Umfrage

In einer Siedlung bzw. einem Ghetto mit anderen Raumfahrtveteranen aus meinem Zeitalter.
8 (28.6%)
In einer "Kosmopolis", in der möglichst viele Zeitalter durchmischt leben.
14 (50%)
In einer ganz normalen, für die jetzige Epoche des Planeten typischen Nachbarschaft.
5 (17.9%)
In der Einsiedelei, weit weg von anderen Menschen.
1 (3.6%)
Anderswo, nämlich:
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 26

Autor Thema: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall  (Gelesen 1555 mal)

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Offline Grey

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Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« am: 14.06.2019 | 18:08 »
Das Setting: Ein Space Opera-Universum mit regelmäßigem Flugverkehr zwischen einer Vielzahl besiedelter Sonnensysteme. Doch es gibt keinen "Überlichtflug", Hyperraum oder sonst eine Abkürzung. Die Raumfahrt findet mit annähernd Lichtgeschwindigkeit statt, aber nicht darüber.

Du bist Raumfahrer. Dank Cryoschlaf und relativistischen Effekten sind für dich nur wenige Jahre vergangen, während du "von außen betrachtet" jahrhundertelang im All unterwegs warst.

Schließlich ist deine Zeit im All vorüber und du kehrst zu deiner Heimatwelt zurück. Doch sie hat sich verändert: Die Zeit, in die du heimkehrst, unterscheidet sich von deiner eigenen so stark wie der Barock von unserer Gegenwart. Wie reagierst du darauf? In was für einer Nachbarschaft lässt du dich nieder?
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Offline nobody@home

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #1 am: 14.06.2019 | 18:23 »
Ich versuche mich erst mal gründlich mit den "neuzeitlichen" Verhältnissen, Sitten, und Gebräuchen vertraut zu machen und entscheide (soweit die Entscheidung überhaupt mir überlassen wird und nicht beispielsweise alle Heimkehrer ohnehin in Reservate gesteckt werden oder eine moderne mittlerweile alltägliche Super-App meinen idealen Wohnort schon besser ausgetüftelt und eingerichtet hat, als ich es selbst je könnte, und ich also schön blöd wäre, da noch "von Hand" dran herumkorrigieren zu wollen) frühestens dann. Ohne genauere Informationen kann ich ansonsten nichts weiter sagen -- es kann ja in der Zwischenzeit von einer globalen kulturellen Rückbesinnung auf die "gute alte Zeit" (womöglich sogar die lange vor meinem Start) bis hin zur Singularität alles Mögliche passiert sein!

Pyromancer

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #2 am: 14.06.2019 | 18:27 »
Gefällt mir die Veränderung: Dann nehm ich eine ganz normale, für die Zeit typische Nachbarschaft.
Gefällt sie mir nicht, dann heuere ich für die nächste Reise an und hoffe, dass es bei meiner nächsten Wiederkehr besser wird. Und wenn das bis ich zu alt dafür bin auch nicht geklappt hat, dann geh ich halt ins 21.-Jahrhundert-Ghetto.

Offline Feuersänger

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #3 am: 14.06.2019 | 19:57 »
nobody@home hat den Thread beantwortet. ;)
Erstmal ruhig schauen, wie die Gesellschaft jetzt so aussieht - und wenn einem das nicht passt, kann man sich immer noch in die Einsiedelei oder eine Pilgerväter-Kolonie zurückziehen.

Ist halt die Frage, wie stark sich in so einem Setting die Welt, Gesellschaft und Mentalität etc überhaupt noch ändert. Ist es dann für den Heimkehrer wirklich so, als würde beispielsweise ein James Cook nach ins Yorkshire der 2010er zurückkehren? Oder gar ein Francis Drake? Die hätten _vermutlich_ schon gewisse Anpassungsschwierigkeiten. Aber wenn sich in dieser Zeit die Welt nur noch so sehr verändert hat, wie unsere in den letzten 20, 30 Jahren? Da müsst man sich doch reinfinden können.
(Wir hatten ja schonmal in einem anderen Thread erarbeitet, dass in so einem STL-Setting die Technologie schon ziemlich auf 100% ausgemaxt sein muss, sich also zumindest an der Front nichts mehr tut, weil sonst jedes Raumschiff bereits hoffnungslos veraltet ist, ehe es von seiner ersten Reise zurückkommt.)

Und wie gut sind solche Rückkehrer dann wirtschaftlich gestellt? Die Frage hatten wir auch schonmal, aber ich weiß deine Antwort nicht mehr: ist so ein Raumfahrer nach sagen wir 25 Jahren "wach" und 250 Jahren "dormant" so vermögend wie eine irdische Fachkraft nach 25 oder 250 Jahren Karriere? Oder spielt Vermögen in deiner Welt sowieso keine Rolle mehr?
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Offline Grey

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #4 am: 15.06.2019 | 12:02 »
@Feuersänger: Was den wissenschaftlich/technischen Wandel betrifft, gehe ich von einer Zeit relativ langsamen Fortschritts aus. Die Raumschiffe entwickeln sich ungefähr noch im gleichen Maße weiter wie die Nilbarken im Ägypten des "Neuen Reiches": Kleine Verbesserungen sind noch drin, aber im Großen und Ganzen ist das Konzept ausgereizt (und ein bahnbrechender Durchbruch zu einer völlig neuartigen Technologie noch nicht in Sicht).

Wie schnell sich die Gesellschaft ändert, wird von Planet zu Planet unterschiedlich sein. Das eine Sonnensystem mag ein Musterbeispiel an Beständigkeit darstellen, in einem anderen haben wir turbulente fünf Jahrhunderte mit einem Übergang "von Renaissance über Neuzeit zur Moderne", um mal ein Analogon zu bemühen.

Irgendeine Form von Wirtschaftssystem mit einem Austausch an Waren, Dienstleistungen und abstrakteren Werten ("Geld", "Wertpapiere" usw.) wird es nach wie vor geben. Dieser Teil ist aber für mich am schlechtesten vorhersagbar, um so mehr, wo das bloße Vorhandensein von "Museumsghettos" oder "Kosmopolen" selbst wieder einen Wirtschaftsfaktor darstellen wird, der neue Dienstleistungen hervorbringt.

... was im Grund darauf hinausläuft: Wenn die Leute keine Kosmopolen wollen, dann werden sie auch wirtschaftlich keine Rolle spielen bzw. gar nicht erst existieren. Fünf Hansel aus unterschiedlichen Zeitaltern, die sich zusammentun und eine Kosmopole gründen, werden keinen großen Unterschied machen, wenn alle übrigen Raumfahrer lieber ihr Glück damit versuchen, "in der Gegenwart heimisch zu werden".

Und so geht es mir in meiner Umfrage auch weniger darum, was davon ein realistisches Modell wäre, sondern in erster Linie um die Frage: Wie attraktiv wirkt jedes dieser Modelle auf euch? "Optimale Rahmenbedingungen" vorausgesetzt, d.h. ihr kommt von den Sternen zurück und habt ein ordentliches "Startkapital", was davon würdet ihr euch aussuchen? Entscheidungsgrundlage: Was für Mitmenschen, Architektur usw., kurz: was für eine "Nachbarschaft" stellt ihr euch aus dem Bauch raus am angenehmsten vor, um nach Jahr(hundert)en zwischen exotischen Welten und der schwarzen Tiefe des Alls zur Ruhe zu kommen? Nur das Vertraute von "damals, als du noch jung warst"? Nur das Neue? Oder ein wilder Mix, in dem deine vertraute Epoche irgendwo auch vorkommt?

Dass ein Charakter im Einzelfall eine dicke Desillusionierung mitmacht ("He, diese Barock-Nachbarschaft ist ja gar nicht so cool, wie ich dachte!"), soll in dem Szenario durchaus auch vorkommen. ;)
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Pyromancer

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #5 am: 15.06.2019 | 12:13 »
Von allen Alternativen ist die "Kosmopole" für mich die unattraktivste. Entweder, ich komm mit der Mehrheitsgesellschaft klar, oder ich häng halt mit meinen alten Kumpels rum, die aus dem gleichen kulturellen Umfeld kommen wie ich. Aber ich bin auch ein konservativer Knochen.  8)

Offline Camouflage

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #6 am: 15.06.2019 | 12:25 »
Und wie gut sind solche Rückkehrer dann wirtschaftlich gestellt? Die Frage hatten wir auch schonmal, aber ich weiß deine Antwort nicht mehr: ist so ein Raumfahrer nach sagen wir 25 Jahren "wach" und 250 Jahren "dormant" so vermögend wie eine irdische Fachkraft nach 25 oder 250 Jahren Karriere? Oder spielt Vermögen in deiner Welt sowieso keine Rolle mehr?

Ich könnte mir vorstellen, dass es so Deals geben könnte wie "dem Raumfahrer wird nur 10% des Tariflohns ausgezahlt, aber dafür im Voraus mit dem Angebot, es in einen von der Reederei verwalteten Investmentfond einzuzahlen". D.h. die Raumfahrer wären bei vergleichsweise minimalem finanziellen Einsatz der Firma am Ende steinreich (und die Firma würde halt die Heuer über die Gebühren der Fondverwaltung noch weiter drücken). Bezahlt würde dann nur die tatsächlich geleistete Arbeit, aber eben mit Zinsen gemessen an der Realzeit.
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Offline KhornedBeef

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #7 am: 15.06.2019 | 12:31 »
Das Thema wird bei Joe Haldemans "Der ewige Krieg" behandelt, dort aber mit Soldaten statt friedlicher Raumfahrt und als eine Art Parabel über Kriegsheimkehrer aus Vietnam, die sich  einer in fremden, und sie teils ablehnenden, Gesellschaftstentwicklung gegenüber sehen.
Ich gehe nicht davon aus, dass sich da gesellschaftlich nichts ändert, dafür gibt es einfach kein Anzeichen.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #8 am: 15.06.2019 | 12:39 »
Ich bereise die veränderte Welt und versuche, so viel wie möglich von ihr aufzusaugen, verprasse meinen ganzen Sold, und heuere dann auf dem nächsten Schiff an! 8)
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Offline nobody@home

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #9 am: 15.06.2019 | 13:06 »
Letzten Endes müßte ich, um mich überhaupt als Raumfahrer zu qualifizieren, in so einem Setting wahrscheinlich ohnehin eher der Typ sein, dem es wenig bis nichts ausmacht, unter seine komplette Vergangenheit einen Schlußstrich zu setzen, sämtliche Brücken hinter sich zu verbrennen, und wie die Metaphern noch so alle heißen. Denn ohne Aussicht auf eine umgekehrte Zeitreise rückwärts stehen die Chancen mindestens gut, daß es eine "Heimkehr" im klassischen Sinn einfach nie geben wird und ich mich genausogut auch auf irgendeinem anderen Planeten niederlassen könnte, der mir gefällt -- die Heimatwelt, die ich kannte, geht mit meinem Start sowieso effektiv unwiderruflich hinter mir unter, "fremd" werden sie also ohnehin alle ungefähr gleich sein, und vielleicht gibt's da draußen inzwischen ja andere Welten, die mich inzwischen mehr ansprechen würden?

Damit geht natürlich auch die hauptsächliche persönliche Motivation, unbedingt "heimkehren" zu wollen, flöten. Rationalere Gründe, das trotzdem zu tun, werden sich immer noch finden lassen...aber Sentimentalität wird man sich als Crewmitglied in dieser Hinsicht mMn in so einem Universum nicht gut leisten können.

Offline Grey

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #10 am: 15.06.2019 | 18:09 »
@nobody@home: Stimmt natürlich, aber was, wenn dir eine eventuelle sentimentale Ader erst nach ein paar Reisen bewusst wird? Angenommen, vor dem Aufbruch hältst du dich für so abgeklärt, dass du überall gleich gut klarkommen könntest, aber irgendwann nach fünf subjektiv erlebten Jahren im All kriecht dir das Heimweh in den Nacken?

@Vermi: :d
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Offline nobody@home

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #11 am: 15.06.2019 | 18:25 »
@nobody@home: Stimmt natürlich, aber was, wenn dir eine eventuelle sentimentale Ader erst nach ein paar Reisen bewusst wird? Angenommen, vor dem Aufbruch hältst du dich für so abgeklärt, dass du überall gleich gut klarkommen könntest, aber irgendwann nach fünf subjektiv erlebten Jahren im All kriecht dir das Heimweh in den Nacken?

Tja -- dann ist es halt zu spät dafür, nicht wahr? Bleibt mir nur noch, ein paar Therapiesitzungen mit dem hoffentlich vorhandenen Bordpsychologen zu vereinbaren...

Mal so zum (durchaus etwas hinkenden) Vergleich: stellen wir uns doch mal vor, ich wäre so ca. Frühsommer 79 zu einer längeren Schiffsreise aufgebrochen, hätte mich von Freunden und Familie verabschiedet, und ihnen alles Gute bis zu meiner Rückkehr gewünscht. Dummerweise war meine Heimatstadt Pompeji...so, was nützt mir mein Heimweh jetzt, und welchen Grund hätte ich, unbedingt den Rest meines Lebens in der Vulkaneinöde zubringen zu wollen, nur, weil das früher mal geographisch gesehen meine Heimat war?

Offline Grey

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #12 am: 15.06.2019 | 18:36 »
Bordpsychologen halte ich in diesem Setting eh für ein Muss. Den psychischen Druck auf einem Flug quer durch Lichtjahre von Nichts stelle ich mir gewaltig vor.

Und so hinkend finde ich deinen Vergleich gar nicht, nobody@home. :d Der vorliegende Fall wäre natürlich ein Extrem: Die Heimat hat sich nicht nur gründlich verändert, sie ist vollständig ausradiert. Natürlich stellt sich in jedem Fall einer Heimkehr von einer interstellaren Reise im Grunde nur die Frage, welche Umgebung dir für den Neubeginn in einer anderen Zeit am behaglichsten erschiene; es ist immer ein Neubeginn, aber solange der Planet als solcher noch steht, kann zumindest das Heimweh nach einem vertrauten Panorama, einer vertrauten Bergkette am Horizont, eventuell sogar vertrauten Straßenzügen in der Altstadt o.ä. noch befriedigt werden.

Im Pompeji-Fall hingegen müsstest du zusätzlich mit dem Trauma klarkommen, dass nicht einmal mehr der Ort als solcher existiert (im übertragenen Sinne, weil der Planet z.B. von einem Asteroideneinschlag vollständig unbewohnbar gebombt wurde). Würde es dir dann für einen Neubeginn irgendetwas bringen, wenn du ihn in einem "Nachbau" deiner Heimat versuchst? Ich bezweifle es.

Glücklicherweise dürfte diese Situation für Heimkehrer in diesem Setting nicht den Regelfall darstellen. In den meisten Fällen ist sicher noch irgendwas Vertrautes da. Vielleicht genügt es ja, um dich wieder einigermaßen zuhause zu fühlen.
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Offline Feuersänger

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #13 am: 15.06.2019 | 18:46 »
Also, um mal auf deine Frage direkt einzugehen: ein entschiedenes "kommt drauf an". ;)

Ich komme also nach sagen wir 30 erlebten und 300 vergangenen Jahren wieder in meiner Heimat an, und bin gut genug versorgt um mich zur Ruhe zu setzen. _Wahrscheinlich_ sind alle, die ich je gekannt hatte, längst tot; vielleicht gibt es aber ja bis dahin auch transhumanistische Errungenschaften, die auf die eine oder andere Weise dem Tod ein Schnippchen schlagen?
Egal: der Punkt ist also, ich habe 30 Jahre lang mit sehr wenigen Menschen Kontakt gehabt, mit diesen aber dafür ständig.
Bin ich jetzt froh, endlich wieder mehr Auswahl zu haben, und stürze mich mitten ins blühende Leben?
Oder hab ich jetzt gerade auf absehbare Zeit die Schnauze voll von _irgendwelchen_ Menschen und suche dafür mehr in der Einsiedelei Kontakt mit (hoffentlich vorhandener) unberührter Natur?
Halte ich beides für denkbar und kann es nicht vorhersagen. Idealerweise würde ich sagen: "beides, abwechselnd je nach Laune".

Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass ich persönlich überhaupt relativ schnell einer bestimmten Sache überdrüssig werde, von daher ist es schonmal höchst unwahrscheinlich, dass ich so einen Langzeit-Raumfahrerjob überhaupt durchziehen würde. Je nach Tätigkeit haben sich bei mir immer so nach ca 3-4 Jahren erste Ermüdungserscheinungen eingestellt und nach spätestens 5 Jahren habe ich den Job gewechselt. Insofern...
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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #14 am: 15.06.2019 | 19:48 »
Für mich kann ich erst mal nur sagen, daß es sehr von den (bisher ja nicht näher spezifizierten) Hintergrundannahmen des Settings abhinge, ob ich überhaupt erst fliegen würde. So gut bin ich mit endgültigen Abschieden nun doch nicht, daß ich sie mir ohne einen wirklich seeeeehr triftigen Grund freiwillig vor ihrer Zeit antäte... -- Wenn es allerdings doch irgendwie dazu käme und ich am Ende unbedingt auf meiner Ex-Heimatwelt in den Ruhestand gehen müßte? Dann würde ich wohl tatsächlich am ehesten versuchen, mit der neuen Gesellschaft möglichst gut klarzukommen. Denn die Vergangenheit wäre ja ohnehin schon lange tot und begraben...

...ausgenommen vielleicht Umstände wie ohnehin schon bei meinem Abflug allgegenwärtige biologische oder sonstige Quasi-Unsterblichkeit und eine damit einhergehende sich eher langsam und gemächlich ändernde Kultur, so daß sich die Zukunft von der Vergangenheit vielleicht durch ein paar Trends und neue Entwicklungen, aber gar nicht so sehr personell unterscheiden würde. Denn wenn ich so etwas voraussetzen darf, kommt's auf meine exakte Entscheidung vermutlich gar nicht mehr so sehr an, weil ein "Auf Wiedersehen in dreihundert Jahren, Schatz, versuch' ab und zu an mich zu denken und dich in der Zwischenzeit nicht zu oft neu zu verlieben -- ich komme zurück!" unter derartigen Bedingungen plötzlich eine ganz reale Möglichkeit darstellen dürfte. ;)

Offline Tante Petunia

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #15 am: 15.06.2019 | 22:31 »
Sehr spannend! Abo.  :d
Slüschwampf

Offline Irian

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #16 am: 15.06.2019 | 23:01 »
Ich finde allgemein den Gedanken an eine Stadt in der sich Menschen aus sehr verschiedenen Epochen vermischen sehr spassig, noch mehr Schmelztiegel als selbst große Städte heute. Dementsprechend ganz klar Kosmopolis, man finde sich eine Bar wie in der "eigenen" guten alten Zeit als "Ruhepol" und erforsche dann die verschiedenen Epochen und deren neue Verschmelzung, klingt sehr, sehr faszinierend.
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

Supersöldner

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #17 am: 16.06.2019 | 11:40 »
Ist die Menschheit inzwischen wieder primitiv ? Dann könnte man sich mit Hilfe seiner Überlegenden  Technologie als Zauber oder Gott verehren lasen . Dafür würde ich dann Ort wohne wollen wo die Leute am einfältigsten sind.

Offline Grey

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #18 am: 16.06.2019 | 12:02 »
Ist die Menschheit inzwischen wieder primitiv ? Dann könnte man sich mit Hilfe seiner Überlegenden  Technologie als Zauber oder Gott verehren lasen . Dafür würde ich dann Ort wohne wollen wo die Leute am einfältigsten sind.
Nein. Es geht mir ausdrücklich um die Heimkehr auf einen Planeten, der nach wie vor aktiv am interstellaren Raumflug teilnimmt.

@Alle: Finde ich Klasse, wie ihr euren jeweiligen Lebensstil nach der Heimkehr weiter ausschmückt. :d Solche Details braucht das Setting.
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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #19 am: 16.06.2019 | 18:01 »
Ach ja, falls jemand zum Thema noch etwas Musikuntermalung wünschen sollte, könnte sich dieser Klassiker anbieten...

Offline Grey

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Re: Umfrage: Heimkehrer aus dem Weltall
« Antwort #20 am: 17.06.2019 | 08:59 »
Ach ja, falls jemand zum Thema noch etwas Musikuntermalung wünschen sollte, könnte sich dieser Klassiker anbieten...
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