Autor Thema: Killer-Kinder vs. Kinder killen  (Gelesen 14198 mal)

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Offline Der Läuterer

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #50 am: 11.06.2019 | 09:24 »
Mit mir wiederum könnte der Läuterer so ziemlich alles machen, weil ich mich beim Spielen eines Horror-Spiels auch gern aus meiner Komfortzone holen lasse. Und wenn das Fishermen's-Friend-Syndrom bei mir doch einmal zuschlüge, dann würde ich ihm eben mitteilen, dass ich jetzt eine Auszeit nehmen müsste.
Sehr, sehr schön rillenmanni. Die Einstellung gefällt mir. Insbesondere bei diesem Genre.

Und wenn Du angewidert das Zimmer verlässt, um Dich im Bad zu erfrischen, dann spielst Du auch 1:1 Deinen Stabiverlust aus. Das ist bemerkenswert, Du Method Actor.
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Offline Der Läuterer

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #51 am: 11.06.2019 | 10:02 »
Die Aussage ich leite Horror ist eine Nullaussage.
Der Begriff des Horrors ist eine ganz eindeutige Genre Bezeichnung - egal ob Film oder RPG.
Man kann das mögen und man kann es auch nicht mögen, doch eine 'Nullaussage' ist es nicht.

Wenn du mir vermitteln kannst was du mit Horror meinst kommst du als SL in die nähere Auswahl. Schaffst du das nicht fällst du bei mir durch da mich zum Beispiel Gore nicht interessiert.
Wenn ich einem Spieler erst den Plot erkläre muss, damit er oder sie für sich abklären kann, ob oder ob nicht er/sie sich möglicherweise, oder auch nicht, in der Behaglichkeit seiner/ihrer Komfortzone gestört fühlt bzw. fühlen könnte, dann sind Horror Settings nichts für derartige SpielerInnen.
Wenn ich nicht überraschen kann (darf), dann bin ich als SL raus.

Wenn du nicht Willens oder in der Lage bist mir auf beides eine sinnvolle Antwort zugeben, dann bist du nicht der SL für Horrorabs für mich.
In der Lage immer; Willens nimmer.
Das ist m.M.n. ein typisches Missverständnis des Genres; man will beim Horror mitspielen, aber sich dabei nicht unwohl führen (müssen).
Das ist wie Workout ohne Schwitzen.

Ein es kann alles passieren heißt für mich ich kann mich auch tot langweilen weil dein Verständnis von Horror für mich Kindergarten oder uninteressant ist oder ich kann für die Spielrunde negativ (gewaltfrei) reagieren weil ich halt 2 unverschiebbare Trigger (auch aufgrund meiner Arbeit) habe.
Nein. Und das schreibe ich jetzt mit aller Arroganz eines Cthulhu SL, der Wert auf Horror Elemente legt. Langweilen würdest Du Dich bei mir sicherlich nicht.

Einen Horrorslot belege ich wenn ich eine ganz bestimmte Art von Erfahrung machen will. Wenn nicht gewährleistet ist, dass ich diese den anderen Spielern und dem SL nicht durch aufstehen und gehen  oder eine Diskussion oder einen Spielabbruch vermiese dann spiele ich in einer Horrorrunde nicht mit.
Das erachte ich als völlig legitim. Jedem nach seinem Geschmack.
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Offline JaneDoe

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #52 am: 11.06.2019 | 10:05 »
Auch wenn ich selbst ein Kind habe ist das Thema Kinder als Täter oder Opfer für mich kein No-Go.
Es hängt aber ganz stark davon ab, wie man es ausspielt. Man muss absolut nicht Gewaltszenen gegen Kinder explizit und in jedem Details darstellen/ ausspielen. Kinder können aber natürlich als Täter oder Opfer vorkommen und wenn ich mich zu sowas entscheide, dann lebe ich auch mit den Konsequenzn der Spieler die sich daraus ergeben. Da würde ich keinem meiner Spielern einen Strick draus drehen, wenn der dann gegenüber eine Monster-Kind gewaltätig wird. Ich meine...auch wenn man Horror spielt, dann ist es eben trotzdem noch ein Spiel und keiner meiner Spieler ist im RL ein Psychopath...(glücklicherweise).

Offline Der Läuterer

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #53 am: 11.06.2019 | 10:20 »
Ich glaube, wenn du mich mit so etwas konfrontrierst und ich kenne dich nicht gut genug, werde ich dir eher das Spiel versauen als mich darauf einlassen zu können. Denn dann fühle ich mich nur betrogen und erniedrigt und will mich dafür rächen. Ich bin da also kein gutes Ziel für diese Tropoi.
Ich verstehe jetzt überhaupt nicht, weshalb es einen Unterschied machen soll, ob Du den SL kennst oder nicht?

Sich bei jemandem zurückzuhalten den man kennt, andererseits aber 'abzudrehen', spricht für eine Ambivalenz in Sachen Respekt. Und an Problemen mit Kontrollverlust kann man arbeiten.

Es gibt Spieler, die Rollenspiel als therapeutisches Mittel nutzen. Das ist für beide Seiten interessant.
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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #54 am: 11.06.2019 | 10:25 »
War früher ein Tipp für Horror im RPG von mir "Make it personal!" (war allerdings auf Ravenloft gemünzt), bei dem ich z. B. erläutert habe, dass es einen großen Unterschied macht, ob man einen Feuerball in eine Horde (namenloser) Zombies wirft oder es eben die Zombies der Kinder sind, die nachmittags noch friedlich zusammengespielt haben, so ist dies heutzutage nicht mehr unbedingt mein Ding.

Ich lehne es nicht grundsätzlich ab, aber es hat einen eher negativen Effekt auf das Spielen für mich. Würde mir dann wohl lieber einen anderen Aspekt des Horrors wünschen, gibt ja genug davon.
Was hat sich geändert?
Wie bereits zuvor geschrieben - es sind nur 'Pixel'.
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Offline Der Läuterer

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #55 am: 11.06.2019 | 10:31 »
Ich meine...auch wenn man Horror spielt, dann ist es eben trotzdem noch ein Spiel und keiner meiner Spieler ist im RL ein Psychopath...(glücklicherweise).
Und ich hoffe doch inständig, dass mich als SL auch keiner meiner Spieler als einen solchen betrachtet.
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Just_Flo

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #56 am: 11.06.2019 | 10:51 »
Wenn ich es auf der Ebene dies ist nur ein beliebiges Pixel bespiele dann spiele ich nicht Horror. Horror soll mitreißen Emotionen wecken und schockieren.

Jemandem den ich kenne  traue ich es eher zu bis an die Grenze heran zu gehen, sie eventuell zu dehnen aber gerade noch kurz vor dem erreichen von zuviel zustoppen. Warum? Hemand der mich kennt kann meine Grenzen besser einschätzen. Derjenige hat auch mehr Chancen meine Reaktionen mit ihm bekannten zuvergleichen und richtig einzuschätzen.
Ein guter fremder SL kann einiges davon auch leisten. Ob er für mich gut ist, dass kläre ich für mich nach meinen Methoden ab.
Ich werde solange mich die SL nicht bewusst täuscht nicht in einer Horrorrunde sitzen, die über das hinaus geht, was ich mir als Rahmen vorgestellt habe. Wenn mich die SL bewusst täuscht dann wird es halt mit 90% Wahrscheinlichkeit für sie, die Mitspieler und mich keine gelungene Runde. Ist kein Drama nur dumm geleitet/gelaufen.

Boni

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #57 am: 11.06.2019 | 11:00 »
Wenn ich es auf der Ebene dies ist nur ein beliebiges Pixel bespiele dann spiele ich nicht Horror. Horror soll mitreißen Emotionen wecken und schockieren.

Genau das. Wenn die Horde Untoter, die heute getötet werden muss, ausnahmsweise aus Kindern besteht, denke ich nicht, "Ohh, wie Gruselig. Feuerball." Horror ist ja gerade erst dann schlimm, wenn man persönlich in das Geschehen einbezogen ist (auf der Emotions- und auf der Handlungsebene).

Plus was Vermi und Rhylthar sagen. Seitdem ich Vater bin, komme ich mit fiktiver Gewalt gegen Kinder nur noch schwer klar.
« Letzte Änderung: 11.06.2019 | 11:13 von Boni »

Offline Rhylthar

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #58 am: 11.06.2019 | 11:06 »
Was hat sich geändert?
Wie bereits zuvor geschrieben - es sind nur 'Pixel'.
Ich habe ein Kind. :)

Oder größer gefasst:
Was vorher ein "wohliges" Unbehagen ausgelöst hat, trifft jetzt eher auf Widerwillen. Ich kann den Part dann nicht mehr "genießen", weil es mich aus dem Spiel herausholt.
Ich kann dann sicherlich weiterspielen, aber jenes, was der SL vielleicht auslösen wollte, kommt so nicht zustande.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Just_Flo

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #59 am: 11.06.2019 | 11:11 »
Horror hat viele Facetten. Sich irgendwo zwischen Friedhof der Kuscheltiere, Gore, psychohorror, ... und Hostage einordnen zu sollen ist weit entfernt den Plot vorher erzählen zu müssen.

So wie sich dass hier liest muss ich mit aller Arroganz von jemandem der schon eine zeitlang spielt und der seine Spielvorlieben kennt sagen, dass ich bisher desto selbstsicherer und schwammig die SL war bisher immer mehr underwhelmed war.

Aber wer kein Problem damit hat als SL aus seiner Komfortzone rauszukommen ignoriert bei angesagtem intensivem Spiel die Warnung, dass bei X und Y das Spielerlebnis der anderen und von ihm selbst leiden könnte. Wer besser zuwissen glaubt als ich wie die Art und Weise wie ich 2 bestimmte Reizthemen bespiele und wie die Mitspieler und er damit klar kommen der darf die gerne anspielen. 

Offline Teylen

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #60 am: 11.06.2019 | 11:23 »
Die Frage?

Die Frage lautet, ob sich die Chars von blutrünstigen Kindern ohne Gegenwehr schnetzeln lassen würden.
Mein Charakter würde aufhören zu existieren. Schließlich gibt es den Charakter ohne mich nicht und wenn es eine Überraschung mit blutrünstigen Kindern gibt, würde ich als Spieler gehen.

Zitat
Reale Situation gefällig?
Ihr seid im Urlaub. Irgendwo. Einsam. Dunkel. Verlassen. Irgendwo, wo es kein Gesetz gibt. Und der kleine Rest an Moral auf den schmutzigen Strassen von den Bedürfnissen nach einer Handvoll Essen wie durch Säure zersetzt wird.
Ich persönlich mache durchaus individual Tourismus mit Road Trip, durch bspw. den Süden der USA. Ich gehe nicht an einsame, verlassene, elendige, gesetzlose Orte.
Wenn ich mit dem Auto in eine Gegend komme die zu sehr nach "Stephen King Film" aussieht (Ortschaft mit Teich in der Nähe von Columbus, Louisiana), schließe ich mich in den Auto ein und fahre weg. Wenn ich unsicher bin, weil ich den Eindruck habe eine Person kommt aggressiv auf mich zu (bei einer Kirche), oder weil mich jemand in einer nicht so guten Ecke vom French Quarter erschreckte, laufe ich weg.
Allgemein halte ich die Idee sich in einen Kampf zu begeben, ob mit Gang an Kindern oder anderen Gestalten, gerade im Urlaub, für eine extrem schlechte Entscheidung.

Ich berücksichtige auch so den "Gefährdungsgrad" bei Urlauben und gehe nicht in die miesesten Ecken. Heißt ein Motel wo es auf TripAdvisor heißt "Nett, wenn man es schafft nicht auf Spritzen, Alkoholflaschen zu treten und die Dealer ignoriert" meide ich eher..
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Offline Der Läuterer

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #61 am: 11.06.2019 | 11:48 »
Oh je. Und ich dachte eigentlich, dass ich mich verständlich würde ausdrücken können.

Dem ist anscheinend nicht so.

Wenn ich selbst Horror spiele, wann weiss ich (also ICH persönlich weiss das) worauf ich mich einlasse.

Wenn ich RPG spiele, dann spiele ich nicht Schach. Das sollte mir als Spieler im Vorhinein klar sein (also mir persönlich ist das klar).

Wenn ich RPG spiele, dann ist das ein Spiel. Eine Simulation und nicht die Realität (also ICH persönlich weiss das).

Es macht den Horror aus, zu überraschen, zu schocken und zu schockieren (und das wird von mir persönlich auch so gewünscht).

Im Horror Rollenspiel möchte ich auch aus meiner Wohlfühlzone geholt werden.

Wenn hier jetzt die Grundlagen verdreht werden, und genau das Gegenteil dessen behauptet wird, was ich gerade argumentiere, dann bin ich hier aus der Diskussion aber so was von raus.

Ich fände es gut, wenn man zw. Realität und Spiel zu unterscheiden lernen könnte.

"Oh nein, ich kann mit meinem Char nicht auf Kinder einschlagen. Auch dann nicht, wenn sie gerade dabei sind, meinen Char zu fressen, weil... ich jetzt zuhause ein Kind habe?"

Das kann ich teilweise vielleicht noch nachvollziehen.

Man sollte sich aber auch bewusst machen, dass man nicht die eigenen (oder andere reale) Kinder schlägt.

Und wenn ich dann versuche, das mit 'Pixel' zu belegen, also dass es nicht real ist, dann kommt "Oh nein, aber ich will doch Horror."
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Nicht im Ernst, oder?
« Letzte Änderung: 11.06.2019 | 11:52 von Der Läuterer »
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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #62 am: 11.06.2019 | 11:55 »
Ich habe auf "Reale Situation gefällig?" geschrieben wie ich mit der realen Situation so real umgehen würde.
Sollte es eventuell eine reale Spielsituation sein? Auch in dieser haben Charaktere mitunter wenig davon Kinder anzugreifen.

Ansonsten heißt für mich Horror nicht das ich jegliche Grenzen fallen lasse.
Das heißt, wo Happy Death Day angenehm mit meinem Horror-Gefühl spielt, war Visitor Q in der Szene wo sich der Vater sexuell an der toten Tochter vergeht und dabei eine Kettensäge anwirft weit jenseits dessen was ich in Bezug auf einen Horror (oder Mindfuck) Film sehen mag und mir wurde schlecht (ohne das sich das normale, "gute" Horror-Gefühl einstellte).
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Offline Boba Fett

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #63 am: 11.06.2019 | 11:58 »
Mir geht es da wie Rhy.

Was hat sich geändert?
Wie bereits zuvor geschrieben - es sind nur 'Pixel'.

Was sich geändert hat? Die Perspektive, die Einstellung und die Empfindlichkeit.
Und es sind nicht nur Pixel. Es sind Bilder im Kopf.

Das Problem ist, dass man das nicht einmal immer im Voraus.
Ich habe meine Empfindlichkeit gegenüber Medienkonsum (auch RSP) mit den Topics Kinder / Frauen als Opfer erst wahrgenommen, als ich damit direkt konfrontiert wurde. Vor dem „Vater werden“ ließ mich das kalt, zwischen Vater sein und dem Vorfall war mir das nicht bewusst.
Deswegen plädiere ich seit dem für eine X-Card bei Spielen, die an die Nieren gehen sollen.
Und für ausführliche Information im Vorfeld, damit jeder weiß, worauf er sich einläßt.
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Just_Flo

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #64 am: 11.06.2019 | 12:01 »
Entweder ich bin geschockt oder ich spiele auf der Metaebene.

Offline Rhylthar

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #65 am: 11.06.2019 | 12:07 »
Zitat
Ich habe meine Empfindlichkeit gegenüber Medienkonsum (auch RSP) mit den Topics Kinder / Frauen als Opfer erst wahrgenommen, als ich damit direkt konfrontiert wurde. Vor dem „Vater werden“ ließ mich das kalt, zwischen Vater sein und dem Vorfall war mir das nicht bewusst.
Stimmt, das kommt noch dazu, dass der Medienkonsum an sich mir deutlich zeigt, dass ich empfindlicher geworden bin.
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Offline Boba Fett

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #66 am: 11.06.2019 | 12:07 »
Entweder ich bin geschockt oder ich spiele auf der Metaebene.
Das ist blabla und das weisst Du auch.

„Geschockt sein“ ist kein binärer Zustand.

Es gibt deutliche Unterschiede zwischen „angenehm gegruselt zu werden“ oder ein „das will ich nicht“ Erlebnis!
Die Reaktionen darauf sind im übrigen auch unterschiedlich.
« Letzte Änderung: 11.06.2019 | 12:09 von Boba Fett (away) »
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Offline General Kong

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #67 am: 11.06.2019 | 12:16 »
Hier meine These:
1. Wer ein Horror-Rolelnspiel spielt, spielt es doch eben deswegen. Die große Kunst ist es, wenn es der SL schafft, tatsächlich Grusel und Schrecken bei den Spielern zu erzeugen und nicht nur bei den Charakteren ("Aha! Ein Kleiner Junger mit vier Armen ... mal sehen ... (roll) ... ja, Mike Ferncastle it vor Schrecken halb wahnsinnig und läuft schreiend davon.").
2. Er egal welches Rollenspiel spielt, tut dies, um einen wie auch immer unterhaltsamen Abend mit Freunden/ Bekannten/ Spielkameraden zu verbringen. Er will nicht gelangweilt, angeekelt oder entsetzt werden oder dieses anderen antun (letzteres hoffe ich jedenfalls).

Daraus folgt:
1. Wer zum Inder geht, der darf mit scharfen Speisen rechnen. Wer scharfe Spesien nict verträgt, der gehe ins Pfannekuchenhaus!
Für Horror-Rollenspiele: Wer mit dem Herauslocken aus der Komfortzone Schwierigkeiten hat, der soll nicht Horror-Rollenspiele spielen. Es gibt ja auch noch einen Haufenanderer Dinge. Zum Beispiel "Monsterjagd in Manhattan": Also Action-Werwölfe schießen im Central Park und Vampire pfählen ind er Bronx. Kein Horror.
2. Der SL kann davon ausgehen, dass am Tisch Leute sitzen, die Horror wollen. Wie weit er damit geht, ist seine Sache. Er sollte langsam anziehen und nicht gleich das Kind in den Fleischwolf fallen lassen. Bei heiklen Sachen sollte man sich langsam herantasten. Die X-Karte für die Spieler ist eine gute Sache, wenn es dann doch zu dolle wird. Dann sofort herunterfahren und wenn alles Stricke reißen das Abenteuer beenden oder abbrechen.
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Offline Sainrith

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #68 am: 11.06.2019 | 12:30 »
Ich denke man muss hier auch den Unterschied zwischen "Fester Runde" und einer Runde mit neuen (unbekannten) Spielern machen.

Wenn ich für meine Mädels und Jungs leite, mit denen ich schon ewig zusammen spiele, kann sich jeder etwas darunter vorstellen, wenn ich von Horror spreche. Da gehen alle mit der Sicherheit in den Abend, dass niemand plötzlich aufstehen und die Runde verlassen muss, weil ihn etwas getriggert hat. Und trotzdem kann ich die Leute aus der Komfortzone holen und schaffe es, dass sie sich "gruseln". Ich weiß trotzdem, wo in dieser Runde die Grenzen sind, und überschreite sie nicht.

Bei unbekannten Spielern ist es mMn unerlässlich vorher festzumachen, auf was in etwa sich die Leute am Tisch einstellen müssen und dabei spielt das Thema (Horror, Grusel, Action) auch nur eine untergeordnete Rolle. Da habe ich als Spielleiter auch eine gewisse Verantwortung gegenüber den Spielern, die sich natürlich auch entsprechend vorher äußern müssen, wenn etwas nicht passt oder eine Trigger-Gefahr vorliegt. Man muss auch gar nicht so ins Detail gehen, sondern kann einfach Film-Referenzen nennen oder ein paar "Tags" mit dem Spiel kombinieren und damit klar machen auf was man sich einlässt.

Meist gehe ich auch nicht soweit, alles bis ins kleines Detail zu beschreiben, sondern blende an bestimmten Stellen aus und überlasse den Rest der Phantasie der Spieler.

Zum eigentlich Thema:

Ich erwarte von einem mir unbekannten Spielleiter auch einfach, dass er bei seiner Definition von Horror etwas ins Detail geht. Da gibt es so viele unterschiedliche Formen, dass man auf gar keinen Fall ausschließen kann, nicht versehentlich ein problematisches Bild zu erzeugen und Spieler im schlimmsten Fall unabsichtlich zu verletzen.

Dabei reicht es schon wenn von Anfang gesagt wird: "Heute Abend geht es um Horror, hier sind keine Themen tabu." Schon weiß jeder ob er daran teilnehmen möchte, oder halt nicht.
« Letzte Änderung: 11.06.2019 | 12:32 von Sainrith »
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Offline Rhylthar

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #69 am: 11.06.2019 | 12:43 »
Zitat
Wer zum Inder geht, der darf mit scharfen Speisen rechnen. Wer scharfe Speisen nict verträgt, der gehe ins Pfannekuchenhaus!
Zu binär. ;)

Es gibt bestimmte Schärfegrade, auch beim Inder. Und ich kann ja durchaus scharf mögen, aber ich mag eben kein Lamm (also ich schon, aber dürfte klar sein...;)) und kann also durchaus auch anderes erwarten.

Dementsprechend muss "Horror" nicht "Mit allem und scharf" sein, nicht als Automatismus. Es gibt nun wirklich sehr viele andere Möglichkeiten, dies auch hinzubekommen.
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lilith

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #70 am: 11.06.2019 | 12:45 »
@General Kong
Und bei deinem Inder sind die Speisen, die ungewöhnliche Schärfe haben, nicht gesondert gekennzeichnet?

Ich verstehe die unreflektierte Haltung bei manchen wirklich nicht.
Ist "Horror" der Persilschein für Spielleiterwilkür?
Es geht nicht um die Inhalte und Themen insgesamt, sondern um ein Spektrum.
Und letztlich sollte es selbstverständlich sein, dass man irgendwo aushandelt, was geht und was nicht.
Wer das nicht möchte handelt sich zu Recht den Vorwurf selbstgerecht zu sein, ein.


Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #71 am: 11.06.2019 | 12:52 »
DAS IST MEIN GRUPPENVERTRAG. Und das sag ich vorher.

Ich denke, das ist ein Missverständnis, was das Wort "Gruppenvertrag" bedeutet. Ein Gruppenvertrag kann gar nicht einer Einzelperson gehören, denn das widerspricht bereits dem Namen. Ein Gruppenvertrag entsteht, wenn man am Spieltisch bespricht, wie das Spiel sich gestalten soll, was vorkommen soll und was nicht. Wenn eine Einzelperson bestimmt, wie er auszusehen hat, ist es vieles aber kein Gruppenvertrag.

Beim Horror-Rollenspiel mit Unbekannten gehört die X-Card auf den Tisch und Teil eines Gruppenvertrags, der den Namen verdient, muss sein: Topics, die Spieler am Tisch nicht wollen, kommen im Spiel nicht vor. Jeder hat eigene Befindlichkeiten und ist durch eigene Erlebnisse geprägt. Das muss/sollte man als SL schlicht respektieren. Und man kann - wenn man die Leute nicht gut kennt - nicht wissen, was sie triggert.

Zwei Beispiele:
1) Ein Rollenspieler aus meinem Bekanntenkreis war früher bei der Freiwilligen Feuerwehr und hat so manches Wochenende damit zugebracht, diverse abgetrennte Körperteile nach Autounfällen wieder einzusammeln. Er verbittet sich das vorkommen solcher Körperteile im Rollenspiel, so wie Gewaltbeschreibungen die FSK 12 überschreiten. Genauso wenig mag er andere Elemente, die an Leichen erinnern (Zombies sind ein No-Go).

2) Körperliche und psychische Gewalt gegen Kinder ist für mich persönlich ein absolutes Rotes Tuch. Deswegen spiele ich z.B. kein Engel, weil es hier um Kindsoldaten geht, die nach Strich und Faden belogen werden. Von daher: Sollte ich am Spieltisch Gewalt gegen Kinder oder Gewalt durch Kinder erleben, stehe ich auf und gehe.

Als Fazit: Horror versucht Emotionen auszulösen. Den Zuschauer/Zuhörer/Leser aus seiner Komfortzone zu locken. Dabei gibt es subtile Methoden, die ein Poe oder Lovecraft verwenden, oder Holzhammer Methoden wie sie im Untergenre Gore z.B. vorkommen. Subtiler Horror ist was sehr cooles und sehr schwierig. Holzhammer-Methoden sind schnell, brutal und primitiv. Kinder als Opfer/Täter sind kein subtiler Horror, sondern Holzhammer. Kann man so spielen, muss man aber nicht.
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Offline Der Läuterer

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #72 am: 11.06.2019 | 12:55 »
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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #73 am: 11.06.2019 | 12:56 »
Das ist blabla und das weisst Du auch.

„Geschockt sein“ ist kein binärer Zustand.

Es gibt deutliche Unterschiede zwischen „angenehm gegruselt zu werden“ oder ein „das will ich nicht“ Erlebnis!
Die Reaktionen darauf sind im übrigen auch unterschiedlich.

Wenn du während du auf der Metaebene spielst schockiert sein kannst bwundere ich dich.

Wenn ich auf der Metaebene spiele dann schockiert mich nichts.
Wenn ich schockiert bin dann ist der Sprung auf die Metaebene mit einem ablegen des Schocks verbunden.


Offline Boba Fett

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Re: Killer-Kinder vs. Kinder killen
« Antwort #74 am: 11.06.2019 | 12:56 »
1. Wer zum Inder geht, der darf mit scharfen Speisen rechnen. Wer scharfe Spesien nict verträgt, der gehe ins Pfannekuchenhaus!

Thesen okay, Schlußfolgerung nicht okay.

Genau wie beim Restaurantbesuch findet das Rollenspiel ja nicht im Vakuum statt.
Ins Restaurant essen geht an selten alleine. Meistens in Gesellschaft. Nicht selten ist das gesellschaftliche Event entscheident und nicht der Lebensmittelkonum an sich. Insofern kann also ein „Freunde sagen ‚Lass uns mal wieder zusammen essen gehen, es gibt da den neuen Inder‘ und man selbst denkt ‚Inder ist nicht meins, aber ich will dabei sein und ich werde schon was finden‘“ geben.
Allegorie im Rollenspiel: Mitspieler sagen: Lass uns mal wieder eine Kampagnenauszeit mit einem One-Shot garnieren, ich hab da ein echt tolles Abenteuer für System X im Kopf. Man selbst denkt „System X ist nicht meines, aber ich will nicht kneifen und werd schon eine Rolle für mich finden“.

Dazu kommt: Meistens kriegt man den überraschenden Event, wenn man eben NICHT damit rechnet. ich hab früher gerne scharf (verdammt scharf) gegessen, inzwischen macht das mein Körper nicht mehr mit. Diese feststellung war auch überraschend und äußerst schmerzhaft. Und dazu ergänzend: Das schärfste Essen, das ich bisher hatte war nicht beim Inder, sondern im Balkan-Restaurant. Will sagen: Auch in die Richtung kann es überraschend enden.
Die Übersetzung fürs Rollenspiel ist bitte selbst zu tätigen.
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