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customised rpg

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Oasenseppel:
Ja, der Markt für sowas ist überschaubar, aber keinesfalls klein. man müsste regelmäßig nachlegen, aber das ist unproblematisch. Es braucht ja nicht viel, um davon leben zu können. Ich brauche im Monat etwas unter 2000€, aber nehmen wir die Summe, weil es das Rechnen erleichtert. Das sind also vor Steuern 4000€ Gewinn. Wenn ich jetzt an einem Buch nur 5€ verdienen würde (und das ist etwa der Mittelwert zwischen Verlagslizenz und Selbstverlag), dann wären das 800 Bücher im Monat. Wenn ich jetzt jedem "Kunden" nur ein einziges Buch im Jahr verkaufen wollen würde, bräuchte ich also 9600 Kunden. Damit wäre das Jahr rum und ich hätte ein gutes Auskommen. Das ist mit 30 Stunden pro Woche auch zu bewältigen, den dafür nötigen Output zu stemmen. Erstrecht mit ner guten Mischung aus Spiel und Belletristik. Vielleicht müsste man das ganze vom Bedarf her aber etwas höher ansetzen, weil dann natürlich Aufwendungen für Werbung dazu kämen, die man als Hobbyist nicht nötig hat.


Von Midgard hab ich leider keinen Plan. Kann das daher nicht beurteilen. Bei Regeln ist es aber ganz allgemein so, also jedenfalls bei mir, dass eine Weile eine Idee in mir reift und ich dann irgendwann an den Punkt komme, dass ich das innerhalb weniger Tage runterschreibe. Jedenfalls die Grundmechanik. Der Rest, der gerne als "Crunch" bezeichnet wird ist ja zum Großteil nur ausformulierte Anwednung der Mechanik auf das Setting. Das geht je nach Lust recht flott. Kann dann aber bei Unlust auch von langer Untätigkeit unterbrochen sein. Habe leider keine Erfahrungen, wie das den Prozess verlangsamt, wenn man tatsächlich schreiben "muss", weil man davon seine Raten fürs Haus bezahlt und Frau und Kinder es irgendwie nur semiromantisch finden in nem Karton unter ner Brücke zu wohnen.
Wäre aber vielleicht mal ein Experiment...

YY:
Die 800 Bücher im Monat halte ich - auf Dauer für eine Ein-Mann-Show - nicht für sportlich, sondern für utopisch.



--- Zitat von: Oasenseppel am 30.03.2020 | 22:45 ---Habe leider keine Erfahrungen, wie das den Prozess verlangsamt, wenn man tatsächlich schreiben "muss"

--- Ende Zitat ---

Das verlangsamt den Prozess doch gerade nicht, sondern führt dazu, dass der Inhalt nicht ganz ausgereift in den Druck geht.

Oasenseppel:
Nicht ganz ausgereift ist mir einmal passiert, das kommt nicht wieder vor  ~;D

Wenn selbst so fragwürdige Formate wie die Orkenspalter fast 35k Abonnenten auf Youtube ziehen können, dann kann der dicke Onkel doch 10k Bücher im Jahr verkloppen. Alles eine Frage der Promotion.

borkosh:

--- Zitat von: Oasenseppel am 30.03.2020 | 12:48 ---Ich beschäftige mich sicherlich auch mit dem Wunschaquarium, weiß sicherlich auch, wie ich es selbst herstellen könnte, aber ich habe weder Zeit noch Lust, also lasse ich mir jemanden kommen. Dem erkläre ich mein Vorhaben, lasse mich von dessen Ideen inspirieren und einige mich dann mit ihm darauf, was er mir zusammenschustern soll. Warum soll das bei einem Buch anders laufen?

--- Ende Zitat ---

Der Vergleich mit dem Aquarium oder dem Motorrad funktioniert meiner Meinung nach nicht wirklich, weil Aquarium und Motorrad beide nach dem Prinzip "What you see is what you get" funktionieren. Man stellt sich vor, wie das Wunschaquarium aussieht und bekommt das dann. Aber man stellt sich ja nicht vor (zumindest habe ich die Intention der Frage nicht so verstanden), wie das Wunschrollenspielbuch aussieht, sondern die Runden, die damit gespielt werden.
Es geht also nicht um das Entwerfen und Schreiben/Zeichnen/Layouten eines Buches, sondern um das Gestalten eines Prozesses. Das ist zwar auch möglich (zB Forge, pbtA) erfordert aber aktive Mitarbeit aller Prozessbeteiligten (Autor, Spieler, Community) und kann nicht durch die Autoren/Designer allein geleistet werden.
Vielleicht sollte das Wunschrollenspiel mit einem Wartungsvertrag daherkommen. Zwischen den Runden gibt es dann Feedbackgespräche und es werden Anpassungen vorgenommen.

Eine andere Idee, die ich mir besser vorstellen kann sind Custom Abenteuer für das jeweilige Lieblingssystem. Durch den sehr viel engeren Rahmen wäre die Kommunikation zwischen Designern und Kunden sehr viel konkreter. Außerdem ist ein fertiges Produkt besser zu definieren. Und, da ja viele Gruppen schon "ihr" System haben, glaube ich, dass die Nachfrage deutlich höher wäre. In der Realität würde das natürlich meistens aus lizenzrechtlichen Gründen scheitern.

Just_Flo:

--- Zitat von: Oasenseppel am 30.03.2020 | 23:55 ---Nicht ganz ausgereift ist mir einmal passiert, das kommt nicht wieder vor  ~;D

Wenn selbst so fragwürdige Formate wie die Orkenspalter fast 35k Abonnenten auf Youtube ziehen können, dann kann der dicke Onkel doch 10k Bücher im Jahr verkloppen. Alles eine Frage der Promotion.

--- Ende Zitat ---

Nur mal interessehalber, kannst du eventuell das eine oder andere der Bücher die du geschrieben hast nennen. Ich würde mir da gerne ein Bild der Realität machen, bevor ich deine Präsentation hier bewerte.

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