@Feuersänger: Was den wissenschaftlich/technischen Wandel betrifft, gehe ich von einer Zeit relativ langsamen Fortschritts aus. Die Raumschiffe entwickeln sich ungefähr noch im gleichen Maße weiter wie die Nilbarken im Ägypten des "Neuen Reiches": Kleine Verbesserungen sind noch drin, aber im Großen und Ganzen ist das Konzept ausgereizt (und ein bahnbrechender Durchbruch zu einer völlig neuartigen Technologie noch nicht in Sicht).
Wie schnell sich die Gesellschaft ändert, wird von Planet zu Planet unterschiedlich sein. Das eine Sonnensystem mag ein Musterbeispiel an Beständigkeit darstellen, in einem anderen haben wir turbulente fünf Jahrhunderte mit einem Übergang "von Renaissance über Neuzeit zur Moderne", um mal ein Analogon zu bemühen.
Irgendeine Form von Wirtschaftssystem mit einem Austausch an Waren, Dienstleistungen und abstrakteren Werten ("Geld", "Wertpapiere" usw.) wird es nach wie vor geben. Dieser Teil ist aber für mich am schlechtesten vorhersagbar, um so mehr, wo das bloße Vorhandensein von "Museumsghettos" oder "Kosmopolen" selbst wieder einen Wirtschaftsfaktor darstellen wird, der neue Dienstleistungen hervorbringt.
... was im Grund darauf hinausläuft: Wenn die Leute
keine Kosmopolen wollen, dann werden sie auch wirtschaftlich keine Rolle spielen bzw. gar nicht erst existieren. Fünf Hansel aus unterschiedlichen Zeitaltern, die sich zusammentun und eine Kosmopole gründen, werden keinen großen Unterschied machen, wenn alle übrigen Raumfahrer lieber ihr Glück damit versuchen, "in der Gegenwart heimisch zu werden".
Und so geht es mir in meiner Umfrage auch weniger darum, was davon ein realistisches Modell wäre, sondern in erster Linie um die Frage: Wie attraktiv wirkt jedes dieser Modelle auf euch? "Optimale Rahmenbedingungen" vorausgesetzt, d.h. ihr kommt von den Sternen zurück und habt ein ordentliches "Startkapital", was davon würdet ihr euch aussuchen? Entscheidungsgrundlage: Was für Mitmenschen, Architektur usw., kurz: was für eine "Nachbarschaft" stellt ihr euch aus dem Bauch raus am angenehmsten vor, um nach Jahr(hundert)en zwischen exotischen Welten und der schwarzen Tiefe des Alls zur Ruhe zu kommen? Nur das Vertraute von "damals, als du noch jung warst"? Nur das Neue? Oder ein wilder Mix, in dem deine vertraute Epoche irgendwo auch vorkommt?
Dass ein Charakter im Einzelfall eine dicke Desillusionierung mitmacht ("He, diese Barock-Nachbarschaft ist ja gar nicht so cool, wie ich dachte!"), soll in dem Szenario durchaus auch vorkommen.