch. Aber es ist eben auch in mancherlei Hinsicht zu sehr Spätmittelalter, fast schon Renaissance. Vikings/Last Kingdom goes Gothic? Nicht wirklich, auch wenn die mystischen Elemente in beiden Serien schon inspirierend sind. Shadowrun goes Classical Fantasy? Das vielleicht sogar am Ehesten, aber auch mit 4 Sternchen für weitere Anmerkungen dran.

Was die Charaktere machen (gut, neutral/egoistisch, böse) hängt alleine von den Spielern ab. Mein persönliches Ideal wäre eine gemischte Party, aber da braucht es spezielle Mechanismen um zu verhindern, dass das eskaliert. Und das Problem an "gut" ist natürlich, dass es keine Hoffnung auf einen globalen Sieg über das "Böse" gibt. Wenn's darum geht wie sie überleben: sie müssen Jobs annehmen von Leuten, die verzweifelt oder mächtig genug sind, sich mit Unberührbaren einzulassen. Da man ganz unten ist, wird ein wesentlicher Teil des Kampagnenspiels ein Stück in Richtung Picaresque gehen.

Und sind nicht ALLE sozialen Netzwerke ein Werk der dunklen Götter? :D
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #18 am: 28.01.2019 | 18:48 »
Ach ja, zur Magie.

Also das Spiel macht einige Dinge anders. Nicht alles, aber ein paar Dinge schon. Zum Beispiel kann in einer Überzahlsituation nicht notwendigerweise jeder Angreifer in jeder Runde angreifen. Es ist absehbar, dass dies manchem sauer aufstoßen wird, aber es orientiert sich halt knallhart an choreographierten Filmkämpfen. Und auch bei der Magie ist absehbar, dass das ein oder andere nicht jedem gefallen wird:

Magie geht vom... Teufel aus. Ich weiß schon, ich weiß schon... Satanic Panic and all that.  Da es keinen christlichen Gott gibt (überhaupt keine guten Götter), ist es natürlich auch NICHT der christliche Teufel. Satan ist einfach einer der dunklen Götter (und damit auch nicht positiv besetzt um mal dieser Besorgnis entgegenzutreten) - einer von Vielen. Warum überhaupt ausgerechnet den Teufel ins Spiel bringen? Satan in KotBL ist ein wenig an den Teufel aus mittelalterlichen Geschichten angelehnt. Und genau den will ich mal in einer Fantasywelt sehen. Er ist hier einer der wenigen dunklen Götter, der sich in (vielfältigen) Erscheinungen physisch manifestiert. Nicht gerade als Gehörnter, sondern als eine oder mehrere Personen, die man trifft oder vielleicht gar kennt. Jemand mit dem man verhandeln oder den man gar reinlegen kann. Das will ich im Rollenspiel sehen. Um die Existenz der anderen dunklen Götter weiß man hingegen nur, weil sie die Gebete mancher ihrer Priester erhören. Manchmal. Den Teufel kann man treffen - und man kann mit ihm einen faustischen Pakt eingehen um die Gabe der Zauberei zu erhalten.

Was die Mechanik angeht, ist die auf das allgemeine Traitssystem (Vor-/Nachteile) mit seinen Powerpoints (s.u.) aufgebaut. Der Kern der Magie (aber das ist nicht alles) ist auf Sprüchen aufgebaut, die wiederum einer Spruchfamilie angehört. Die Spruchfamilie 'Feuerball' zB gibt dem SPIELLEITER an in welchen Wertebereich die verschiedenen Feuerball-Varianten, die es geben mag, generell operieren.  Wenn ein Spieler einen Feuerballspruch besitzt, dann hat sein Spruch konkrete Werte aus diesem Bereich. Wie gut der Spieler (und Charakter) diese Werte jeweils kennt, ist offengelassen. Das mag auch variieren.

Wie bereits angedeutet, wird da auch noch mehr hinzukommen, um Magie insgesamt ein Stück weniger berechenbar und ein Stück mehr mystisch werden zu lassen.

Ansonsten würfelt man normalerweise nicht, ob ein Zauber klappt - ganz einfach weil's im Film auch immer klappt, es sei denn besondere Umstände kommen zum tragen (gestörte Konzentration, unerfahrener Magier, neuer Spruch, etc). Man zahlt in Power Points. Power Points sind keine Astralpunkte, sie messen Screentime, sozusagen. Die Frage dahinter: wie oft kann ein Charakter eine Sonderfähigkeit pro Episode/Film/Comicbuch/Buchkapitel einsetzen bevor es überhand nimmt? Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass dies der wahre Grund ist, warum Gandalf nicht mehr gezaubert hat - er hat seine Screentime mit den Zaubern, die er gemacht hat verbraucht. Ich nenne das Prinzip dahinter "Narrative Kosten". Ein bisschen an die Skills in GUMSHOE angelehnt, aber ich bin der Überzeugung, dass dies bei GUMSHOE der falsche Ansatz ist. Fertigkeiten sollten unendlich oft einsetzbar sein, SPEZIALfähigkeiten hingegen sollten limitiert sein.

Ein weiterer Aspekt der narrativen Kosten? Wiederholung kostet extra. Nicht unbedingt bei Spezialfertigkeiten, obwohl's da auf die individuelle Fähigkeit/den Zauberspruch ankommt. Ganz einfach weil's langweilig ist. Wenn der Mountain in Game of Thrones einem beide Augen ausdrückt, dann macht er das beim nächsten Mal nicht wieder. Einfach weil's für den Leser langweilig und uncool wäre.

Kurz gesagt: Regelmäßig ist das Spiel vielleicht der radikalste Versuch das Genre zu simulieren.
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #19 am: 28.01.2019 | 19:47 »
Danke für die Einordnung, ich glaube das hilft mir weiter. Illus und Hintergrund finde ich tatsächlich sehr spannend, werde ich definitiv weiter verfolgen...

Also das Spiel macht einige Dinge anders. Nicht alles, aber ein paar Dinge schon. Zum Beispiel kann in einer Überzahlsituation nicht notwendigerweise jeder Angreifer in jeder Runde angreifen. Es ist absehbar, dass dies manchem sauer aufstoßen wird, aber es orientiert sich halt knallhart an choreographierten Filmkämpfen.

Frage hierzu: Würdest du das angestrebte Spielgefühl als cinematisch bezeichnen (was auch immer dieser Begriff im Detail aussagen soll :-))?
Klingt für mich ein bisschen so, als wenn du versuchst Filme/Serien als Spielgefühl abzubilden, kann mich da aber auch täuschen und den obigen Satz überinterpretieren...
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #20 am: 28.01.2019 | 20:49 »
Was die Charaktere machen (gut, neutral/egoistisch, böse) hängt alleine von den Spielern ab. Mein persönliches Ideal wäre eine gemischte Party, aber da braucht es spezielle Mechanismen um zu verhindern, dass das eskaliert. Und das Problem an "gut" ist natürlich, dass es keine Hoffnung auf einen globalen Sieg über das "Böse" gibt. Wenn's darum geht wie sie überleben: sie müssen Jobs annehmen von Leuten, die verzweifelt oder mächtig genug sind, sich mit Unberührbaren einzulassen. Da man ganz unten ist, wird ein wesentlicher Teil des Kampagnenspiels ein Stück in Richtung Picaresque gehen.

Das hilft ein wenig weiter - ich schließe daraus, dass die SC Ausgestoßene sind. Der Rest des Textes ist aber so generisch, dass er für alle Fantasy-Settings passen würde. ;)
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Offline YY

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #21 am: 28.01.2019 | 23:10 »
Klingt für mich ein bisschen so, als wenn du versuchst Filme/Serien als Spielgefühl abzubilden, kann mich da aber auch täuschen und den obigen Satz überinterpretieren...

"Ein bisschen" ist gut...

->
Kurz gesagt: Regelmäßig ist das Spiel vielleicht der radikalste Versuch das Genre zu simulieren.

Der Ansatz, das so stringent zu mechanisieren, ist mir jedenfalls (nach wie vor) schwer sympathisch  :d
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #22 am: 28.01.2019 | 23:13 »
Danke für die Einordnung, ich glaube das hilft mir weiter. Illus und Hintergrund finde ich tatsächlich sehr spannend, werde ich definitiv weiter verfolgen...

Frage hierzu: Würdest du das angestrebte Spielgefühl als cinematisch bezeichnen (was auch immer dieser Begriff im Detail aussagen soll :-))?
Klingt für mich ein bisschen so, als wenn du versuchst Filme/Serien als Spielgefühl abzubilden, kann mich da aber auch täuschen und den obigen Satz überinterpretieren...

Absolut.
  • Zu dem 1-gegen-Viele-Beispiel: Ich saß schon so oft in Rollenspielen und es hat mich gestört wie unsere Gruppe völlig uncool den letzten Gegner unzingelt und massakriert hat. Das kam mir immer völlig unheroisch vor. Also habe ich mir angeschaut wie es im Film ist. Und siehe da! Es ist mitnichten so, dass jeder immer innerhalb einer Runde (ca. 5 Sekunden) angreift. Das ist eher die Ausnahme. Die Überzahl-Leute sind entweder blockiert oder zögern, warten auf einen sicheren Hieb. Also bilde ich das ab. Das bedeutet natürlich, dass ich einen Teil der Spieler verliere... weil einige sagen werden: "Was soll das?! Ich will jetzt angreifen! In <System X> könnte ich jetzt angreifen! This game sux!!!" Für diejenigen allerdings, die wollen, dass sich ein Kampf filmreif anfühlt, ist das Ganze ein Schritt vorwärts.
    Beispiele dafür (es gibt noch viele, viel mehr):
    https://www.youtube.com/watch?v=1gCgeMDj8Rw (Nach diesem Clip denke ich übrigens: Hexfelder > Quadrate.)
    https://www.youtube.com/watch?v=Sk47qO8rW4Y
  • Das ist auch der Grund warum es keine alternierende Attacken gibt, sondern Angriffssequenzen.  Wie im Film. (Und wer jetzt sagt "wie bei DSA-Schwertmeister", dem sage ich: bei KotBL kann jeder Paradewurf in einem tödlichen Gegenangriff enden. Es ist nicht so, dass man über viele Runden nur parieren kann, ohne Chance Schaden zu machen. So gesehen ist das exklusive Angriffsrecht nicht mehr als ein Vorteil gegenüber dem Verteidiger.)
  • Das ist auch der Grund warum Charaktere nicht eine willkürliche Menge an Hitpoints haben, sondern eine Schadenskapazität, die auf beobachtbaren Schadenskapazitäten im Film basiert. Ein Wundpunkt in KotBL enspricht einer schweren Wunde. Wieviele Wundpunkte hat wohl Rexor hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=a4cCvj0G3zU
    Also ich zähle Bauch, Bauch, Schulter, Bauch. (Ein weitere kurze Beobachtung zu Filmen: Charaktere sterben extrem selten den Tod der 1000 Schnitte. Fast ausschließlich sterben sie durch eine schwere Wunde. Kleinere Verletzungen verursachen idR nur wenige Sekunden sichtbare Behinderung, dann geht's ganz normal weiter. Kleinere Wunden sind danach rein optisch.)

Wie ich bereits sagte: Das System orientiert sich ziemlich kompromisslos an fiktionalen Vorbildern. Für den Kampf sind Filme und TV-Serien die Quellen der ersten Wahl, weil sie viel detailreicher sind als die meisten Kämpfe in Büchern - und Kämpfe in Comic-Heften. Jedenfalls dann, wenn sie nicht so geschnitten wurden, dass man von der Action gar nichts sieht. :D

Das hilft ein wenig weiter - ich schließe daraus, dass die SC Ausgestoßene sind. Der Rest des Textes ist aber so generisch, dass er für alle Fantasy-Settings passen würde. ;)

Gut. Das Ziel für das fertige Setting ist es, dass es einen erkennbar eigenen Charakter hat, aber gleichzeitig generisch genug ist, damit Rollenspieler, die generisch wollen, nicht sagen: "Ich mag ja das System, aber es ist mir zuviel Arbeit die Art von (H)EDO-Abenteuer, die ich bevorzuge in diesem RPG zu spielen (weil ich zuviel abändern muss)." Das wird kein einfacher Balanceakt. Daran kann man auch scheitern und am Ende beide Seiten unzufrieden stellen.
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Offline YY

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #23 am: 29.01.2019 | 01:12 »
Hexfelder > Quadrate

Das hätten dir Generationen von KoSim-Spielern auch sagen können ;D

Wieviele Wundpunkte hat wohl Rexor hier:
https://www.youtube.com/watch?v=a4cCvj0G3zU

Da kann man sich ggf. drüber unterhalten, was Spielmechanik und was nur noch Beschreibung ist, nachdem das Thema schon durch ist.
Aber egal wie: Ja, die Anzahl "verwaltenswerter" Treffer bewegt sich im niedrigen einstelligen Bereich.

Das Ziel für das fertige Setting ist es, dass es einen erkennbar eigenen Charakter hat, aber gleichzeitig generisch genug ist, damit Rollenspieler, die generisch wollen, nicht sagen: "Ich mag ja das System, aber es ist mir zuviel Arbeit die Art von (H)EDO-Abenteuer, die ich bevorzuge in diesem RPG zu spielen (weil ich zuviel abändern muss)."

Joah - Setting rundheraus weglassen geht ja im Grunde immer, auch wenn man etwa beim Magiesystem u.Ä. ein paar Seriennummern abfeilen muss. 
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Offline BBB

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #24 am: 29.01.2019 | 07:27 »
Der Ansatz, das so stringent zu mechanisieren, ist mir jedenfalls (nach wie vor) schwer sympathisch  :d

Dem kann ich mich nur anschließen!

Wie ich bereits sagte: Das System orientiert sich ziemlich kompromisslos an fiktionalen Vorbildern. Für den Kampf sind Filme und TV-Serien die Quellen der ersten Wahl, weil sie viel detailreicher sind als die meisten Kämpfe in Büchern - und Kämpfe in Comic-Heften. Jedenfalls dann, wenn sie nicht so geschnitten wurden, dass man von der Action gar nichts sieht. :D

Ich kann alles, was du schreibst, nachvollziehen und unterschreiben.
Eine Nachfrage noch:
Das erste mal, als ich ein Spiel gespielt habe, das quasi damit warb, einen cinematischen Ansatz zu verfolgen, war 7te See, das drei "Gruppen" von NSC Gegnern unterschied. Quasi vom Kanonenfutter zum Endboss.

Gibt es soetwas bei dir auch?

Hintergrund ist, dass ich diese Einteilung auf dem Papier erstmal sehr einleuchtend und spannend fand, im Spiel dann aber sehr schnell gemerkt habe, dass das (mir zumindest) überhaupt keinen Spaß macht. Spätestens der dritte Kampf gegen Kanonenfutter fühlt sich dermaßen künstlich und unrealistisch an, dass ich fortan Kämpfen aus dem Weg gegangen bin (und das mit einem Charakter, dessen social-Skills auf dem Niveau eines Stücks Brot waren).

Anders ausgedrückt: Schlecht gemachtes cinematisch ist einfach schlecht gemacht, aber nach allem was ich von dir lese gewinne ich den Eindruck, dass gut gemachtes cinematisch echt was für mich sein könnte... (ohne zuviel Honig ums Maul schmieren zu wollen :-))
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