Autor Thema: SC's und Ingame Autoritäten  (Gelesen 6226 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #25 am: 5.02.2020 | 22:30 »
Ich konzertiere mich mal auf die abstrakte Frage reale Moral vs Spielweltmoral. Man sollte auf jeden Fall vorher absprechen, was für eine Welt man bespielen will, das dann aber auch tun.
Wenn Spieler das nicht tun, gebe ich normalerweise erstmal out- und ingame sanfte Hinweise. Wenn aber die Spieler in der Kampagne angekommen sind und dann daneben greifen, gibt es eben eher ingame Konsequenzen.
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #26 am: 5.02.2020 | 23:00 »
Ist halt auch die Frage, ob sich das Verhalten der Spieler unbedingt 1:1 nach ingame überträgt. Wenn der Spieler sagt "dem Wi***r baller ich eine" könnte sein SC mit hohem Wert in Diplomatie das ja auch adequat "übersetzen". So wie es mit anderen Fertigkeiten ja auch ist.
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #27 am: 6.02.2020 | 07:04 »
Adelige haben natürlich ihre Entourage dabei. Weiber, Spiechellecker, Wachen, Hofstaat, Verwandte … da sind sicherlich ne Handvoll auch bewaffnet und würden ihren Hochadel gegen alle verbalen (und erst recht körperlichen) Attacken verteidigen. So nen arschkriechenden Duellanten mit schneller Zunge und noch schnellerem Degen … sollen die Charaktere der Spieler gern mal versuchen.

Was ich noch festgestellt habe ist, dass SC oftmals die realweltlichen Befindlichkeiten ihrer Spieler im Umgang mit den NSC ausleben/kompensieren.
Da haben aufgeklärte, moderne und liberale Spieler einfach keinen Bock, sich irgendeinen "Shit" von nem Adeligen diktieren zu lassen. Geschweige denn seine Position in der Gesellschaft anzuerkennen. Das ist objektiv betrachtet sogar schlechtes Spiel vonseiten der Spieler. Hier sollte man als SL natürlich zusätzlich aufpassen, dass man einen Adeligen nicht als slapstickartige Witzfigur darstellt und dusselig auf Anmachen der SC reagiert. Da ist natürlich einiges an Talent vom SL gefragt, das auch bewusst am Tisch rüberzubringen.

Zu guter Letzt sind realweltlich mittelalterliche Ansprüche an eine high-Fantasy Welt nicht plausibel. In high-Fantasy sind die Könige eben KEINE commoner/aristocrats Stufe 4, sondern mächtige und erfahrene Professionen mit hohen Stufen und richtig fett Background (Magie, Gegenstände, Ressourcen). DAS ist plausibel. RoleMaster/Shadowworld macht das ganz gut, AD&D hat das seinerzeit auch recht gut in Faerun umgesetzt. Den heutigen Trend da realweltlichere Ansprüche zu stellen finde ich falsch. Ein König ist dann halt ein Kämpfer/Magier Stufe 9, sein Berater ein Diviner Stufe 15 und der Hohepriester vom Königshof ein Kleriker Stufe 16.

Offline Weltengeist

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #28 am: 6.02.2020 | 08:49 »
Da haben aufgeklärte, moderne und liberale antiautoritär erzogene Spieler einfach keinen Bock, sich irgendeinen "Shit" von nem Adeligen diktieren zu lassen.

fixed it for you... ~;D

(scnr)

Ich konzertiere mich mal auf die abstrakte Frage reale Moral vs Spielweltmoral. Man sollte auf jeden Fall vorher absprechen, was für eine Welt man bespielen will, das dann aber auch tun.
Wenn Spieler das nicht tun, gebe ich normalerweise erstmal out- und ingame sanfte Hinweise. Wenn aber die Spieler in der Kampagne angekommen sind und dann daneben greifen, gibt es eben eher ingame Konsequenzen.

So einfach - und so richtig. Für mich der Königsweg, das Problem zu lösen.
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #29 am: 6.02.2020 | 08:58 »
Und jeder Adlige gleich Stufe 10...passt nicht.

Doch schon. Warum sollte er sonst den Job haben? Der Witz ist doch, dass D&D einfach nichts mit Herr der Ringe zu tun hat. Wenn du die D&D-Regeln benutzt, hast du Wuxia. Da kann natürlich jeder Magistrat Kung-fu. Und jeder der es nicht kann, verhält sich gegenüber denjenigen, die es können respektvoll. Den hochmütigen Adelsspross, wie du ihn beschreibst, gibts da nicht. Also mach eine Welt für dein Spiel oder such dir ein Spiel für deine Welt.


Offline Lord Verminaard

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #30 am: 6.02.2020 | 09:06 »
D&D hat mit seiner Stufenprogression eben ein sehr krasses Gefälle, das ist auch eine der Sachen, die ich an D&D nicht so gerne mag, wenn man aber D&D spielt, dann muss man sich damit arrangieren.

Ich hatte das Problem ehrlich gesagt in meinen Runden nie ernstlich, vielleicht habe ich hauptsächlich mit DSA-sozialisierten Spieler*innen gespielt. >;D

Ansonsten sei noch darauf hingewiesen, dass das Quellenmaterial nicht nur Tolkien ist. Conan, der Grey Mouser oder Cugel the Clever haben kein bisschen Respekt vor dem sozialen Status von irgendwem. Insofern, wenn die Spieler einen nervigen Adligen in seine Schranken weisen wollen und die Feuerkraft dazu haben, warum nicht? Ist in gewisser Weise halt auch eine Belohnung dafür, Stufe 10 erreicht zu haben, dass man sich nicht mehr rumschubsen lässt, egal was für einen Titel die Nervensäge hat. Und wer weiß, vielleicht lernt die Nervensäge ja sogar ihre Lektion? Auch das ist ein durchaus verbreitetes Trope... stell dir vor, dein Kämpfer wird von The Rock gespielt und der Adlige von Stiffler. ;)
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #31 am: 6.02.2020 | 09:31 »
D&D hat mit seiner Stufenprogression eben ein sehr krasses Gefälle, das ist auch eine der Sachen, die ich an D&D nicht so gerne mag, wenn man aber D&D spielt, dann muss man sich damit arrangieren.

Yep. Auch so eine Sache, an die man sich gelegentlich erinnern muß: D&D ist noch lange nicht alles, aber wenn man es schon spielt, dann spielt man eben D&D, und da gibt's dann diese oft mal drastischen Machtunterschiede zwischen individuellen Charakteren (und Monstern). Da mag ein verzogener Stufe-1-Prinzenbalg noch so viel sozialen Status und Beziehungen haben -- gegen den allerersten Feuerball eines frischgebackenen Stufe-5-Magiers mit juckender Komponententasche nützt ihm das nur dann etwas, wenn diese Beziehungen für entsprechende konkrete Schutz- und/oder Wiederbelebungsmaßnahmen gesorgt haben, und selbst dann ist das wahrscheinlich eine Erfahrung, die er spätestens nach dem ersten Mal nicht unbedingt wiederholen will.

Andererseits muß man ja nicht zwangsläufig D&D spielen...und in anderen Systemen stellt sich dann gegebenenfalls das Problem auch gar nicht erst oder zumindest weniger drastisch. ;)

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #32 am: 6.02.2020 | 09:51 »
was würde wohl nach dem Feuerball passieren ? der König heuert notfalls Helden mit noch höherem Level an um die Marodeure zu stoppen. Wenn Soldaten,Ritter und Kopfgeldjäger versagen. 

Offline Weltengeist

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #33 am: 6.02.2020 | 09:59 »
D&D hat mit seiner Stufenprogression eben ein sehr krasses Gefälle, das ist auch eine der Sachen, die ich an D&D nicht so gerne mag, wenn man aber D&D spielt, dann muss man sich damit arrangieren.

(...)

Ansonsten sei noch darauf hingewiesen, dass das Quellenmaterial nicht nur Tolkien ist. Conan, der Grey Mouser oder Cugel the Clever haben kein bisschen Respekt vor dem sozialen Status von irgendwem. Insofern, wenn die Spieler einen nervigen Adligen in seine Schranken weisen wollen und die Feuerkraft dazu haben, warum nicht? Ist in gewisser Weise halt auch eine Belohnung dafür, Stufe 10 erreicht zu haben, dass man sich nicht mehr rumschubsen lässt, egal was für einen Titel die Nervensäge hat. Und wer weiß, vielleicht lernt die Nervensäge ja sogar ihre Lektion? Auch das ist ein durchaus verbreitetes Trope... stell dir vor, dein Kämpfer wird von The Rock gespielt und der Adlige von Stiffler. ;)

Ich sympathisiere ja mit vielem, was du da schreibst (insbesondere damit, dass man sich bei D&D häufig fragt, warum die Herrschenden eigentlich Herrschende sind - insbesondere wenn sie nicht zaubern können), aber eins kann ich so nicht stehen lassen: Die Mächtigen wer Welt sind nach Ende der Eisenzeit eigentlich so gut wie nie diejenigen mit den dicksten Muckis gewesen. Sondern die mit dem Geld, um die Typen mit den dicksten Muckis zu bezahlen. Von daher kann auch ein total verweichlichter, 16-jähriger Jammerlappen von einem Adeligen sehr gefährlich sein, einfach weil er mal schnell mit den Worten "Mach mein Problem weg!" eine dicke Börse in Richtung Meuchelmörder werfen kann.
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Supersöldner

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #34 am: 6.02.2020 | 10:05 »
Das habe ich doch gerade gesagt wenn auch Kürzer.

Offline Lord Verminaard

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #35 am: 6.02.2020 | 10:25 »
Ich sympathisiere ja mit vielem, was du da schreibst (insbesondere damit, dass man sich bei D&D häufig fragt, warum die Herrschenden eigentlich Herrschende sind - insbesondere wenn sie nicht zaubern können), aber eins kann ich so nicht stehen lassen: Die Mächtigen wer Welt sind nach Ende der Eisenzeit eigentlich so gut wie nie diejenigen mit den dicksten Muckis gewesen. Sondern die mit dem Geld, um die Typen mit den dicksten Muckis zu bezahlen. Von daher kann auch ein total verweichlichter, 16-jähriger Jammerlappen von einem Adeligen sehr gefährlich sein, einfach weil er mal schnell mit den Worten "Mach mein Problem weg!" eine dicke Börse in Richtung Meuchelmörder werfen kann.

Aber nicht in dem Beispiel:

BSP: Spielergruppe rettet einige NSC. Einer davon ist ein hochrangiger Adliger (nur Stufe 0), der sich..natürlich...seiner Stellung nach verhält. Er ist leider kein netter Adliger. Also Beleidigungen arrogantes Verhalten usw.
Reaktion der Spieler-->wir verprügeln, beleidigen auch.

Wenn Spieler sich selbst die juwelenbesetzte Krone Aquiloniens aufsetzen wollen, müssen sie natürlich früher aufstehen, aber einen vorlauten Prinzling auf dem Wilderness Track zurück in die Heimat in seine Schranken zu weisen, finde ich jetzt nicht abwegig, und wie gesagt, ist aus erzählerischer Sicht auch ein verbreitetes Trope. Wer weiß, am Ende wird er darüber ein besserer Mensch und Herrscher und wird den Charakteren ewig dankbar sein. ;)
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #36 am: 6.02.2020 | 11:18 »


BSP: Spielergruppe rettet einige NSC. Einer davon ist ein hochrangiger Adliger (nur Stufe 0), der sich..natürlich...seiner Stellung nach verhält. Er ist leider kein netter Adliger. Also Beleidigungen arrogantes Verhalten usw.
Reaktion der Spieler-->wir verprügeln, beleidigen auch.
Der Adlige verhält sich nicht seiner Stellung gemäß und das er einer ist bedeutet nicht automatisch das die SCs sich das auch nur im mindesten bieten lassen müssten, von der ganz und gar nicht unbedeutenden Tatsache abgesehen wer sind die SCs

Sag mal Hirschfurten ist Er des Wahnsinns, Hand an die Repräsentanten der Kaiserlichen Regentin zu legen, darunter der Ritter der Königin von Darpatien, Garetien und des Koschs , des direkten Hochgeweihten Emissärs des Großmeisters der Ardariten, Erwählten  Champions eines Engels/Wennofer  und so ganz nebenbei Eines Hochadligen Mitgliedes der Draconiter /Zauberer der Hochrangiger Agent der Inquisition ist

Gericht:Grossinquisitor Ihro Gnaden ist verschwunden, ermordet worden etc, kann er seine und seiner Ämter Unschuld an dem Vorfall beweisen?
GI:  blubber
Gericht: Kann er nicht, vierteilt ihn.

Zitat
Ich meine...wie lange hat es gedauert, bis sich die Menschen gegen den Absolutismus wandten?
so ca 140 Jahre
Zitat
Wache eines kleinen Herzogs (10 bis 15 feste Soldaten).
ich würde den Herzögen voin Bayern, Sachsen, der Ostmark , Burgund, Normandie etc mehr zugesetehen - von so Einheiten wie den Buccellarii eines dux gar nicht erst anzufangen
daß der ja aber eigentlich in der Spielwelt total "Immunität" genießen und die SC triezen können sollte, wie's mir gerade beliebt --
das mag für den absolutistischen Herrscher gelten, zumindest de jure, aber nicht so sehr für seine Hochadligen
Je nach Setting, kann es dem auch juristisch an den Kragen gehen, ggf wörtlich mit samt dem Kopf
Ich würde die Spieler darauf hinweisen, dass sie sich aktuell entgegen dem Gesetz verhalten.
das erklär mal einem Paladin oder Kleriker des Tyr, Torm, Paladine. Lathander …

Das funktioniert nicht, weil das Gesetz Unrecht ist


Ich meine...hat sich z.b. die Inquisition
Nein

Zitat
oder die Engländer bei den Schotten nicht ziemlich viel rausgenommen, bis etwas passierte?
das waren aber auch Eroberer
und die Schotten
Declaration of Arbroath
denn solange auch nur einhundert von uns am Leben bleiben, wird man uns niemals, zu welchen Bedingungen auch immer, unter englische Herrschaft zwingen. Denn wir kämpfen nicht für Ruhm, nicht für Reichtümer oder Ehren, sondern wir kämpfen einzig für die Freiheit, die kein ehrenhafter Mann aufgibt, wenn nicht zugleich mit seinem Leben.“

https://www.youtube.com/watch?v=vqbH4KeSRCg
Brechen wir es runter:
z.B. hat der Nichtadlige in der alltäglichen Rechtsprechung gg. einen Adligen schlicht und ergreifend keine wirkliche Chance. Wenn er keinen Gönner hatte...
Nein, er hatte je nach Umständen sehr schlechte bis sehr gute


Zitat
Dann nicht zu vergessen, die allgegenwärtigen Vebrechen, wie "Hexerei", Gotteslästerung usw.
Blödsinn aber sowas von
Zitat
Gewohnheitsrecht..
Jain, eigentlich Ja, aber das brachte meist auch Pflichten mit sich und btw ein Recht der ersten Nacht gab es nicht
Ein Fuhrmann hat Karl V Kaiser des HRRDN mit der Peitsche geschlagen, viele deutsche Adlige und Würdenträger  baten den Kaiser um Gnade und Milde(was absolut damit zu tun hatte, das diese die Arroganz von dessen spanischen Gefolge absolut über hatten und der Fuhrmann glaubte einen dieser arroganten Typen im Weg zu haben).
Der Kaiser war gnädig und lies ihm nur Nase und Ohren abschneiden

Zitat
Ganz schön empfinde ich das Gefüge beim Rad der Zeit
Ja, z,B, on Andor, den Grenzlanden.
Wessen Tochter heiratete da einen Hufschmied?

Dann gibt es da noch so Typen wie Conan
Der Einspruch gegen ein Gerichtsurteil erhob indem er den Richterstuhl zerhackte ohne dem Richter Gelegenheit zu geben aufzustehen.
Weil der Conan zwingen wollte einen Freund zu verraten
Der Stolz der Freien Gefährten hinter dessen Schwertern so mancher König zum Thron gekommen war.
, Kull this Axe is my Scepter,
Diese Söldner salutierten vor Niemand(auch nicht vor dem mächtigsten König der Welt)
Elric
Der Witz ist doch, dass D&D einfach nichts mit Herr der Ringe zu tun hat.
stimmt
Aragorn, Boromir, Eomer, Faramir, Imrahil und Denethor sind wohl alle höher als Low Level 10

Wer weiß, am Ende wird er darüber ein besserer Mensch und Herrscher und wird den Charakteren ewig dankbar sein. ;)
So wie Dietrich von Bern Hildebrand, nachdem dieser Witichis des Wielands Sohn aus Dietrich die Arroganz herausschlagen lies mit Mimung Wielands eigenem Schwert
Zitat
ICH wäre halt als SC in gegenwart eines Adligen extrem vorsichtig.
Der SC ist Champion seines Gottes, Erwählter Gefährte eines Engels, arisischer Lens Träger,  Auditor des Imperators d.h. direkter Vertreter und Repräsentant des Imperators, Mitglied der Hanse, Heiliger, Weapon of Mass Destruction
und Nu..
« Letzte Änderung: 6.02.2020 | 11:31 von Lichtschwerttänzer »
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #37 am: 6.02.2020 | 12:32 »
Wenn Spieler sich selbst die juwelenbesetzte Krone Aquiloniens aufsetzen wollen, müssen sie natürlich früher aufstehen, aber einen vorlauten Prinzling auf dem Wilderness Track zurück in die Heimat in seine Schranken zu weisen, finde ich jetzt nicht abwegig, und wie gesagt, ist aus erzählerischer Sicht auch ein verbreitetes Trope. Wer weiß, am Ende wird er darüber ein besserer Mensch und Herrscher und wird den Charakteren ewig dankbar sein. ;)

Wie KhornedBeef oben schon schrieb: Wenn der wirklich keine Bedeckung o.ä. dabei hatte, dann hat der Spielleiter seine innere Spielweltlogik wohl selbst nicht so ernst genommen. Und selbst wenn nicht - das weitaus wahrscheinlichere Szenario danach ist nicht "Oh, da bin ich wohl zu weit gegangen, jetzt bessere ich mich mal." Sondern "Für was halten sich diese Landstreicher eigentlich? Da muss ich wohl mal ein paar Briefe an meine Freunde in X, Y und Z schreiben, dass sie denen das Leben zur Hölle machen."
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #38 am: 6.02.2020 | 12:51 »
Wie KhornedBeef oben schon schrieb: Wenn der wirklich keine Bedeckung o.ä. dabei hatte, dann hat der Spielleiter seine innere Spielweltlogik wohl selbst nicht so ernst genommen. Und selbst wenn nicht - das weitaus wahrscheinlichere Szenario danach ist nicht "Oh, da bin ich wohl zu weit gegangen, jetzt bessere ich mich mal." Sondern "Für was halten sich diese Landstreicher eigentlich? Da muss ich wohl mal ein paar Briefe an meine Freunde in X, Y und Z schreiben, dass sie denen das Leben zur Hölle machen."

Sie haben ihn dort gerettet - sieht aus als hätte seine Bedeckung schon gegen die Leute den Kürzeren gezogen, welche dann von der Spielgruppe vermutlich erledigt wurden ... .
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #39 am: 6.02.2020 | 13:11 »
was würde wohl nach dem Feuerball passieren ? der König heuert notfalls Helden mit noch höherem Level an um die Marodeure zu stoppen. Wenn Soldaten,Ritter und Kopfgeldjäger versagen.

Mit anderen Worten: dieser König hat sein bißchen Macht selber auch nur, solange ihn noch Mächtigere unterstützen und ihrerseits auf seinem Thron dulden. Tja, darauf läuft's bei D&D nun mal hinaus. ;)

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #40 am: 6.02.2020 | 13:13 »
selbst die Götter haben ihrer Macht nur weil sie von den D und D Autoren geduldet und unterstützt werden .  ;)

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #41 am: 6.02.2020 | 13:43 »
Mit anderen Worten: dieser König hat sein bißchen Macht selber auch nur, solange ihn noch Mächtigere unterstützen und ihrerseits auf seinem Thron dulden. Tja, darauf läuft's bei D&D nun mal hinaus. ;)
du hast gerade das Prinzip jedweder Regierungsform und spez des Feudalismus beschrieben, nur mächtiger müssen sie nicht sein

So ein König könnte auch gut Aristocrat/Expert 20 sein als Staatsmann und andere finden das er ihrer Treue und Schwertarme/Zauberfinger etc wert ist

https://www.youtube.com/watch?v=xVEYcTyj1Do

https://www.youtube.com/watch?v=Z6XicBBN1l4
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #42 am: 6.02.2020 | 13:48 »
das weitaus wahrscheinlichere Szenario danach ist nicht "Oh, da bin ich wohl zu weit gegangen, jetzt bessere ich mich mal." Sondern "Für was halten sich diese Landstreicher eigentlich? Da muss ich wohl mal ein paar Briefe an meine Freunde in X, Y und Z schreiben, dass sie denen das Leben zur Hölle machen."

Nachdem sie ihm das Leben gerettet haben? Hm. Ich bin nicht überzeugt.

Letztlich ist das natürlich aber mal wieder so eine Debatte, wo es eigentlich um etwas ganz anderes geht.

Der Spielleiter hat eine Vorstellung davon, wie die Welt funktioniert oder was für eine Art von Geschichte er genre-technisch erzählen möchte, und wie sich die Hauptfiguren angemessen verhalten sollen, und findet, dass die Spieler ihre Charaktere "falsch" spielen, was ihm den Spaß am Spiel verdirbt.

Die Spieler sind genervt, weil der Spielleiter ihre hochstufigen und kompetenten Helden in eine demütigende Situation bringt, was ihnen den Spaß am Spiel verdirbt.

Jeder zieht sein Ding durch und keiner hat Spaß.

Die Frage, wie man das In Game lösen kann, ist da die falsche Frage. Wenn du eine harmonische Gruppe hast, dann fügt sich das In Game auf die eine oder andere Weise, ich habe lediglich versucht, hier die andere Weise aufzuzeigen. Wenn du keine harmonische Gruppe hast, kannst du In Game noch so clever sein, du rennst mit dem Kopf gegen die sprichwörtliche Wand.
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #43 am: 6.02.2020 | 13:53 »
"Für was halten sich diese Landstreicher eigentlich? Da muss ich wohl mal ein paar Briefe an meine Freunde in X, Y und Z schreiben, dass sie denen das Leben zur Hölle machen."
Eine Frage, jemand rettet unter Lebensgefahr dein Leben, wie reagiert die Welt wenn du dich darüber ausweinst, sie wären nicht unterwürfig genug gewesen?
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #44 am: 6.02.2020 | 14:06 »
du hast gerade das Prinzip jedweder Regierungsform und spez des Feudalismus beschrieben, nur mächtiger müssen sie nicht sein

Prinzipiell ja, nur sind in der Realität halt die potentiellen Unterschiede im persönlichen Machtniveau meistens nicht so ausgeprägt wie bei gewissen Rollenspielen. ;) Oder auch, um mal ein anderes Beispiel zu nehmen, wie in den meisten Superheldenuniversen, wo ja auch meistens nur deshalb "Normalos" die Regierungschefs mimen, weil die meisten Superhelden zwar selber nicht in die Politik wollen, aber schon etwas dagegen hätten, wenn ein Superschurke sich mit der groben Kelle zum Obersten Präsidialchefdiktator auf Lebenszeit hochputschen wollte. Der Endeffekt ist in beiden Fällen, daß es in solchen Settings zweierlei Arten von Leuten mit Macht gibt: die vertrauten mit dem hohen sozialen Status, die rein als Einzelperson nicht unbedingt viel hermachen, aber Helfer und Kontakte haben, und die mit der persönlichen Spielart, die auf Reputation und Gefolge im Zweifelsfall eben nicht angewiesen sind. Klar: der Idealfall ist, beides auf sich zu vereinen, aber es werden eben auch Persönlichkeiten aneinandergeraten, die jeweils nur die eine oder die andere Option haben...

Offline Sphinx

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #45 am: 6.02.2020 | 14:14 »
"Du bist nicht mein Herr, Meister oder Gott, also hast du entweder die Macht mich in die Schranken zu weisen, oder es gibt erst mal keinen Grund für mich zu kuschen."
So würde ich das ganze sehen. Bzw. hängt es dann vom Charakter ab wie er tickt.

Hängt halt auch immer davon ab was man im Spiel habem möchte. Wenn man eine realistische Welt Simulieren möchte, ist das was ganz anderes als, wenn man nur seinen Spaß haben will. Ich persönlich versuche mich innerweltlich korrekt zu verhalten. Aber auf der anderen Seite ist es ein "Was wäre wenn" Spiel, aus dem eben was schönes erwachsen kann.
"Weißt du noch damals als wir diesen undankbaren Adelssohn gerettet haben. Und ihm dann mal gezeigt haben das man so nicht mit uns umspringen kann. Und dann hat uns sein Vater die Wache auf den Hals gehetzt und wir sind grade noch so ins Nachbarland entkommen"

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #46 am: 6.02.2020 | 14:43 »
Kleine Anekdote aus dem Zusammenhang.
In dem Computerspiel Kingdom Come Deliverance mimt man einen einfachen Schmiedesohn, dessen Dorf zerstört wird und der über Umwege dann in der Obhut und den Diensten eines Adeligen landet. Dabei ist KCD eigentlich relativ realistisch was das Mittelalter betrifft. Und auch dort gibt es dann einen jungen Adeligen der... furchtbar ist. Und mit dem man ständig aneinander gerät, zumindest zu Beginn. Allerdings führt das dort dann nicht dazu, dass man schwer bestraft wird, denn die älteren Adeligen finden den Jungspund auch mindestens schwierig. Statt einer echten Strafe wird mal also als eine Art Erziehungsmaßnahme dazu verdonnert, den jungen Herren auf die Jagd zu begleiten, in der Hoffnung, der Adelige möge etwas geerdeter werden und die beiden Streithähne mögen sich zusammenraufen. Was auch passiert: Der junge Herr gerät in Gefangenschaft bei marodierenden fremdländischen Feinden, der Protagonist rettet ihn, und dann werden das richtig dicke Kumpels.
Was man für den Thread vielleicht daraus ziehen kann: Blinder Autoritätsglaube und totale Unterwürfigkeit müssen nicht standard sein, nicht für Mittelalter-Kisten und noch weniger für Fäntelalterkisten mit Orks und Feuerbällen. Das geht auch anders ohne gleich unplausibel zu werden. Und vielleicht auch: Wer einem Adeligen das Leben rettet, darf erwarten, dass der Adelige dankbar ist und nicht mit Beleidigungen und co reagiert.
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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #47 am: 6.02.2020 | 15:20 »
Blinder Autoritätsglaube und totale Unterwürfigkeit müssen nicht standard sein, nicht für Mittelalter-Kisten
Hugo Capet Wer machte euch zum Grafen
Graf wer machte euch zum König

Luckland John Baron ihr werdet gehorchen oder ihr werdet hängen
Baron Weder werde ich gehorch noch werde ich hängen

was folgte war die Magna Charta

Theodahad der letzte Amalunge, von seinem Volk gestürzt vom Häscher abgestochen wie ein Opfertier aus Rache
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Weltengeist

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #48 am: 6.02.2020 | 17:19 »
Ganz grundsätzlich finde ich es schwierig, im Umgang mit Mächtigen (egal ob im Rollenspiel oder in echt) irgendeine Form von rosaroter Brille aufzusetzen. Setzt für euren "mächtigen Adeligen" mal einen konkreten Namen aus der wirklichen Welt ein - Donald I. von Washington, Recip I. von Istanbul, Viktor der Große von Magyarország (oder meinetwegen Gianni Infantino da Fifa), ... - und überlegt euch, wieviel Einsicht und Selbstveränderung ihr wohl erwarten würdet.

Wenn der Spielleiter den betreffenden Adeligen als arroganten Arsch gespielt hat, dann ist das ein Hinweis für die Spieler, dass er wohl auch ein arroganter Arsch ist. Wenn sie sich dann entscheiden, ihm auf die Fresse zu geben, weil sie's können und weil er's verdient hat - fein. Können sie machen. Aber ich an ihrer Stelle würde mich dann nicht wundern, wenn er mir demnächst die Quittung mit Zinseszinsen schickt, weil er's kann und weil sie's verdient haben.

Ich bin da ganz bei KhornedBeef: Handlungen und Konsequenzen. Ganz einfach.
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Offline nobody@home

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Re: SC's und Ingame Autoritäten
« Antwort #49 am: 6.02.2020 | 17:32 »
Ganz grundsätzlich finde ich es schwierig, im Umgang mit Mächtigen (egal ob im Rollenspiel oder in echt) irgendeine Form von rosaroter Brille aufzusetzen. Setzt für euren "mächtigen Adeligen" mal einen konkreten Namen aus der wirklichen Welt ein - Donald I. von Washington, Recip I. von Istanbul, Viktor der Große von Magyarország (oder meinetwegen Gianni Infantino da Fifa), ... - und überlegt euch, wieviel Einsicht und Selbstveränderung ihr wohl erwarten würdet.

Wenn der Spielleiter den betreffenden Adeligen als arroganten Arsch gespielt hat, dann ist das ein Hinweis für die Spieler, dass er wohl auch ein arroganter Arsch ist. Wenn sie sich dann entscheiden, ihm auf die Fresse zu geben, weil sie's können und weil er's verdient hat - fein. Können sie machen. Aber ich an ihrer Stelle würde mich dann nicht wundern, wenn er mir demnächst die Quittung mit Zinseszinsen schickt, weil er's kann und weil sie's verdient haben.

Ich bin da ganz bei KhornedBeef: Handlungen und Konsequenzen. Ganz einfach.

Na ja, natürlich kann man das beliebig eskalieren lassen. Nur kann's einem dann passieren, daß die Spieler statt "okay, befolgen wir in Zukunft halt brav das Protokoll" mal wieder eher die Lektion "Leute, die sich hinterher rächen könnten, springen am besten bei erster Gelegenheit gleich über die Klinge" lernen...hatten wir das nicht schon x-plus-einundelfzigmal im Zusammenhang mit anderen "auch mal was anderes machen anstatt immer nur alles abzuschlachten"-Themen?