Autor Thema: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese  (Gelesen 8771 mal)

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Offline Tigerbunny

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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #75 am: 28.01.2020 | 14:48 »
+1

Es ist schon noch ein Unterschied, ob ein Fantasysetting ein oder zwei Schritte entfernt ne (historische) Kultur kopiert oder sogar (unfreiwillig) persifliert. Das kann auch schon gähnend langweiiig, störend oder einfach unangebracht sein. In einem Setting das näher an der Realität dran ist, ist das natürlich nochmal schwieriger und problematischer.

Auch Shadowrun musste sich dafür schon Einiges gefallen lassen, zum Teil absolut zurecht.

Und ich finde dieses "Sau durchs Dorf treiben" und "Bashing"-Wortwahl hier im Kontext irgendwie unpassend. Das ist ein Thread, wo sich ein User subjektiv und mit einem Zwinkern mit einem RPG auseinandersetzt und praktisch seine Eindrücke ungefiltert wiedergibt. Einige finden das lustig und lesen es gerne, andere nicht. Darauf kann man butthurt reagieren und ein Fass drüber aufmachen. Man muss es aber auch wirklich nicht.

This.

Ich habe Frostzone auch einst besessen(und glaube sogar, der Wanderpokal war ursprünglich mal meins), hatte zuvor die Entwicklung im NS-Forum damals interessiert verfolgt und mich wie Bolle drauf gefreut. Und dann hab ich es gelesen. Und Alter, ist das Buch kacke. Ich kannte bis dahin von Nackter Stahl nur das Arcane Codex in der ersten Auflage, das war gar nicht so schlecht, aber Frostzone...

Fun Fact und total ot: Mit Doomstone hat Nackter Stahl es dann auch noch geschafft, limbomäßig unter der Frostzone-Latte durchzutanzen.

Von daher freue ich mich riesig über Pharyons(den ich als äußerst lustigen und selbstironischen Zeitgenossen kennengelernt habe) Exegese hier, weil ich tierisch gespannt bin, wie er dieses Machwerk so erlebt.
Warum Kinder im Nebenzimmer beim Rollenspiel schwierig sind: "Der alte Magier blickt erwartungsvoll von einem zum anderen, ihr wisst bereits was er fragen will, als er ansetzt: Kann ich was Süsses?"

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Offline tartex

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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #76 am: 28.01.2020 | 15:00 »
Also ich denke, FrostZone kann nicht krasser sein als mein alter Liebling Rifts. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Meine Liebe gehört ja extremen Kitchensink-Settings. Ich bin nicht umsonst der Co-Moderator der Facebook-Produkt-Seite von World of Synnibarr - gemeinsam mit Raven c.s. McCracken.
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Offline Sashael

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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #77 am: 28.01.2020 | 15:29 »
Also ich denke, FrostZone kann nicht krasser sein als mein alter Liebling Rifts.
Gings in Rifts nicht um ein Multiversum?

Anmerkung: Könnte ein Mod vielleicht die letzten Beiträge in einen "Diskussion über Pharyons Frostzone-Exegese" Thread umlagern? ;D
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline tartex

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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #78 am: 28.01.2020 | 16:26 »
Gings in Rifts nicht um ein Multiversum?

Egal. In Rifts werden alle Kulturen zumindest so exploited wie im Marvel-Universum. Natürlich gibt es die neuen Sowjets mit Hammer&Sichel-Mechs.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Und in Japan gibt es Ninjas ohne Ende, und Leute, die sich in östliche Drachen-Cyborgs umwandeln lassen. Und die Deutschen trinken Bier und fahren auf ihrer Autobahn und haben einen Wall um ihr bayrisches Paradies (bis zur Ostsee) errichtet. Ihre Mechs heißen Schwartzritter (sic!) und Ueberkavallarist (sic!) und im Schwartzwald (sic!) herrscht das Böse.

Mir macht das Spass. Wie schon erwähnt: Marvel Comics ist so ziemlich dasselbe. (Egal ob bei den Russen, oder den Deutschen mit der Schutz Heiliggruppe.)

Falls wir uns Europe bei den White-Wolf-Systemen anschauen, wird es ja noch besser.  >;D

Außer man geht bis zu Wraith: Charnel Houses of Europe: The Shoah. So weit ist Rifts dann zum Glück doch nicht gegangen.

Lass dir jedenfalls mal von einem Iren erzählen, was er von den Irland-Klischees bei ShadowRun oder White Wolf hält.  ~;D
« Letzte Änderung: 28.01.2020 | 16:32 von tartex »
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Offline Weltengeist

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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #79 am: 28.01.2020 | 18:12 »
Auch wenn sich das Ganze schon längst wieder verselbständigt hat, hier noch zur Klarstellung: Meine Bemerkung zu Klischees war in keiner Weise als Kritik an diesem Blog gemeint. Ich finde ihn immer noch prima, sonst würde ich ihn ja nicht lesen. Und auch der ironische Unterton ist mir keinesfalls entgangen.

Wegen mir also gerne weiter so! :d
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Offline pharyon

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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #80 am: 28.01.2020 | 23:56 »
Vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge - sowohl die positiven wie auch die kritischen. Das hält die Schreiblaune hoch.

Kommen wir nun zu Kapitel 7 - Genfaktor

Hier geht es um die spielbaren Spezies. Auf 26 Seiten, eines davon vollbebildert werden diese in unterschiedlichem Ausmaß und alphabetischer Reihenfolge illustriert.

Positiv: Für jede Spezies wird ein ähnliches Muster verwendet, nach dem sich die Darstellung hält. Auch hierdurch wird die Eingängigkeit gefördert.

Neutral: Die Eigenschaftsreichweiten werden für jede Spezies in Minimum/Durchschnitt/Maximum angegeben, wobei der Durchschnitt einen Erwartungswert darstellen soll. Man erkennt, welche Spezies für welche Aufgaben etwa geeignet sein könnte. Auf der anderen Seite gibt es dadurch einen systemimmanenten Rassismus. Kann man mögen, kann man hassen.

Negativ: Hier zeigt sich in einigen Bereichen eine Überspitzung von bekannten Tropen, die gelegentlich übers Ziel schießt. Beispiele?
Die Alphas, Supersoldaten des Alphakonsortiums, sind zähe muskelbepackte Fleischberge, die in den Fleischschmieden geschaffen werden. Ihr geistiges Niveau ist, sagen wir mal, niedrig, intellektuelle und soziale Fertigkeiten kosten sie das Doppelte. Interessant ist das genetisch kodierte Verfallsdatum, was sie ein wenig in Richtung der Jem'Hadar (aus Star Trek DS9) rückt. Dafür gibt es verschiedene Genupdates mit klingenden Namen wie Fenrir, Brynhild, Sigrun und Gunlödsdottir oder Bezeichnungen wichtiger Schlachten. Es werden anschließend die genetisch angepassten Unterwassermenschen - genannt Amphitriten - vorgestellt, Cyborgs mit verschiedenen Chassis (nehmen alleine schon 7,5 Seiten Platz ein), Menschen (im Vergleich dazu: 1/4 Seite), Mutanten/Werwölfe, Nanoborgs (ein Kollektivbewusstsein bestehend aus einem Nanitenschwarm), Nekroide/Vampire (die sogar wie in Blade 2 zum Teil den Kiefer stärker aufklappen können), Primals/Neanderthaler, Psirider/Psioniker und Reborn - die genetisch erschaffenen Engel. Die Nanoborgs und Neanderthaler finde ich sogar ein wenig originell - wenn man darauf steht. Der Rest ist sehr erwartungsgemäß. Manche Spezies, wie Alphas, Cyborgs, Nanoborgs, Nekroide und Reborn erhalten besonders viel Aufmerksamkeit, was sich in den Seitenzahlen bemerkbar macht. Dort sind auch viele Stellschrauben aufgezeigt. Und so findet sich, passend zum Ende des Kapitels hin, bei den Reborn eine Fähigkeit auf Wunsch bei Berührung einen Orgasmus auslösen zu können (das kam mir aus Matrix 2 bekannt vor). Was soll ich da noch sagen.

Positives Fazit: Die Menge an dargestellten Spezies ist abwechslungsreich und unterscheidet sich bestimmt im Spielstiel erheblich (von den Menschen mal abgesehen, nehme ich an).
Negatives Fazit: Wenig Überraschendes und davon manches platt. So wie ich jetzt auch.

Gute Nacht (am Wochenende gehts dann weiter).

p^^

PS: Inzwischen haben wir Seite 128 von 557 und Kapitel 8 von 27 erreicht. Kapitel 8 lautet: Making of - die Charaktererschaffung.
« Letzte Änderung: 29.01.2020 | 07:20 von pharyon »
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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #81 am: 29.01.2020 | 10:24 »
... platt. So wie ich jetzt auch.

PS: Inzwischen haben wir Seite 128 von 557 ...

Also wenn du schon nach Seite 128 von 557 platt bist- wie soll das nur weitergehen? ;)

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Offline pharyon

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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #82 am: 29.01.2020 | 16:39 »
Och, so ne Mütze Schlaf hilft da schon. Bis zum Wochenende komm ich auch dazu, ganz bestimmt.  ~;D

Wenn man sich dran gewöhnt hat, kann man durchaus auch schnell ein paar Seiten lesen oder sich zumindest die Bilder anschauen...

p^^
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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #83 am: 1.02.2020 | 12:08 »
Und es geht weiter:

Kapitel 8 - Making of

Auf vier Seiten werden "die 17 Fragen" und sieben Schritte der Charaktererschaffung. Die Fragen beschäftigen sich vor allem mit den markanten Merkmalen (Spezies, Stärken, Schwächen, Talenten), Einstellungen (zu anderen Spezies, zu den Fraktionen, Werten, Ängsten, etc.) und Verbindungen (Glaube, Familie, Zugehörigkeiten).
In den sieben Schritten legen die Spieler die Spezies, Eigenschaften, Abweichungen, Fertigkeiten, Kniffe/Techniken/Psipfade etc., Ausrüstung und abgeleiteten Eigenschaften/Werte fest.

Es gibt sogar eine Kurzfassung (etwa eine Viertelseite), die allerdings nur 6 Schritte - und diese in etwas anderer Reihenfolge - umfasst, was zum Teil einer etwas anderen Zuordnung von Teilschritten geschuldet ist. Es hätte so schön einfach sein können...

Positiv: Die SC-Erschaffung ist kurz und einigermaßen prägnant.

Negativ: Einige Teilschritte werden nur nebulös erwähnt und auf den vier Seiten widersprechen sich ein paar Kleinigeiten - vor allem aber die Zusammenfassung dem Haupttext. Und es wird auf Archetypen verwiesen, die noch nirgends zu sehen waren - allerdings gibt es auch keinen Seitenverweis.

p^^

That was easy...
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Re: Pharyon liest FrostZone - eine subjektive Exegese
« Antwort #84 am: 1.02.2020 | 12:15 »
Nachdem wir also 131 Seiten und 8 Kapitel hinter uns haben, kommt nun...

Kapitel 9 - Erbanlagen

Es geht hier um die 7 Grundeigenschaften aller Charaktere. Es gibt sieben, unterteilt in vier körperliche - Geschick, Reflexe, Stärke und Zähigkeit - sowie drei geistige bzw. soziale - Flair, Intelligenz und Wille - Eigenschaften. Bei jeder Eigenschaft wird beschrieben, für welche Bereiche sie wichtig ist und wie die entsprechend möglichen "natürlichen" Ausprägungen in der Welt wahrgenommen werden. Auch gibt es eine Tabelle, in der die generelle Einschätzung eines Attributseiner Eigenschaft dargestellt wird, sowie eine Tabelle für Schadensmodifikatoren in Relation zur Stärke eines Charakters.

Das Kapitel ist mit zwei Seiten kurz und bündig. Hier finde ich nichts auszusetzen (okay, die Schadenstabelle spricht mich nicht so an, aber das ist eindeutig kein qualitatives Merkmal).

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